Ameisensäure noch zeitgemäß?

Moin,

Ameisensäure ist alles andere als bienenschonend Tote Bienen ausgeräumte Brut vor den Fluglöchern verbrannter Rasen, Gestrüpp etc.
Oxalsäure ist da schon eine ganze Portion schonender. Sie geht aber nicht in die Brut. Das macht aber auch nix wenn man eine Blockbehandlung macht. Mit einen vernebler würde das super funktionieren. Was das ist zeigt der Jupp im Video.

https://www.youtube.com/watch?v=s0-gOSA3OWE

Hat das schon einer an der Bienenkiste oder Einraumbeute ausprobiert ???

mfg Dirk

Es gibt schon länger alternativen zur AS Verdunstung. Die basieren letztlich alle darauf die Völker Brutfrei zu bekommen. Königin käfigen, Bannwabenverfahren, Totale Brutentnahme. Kunstschwarmbildung letztlich auch.

Bei der ERB funktionieren die Methoden alle, bei der Bienenkiste nicht unbedingt, da du eben die Königin u.U. nicht finden, heraus holen kannst ohne die ganzen Waben zu beschädigen.

Die Methoden haben alle ihre Vor- und Nachteile. Angenehm dürfte nichts davon sein für die Bienen, geht aber halt nicht anders.

Hallo bensbienen,

Blockquote
Bei der ERB funktionieren die Methoden alle, bei der Bienenkiste nicht unbedingt, da du eben die Königin u.U. nicht finden, heraus holen kannst ohne die ganzen Waben zu beschädigen.

Genau deshalb meine ich das vernebeln. Schlauch für 4 Min. in die Beute gesteckt fertig.
Kein rumwühlen im Volk.

mfg Dirk

Blockbehandlung hat dafür den Nachteil, das du öfter ran musst und die Bienen mehr Oxalsäure abbekommen als bei der Speühbehandlung vorgesen. Hinzu kommt, das man einen 70 Euro Vernebler braucht und eine Autobatterie + Wandler, wenn die Bienen nicht in der Nähe einer Steckdose stehen.

Ob die Blockbehandlung so gut funktioniert weiß ich nicht, letztlich hängt das immer von der persönlichen und aktuellen Situation ab, was am geschicktesten ist.

Das sollte eigentlich nicht normal sein, da scheint was schiefgelaufen, denke ich. Bei mir sah es noch nicht so aus.

Bei solchen quick‘n‘easy Lösungen bin ich eher skeptisch … ist vielleicht erstmal einfach, aber die Wirkung :face_with_monocle:

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Moin,
Beim vernebeln bekommen die Bienen Weniger ab als beim Träufeln ab. Die OX Tröpfchen sind ja dermaßen fein und schweben überall hin. Daher kann eine Mehrfache Behandlung ohne weiteres durchgeführt werden. Beim Treufeln bekommen nicht alle etwas ab und wenn Zucker zugefügt wird dann nehmen die Bienen es noch oral auf was schädlich ist.

Mfg Dirk

Ich bin sehr zufrieden - nach der Blockbehandlung (5x im Abstand von 3 Tagen) fielen min. 1000 Varroen und wenn ich jetzt prüfe (mit dem Varroa Schieber) sind immer noch ca. 80 Varroen am Tag darauf, was mich veranlasst, heute einmalig noch einmal nachzubehandeln.
Die Bienen zeigen kaum Beeinträchtigungen, ich habe keinen Totenfall beobachten können und sie waren nach und während der Behandlungszeit nicht so „belämmert“ wie beim Einsatz des Nassenheider prof. Dieses offensichtliche Unwohlsein der Bienen hat mich dazu veranlasst, nach Alternativen zu suchen. Ich habe meine 2 BK auf der linken Seite schräg angebohrt, da passt jetzt die Düse super hinein, nach der Behandlung verschließe ich das Loch wieder. So komme ich auch nicht in Kontakt mit dem Nebel.
MfG mani

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wie viel Zeit ist denn seit der letzten Behandlung vergangen?

Ich habe die Blockbehandlung am 1. September abgeschlossen.
mani

Dann ist das immer noch der Milben-Totenfall Deiner letzten Behandlung! Die Milben fallen verzögert und längerfristig. Warte besser 4-5 Wochen bis zur nächsten Diagnose. Dann stellt sich der „normale“ Milbenfall ein und Du siehst dann, ob eine akute Behandlung tatsächlich nötig ist:

Dabei ist zu beachten, dass sich der annähernd natürliche Milbenfall frühestens ca. 16 - 20 Tage nach einer Bedampfung wieder einstellt, da sich bereits geschädigte Milben in die offene Brut retten wollen, dort sterben, aber erst mit dem Schlüpfen der Biene als Milbenleiche wieder aus der Zelle kommen und im Gemüll landen. Damit verfälschen sie die Gemülldiagnose innerhalb der ca. 16 - 20 Tage nach einer Bedampfung erheblich.
Auch nach den 20 Tagen ist (nach Dr. Liebig „Einfach Imkern“ ) und eigener Erfahrung der Milbenfall nach einer Oxalsäurebehandlung etwas erhöht, da einige getroffene Milben mit Verzögerung fallen. Nach Dr. Liebig dauert es 4 bis 5 Wochen, bis der durch die Oxalsäure ausgelöste Milbenfall ganz abgeklungen ist und man uneingeschränkt von einem natürlichen Milbenfall sprechen kann.
(Quelle)

Das dachte ich mir - schau mal: Oxalsäuredampf - Behandlungskonzept
Hier steht: „Dabei ist zu beachten, dass sich der annähernd natürliche Milbenfall frühestens ca. 16 - 20 Tage nach einer Bedampfung wieder einstellt, da sich bereits geschädigte Milben in die offene Brut retten wollen, dort sterben, aber erst mit dem Schlüpfen der Biene als Milbenleiche wieder aus der Zelle kommen und im Gemüll landen. Damit verfälschen sie die Gemülldiagnose innerhalb der ca. 16 - 20 Tage nach einer Bedampfung erheblich.
Auch nach den 20 Tagen ist (nach Dr. Liebig „Einfach Imkern“ ) und eigener Erfahrung der Milbenfall nach einer Oxalsäurebehandlung etwas erhöht, da einige getroffene Milben mit Verzögerung fallen. Nach Dr. Liebig dauert es 4 bis 5 Wochen, bis der durch die Oxalsäure ausgelöste Milbenfall ganz abgeklungen ist und man uneingeschränkt von einem natürlichen Milbenfall sprechen kannBetonter Text.“

Nachtrag - @EmmBee war schneller

Entschuldige…! :innocent:

Danke für eure Hilfe, die ich gerne annehme! :hugs:

Ich werde also noch etwa bis 15. Oktober abwarten!
LG
Mani
PS: Entschuldige Dirk, dass sich dein Beitrag in meine Richtung etwas verlagert hat, das wollte ich eigentlich nicht!

Vielleicht ein interessanter Nachtrag zum Thema - eine im Juni 2022 veröffentlichte Studie:

Wirksamkeit und Nebenwirkungen einer Varroabehandlung von Honigbienen mit 60%iger Ameisensäure in verschiedenen Verdunstersystemen

Zusammenfassung

Die Milbe Varroa destructor ist ein global vorkommender, bienenspezifischer Ektoparasit und eine der größten Bedrohungen der westlichen Honigbiene ( Apis mellifera L. ). Die Ameisensäure ist eine der effektivsten organischen Säuren in der Varroamilbenbekämpfung, allerdings muss ihr Einsatz nach Wegfall der Standardzulassung in Deutschland im Rahmen der Verordnung (EU) 2019/6 (TierAMVO 2018) rechtlich neu bewertet werden.

Diese Studie untersucht die Wirksamkeit und Nebenwirkungen einer 60%igen Ameisensäurebehandlung in verschiedenen handelsüblichen Verdunstersystemen unter kontrollierten Bedingungen. Im Versuch wurden zweizargige Bienenvölker einmalig entweder mit der herkömmlichen Standarddosierung (230 g) Ameisensäure oder versuchsweise mit doppelter Dosierung (460 g) mittels Liebig Dispenser® oder Nassenheider Professional®-Langzeitverdunster behandelt. Als Referenz zu einem zugelassenen Ameisensäure-Präparat wurde eine weitere Gruppe mit Formic Pro®-Gelstreifen behandelt, wohingegen die Negativkontrollgruppe keiner Behandlung ausgesetzt war. Anschließend wurde über einen Zeitraum von zwei Monaten kontinuierlich der Milbenabfall untersucht. Die Ergebnisse belegen eine hohe und zuverlässige Wirksamkeit von mehr als 95,00 % der Verdunster unter doppelter Ameisensäure-Dosierung, während die Behandlung mittels herkömmlicher Dosierung bei beiden Dispensern mittlere Wirksamkeiten von über 75,00 % erreichten. Die Effektivität der Formic Pro®-Gelstreifen lag im Mittel bei über 90,00 %. Dies belegt die hohe Wirksamkeit einer 60%igen Ameisensäure in der Verdunsterapplikation gegen die Varroa -Milbe. Um auch Nebenwirkungen dieser hohen Effektivität darzustellen, wurden im Behandlungszeitraum und bis zu 14 Tage danach der Bienentotenfall regelmäßig ausgezählt sowie Königinnenverluste notiert. Die Standarddosierung der Ameisensäure erzielte nicht mehr tote Bienen als die unbehandelte Kontrollgruppe, während die doppelte Dosierung und die Gelstreifen zu deutlich größeren Bienenverlusten führten. Erhöhte Königinnenverluste zeigten sich vor allem in der Gruppe der Formic Pro®-Streifen.

Interessant - oder eher bedenklich? - scheint das Ergebnis zu sein, dass bei der Standard-Anwendung, also bei der allgemein praktizierten herkömmlichen Dosierung nur über 75 % Wirksamkeit erreicht werden, während die doppelte Dosierung mehr als 95 % Wirksamkeit erreicht und in der Studie als „zuverlässig“ eingestuft wird.

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Mit Interesse verfolge ich die Diskussion um Ameisensäure und für mich war der wichtigste Satz der Abhandlung dieser: „Je effektiver die Ameisensäure die Milben tötet, umso schädlicher scheint sie auch für die Bienen selbst zu sein!!!“
Dies bestärkt mich in meiner Meinung bezüglich Ameisensäure.
LG mani

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Wenn ich diese Zusammenfassung des Experimentes/Studie? so lese frage ich mich was man alles noch veranstalten will um die Anwendung von AS zu rechtfertigen .

Da steht für mich persönlich wieder die Frage im Raum :
Wer profitiert vom Verkauf der AS und der für die Anwendung notwendigen Gerätschaften und warum wird ein alternatives Behandlungsverfahren wie die OS-Sublimation konsequent blockiert ?

Eigentlich geht für mich diese " Studie " schon fast in vorsätzliche Tierquälerei über da man bewußt und vorsätzlich durch die Überdosierung einer chemischen Substanz Tiere quält und bewust den Tot dieser in Kauf nimmt.
Nur um ein chemisches Mittel ( AS ) im Verhältnis zu anderen bienenungefährlicheren aber wirksameren Mitteln ( OX ) auf dem Markt zu halten das laut dieser Studie bei " richtiger " Anwwendung nur bei einer Wirksamkeit von über 75% liegt und erst bei doppelter Dosierung ( 100% Überdosierung ) eine Wirksamkeit von mehr als 95% hat.
Wieviele Experimente/Studien will man eigentlich noch durchführen um das Ergebnisses der zigmal durchgeführten Versuche mit AS an den Bienen zu bestätigen.
Das Verfahren ist doch schon vor Jahrzehnten durchgetestet und zugelassen worden.
Es hat sich weder die Zusammensetzung der AS geändert noch die Anwendungsvorschriften, also was soll das alles ?
Das ist Tierquälerei unter dem Deckmantel des " Tierschutzes "
Man sollte entlich mal die richtigen Schlüsse aus all den ganzen Versuchsreihen ziehen :
Die AS in der vorgeschriebenen und zugelassenen Anwendungsform ist nicht mehr Zeitgemäß !
Nur bei 100%iger Überdosierung wirksam ( Verstoß gegen Zulassungsvorschriften = Entzug der vorhandenen Zulassung !! )
Es gibt wirksamere Mittel als die AS und Verfahren die in Studien vor über 20 Jahren durchgeführt wurden die man bis jetzt aber blockiert !
Es wäre sinnvoller eine weitere Studie zur OX-Sublimation durch zu führen und damit die Zulassung in Deutschland vorranzutreiben
Gruß Jörg

Ich sehe in der Studie keine Rechtfertigung für die AS. Eher einen hoch erhobenen Zeigefinger: „Wenn wir wollen, dass die AS ausreichend wirksam sein soll, dann müssen wir aber die zugelassene Dosis verdoppeln!!!

Der Grund ist dieser:

Aufgrund der von der EU angestrebten Harmonisierung von Tierarzneimitteln entfällt die bisher gültige Standardzulassung der Ameisensäure und der zukünftige Einsatz hängt von der Bewertung im Rahmen neu zu beantragender Präparatezulassungen ab. Ein wichtiger Grund dafür ist die unzureichende Datenlage zur Wirksamkeit. Um diese Wissenslücke zu verringern, untersucht diese Studie die Wirksamkeit einer 60%igen Ameisensäurebehandlung (60 % Formivar® ad us. vet.- Andermatt BioVet GmbH) in zwei handelsüblichen Verdunstersystemen.

Daraus schließe ich, dass man für diese Neuberwertung nicht auf vorhandenenes Datenmaterial zugreifen kann oder darf und dementsprechend neue Studien - mit konkreten Rahmenbedingungen - durchführen muss.

Ich glaube nicht, dass da jemand aktiv etwas blockiert. Den verschiedenen Diskussionen (auch in diesem Forum) entnehme ich, dass sich eine teure Zulassung für die Hersteller schlicht nicht zu lohnen scheint, um auch den deutschen Markt beliefern zu können. Auch der Deutsche Imkerbund hatte sich glasklar dagegen positioniert. All das ist übel, weil es den Status quo zementiert, also dass es in Deutschland nur bei den bisher in DE zugelassenen Verfahren bleibt.

Aber jetzt zurück zur AS. :wink: Der in der Studie verzeichnete Totenfall ist auch unglaublich und einfach indiskutabel:

Die sehr effektive doppelte Standarddosierung der Ameisensäure führte bei beiden Verdunstersystemen im Mittel zu mehr als 2.400 toten Bienen je Volk (Abb. 4) und lag damit in etwa doppelt so hoch wie bei Behandlung mit der Standarddosierung von 230 g Ameisensäure oder der unbehandelten Kontrolle.

Mehr als 2.400 tote Bienen je Volk! So wird man die Varroen auch los… Wie schon Mani @mani1955 aus der Studie zitierte:

Unsere Ergebnisse belegen eindeutig einen positiven Zusammenhang zwischen Wirksamkeit der Ameisensäurebehandlung und Bienentotenfall. Je effektiver die Ameisensäure die Milben tötet, umso schädlicher scheint sie auch für die Bienen selbst zu sein (Abb. 5, S1).

Ja, mich auch.

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Es ist mir etwas unverständlich, warum Ameisensäure bei dir als „chemisches Mittel“ gilt, die Oxalsäure aber nicht? Auch die Oxalsäure ist natürlich ein chemisches Mittel. OX-Sublimation wirkt nicht in die Brut hinein und ist deshalb, meiner Meinung nach, keine Alternative für eine Sommerbehandlung mit Ameisensäure. Wie die Studie zeigt, ist die Ameisensäurebehandlung, richtig angewendet, sehr gut Bienenverträglich. Bis jetzt gibt es für die Sommerbehandlung keine gute und sichere Alternative, ich werde deshalb weiterhin mit AS behandeln, so wie es auch in der Anleitung der Bienenkiste beschrieben ist.

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deshalb wird ja empfohlen, die OS blockweise über einen Zeitraum von 12-16 Tagen zu verdampfen, nicht nur einmalig. Für Imkereien mit (sehr) vielen Bienenvölkern ist das sicher auch ein großer Aufwand, für kleinere Imkereien wäre die Sublimation aber doch bestimmt eine gute Alternative (bzw. ist sie es ja bereits seit Jahren in allerlei EU-Ländern um uns herum)