Wie bereits hier berichtet, hatte ich in der vergangenen Woche bemerkt, dass einige Bienen offenbar beim Versuch verklammt sind, durchs Mäusegitter hindurch zurück in die Beute zu krabbeln. Teilweise saßen sie auch erstarrt auf dem Flugbrett:
Und - ich traute meine Augen kaum - da waren auch ein paar Drohnen dabei! Die haben aufgrund ihrer Maße natürlich noch größere Schwierigkeiten, durch das (Original-Mellifera-) Mäusegitter zu gelangen. Wie bitter.
Hat das jemand von Euch auch beobachten können? Kann das sein, dass das Volk bereits Drohnen ausgebrütet hat? Oder ist es eher wahrscheinlich, dass es sich noch um Drohnen des letzten Jahres handelt?
an meiner Bienenkiste habe ich im vergangenen Jahr ähnliches beobachtet.
Ende Oktober/Anfang November als sich die letzten Kraniche Richtung Westen verabschiedeten flogen an einem sonnigen Nachmittag videle Drohnen ein und aus. Im November tummelten sich dann bei 3-5 ° C Wespen am Flugloch und holten sich ihren Anteil am Winterfutter. Oh je dachte ich, die räumen ab. Innerlich hatte ich mich dann schon von dem Volk verabschiedet.
Um Weihnachten zur Zeit der Restentmilbung habe ich dann die Bienenkiste zur Kontrolle geöffnet und war sehr überrascht als ich ein potentes Volk auf 5-6 Waben fand. Und wieder flogen neben einigen Bienen auch einige Drohnen auf.
Entweder ich finde im Frühjahr ein drohnenbrütiges Volk, oder das Bienenkistenvolk überwintert mit Drohnen.
Ich vermute aber, das die Könnigin nicht mehr ganz gesund ist, wenn nicht still umgeweiselt wurde, dann wird die Königin in diesem Jahr 5 Jahre alt.
Alles nur Vermutungen, warten wir das Frühjahr ab.
Ich bin gespannt, was Du vorfindest, und hoffe das Beste für Dein Volk, Jürgen @JBL!
Gut zu wissen! Danke, Dirk @dl8aax! Die Drohnen an sich sehe ich ja auch nicht als Problem. Im Gegenteil freue ich mich, wenn ich welche sehe! Besonders zu so einer Jahreszeit, von der es in der Literatur (und in Imkerkursen) unisono heißt, es gäbe da gar keine Drohnen mehr, weil sie alle bei der letzte Drohnenschlacht herausgeworfen worden seien („nutzlose Esser“) und sie außer der Begattung einer Königin sowieso gar keine Funktion hätten. Meine Drohnen haben ja aufgrund ihres Körpers größere Schwierigkeiten, durch die kleinen Öffnungen des Mäusegitters zu kommen, und sterben dann auf beiden Seiten des Gitters, weil sie offenbar verklammen. Das ist mein eigentliches „Problem“, weil es mir leid tut und auch nicht schön anzusehen ist.
Das hatte ich bei meiner Bienenkiste im ersten Winter auch gesehen. Auch Bienen, die sauber machen und tote Bienen rausschaffen wollen, hatten ihre Schwierigkeiten. Deswegen habe ich ganz schnell auf einen Mäusekeil gewechselt – das konnte ich mir nicht mehr angucken …
Und du hast doch da so einen Schieber dran. Kann man den nicht auf die entsprechende Höhe einstellen, dass keine Mäuse durchpassen?
Ja, und ich hatte auch Arbeiterinnen beobachtet, die überraschend große Mühe hatten, durchs Gitter nach draußen zu gelangen.
Gute Idee, aber ich weiß nur nicht, ob dann nicht doch Mäuse noch irgendwie dazwischen passen. Und wegen meiner Schimmelproblematik will ich das Flugloch auf keinen Fall weiter zu machen. Mein Imkerpate riet mir bereits zu einem Lochblech statt des Gitters, aber aus demselben Grund wird es erstmal beim Gitter bleiben.
Manche Völker halten sich nicht an die Lehrbücher und überwintern mit einigen Drohnen.
Diese Drohnen werden aber im weiteren Verlaufe des Winters sterben, egal ob vor oder hinter dem Mäusegitter. Das ist ganz natürlich und kein Problem.
Meine auf gar keinen Fall. Es war für mich eine wichtige - wenn nicht gar die wichtigste - Erkenntnis meiner ersten 1,5 Bienenjahre, dass ein Bienenvolk keine Maschine ist, das ich mit einem simplen „Wenn - dann“ führen kann. Das war für mich als jemanden, der gerne Anleitungen Schritt für Schritt befolgt, erst sehr ernüchternd. Inzwischen bin ich froh darüber. Ich beobachte mehr und entscheide dann auch mehr situativ aus dem Bauch heraus.
Das ist gut zu wissen, wenn auch nicht schön anzusehen. Aber darum geht es ja auch nicht. Vielen Dank!
Das Rätsel mit den vielen Drohnen im Winter ist - leider - gelöst.
Weil ich seit einiger Zeit kein eindeutiges Summen mehr wahrnehmen konnte (die stärkeren Winde der letzten Zeit hatten das Geräusch überlagert), habe ich vergangene Woche einmal vorsichtig in die Beute hinein geschaut: keine Wärme unter dem Wachstuch zu spüren und weiterhin kein Summen zu vernehmen. Um es kurz zu machen: Das Volk ist irgendwann zwischen Ende Januar und Ende Februar gestorben.
Dann habe ich mit der Ursachensuche begonnen. In der MERB war wieder Schimmel, aber nicht ganz so viel wie im letzten Jahr. In der Beute selbst sind zwar tote Bienen, aber nicht haufenweise. Viele davon sind Drohnen. Vereinzelt sitzen erstarrte Bienen auf den Waben. Dann habe ich auch buckelige Brut entdeckt.
Ich habe meine Beobachtungen sowohl meinem Imkerpaten als auch Tobias Miltenberger von proBiene geschildert. Beide haben übereinstimmend den Verdacht geäußert, dass die Königin zwischenzeitlich gestorben sein könnte. Ohne Königin gerät das Volk in Unruhe und verliert den Zusammenhalt. Danach ist es offenbar drohnenbrütig geworden.
Unterkriegen lasse ich mich auf keinen Fall, so traurig das Ganze für mich gerade ist!
Im Augenblick tendiere ich dazu, im Mai statt der MERB meine Warré, die ich seit letztem Jahr fertig vorbereitet habe, an den Start zu bringen. Zum Glück habe ich noch ein paar Wochen Bedenkzeit.
Und dann starte ich zwar wieder ganz von vorne, aber trotzdem nicht komplett bei Null, denn immerhin bin ich um einige (und manche nicht so prickelnden) Erfahrungen reicher. Ich freu’ mich schon!
Bis dahin erfreue ich mich an den „fremden“ Bienen , die sich gerade über die Blüten in unserem Garten hermachen, die eigentlich für „meine“ gedacht waren.
schade um deine Bienen, aber der Tod gehört zum Leben, auch bei den Bienen.
Weshalb willst Du die ERB nicht mehr besetzen? Ich finde es ist so eine tolle Kiste man erhält damit sehr viele praktische Einblicke ins Bienenvolk und versteht damit die Therorie auch besser.
Auf ein Neues, wird schon!
Viel Glück!!!
Jürgen
ps: (Ich hatte in meiner Bienenkiste mehr Glück, dort wird schon wieder Pollen eingetragen.)
da hast Du natürlich Recht! Im Prinzip weiß ich das ja, aber einfach ist es für mich nicht, das auch anzunehmen.
Das stimmt und sehe ich auch so. Ich hatte die MERB in den letzten 2 Jahren sehr lieb gewonnen und habe für mich das Gefühl, dass ich inzwischen ein gewisses Praxis-Know-How aufgebaut habe, was mich deutlich gelassener in dieses neue Jahr gehen lässt. Von dem Konzept an sich bin ich schon überzeugt. Ich plane nun, nur eine (!) meiner beiden MERB durch eine Warré zu ersetzen. Also nehme ich nur eine von zwei MERB (vorübergehend?) aus dem Rennen.
Die Gründe sind vielschichtig. Zum einen bin ich sehr enttäuscht, dass ich trotz aller Bemühungen erneut eine Schimmelproblematik hatte (siehe Schimmel-Thema). Zum anderen wollte ich bereits letztes Jahr mit einer Warré starten, was aber ein unentspannter Nachbar mit seinem Veto verhindert hatte. Jetzt habe ich dadurch, dass ich leider sogar zwei leere MERB habe, die Möglichkeit, eine davon durch eine Warré zu tauschen. Und mit einem Imkerpaten habe ich auch einen erfahrenen Warré-Imker an der Hand.
Hallo Michael,
Schimmel kann man auch in einer Warre-Beute haben. Hatte ich diesen Winter, weil die Volkstärke zu gering war, weil der gekaufte Deckel, doch nicht so richtig als Klimadeckel funktioniert hat. Es kann so einige Ursachen haben.
Was bedeutet MERB?
Grüße Jeannette
Das hat mich gerade mal kurz zusammenzucken lassen, weil ich dieses Jahr mit einer Warré beginnen werde. Prinzipiell soll das Konzept der Warré ja u.a. genau das verhindern. Aber wie Du schon schreibst:
Hallo Michael,
ja, also einen Rat kann ich Dir geben. Und zwar hat die Warre einen Klimadeckel. Wenn Du den Deckel bei einer Firma H kaufst, dann ist der bis auf sehr dünne Spalten zwischen den Brettern geschlossen. Meiner Meinung kann da nicht genug Luft durch difundieren. Wir haben nun noch Löcher reingebohrt. Einige bekannte Warre-Imker haben sich ja die Beute selbst gebaut…oder nur das Dach, dann kannst Du ja selbst für Durchlüftung sorgen. Wenn es soweit ist, kannst Du mir ja nochmal schreiben, denn das Thema interessiert mich. Meine Warre-Völker sind ja über den Winter alle gestorben und ich werde dieses Jahr, wenn es klappt einen Schwarm einlaufen lassen. Somit fange ich mit Warre auch erst wieder an.
Grüße
Jeannette
Die Drohnen an sich sehe ich ja auch nicht als Problem. Im Gegenteil freue ich mich, wenn ich welche sehe! Besonders zu so einer Jahreszeit, von der es in der Literatur (und in Imkerkursen) unisono heißt, es gäbe da gar keine Drohnen mehr, weil sie alle bei der letzte Drohnenschlacht herausgeworfen worden seien („nutzlose Esser“) und sie außer der Begattung einer Königin sowieso gar keine Funktion hätten. Meine Drohnen haben ja aufgrund ihres Körpers größere Schwierigkeiten, durch die kleinen Öffnungen des Mäusegitters zu kommen, und sterben dann auf beiden Seiten des Gitters, weil sie offenbar verklammen. Das ist mein eigentliches „Problem“, weil es mir leid tut und auch nicht schön anzusehen ist.
, die sich gerade über die Blüten in unserem Garten hermachen, die eigentlich für „meine“ gedacht waren. 
mit seinem Veto verhindert hatte. Jetzt habe ich dadurch, dass ich leider sogar zwei leere MERB habe, die Möglichkeit, eine davon durch eine Warré zu tauschen. Und mit einem Imkerpaten habe ich auch einen erfahrenen Warré-Imker an der Hand.