10. April Heute war der große Tag: Entnahme der benötigten Futterkranzprobe!
Ein angehender Chirurg ist vermutlich ähnlich nervös vor seiner ersten OP
Also erst mal was Einfaches, wiegen. 38 kg! Die Mädels haben ca. 3,5 kg geschafft, in 10 Tagen. Dabei ganz am Anfang noch ein Liter Futter, den Rest selber in den letzten 6-7 sonnigen Tagen, freu!
Also stark genug für den Eingriff, Kiste aufgestellt und Boden ab. Es ist ca. 17 Uhr.
Sieht gut aus, finde ich. Schön viele Bienen, gut eine Wabe mehr als beim ersten Öffnen im März. Unten rechts zwar etwas Schimmel, doch haben sie, vermutlich wg des Füttern, das Brutnest nach hinten geschoben und begonnen, in den Honigraum hinein zu erweitern, hatte halt kein Trennschied mehr drin.
Und sogar ein Spielnäpfchen gebastelt
Schön viel Brut. Und auf den ersten Blick dachte ich, die hellen Zellen da, nah am Spielnäpfchen, das wäre schon verdeckelte Drohnenbrut. Auf dem Foto scheint das jetzt eher ne Täuschung zu sein, dass die nur höher aufgewölbt wirken, wg der hellen Farbe… Nun, sobald ich das erste Mal Drohnenbrut gesehen habe, bei der ich dann sicher bin, wird es mit dem Erkennen und Zuordnen einfacher werden…
Zurück zur Probenentnahme. Kräftig Rauch gegeben und an einer der äußeren dunklen Waben von hinten ca 10 cm weit kurz unter dem Trägerrahmen eingeschnitten, dann von unten her gerade hoch, also von hinten ein Rechteck entnommen. Leider trocken und leer, nur ein feuchter Schimmer oben. Also nochmal, gleiche Wabe, 10 cm tiefer, zweites Rechteck entnommen. Großer Mist! Minimal Honig und vor allem Brut!
Erst mal beiseite gelegt, doch später intensiv betrachtet. Alles drauf, fast verdeckelte Brut, verschiedene Größen von Larven im Saft und auch Eier. Pollen als abgestreifte Höschen und einmal auch am Boden breit verteilt. Klasse. Mein Biologenherz hüpft vor Faszination.
Der nächste Schnitt dann zwei Waben weiter außen, bloß nicht nochmal in unverdeckelte Brut schneiden. Dort erkenne ich jetzt auch die verdeckelten Honigzellen ganz oben. Puh, was ein Klebkram, schnell rein damit in die Tüte. Nochmal Rauch gegeben, da die Bienen sofort begannen, die Sauerei aufzuschlecken, und noch ein Stück von der gleichen Stelle entnommen. Eingetütet und dann erst mal bienensicher weggestellt.
Den angerichteten Schaden betrachtet.
Da werden sie ne Weile dran zu tun haben. Überlegt, die Kanten noch schräg nachzuschneiden, dann nicht gemacht weil ich den Schaden nicht noch vergrößern wollte…
Unten rechts im Kasten die schimmeligen Wabenteile entfernt und zuvor das Stück mit der Brut versucht, wieder einzusetzen. Allerdings nicht am vorherigen Platz, sondern an der Honigwabe, da kam ich besser dran. Hinterher frag ich mich allerdings schon, ob der andere Platz nicht besser gewesen wäre…
Hab versucht, die weichen Wachsreste per Hand zu verkleben. Hat natürlich nicht gehalten. Hab es aber so gelassen und werde beobachten, was die Bienen damit machen…
Am Ende blieb wieder ordentlich Kalkbrut auf dem Gras zurück, und leider auch ein paar honigverklebte Bienen. Und eine wilde Sterzelaktion am Eingang.
Ich hab dann entfernt vom Stock den Honig aus den Wabenstücken in die Tüte gepresst, ich hoffe, dass das so passt zur Analyse
Nächstes Mal würde ich erst versuchen, mit Spiegel oder per Foto seitlich in die Waben rein zu sehen, so dass ich unverdeckelte Brut von unverdeckeltem Honig hoffentlich besser unterscheiden kann. Weitere Tipps, was ich sonst noch besser machen könnte, nehme ich gerne an.