Schimmel in der Mellifera-Einraumbeute

Hallo liebe Bienenfreunde,

2018 entschied ich mich für eine Einraumbeute von Mellifera. Nach ca. 6 Monaten setzte (trotz trockenem Standort) Schimmel am Boden an. Dieser zieht sich mittlerweile über die Fluglochnahen Wände nach oben. Zudem hatte ich vor allem im Winter Kondenswasser am Wachstuch und es schimmelten sogar etwas die Rähmchen und das Trennschied.

Schimmel nach dem Winter im Frühjahr


2020 kaufte ich mir dann eine zweite Mellifera Einraumbeute. Es beginnt sich aktuell wieder Schimmel anzusetzen (nur auf dem Bodenbrett!). Zu erkennen ist, dass wo die Diagnoseschale lag, es keinen Schimmel gibt.

Da durch das Wachstuch kein Wasser hindurch diffundieren kann, machte ich mir Gedanken dem Problem der schlechten Atmung im Beutenoberen Abhilfe zu schaffen. Ich wollte den Aufwand zur Herstellung eines Klimadeckelt vermeiden und den man zusätzlich jedes Mal herunter wuchten muss. Ich nahm einen dünnen Baumwollstoff und kaufte flexibles Gitter vom Imkerfachmarkt um zu verhindern, dass die Bienen den Stoff womöglich durchfressen. Damit ersetzte ich das Wachstuch und es stellte sich ein trockneres Klima (vor allem im oberen Bereich) ein. Die Bienen haben den Stoff mit dem Gitter gut verkittet, das viele Propolis ist sicher auch gut für das Stockklima.


Trotz des Austauschs vom Wachstuch durch eine Atmungsaktive Alternative, setzte in der neuen Beute Schimmel am Bodenbrett an. Es gibt jedoch keine seh- und fühlbaren feuchten Stellen.
Somit schlussfolgere ich, dass es an dem Schichtholz vom Bodenbrett liegen muss. Zu dünn? Keine gute Isolierung des Materials? Durch die Leimschichten kann es nicht atmen oder der verarbeitete Holzstoff neigt einfach schnell zum Schimmeln?

Bodenbrett von neuer Einraumbeute

Bodenbrett alte Einraumbeute

Schimmel an den Beutenwänden

Dazu möchte ich erwähnen, dass ich eine Beute (aus 2,8 cm Fichtenholz) selbst gebaut habe, wo 9 ERB Rähmchen rein passen und welche einen komplett geschlossenen Beutenboden besitzt. Diese Beute Schimmelt nicht… weder der Boden noch die Wände.

Um nun dem Schimmelproblem in der Mellifera ERB entgegen zu wirken tauschte ich gestern bei beiden Beuten die originale Bodenplatten aus und ersetzte sie durch 1,8 cm Fichten-Leimholzplatten. In der einen Bodenplatte fräste ich ein Lüftungsloch und und in der anderen gar keins. Mal schauen ob es auch mit komplett geschlossenen Boden funktioniert. Das würde dem Stockduft, der Luftstromwirkung beim Honig trocknen bzw. kühlen und der Minimierung von Zugluft bestimmt positiv entgegen kommen. Zudem bekommen Wespen und fremde Bienen beim Füttern den Geruch der aus den Lüftungslöchern entweichen würde nicht mit.

Neues Bodenbrett

Gibt es von euch jemanden, der auch Probleme mit Schimmel am Bodenbrett hat? Bzw. nach dem Winter durch zu viel Kondenswasser im Oberen an den Rähmchen?
Was wurde dagegen getan?
Wie schädlich ist der Schimmel für die Bienen und dem Honig zum Ernten?
Warum setzt er an, auch wenn kein feuchtes Klima herrscht?
*Vielleicht können die Fachleute von Mellifera durch Ihre Erfahrungen und Wissen auch was dazu schreiben? *

P.S. ich bin am Überlegen die Trennschiede bis zum Boden dicht zu machen. Vielleicht wirkt sich das dann auch positiver auf das Klima aus?

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Danke für die ausführliche Schilderung - ich bin auch gespannt, wie es bei uns wird. Von Schimmel habe ich öfters mal gelesen, allerdings nicht nur bei der ERB, sondern generell.
Unsere ERB ist noch neu (sie wurde erst im Mai besiedelt). Vorsorglich wollte ich das Wachstuch aber auch ersetzen (mit festem Leinen). Man erkennt Feuchtigkeit über dem Brutnest, das Wachstuch wellt sich dort sehr (ich denke, das kommt zum einen wohl von der Wärme, aber teilweise auch von der Feuchtigkeit). Den leeren Honigraum werde ich den Winter über vorsorglich mit Strohbeuteln füllen, so habe ich es voriges Jahr in der Bienenkiste gemacht. Wie hoch steht denn deine Beute? Soweit ich weiß, kommt es weniger zu Schimmel, wenn die Beuten höher stehen (ich habe aber keine eigene Erfahrung dazu). An der Bienenkiste habe ich beobachtet, dass die Unterseite unseres selbst gebauten Dachüberstands Schimmel angesetzt hat (von der vom Boden aufsteigenden Feuchtigkeit, die sich dann am Dach sammelt) - die Bienenkiste steht relativ nah am Boden.
Bin gespannt auf andere Erfahrungsberichte

Hallo Salome,

die Beuten stehen schon höher wie normal, da ich so wie du der Bodenfeuchte/-Kälte entgegen wirken möchte. Jedoch möchte ich mit 1,60 m Körpergröße auch noch normal die Waben ziehen können, ohne einen Hocker benutzen zu müssen :smiley: .
Ich habe unter der Beute reichlich Platz, damit die Luft zirkulieren kann und es nach einem Regen schneller abtrocknet. Die Beute steht punktuell auf 4 Pflastersteinen. Als ich sie noch auf Holzbalken hatte (so wie es normal gemacht wird) merkte ich, dass sich die Feuchtigkeit, vor allem an der Rückwand lange hält.

Hallo Susi,
versuch es doch mal mit Totholz aus Eiche oder Buche. Totholz hat den Vorteil, dass es Feuchigkeit speichert und bei Bedarf wieder abgibt. Einfach flache Totholz-Stücke über die Rähmchen legen.
Empfohlen wird das auch vom Erfinder der Bienenkugel, Andreas Heidinger, für alternative Bienenhaltung.
Wünsche Dir viel ERfolg
Hans von der Regionalgruppe Freising

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Schade, dass sich keiner von Mellifera zu dieser Thematik äußern mag :frowning: und auch keine wirklichen Erfahrungen ausgetauscht werden.

Hallo Susi,

zunächst herzlich willkommen im Forum :smile: und dankeschön für Deine ausführliche Beschreibung mit den anschaulichen Bilder zu Deiner Schimmelsituation! :+1:t2:

Dein ursprüngliches Posting hatte ich zwar registriert, aber zu dem Zeitpunkt vor rund 5 Wochen noch kein Problem gehabt bzw. die Situation noch nicht als solches gesehen. Inzwischen ist das - leider - anders, weshalb ich mich gerne einmal dazu äußern möchte.

Ja, hier! :wave:t2: Zum Winter kann ich (noch) nichts sagen, weil ich mich im ersten Jahr befinde. Meine Bodenbretter sehen noch nicht so schlimm wie bei Dir aus, aber die Tendenz dazu ist da. Fakt ist, dass bei meinen beiden Völkern in ihrer Mellifera-Einraumbeute Feuchtigkeit und / oder Stockflecken besonders

  • in der Beutenecke beim Flugloch und
  • auf dem Bodenbrett unter dem Brutnest und
  • auf der Innenseite der Revisionsklappe

sind. Erstaunlicherweise sieht der leere Bereich hinter dem Einengschied jeweils tiptop aus; also dort kein Problem. Deine Innenbilder beim Flugloch ähneln meiner Situation sehr.

Ich glaube, dass ein Faktor war, dass vor einigen Wochen zuviel Schlagregen durch die Fluglöcher gelangt ist und die Feuchtigkeit ordentlich ins Holz gezogen ist. Leider habe ich das zu spät bemerkt, um rechtzeitig etwas zu unternehmen.

Folgendes habe ich dann unternommen:

  1. Beide Beuten haben nun ein Welldach („Wellplatte WBS“), das mit Backsteinen beschwert den Bereich ums Flugloch zuverlässig vor Regen schützt. Das hat definitiv den Nachteil, dass es nun umständlicher ist, an der Beute zu arbeiten, weil ich das Dach erst entfernen muss, um beispielsweise zu wiegen usw. Das nehme ich aber gerne in Kauf. Eigentlich hatte ich die Wellplatten als Sonnenschutz gekauft, aber nun bekommen sie wohl eher einen ganzjährigen Einsatz.

  2. Das leere Volumen hinter dem Einengschied habe ich jeweils mit einem Jutesack (60 x 80 cm) komplett ausgefüllt, den ich mit Stroh befüllt habe. Alternativ bzw. zusätzlich wurden mir auch andere Materialien wie Holzwolle und trockenes Holz empfohlen. Wichtig ist, dass es sich um trockenes Material handelt, das gegebenenfalls Feuchtigkeit aufnehmen kann. Michèle (@Salome) praktiziert dies ja wie von ihr geschrieben auch.

  3. Meine Beuten stehen jeweils rund 45 cm über dem Boden. Die Flächen unter den Beuten habe ich mit groben Kieselsteinen ausgelegt, um damit aufsteigende Feuchtigkeit von der Erde bzw. von Gräsern zum Beutenboden zu minimieren.

Das hatte ich anfangs auch mal in Erwägung gezogen. Ich habe es aber nicht gemacht zugunsten der Fütterungsmöglichkeit „von hinten“ und durch die Jutesäcke habe ich jetzt etwas Vergleichbares (wenn auch nicht hermetisch Abgeschlossenes) erreicht. Aber es wäre bestimmt einen Versuch wert!

Vielleicht hilft dies Dir oder anderen weiter. Ich bin auch gespannt auf weitere Vorschläge oder Ideen, wie man die Feuchtigkeit bzw. Schimmel vermeiden oder nachträglich in den Griff bekommen kann.

Viele Grüße,
Michael

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Ich habe meine Einraumbeute auch erst seit diesem Jahr, seit 2019 die Bienenkiste. Da ich auch öfters von Schimmel gelesen habe, habe ich schon im ersten Winter bei der BK vorsorglich den Honigraum über den Winter mit Baumwollbeuteln, die mit Stroh gefüllt sind, aufgefüllt, dazu auch den Honigraum komplett vom Brutraum abgetrennt (mit einem dicken Schied, das nach unten hin abschließt). Schimmel haben wir im Frühling nicht entdeckt, vielleicht wegen diesen Vorkehrungen, vielleicht auch nicht. Bei der Einraumbeute haben wir von Anfang an darauf geachtet, dass kein Regen ans Flugloch kommt - die erste Zeit haben wir ein provisorisches Dach aufgelegt (potthässlich, aber funktional), im Sommer hat mein Mann ein ähnliches Dach gebaut wie schon für die Bienenkiste. Klar, es ist etwas umständlicher mit dem Öffnen, ich habe mich aber schnell daran gewöhnt

Die Überstände am Dach sind hier zwar weniger breit wie am Dach der Bienenkiste, der Fluglochbereich an der ERB ist aber auf jeden Fall trocken - wie Michael schon sagt denke ich, dass das schon hilft.
Ich denke aber, es könnten evtl. weitere individuelle Umstände dazu kommen, die zu Schimmel führen, vielleicht liegt es zum Teil auch an der Bauweise oder eben an der individuellen Kombination vers. Dinge? Bisher haben wir zum Glück keinen Schimmel, bin aber auf den Frühling gespannt. Das Wachstuch habe ich vor einigen Wochen vorsichtshalber durch ein unbehandeltes Leintuch ersetzt und in den Honigraum werde ich (wie schon in der Bienenkiste) mit Stroh gefüllte Beutel legen. Dass das Schied nach unten hin nicht abschließt, macht mir dabei keine so großen Sorgen

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Ich danke EmmBee und Salome für die guten Anregungen.

im Winter, bei niedrigen Temperaturen sind die Bienen ja nicht so mobil und laufen nicht in den leeren Raum hinter dem Trennschied wo dann ja der Sack mit dem Stroh stehen würde. Ich hätte trotzdem etwas bedenken, dass sie den dann anknabbern? Wie sind da eure Erfahrungen? Bei mir haben die Bienen auch das Trennschied mit der Weichholzfaserplatte von unten angeknabbert, so dass da sogar schon was fehlt.

Und fressen die Bienen das unbehandelte Leinentuch als Ersatz für das Wachstuch nicht an? Man ließt da ja verschiedenes und so habe ich vorsorglich ein Propolis Gitter darunter gelegt.

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Ich habe bisher noch keine Erfahrungen, werde berichten, sobald ich den Deckel mal wieder öffne - beim letzten Mal (da war das Tuch ca. 3 Wochen drin), war nichts zu sehen, außer Propolis. Kann sich natürlich ändern. Vielleicht wechsle ich im Frühling dann wieder zum Bienenwachstuch

Hm, ob das so schlimm wäre? Sollen sie es halt anknabbern, die Beutel kommen im Frühling ja wieder raus.
Ich bin auch gespannt und berichte gerne, sobald ich etwas beobachte

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Ich habe seit ca. 2-3 Jahren statt den Wachstüchern dickere natur-Baumwolltücher. Die Bienen verkitten die zunehmend mit Propolis, manche Völker machen z.T. auch vereinzelt Löcher rein. Dann ist es halt so. Wenn ein Tuch zu kaputt ist oder im Winter/Frühjahr anschimmelt, dann ersetze ich es gegen ein frisches.

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Du kannst die Tücher auch mit Mehlkleister einstreichen.
Dass mach ich bei meinen Warre beuten

Mfg Dirk

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Ich hab gestern die Varroaschale aus der ERB geholt und gesehen, dass vorne rechts auch etwas Schimmel ist.

Ich weiß momentan nicht, wie es in der Beute aussieht, habe die Klappe gleich wieder geschlossen. Aber am Boden im Bereich der Revisionsklappe habe ich gesehen, dass der Boden recht nass ist. Statt dem Bienenwachstuch habe ich momentan auch nur ein Leintuch aufliegen (ohne Mehlkleister). Ich frage mich aber, ob die Dämmplatte, die ja direkt aufliegt überhaupt Feuchtigkeit aufnehmen kann - weiß das jemand?

Als Laie würde ich vermuten, dass die Weichfaserdämmplatte nur sehr, sehr wenig Feuchtigkeit aufnehmen oder durchlassen kann ganz einfach weil das Material nicht nur durch Pressen sondern auch durch Leim seine Form und Festigkeit erhält. Ich hatte bisher auch noch keine Weichfaserplatte in der Hand, die sich feucht oder auch nur klamm angefühlt hat :thinking:

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Ja, hier! :raising_hand_man:t2: Jetzt kann ich bedauerlicherweise eigene Erfahrungen zu diesem Thema beisteuern… :cry:

Ich habe gestern Nachmittag bei +16 °C und Sonne die Frühjahrsdurchsicht bei meinen beiden MERB gemacht und bin schlichtweg entsetzt!

Volk A

  • 13 Rähmchen
  • Ausrichtung Westen
  • Welldach zur Beschattung und zum Wetterschutz

Das sah schon nicht gut aus, nachdem ich den Jutesack mit Stroh aus dem leeren Bereich entfernt hatte:

Das Schied war offensichtlich angeschimmelt, …

… und nach der Entnahme hätte mich beinahe der Schlag getroffen:

Das folgende Strohschied sollte eigentlich zur Dämmung beitragen und ist ebenfalls komplett hinüber:

Was nun folgte, waren mehrere Futterwaben, die ebenfalls einen Stich hatten:

Schimmel links unten:

Dito:

Der Boden ist auch in einem üblen Zustand:

Die fluglochnächsten Oberträger sind oben drauf angeschimmelt; die Waben selber sind okay:


Volk B

  • 8 Rähmchen
  • Ausrichtung Süden
  • Welldach zur Beschattung und zum Wetterschutz

In der zweiten ERB sah es nur unwesentlich besser aus. Nachdem ich auch hier den Jutesack mit Stroh aus dem leeren Bereich entfernt hatte, fand ich das Mellifera-Schied ebenfalls angeschimmelt vor. Als nächstes das Strohschied. Gleiches Bild (plus Schimmel an der linken Beutenwand):

Von den ingesamt 8 Waben konnte ich nur die beiden letzten (fluglochfernsten) Waben ziehen. Die ersten, fluglochnächsten 6 sind untrennbar im Stabilbau miteinander verbunden. Diese 2 waren in Ordnung. Beim Blick in die Beute der gleiche üble Zustand des Bodens und hier auch der Wände:

Die Oberträger sind ebenfalls leicht angegriffen:

Weiter habe ich nicht geschaut, weil das Ziehen weiterer Rähmchen das Wabenwerk zerstören würde.

Unterstützung durch Imkerin

Nachdem ich mich wieder etwas gefangen hatte, habe ich mit einer erfahrenen - auch wesensgemäßen - Imkerin meines neuen Vereins telefoniert und um ihren Rat gebeten. Sie hat sich sogleich auf den Weg gemacht und zusammen haben wir dann eine erneute Durchsicht beider Beuten durchgeführt.

Sie war gleichermaßen entsetzt und hat mir empfohlen, mittelfristig auf andere bzw. neue Beuten zu
setzen…

Ich möchte hier noch erwähnen - und das war das absolute Highlight des insgesamt sehr erschütternden Tages -, dass die freundliche Imkerin in Volk A die Königin ausfindig machen konnte und ich sie somit zu allerersten Mal sehen durfte! Außerdem stellten wir fest, dass in Volk A nicht nur sehr viele jungen Bienen unterwegs sind, sondern auch viele Zellen bestiftet oder bereits mit Maden gefüllt sind. Das beruhigte mich in der Situation ein Stück weit.

Sofortige Maßnahmen

Eine Handvoll von Maßnahmen haben wir dann gemeinsam ergriffen:

  • die gammeligen (Stroh-) Schiede entfernt
  • bei den angeschimmelten Waben die betroffenen Teile großflächig mit einem Messer ausgeschnitten und entfernt (=> Wachsschmelzer); die Waben wieder zurück gehängt
  • die Oberträger grob gereinigt
  • die ebenfalls angeschimmelten Wachstücher als Interimslösung umgedreht

Weitere Ratschläge

Sie empfahl, …

  • das Wachstuch und die Abdeckplatte durch eine dünne Holzplatte zu ersetzen
  • die Völker die nächsten 2 Wochen komplett in Ruhe zu lassen
  • zu beobachten

Wie geht es jetzt weiter?

  • Ich würde jetzt zunächst die Schiede durch neue ersetzen.
  • Die Wachstücher müssen raus; eigentlich will ich sie durch einfache Leintücher ersetzen; ansonsten neue Wachstücher besorgen.
  • Zumindest bei Volk A könnte ich den Boden in einer nicht wirklich schonenden Aktion austauschen.
  • Eventuell habe ich mit den Jutesäcken die nötige Luftzirkulation behindert. Entweder lasse ich das mit den Säcken sein oder ich sorge dafür, dass sie weniger Raum einnehmen.

Das alles lindert wahrscheinlich nur die Symptome und löst nicht das eigentliche Problem. Wenn ich ehrlich bin, dämpft das Ganze auch sehr meine Begeisterung für die Einraumbeute, solange ich nicht weiß, was ich falsch gemacht habe bzw. in Zukunft besser machen kann.

Kann ich auch auf den Putztrieb der Bienen hoffen? Und dass die bald steigenden Temperaturen die Feuchtigkeit verringern werden? Sollte ich die Fluglochverengungen zugunsten der Klimatisierung doch jetzt schon entfernen? Oder ist das alles illusorisch und ich muss überlegen, wie ich demnächst beide Völker in neue Beuten umwohne? Fragen über Fragen…

Ich würde mich freuen, wenn erfahrene ERB-Imker ihre Gedanken dazu äußern könnten (z.B. @Naturbauimker, @MasterTom, @Climmo und andere, die schon mal mit Schimmel in der ERB zu tun hatten)! :pray:t2:

Herzlichen Dank schon mal für Eure konstruktive Kritik,
Michael

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puh, da fehlen mir nun leider erst mal die Worte… Das tut mir so leid für dich und die Bienen. Ich bin gespannt, wie es bei mir aussieht. Meine Vorfreude ist aber gedämpft. So ein Mist, das sieht wirklich übel aus, hätte es mir niemals so schlimm vorgestellt. Bin sehr gespannt, was andere dazu schreiben. Ich schicke dir eine große Portion Sonnenschein samt Hoffnungsschimmer, Michèle

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Ich habe leider diese Jahr trotz Baumwolltuch statt Wachstuch auch wieder Schimmelprobleme. Vor allem bei dem großen Volk.
Bin enttäuscht, dass sich von Mellifera zu dem Problem und eventueller Lösung noch niemand geäußert hat.

Hallo,
wenn ich das hier so lese denke ich, muss ich das Prinzip meiner Selfmade-ERB’s wohl noch mal überdenken.
Der Raum hinter dem Schied scheint ja kein großes Problem darzustellen, da dort ja für ausreichende Lüftung gesorgt ist.
Liegt es vielleicht an der Form (rund) und Positionierung (ziemlich in der Ecke) des Fluglochs? Die Lüftungswirkung beschränkt sich ja hier nur auf einen kleinen Bereich.
Im Buch Keeping Bees with a Smile schreibt Fedor Lazutin einiges zum Thema Lüftung und Feuchtigkeit in der Einraumbeute, werde das noch mal nachschlagen.
VG, Markus

Guten Tag Michael, @EmmBee

zu deiner Schimmelproblematik habe ich einige Fragen:

  • was versprichst Du dir von Jutesäcken mit Stroh im nicht besetzten Raum, besteht die Möglichkeit das dadurch die Belüftung des Bodenbrettes verhindert wurde?

  • so wie es auf den Bildern aus sieht hast du zwischen Wachstuch und Oberträgern einen Beespace, wie hast Du verhindert das die warme feuchte Nestluft abfließen kann und an den kalten Wänden kondensiert?

-zu deiner Problematik gibt es einen interessanten Beitrag in
„Bienen&Natur 11/2020 Seiten 30 ff“
(falls Du die Zeitschrift nicht hast schreib mir eine PN)

Gruß J.

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Hallo Susi und Michael,
tut mir leid, das sieht ja wirklich übel aus.
Solche Bilder kenne ich von meinen ERB nicht, ist aber auch erst mein zweiter Winter mit Bienen - vielleicht nur Glück gehabt.
Ich kann nur gewagt Ratschläge geben, da ich mit Janisch ERB imkere. Besser ist natürlch ein Ratschlag von MERB-Imkern - bin gespannt.

Ich gebe euch mal trotzdem alle Daten von meinen Beuten zum Vergleich:

  • offener Gitterboden bis Brutbeginn (ca. Anfang März), dann kippe ich im Brutbereich beide Holzschieber hinten hoch, im leeren Raum bleibt dann vorn ein 0,5 cm Spalt (die Schieber liegen im Sommer immer flach auf der Palette mit allseitig 1 cm Spalt, sonst werden die Bienen vom Licht irritiert)
  • mein Flugloch bleibt so lange wie die Nächte kalt sind bei 6 cm² (Original FL-Keil von Janisch)
  • im leeren Raum ist kein Kissen
  • 18 mm Wärmeschied von Janisch aber seitlich von mir abgedichtet
  • Bienen sitzen auf 8 - 10 Rähmchen
  • die Innendeckel habe ich im Brutbereich geändert: Sperrholz entfernt, Fäden gespannt, Fliegengitter drüber, Holzwolle o.ä. drüber, Weichfaserplatte drauf, vorn 2 große Holzklötzchen hinten 2 kleinere auf den Rahmen der Innendeckel wegen Gefälle geklebt und somit Hinterlüftung bzw. Ablauf unter dem Blechdeckel
    (die Fliegengitter werde ich dieses Jahr durch Reet ersetzen)
  • kein Wachstuch, sondern 7 mm Beespace über den Oberträgern
  • der Blechdeckel ist innen mit Styropor/Alutapete beklebt (wie hinter Heizkörpern)

Vielleicht helfen meine Anregungen doch etwas zum tüfteln. Hier noch ein paar Bilder soeben im Dunkeln geschossen.


Vielleicht könnt ihr ja von mir etwas für euch übertragen. Ich denke das Problem ist lösbar, bei Mellifera und anderen Imkern scheint es ja auch zu funktionieren.
Viel Erfolg
LG Frank

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Hallo Jürgen,

zunächst vielen Dank für Deine Antwort und Deine gezielten Nachfragen!

Unter anderem habe ich die Empfehlung vom Betreiber von strohbeuten.de:

Von ihm habe ich auch die Strohschiede bezogen. Zudem hatte ich gehört bzw. gelesen, dass das so ähnlich mit dem im Winter geschlossenen Honigraum der Bienenkiste praktiziert wird.

Ja, diese Befürchtung habe ich auch. Womöglich habe ich zuviel Material eingebracht und dadurch zu wenig Raum für den Luftfluss gelassen.

Vermutlich gar nicht? Ich betreibe die ERB mit Rähmchen + Wachstuch + Abdeckplatte aus 18 mm Weichfaser + Blechdeckel genau so, wie in der Kurzanleitung sowie dem Buch gezeigt. Keine eigenen Modifikationen. Das Wachstuch lässt ein paar Millimeter Platz. Welche Möglichkeiten würden sich da anbieten?

Lieben Dank für den Tipp und das freundliche Angebot! :slight_smile: Die bienen&natur habe ich abonniert und lese jetzt Deinen vorgeschlagenen Artikel. Ich muss zugeben, dass ich ihn damals zwar gelesen hatte, aber nicht annahm, dass er im Detail auch praktisch für die ERB relevant sein könnte… Das erste, was ich jetzt aus dem Artikel mitnehme, ist das Schieden bzw. Einengen nach Abschluss der Einfütterung im Spätherbst. Ich lese ihn mir jetzt mal in Ruhe durch! :+1:t2:

Beste Grüße,
Michael