Das ist verwirrend und es sollte in einer 2. Auflage unbedingt korrigiert werden, welche Variante nun die „richtige“ oder bessere ist.
Das kommt ganz darauf an, was genau das Ziel der eigenen Bienenhaltung ist und wie man persönlich mit Rückschlägen, also vor allem mit Totalverlusten, umgeht. Tobias @Cupido schrieb ja bereits, dass er lieber das Risiko eines geringen Totenfalls bei der AS-Behandlung in Kauf nimmt, bevor er im Winter vor einem toten Bienenvolk steht.
Die ganze Bandbreite der Verträglichkeiten geht meiner Meinung nach von
- am verträglichsten: gar nicht behandeln (Teilbaustein des Darwinian Beekeeping),
- über: alternativ / „natürlich“ behandeln (zum Beispiel durch Auflegen stark oxalsäurehaltiger Pflanzenblätter wie vom Rhabarber),
- über: mit Oxalsäure (block-) behandeln (Sprühen oder Verdampfen*, kein Träufeln)
bis hin zu
- am unverträglichsten: mit Ameisensäure behandeln.
(*) Verdampfen anscheinend „nur“ in FR, NL, DK, PL, CH, AT, LU usw. erlaubt, aber nicht in DE. Die OS-Verdampfung wird seit ca. 2 Jahrzehnten untersucht und in den genannten Ländern praktiziert. Hier im Forum findet man Links zu den entsprechenden Studien und vielem mehr.
Das stimmt, aber das recht ausführliche Beschreiben dieser Möglichkeit, ohne dann davor zu warnen bzw. davon abzuraten, ist für mich auch eine Art Empfehlung. Ich unterstelle, dass die Autoren Johannes Wirz und Norbert Poeplau die Alternative gut genug kennen und es kundtun würden, wenn sie von der Alternative so gar nichts hielten.
Im Übrigen gibt es ja auch noch andere wie Dr. Gerhard Liebig, die sich wissenschaftlich seit Jahrzehnten mit der Untersuchung der Behandlungsmethoden befassen. Siehe dazu den Ausschnitt aus dem letzten „Live von Pias Bienenstand 29.8.21“ (ab 00:24:23): Methoden der Oxalsäurebehandlung. Ich fand das ganz interessant zu hören.
Womit wir bei der ersten Option „nicht behandeln“ wären. Frage geklärt, oder?
Aber im Ernst: Ich denke, dass das Thema „resistente Biene“ sehr vielschichtig ist und nicht einfach „von sich aus“ passieren wird. Es fängt für mich schon damit an, welche Bedingungen man dem eigenen Bienenvolk bietet, wie man es begleitet und in seinem Werden unterstützt. Aber das würde jetzt zu weit führen. Markus @tyson ist bestimmt schon ganz unruhig, was aus seinem FAQ-Thema geworden ist… Sorry…!