Aus aktuellem Anlass muss ich nun leider eine Entscheidung treffen, was ich mit 12 zum Teil noch ordentlich mit Futter gefüllten, aber leider angeschimmelten Waben tun soll. Ich finde es wirklich eine Schande, dass ich alle diese schönen Waben jetzt wie auch immer aus dem Verkehr ziehen muss…
Derzeit bin ich mir noch unschlüssig, ob ich das Ganze wegen der Schimmelproblematik doch besser verbrennen soll. Was meint Ihr? Einschmelzen (eventuell Schimmel vorher abkratzen) und Wachskerzen daraus machen oder entsorgen (z.B. verbrennen)?
Ich würde den Schimmel ausschneiden und das verdeckelte Futter dem Volk zum ausschlecken zurückgeben. Die ausgeschnittenen und ausgeleerten Waben einschmelzen. Den hellen Bereich der Waben würde ich, vorausgesetzt die Bienen waren nicht erkrankt und sind nur an der Varoa gestorben, weiter verwenden.
Ich würde den unteren verschimmelten Wabenteil herausschneiden und in den Komposthaufen eingraben dort wird er weiter verwertet. Von den Futterkränzen würde ich mir einige als Untestützung für den jungen Schwarm der bald einziehen wird aufheben.
Ich würde die verschimmelten Teile der Waben ebenfalls ausschneiden und einschmelzen.
Den Rest der Honigwaben würde ich in einem gut belüfteten Behälter Insektensicher ( ganz feine Gaze + Lavendelblüten gegen die Wachsmotte ) aufbewahren und im Sommer zum Einfüttern nehmen.
Bis dahin kannst du kontrollieren ob die Waben weiter verschimmelt sind.
Danach würde ich die Waben einschmelzen und die Rähmchen mit Natronlauge auskochen.
Das wäre ausreichend
Gruß Jörg
was da schimmelt ist der Pollen, den kannst du mit einem Röhrchen mit scharfen Kannten ausschneiden. den Rest kühl aufbewahren bis sie gebraucht werden.
wenn der Futterhonig aufbewahrt werden soll, würde ich ihn auspressen und in einem verschließbaren Gefäß lagern. Das Wachs kannst Du dann nach Belieben entsorgen oder verarbeiten. Dann würde ich Beute und Rähmchen reinigen und mit einem neuen Schwarm und frischem Wachs einen sauberen Neustart versuchen.
Kochende Natronlauge zum Reinigen scheint mir hier sehr übertrieben. Das Volk war ja weisellos, nicht krank. Gesunde Bienen brauchen eigentlich keine chemisch gereinigte, keimfrei desinfizierte Umgebung. Natronlauge ist auch nicht ganz ungefährlich in der Handhabung.
Ich habe jetzt 3 der 12 betroffenen Rähmchen als eventuell erhaltenswert beiseite gestellt. Ich werde den Schimmel ausschneiden und dann versuchen, sie gekühlt und luftdicht zu lagern. Gegebenenfalls presse ich sie aber noch aus (oder mache Tropfhonig), wie @Heiner verschlägt.
wenn Du die Waben verschlossen abstellst so das keine Mäuse, Insekten o.ä. dran kommen dann hält sich der Honig die paar Wochen bis in den Mai/Juni zur Verfütterung locker.
Hallo Michael, da mir viele Völker durch Räuberei gestorben sind, habe ich beim ausräumen der Beuten auch Schimmel entdeckt. Zuerst habe ich es auch im Beet eingegraben, davon bin ich nicht mehr so überzeugt, da ich vielleicht dadurch auch wieder Räuberei hervorrufe. Ich habe die schimmeligen Teile rausgeschnitten und am abend vor der Leerung in den braunen Mülleimer gegeben. Die verdeckelten Honigwaben verarbeiten wir zu Honig. Man muss ihn ja nicht verkaufen, entweder wieder an die Bienen zurückverfüttern, oder Futterteig draus machen oder selbst essen. Ich hatte mal etwas unter das Mikroskop gegeben und keine Schimmelpilzsporen entdeckt. Ich finde es zu schade alles zu entsorgen. Und das Wachs schmelze ich mit dem Entsafter ein, wobei mir aufgefallen ist, dass zu dunkle Waben fast kein Wachs mehr hergeben. Von daher werfe ich die auch in die braune Mülltonne.
Grüße Jeannette
Herzlich willkommen im Forum, liebe Jeanette, und dankeschön für Deine ausführliche Antwort!
Ich nehme an, wenn es tief genug ist bzw. nichts mehr herausschauen (oder durch Regen herausgespült werden) kann, sollte es eigentlich gehen. Manche benutzen dies auch als Dünger.
Selbst essen würde ich den auf keinen Fall. Das entspringt aber meiner ganz persönlichen Vorsicht vor dem Schimmel. Außerdem könnte der „Honig“ ja auch eingelagertes Futter sein.
Das geht mir ganz genauso! Es ist auch so schade um das schöne Wabenwerk, das ich dabei entsorgen musste.
Das habe ich mit dem Trester auch gemacht: am Vorabend der Leerung ab in die Biotonne damit. Manche trocknen den ja und machen dann Zunder daraus. Aber mir reicht bereits die Matscherei, die ich bislang damit hatte.
Würde ich nicht mehr machen! Ich hatte das einmal, nachher konnte ich den Honig doch wegdonnern, weil alle Gläser ziemlich schnell gekippt sind und gärig waren. Ich kann aber nicht mehr sagen, wie penibel ich die unverdeckelten Waben rausgeschnitten habe … ich denke aber eigentlich schon, das vernünftig gemacht zu haben
Die Waben sahen ganz ähnlich aus, weil es etwas gebraucht hat, ehe ich gesehen habe, dass das Volk tot ist. Bei der Winterbehandlung kurz vor Weihnachten war alles gut, Mitte Januar alle tot bzw. weg …
In die braune Tonne gehören diese Waben meiner Meinung nach unter keinen Umständen. Wenn diene Bienen krank waren verteilst die Krankheit über die Kompostierungsanlage weiter, denn Du hast keine Kontrolle darüber wo die Waben auf der Kompostierungsanlage landen. Wenn Du sie nicht selbst kompostieren willst dann in die schwarze Tonne mit den Waben.
Hallo Cupido,
letztens hat mir ein befreundeter Imker (vom Imkerverein) erzählt, dass der Honig von L…e generell erhitzt ist, die kaufen alles auf und erhitzen es. Also in Anbetracht, das Bio-Zucker den ich zum auffüttern kaufe, sehr teuer ist, bedenke ich das schon, was ich so wegwerfe.
Ich hatte auch mal ein paar Gläser Honig, mit über 20 % Wasser, den habe ich dann in der Mikrowelle kurz erhitzt. Sah dann aus wie L…e-Honig und den habe ich bei der Weihnachtsbäckerei verarbeitet.
Und wenn ich jetzt vielleicht Zucker vom Einfüttern mit drin habe, dann ist das ja nicht giftig und hatte mal viel Geld gekostet. Wie gesagt, verkaufen darf man das nicht, aber verbacken kann man es.
Und zudem, ich arbeite im Labor und habe bei dem erhitzten Honig HMF bestimmt, das war unterhalb Nachweisgrenze. Es ist einfach schlimm, wenn man so viele Völker durch Räuberei (nicht durch Krankheit) verliert und dann 8 Beuten ausräumen muss. Und dabei noch so einiges an Honig drin ist.
Auch wenn das jetzt wohl nicht hier direkt zu diesen Beitrag gehört mal ein Hinweis :
Hallo Jeannette,
wenn bei dir 8 Beuten durch " Räuberei " kaputt gegangen sind und du dann noch Honig in den Beuten hast kann da etwas nicht stimmen.
Wenn bei mir ein Volk durch Räuberei mal kaputt geht ( leider diesen Winter passiert , trotz zweimaligem Einfüttern nach Räuberei im Herbst war das Volk zu schwach sich dagegen zu wehren ) dann stecken die letzten Bienen bis zum Boden in den Zellen und versuchen den letzten Honig auszuschlecken.
Wenn dann noch nach dem Tod des Volkes 100gr Honig in der Beute sind ist das schon viel.
Ich vermute mal daß dein Völkersterben andere Ursachen als Räuberei hat.
Eine Möglichkeit wäre ein Futterabriß nach starken Temperaturschwankungen oder " der fast allgemeine Spruch " eines Vorschadens durch Varroa.
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
Räuberei ist für mich noch ein Geschichte, die man glaube ich nicht so einfach erklären kann, sie ist wohl sehr vielschichtig. Also bei mir hat es im Herbst angefangen, dann wurde das Wetter dafür zu schlecht und wir haben dann im Februar, als die Bienen mal geflogen sind und aus einigen Beuten keine Bienen rauskamen aufgemacht und da waren dann alle Bienen tot. Die Beuten haben wir bienensicher weggestellt, hätten wir das nicht getan, dann wären beim nächsten Flugwetter die Räuberbienen da wieder rein. Und deshalb haben wir da auch noch Honig drin gefunden. Im Februar hatte ich noch ein mini-kleines Warre-Volk, die haben noch gelebt. Beim nächsten Flugwetter haben die Räuberbienen das Volk niedergemacht. Und dann haben wir leere Kästen dort aufgestellt, damit die Räuberbienen denken, ok. es gibt nichts mehr zu holen. Denn die sind in einem Wahn, das ist auch nicht schön. Die sollten besser Pollen holen. Also Räuberei ist wirklich schlimm. Jetzt ist es vorbei, bin froh drum und 3 Völker habe ich noch. Falls nochmal so etwas auftritt muss ich das Volk wegstellen, habe nur leider kein weiteres Grundstück. Mal sehen.
Sag mal, wie verlinkt man denn das Thema jetzt zu Räuberei, denn das hat ja nix mehr mit verschimmelten Waben zu tun? Deine These mit den Bienen in den Wabenzellen, habe ich nicht so richtig verstanden.
Grüße Jeannette
