Die Standortwahl allein löst das Problem mit Schimmel in der Einraumbeute nicht, auch nicht mit der Hineingabe von feuchteaufnehmenden Materialien. Letzteres mag die Problematik anfangs abpuffern, über die gesamte Winterperiode hinweg kaum.
Wenn von zehn ERBs verteilt auf drei bis vier Plätze, Ost / Süd-Ost ausgerichtet, geschützt vor Schlagregen, großteils überdacht, alle mit mehr als halben Meter Bodenfreiheit aufgestellt; acht mit Wachstuch, zwei mit Leinentuch; eine mit Gitterboden ohne Lüftungsöffnungen (ursprüngliche Bauweise) und dickeren Wänden, eine 7er mit geschlossenem Boden, und acht mit geschlossenem Boden mit Lüftungsöffnungen (aktuelle Bauweise); alle bis auf die 7er mit rund sieben Zentimeter Dämmung (18mm Weichfaser plus rund 5cm Schafwollfilz), die 7er mit Klimazarge gefüllt mit rund 10cm Wellpappe und 4cm Weichfaser als Deckel; alle acht (orig.) in derzeit aktueller Bauweise mit Wachstuch, Lüftungsöffnungen offen mit umgeklapptem Wachstuch, ein mehrheitlich massives Schimmelproblem aufweisen innerhalb von gut zwei bis drei Herbst-/Wintermonaten, und die ohne Wachstuch null, hat es tendenziell den Anschein, dass …
Wachstuch versus Leinentuch
Ein Vorteil des Wachstuchs: Es wird kaum verkittet, wohingegen ein Leinentuch oberhalb der Wabengassen massiv verpropolisiert wird. Macht den Bienen Arbeit und dem Betreuer beim Spechteln. Das Wachstuch ist zudem minimal durchsichtig. Im Winter halt etwas dicht.
Betreffs eine versus keine Abdeckung mit Tuch der Oberträger
Zum Beispiel hoch übern Boden wird kaum wer kommen um oben aufzumachen. Kommt ein Bär, macht der die Höhle leer.
Ein Tuch reduziert die Störung im Volk, wenn unwesensgemäß Frau oder Herr Rüpel an der Kiste herumzuhantieren beginnt. Ruhe für Biene und Betreuer.
Ursprüngliche versus aktuelle Bauweise ERB
Bei der ursprünglichen Bauweise, wo die Dämmplatte oben im Falz versenkt ist, ist eine Notfütterung mit minimalem Eingriff möglich, indem z.B. ein Teil der Platte rausgenommen, eine kleine Öffnung zum Umklappen im Tuch geschnitten und 1 oder 2,5kg Päckchen Futterteig aufgelegt wird, oben drüber eine weitere oder mehrere Dämmlagen.
Bei der jetzigen Bauweise muss das Wachstuch vom Großteil des Sitzes hochgeklappt werden, Teig aufgelegt und im Falle von Päckchen zerschnippelt und auf unter 1cm Höhe gebracht, reingedrückt werden; alternativ ein extra flacher Zargenaufsatz fabriziert werden.
Das sieht vom Standpunkt einer Großimkerei anders aus, weil da kaum kleine abgepackte Futterteigpäckchen rumliegen werden.
Klar, die sollten genug Vorräte gebunkert haben. Ideal und Realtität sind oft nicht deckungsgleich.
Bei der aktuellen Bauweise auch von Nachteil: Das Bodenbrett lässt sich im Betrieb nicht rausnehmen. Das wäre an und für sich egal, in Verbindung mit den Luftlöchern nicht ganz, weil, je nach Volk, die drei Bodenöffnungen oft recht schnell mit toten Bienen zugedeckt sind. Müssen dann fast mühselig rausgeklaubt werden.
Auch klemmt die Revisionklappe bei gut zwei Dritteln der acht Kisten massiv bei feuchtem Wetter, lässt sich durch Nachbearbeitung lösen oder zumindest reduzieren.
Die Bauweisen haben ihre Vor-/Nachteile. Wenn Platz vorhanden ist, hoch und bodenfrei aufgestellt wird, überzeugt die aktuelle Version mich nicht. Das bedeutet nicht zwingend, dass die Vorige dies täte.
Ausserdem: Möglichst wesensgemäß. Mobilbau ist davon weiter entfernt als Stabilbau mit Warré oder auch TBH Oberträger. Wesensgemäß ist wohl keine. Ein bisserl zweibeinergerecht sollte sich ausgehen.