Tagebuch der Elbbiene

12. April* Oh jeh, das geht „schief“ :see_no_evil: War aber natürlich mit zu rechnen.


*Bilder-Update erfolgt solange Änderungen zu sehen sind.

Da werde ich wohl irgendwie korrigieren und vor allem vom Bodenbrett lösen müssen, wenn ich in ein paar Tagen den Honigraum frei gebe. Nächste Woche soll das Wetter nämlich wirklich warm und sonnig werden, jetzt regnets gerade noch…
Spannend finde ich ja, wie sie das alte, dunkle Wachs wiederverwenden, um die Waben neu zu befestigen. Sogar die Stücke, die zum Ausschlecken drin liegen, wurden angeklebt :smiling_face_with_three_hearts: (s. 12.4.,unten rechts). Und die „Brücken“ zur Nachbarwabe (s. 13.4.), einfach cool!
Wäre schön, wenn dieses „Experiment“ nun tatsächlich die Brut in dem losen Stück gerettet hat…

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15. April. Die Kiste wiegt nur noch 35 kg, 3kg Verlust durch kühles Wetter und den Stress der Probennahme. Dennoch hab ich meinen Plan, den Honigraum zu erweitern, durchgezogen. Denn zum einen soll das Wetter wärmer werden, zum anderen haben sie eh schon angefangen, die Waben in Richtung Honigraum zu verlängern.

Das Zusammenbauen der Leisten ging gut. Die zusammen mit den Bienen übernommenen Wachsplatten scheinen allerdings altersspröde zu sein? Auf jeden Fall haben sie irgendwo einen mitbekommen, denn die Platten waren alle mittig angebrochen. Ich hab mich aber eh nicht entscheiden können ob ich der Einfachheit halber ganze Platten nehme oder, um später Wabenhonig zu haben, Anfangsstreifen. Wg der zerbrochenen Platten hab ich dann beides umgesetzt. :blush:

Leider ging beim Einsetzen noch etwas mehr zu Bruch, die Leisten gingen schwer an den Platz, immer wieder ein Bienchen in der falschen Ecke und das Wachs unheimlich bröselig. Learning on the job… Nächstes Mal geht es besser. Und, ich traue den Ladies zu, aus dem Bruch auch noch was anständiges zu machen und lasse es für heute so gut sein :see_no_evil:

16. April. Ein Blick von hinten zeigt, dass die Damen sich in den neuen Wabengassen drängen. Ich möchte nicht schon wieder stören und starte „Experiment 2“: Was für ein Honigraum kann daraus werden?

Die kleinen Obstbäume haben zu blühen begonnen, den Start machte die Mirabelle.


Und die angehenden Wildblumen-Ecken sind ausgesät. Hoffentlich lassen die Spatzen genug übrig :wink:

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Hast du die Bienenwachsplatten kühl gelagert? Die Sprödigkeit/Bruchanfälligkeit könnte auch an der Temperatur liegen - wenn du die Bienenwachsplatten eine zeitlang bei Raumtemperatur aufbewahrst, werden sie weicher. Vor dem Kerzenrollen föhne ich die Platten z.B. ganz vorsichtig etwas an

Ja, stimmt, Danke Michèle @Salome, die Temperatur kann es natürlich auch gewesen sein. Das Verarbeiten im Haus ging ja noch relativ gut, hatte dort allerdings auch nur ca 19 ° C, draußen beim Einbauen war es dann noch kühler…

Hallo @Elbbiene ,
es sind ja tolle Einblicke in Deine Kiste. Aber meines Erachtens stresst Du Deine Bienen viel zu sehr! Ich habe schon ein schlechtes unwesensgemäßes Gefühl, wenn ich wöchentlich reinschauen werde (zur Schwarmzeit). Aber täglich bei noch eher kühlen Temperaturen (oder wo an der Elbe bist Du beheimatet, hast Du schon Sommer?), das sollte man nicht machen.
Viele Grüße

Wichtiger Hinweis für faszinierte Anfänger wie mich, Danke Sven @Linus. Für das tägl. Nachschauen öffne ich nur ca 10s die Klappe am Honigraum und knipse mit dem Smartphone, angeschaut werden dann die Bilder. Den Bien verstehen und lernen, was die Konsequenzen sind, wenn ich etwas verändere. Das ist mir ebenso wichtig wie den Bien nicht unnötig zu stören. Damit neg. Folgen nicht unbemerkt bleiben.
Ja, mit dem Honigraum hätte ich vielleicht auch noch warten können, ihnen mehr Zeit lassen nach dem letzten Eingriff. Meine Gedanken waren, dass ich in den nächsten 2 Wochen nicht vor Ort sein kann, es gutes Flugwetter war, es deutlich wärmer werden soll, die Bäume gerade aufblühen und sie schon gen Honigraum bauen. Ich habe befürchtet, dann in 2 Wochen Waben wegschneiden zu müssen um den Honigraum freigeben zu können.
Nun haben sie aber definitiv die nächste Wochen Ruhe! :blush:

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26. April, das Wetter ist weiterhin unbeständig und relativ kühl, die Tageshöchsttemperaturen lagen offiziell um die 15 Grad herum, min 10, max 20 Grad. In der Sonne gefühlt wärmer :blush: Die Bienen nutzen jede sich bietenden Gelegenheit für ihre Ausflüge. Die Kirschen blühen und auch die Erdbeeren. Heute habe ich mehrere Bienen beim Wassersammeln beobachtet und eine neue Tränke an jener Stelle im Garten platziert.

Und das Ergebnis der Futterkranzprobe kam per Email eingetrudelt, negativ, wie ja auch erwartet :tada:

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1. Mai, ein wunderbar warmes Wochenende. Die Bienen fliegen gut und die neue alte Bienenkiste bekam ihre Lasur verpasst. Schwarm, ich bin bereit.

Und natürlich konnte ich es nicht lassen und hab wieder mal hinten rein fotografiert. Sie nehmen meinen verkorksten Honigraum gutmütig an und sind fleißig am bauen. Diese neuen Waben sehen sooo schön aus!

Die ersten Apfelblüten sind aufgegangen, die Kirsche blüht noch. Fühlt sich voll nach Frühling an :blush:

Zudem ist mir aufgefallen, dass die Mädels angefangen haben, die nach wie vor vorhandenen Kalkbrutmumien selber wegzuräumen. Die liegen jetzt alle in der Ecke im Honigraum, wo ich sie dann leicht rausfegen kann, oder vorn, vor dem Eingang. Wenn sie jetzt selber putzen ist das Thema hoffentlich bald Geschichte…

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4. Mai Heute habe ich meinen ersten Drohn gesehen! Was für ein Brummer! :heart_eyes:

Es war so ca 14:30 Uhr, nach einer kühlen Nacht erreichte das Thermometer 16°C, die Sonne schien seit Mittag. Der ganze Eingangsbereich war voll mit Bienen, viele sterzelten, viele kamen mit Pollenhöschen zurück. Es flogen auch viele vor dem Stock rückwärts ihre Kreise, ich gehe von Jungbienen beim ersten Ausflug aus. Und dann kam er… Kam, sah und schwirrte ab. Den nächsten hab ich dann mit der Kamera erwischt.

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7.Mai. Aufgrund der Drohnensichtung hab ich heute nachgesehen, wie denn bei meinen Damen sich die Schwarmstimmung so darstellt.
Auf dem 1. Bild habe ich noch keinen Rauch gegeben, sie haben sich also nicht zurückgezogen. Ich empfinde die Kiste noch nicht als übermäßig voll und würde vermuten, dass der nächste Check frühestens in zwei Wochen nötig ist. Drohnen sind mir in dem Gewimmel nicht aufgefallen.

Es gibt ca 10 leere Spielnäpfchen, Drohnenbrut und Arbeiterinnenbrut, sowohl im Hauptraum als auch in den neuen Waben des Honigraumes.

Die Kiste wiegt 37 kg. Ich habe etwa zwei Handvoll Kalkbrut ausgefegt.

10. Mai. Höchste Zeit für ein Tracht-Update.
Es gibt in der Nähe dichte Bestände an Traubenkirsche, die blühen gerade aus. Der Weißdorn startet gerade durch, auch davon gibt es hier eine Menge. Ein bisschen Thymian aus dem Garten und die große Kastanie zwei Gärten weiter bereichern das Buket. Ohne Bild der Flieder, den sollen sie ja nicht mögen…

Den Gundermann müssen sie, wie vieles andere wohl auch, mit den reichlich vorhandenen Hummeln teilen :blush:

Vereinzelt sind jetzt jeden Tag Drohnen am Flugbrett zu sehen, es herrscht insgesamt gut Betrieb. Ab morgen sollen die Temperaturen tatsächlich mal tags auf 20-21°C steigen, nachts soll endlich die 10°C Grenze geknackt werden. Zumindest für ein paar Tage…

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11. Mai. Bei der Flugloch-Beobachtung sah ich heute gaaanz viele Bienen, die wunderschönen dunkelroten Pollen eintrugen, den würde ich mal spontan mit der Rosskastanie assoziieren.

Als ich über den ebenfalls viel eingetragenen gelblichen Pollen spekulierte fiel mir auf, dass ich gestern bei der Nennung der Tracht die Berg-Ahörner schlicht nicht auf dem Schirm hatte. Und beim Fotografieren schwirrten auch Bienen dort herum, nur erwischt hab ich keine :blush:

Ebenfalls konnte ich in den letzten Tagen jeweils morgens und gegen Abend zunehmend größere Putzkolonnen beobachten, die das Holz blank schaben, die bereits gereinigten Abschnitte sind gut zuerkennen. Und heute Abend dann dazu wild flatternde Bienen, die ganz offensichtlich den Stock ventilieren, denn es war mit der Hand ein kräftiger, warmer Luftstrom zu spüren und ich konnte den typischen Stockgeruch bereits aus mehr Distanz wahrnehmen. Anders als beim Sterzeln ist beim Ventilieren der Hinterleib nicht angehoben, die Drüse nicht zu sehen.

Vor ein paar Tagen allerdings waren ein paar Damen vor dem Stock Abends aufgereiht als hätte sie jemand dort so hingesetzt, blieben so auch ne ganze Weile…

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19. Mai Was für ein wunderschöner Anblick, die Kiste ist voll mit Bienen, der Honigraum fast fertig ausgebaut. Die Kiste wiegt 50 kg, ganz schön ordentlich.

Kalkbrut kaum noch, große Freude.
Ich habe ca 12 Spielnäpfchen gezählt, keines davon belegt. Auch Drohnen waren nicht auffällig viele, 3-5 im Gewimmel auf dem Bodenbrett, an den Tagen zuvor im Einflugbereich gegen Mittag 1-3. Habe ein paar Mal auch Futter betteln beobachtet.
Der eingetragene Pollen fast nur hellgelb, das war in der Ansammlung auf dem Flugbrett gut zu sehen, nachdem die Kiste wieder in Position war.

Auf dem offenen Bodenbrett oder, später, auf dem Flugbrett immer mal wieder schwänzelnde Bienen, ohne dass es das auffällige Tanzen war. Wirkte wie „freudige Erregung“, einfach gut drauf und lebenslustig, um es mal ordentlich zu vermenschlichen :blush:

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Danke, dass du uns an deiner Freude an den Bienen teilhaben lässt! :smiling_face_with_three_hearts:

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21. Mai, 19:45 Uhr. Das erste Mal die 25°C Marke geknackt. Was für ein Tag. Während die einen sich schon beim Feierabend-Nektar treffen oder einfach etwas abhängen, fächeln die anderen noch eben den Honig trocken. Tapfer, Mädels! :+1::grin::muscle:

22.5. Die Bienen haben die Waben fest mit dem Rückbrett verbaut. Was nun tun (oder eben auch nix tun) wird hier betrachtet: Waben an Rückwand

26.5. Inzwischen sind es deutlich mehr Drohnen geworden, die sich zu den Mittagsstunden auf dem Flugbrett tummeln.


Einer lief etwas vom Stock entfernt durch das Gras, mit arg zerfransten Flügeln, der war wohl schon „gebraucht“, zurück von einem Hochzeitsflug?
Bis ich mein Telefon für ein Foto geholt hatte, war er allerdings weg. Dafür entdeckte ich eine arme Biene mit verkrüppelten Flügeln… Ob die sich selber ausgemustert hatte? Sah aus, als hätte sie zum Sterben den Stock verlassen, wanderte zielstrebig fort…

Hoffentlich werden das nicht noch mehr, wird Zeit, dass sie schwärmen und den Varroen, die ich hier als Verursacher vermute, nen Dämpfer verpassen.

29.5. Heute der Beweis. Ich hab also definitiv Varroa in der Kiste, und vermutlich nicht zu knapp…

Hallo Andra, da man ja jetzt und bis nach der Honigernte (im August) keine Gifte wie Oxal - oder Ameisensäure im Bien ausbringen darf, habe ich dir diesen Link kopiert. Varroabehandlung mit Puderzucker (imkerpate.de) -
Vor zwei Jahren habe ich einmal Puderzucker in meiner Bienenkiste fein verstäubt verteilt und da die Bienen dann viel putzen müssen (grooming) fallen danach auch mehr Varroen!
Vielleicht eine Hilfe! Der Puderzucker wird zwar geringfügig im Honig zu finden sein, aber wenn du den nur selbst verbrauchen willst, sehe ich da kein Problem. Und - es kommt auf die Menge der Varroen an! Hast du ein Varroagitter und einen Varroaboden?
Summende Grüße
mani

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Ich möchte Mani @mani1955 ein wenig ergänzen:

… wenn man den Honig in Verkehr bringen (= verkaufen oder verschenken) will. Da ist die Honigverordnung sehr klar. Aber Du darfst ihn weiterhin selbst verzehren oder den Bienen zurückfüttern. Siehe auch hier:

Tolles Tagebuch, liebe Andra @Elbbiene! :slight_smile:

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