Mechanismus zur Fluglochverkleinerung in der Einraumbeute

Hallo Einraumbeutler,

seit drei Tagen habe ich einen neuen Mechanismus für die Fluglochverkleinerung meiner Einraumbeuten in Betrieb, den ich gerne mit Euch teilen möchte. :slight_smile:

Die Herausforderung

Bei der Mellifera-Einraumbeute sind die Fluglöcher relativ groß, was für den Normalbetrieb ideal ist. Der Fluglochstopfen hat dabei einen Durchmesser von ca. 70 mm. Für eine Verkleinerung dieses Fluglochs gibt es nun unterschiedliche Gründe, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Eine solche Verengung ist „von Hause aus“ leider nicht vorgesehen, so dass man da improvisieren muss.

Der erste Ansatz

Letztes Jahr hatte ich zunächst ein Loch in einen Fluglochstopfen gebohrt (Durchmesser 30 mm; Fläche 7 cm²). Dieser Stopfen wird mit dem vorhandenen Riegel in seiner Position gehalten:

Mit Hilfe des Riegels kann man die Fläche der Öffnung auch noch auf immerhin ca. 3,5 cm² halbieren:

Im Falle von Räuberei ist der Original-Riegel allerdings zu schmal, um das Flugloch zum Beispiel auf 1 Bienengröße noch weiter zu verkleinern. Letztes Jahr habe ich mir da noch mit einem Stück Obstkistchen beholfen:

Das war hat zwar grundsätzlich funktioniert, aber es war keine wirklich dauerhafte Lösung, denn das Material war nicht sehr beständig und hat sich je nach Witterung gebogen.

Kurzum: Eine vernünftige und vor allem nachhaltige Lösung musste her!

Die Idee

Bei der Warré-Beute von oekobeute.de, die ich bei meinem Imkerpaten gesehen und mir dann selbst angeschafft hatte, hat es mir dieser praktische Mechanismus sehr angetan:

Das Flugloch (hier 40 mm Durchmesser) kann mit Hilfe der Klappe von maximaler Öffnung stufenlos bis herunter auf 1 Bienengröße verengt werden. Die Klappe setzt dazu auf der zusätzlichen Schraube auf.

Das brachte mich zu der Überlegung, ob dies nicht auch auf meine Einraumbeuten übertragbar sein könnte!

Die Überlegungen

Das Flugloch der ERB ist nun nicht vollständig rund, so dass der Ansatz hier nicht 1:1 funktioniert. Es bliebe nämlich unten ein breiterer Schlitz von mindestens ca. 55 mm offen. Meine Idee war nun, den vorhandenen Verkleinerungsstopfen mit einer solchen Klappe zu kombinieren. Die Original-Warré-Klappe ist allerdings mit ihrer Breite von ca. 100 mm für meinen Geschmack etwas zu schmal.

Die Lösung

Gesagt, getan. Dank freundlicher Unterstützung durch Andreas Meisl habe ich nun „spezielle“ Klappen in einer Breite von ca. 130 mm und mit Linksanschlag am Start. :slight_smile: Diese Klappen hatte ich vor einigen Wochen noch mit dem bewährten Vulkanrot angestrichen und schließlich vor drei Tagen früh morgens an den Einraumbeuten montiert.

Und so sieht dies jetzt in der Praxis aus:

Maximale Öffnung

Fixieren des Fluglochverengungsstopfens

Maximale Verengung

Zwischen dem bloßen Fixieren des Fluglochverengungsstopfens und der maximalen Verengung gibt es noch die Möglichkeit, mit der Klappe die Öffnung des Fluglochs nach Belieben zu variieren.

Das Fazit

Mein Eindruck war, dass manche heimkehrenden Flugbienen kurz irritiert waren, weil ihr „Hauseingang“ jetzt plötzlich anders als gewohnt aussah, aber das hat sich schnell gelegt. :wink: Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und sehe besonders der möglichen Räuberei mit mehr Gelassenheit entgegen. :sweat_smile: Und vielleicht kann ja dieser Beitrag den einen oder die andere inspirieren? Das würde mich freuen! :slight_smile:

Liebe Grüße,
Michael


siehe auch: Flugloch einengen. ERB Mellifera von 2020 von @will_dana

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das war meine Lösung des Fluglochproblems




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Meine Lösung zur Verkleinerung.
Ansonsten habe ich noch den original Stopfen zum Verschließen .
Lg Conny

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Hallo,
da ich so viele tolle Varianten der Fluglochverkleinerung gesehen habe, möchte ich euch meine nicht vorenthalten :wink:

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Dankeschön, Martin @Martin_S! Einfach und elegant! Welchen Durchmesser hast Du da gebohrt? Sind das 10 mm?

Ich habe 12 mm Lochdurchmesser gewählt, sodass die Lochfläche bei ca. 1,13 Quadratzentimeter liegt.

Mein Beitrag bezieht sich auf diese besondere Lösung für eine Fluglochverkleinerung (siehe dortiges Foto).

Hättest Du da wohl noch eine Quelle für Deine Fluglochverkleinerung, Sascha @SaSchu…? :pray:t2: Vielen Dank!

Hier hatte Ralf @Schiggi noch einen Tipp:

Das klingt gar nicht schlecht! :+1:t2:

Dazu noch ein paar Gedanken meinerseits:

  • Wir würden damit dauerhaft Plastik an die Beute bringen. Das würde mir persönlich nicht so behagen. Zumindest sollte man auf jeden Fall sehr genau hinschauen, welches Filament man dafür einsetzt.

  • Es sollte dann mindestens lebensmittelechtes Filament sein.

  • Und nicht zuletzt würde ich auch die Frage nach der Witterungsbeständigkeit stellen. Der Schieber wäre ja buchstäblich Wind und Wetter (inkl. UV und größeren Temperaturunterschieden) ausgesetzt.

Auf jeden Fall vielen Dank für die Anregung! :slight_smile:

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Das sind natürlich gute Argumente gegen das gedruckte - ich bevorzuge auch Holz.

Immerhin könte man das gedruckte als Schablone zum anzeichnen auf Holz benutzen :stuck_out_tongue_winking_eye:

Viele Grüße

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Excuse me…ad hoc fällt mir es nicht ein. Nur soviel, iwann beim Stöbern im www fiel es mir quasi vor die Finger…wenn ich das Teilchen zeitnah wiederfinde, setze ich die Quelle gerne hier ein. :honeybee:

Im ersten Jahr habe ich so ein Mäusegitter 10 x 10mm eingesetzt. War schnell ausgeschnitten und ich konnte es recht fest einklemmen.

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Achtung, diese Maschenweite hält leider nicht alle Mäuse (z.B. keine Spitzmäuse) zurück. Sogar 8 x 8 mm wie beim Mäusegitter für die ERB von Mellifera sollen da manchmal noch zu groß sein, so dass kleinste Mäuse immer noch durchkommen und deshalb sogar eine Maschenweite von 6,3 x 6,3 mm empfohlen wird. Bei mir ist es zum Glück noch nicht passiert, weshalb ich auch bei 8 x 8 mm bleibe. Letztlich ist es eine Abwägung zwischen dem, was man erreichen will und was man den Bienen damit zumutet. Beim ersten Polleneintragen im Frühjahr geht Pollen am Gitter verloren und es ist auch schwerer für die Bienen, den Totenfall heraus zu räumen, je kleiner die Maschenweite ist.

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Geht mir auch so, wobei ich ohnehin etwas spezielle Vorstellungen habe, bzw. mag ich es gerne, wenn es mir auch optisch gefällt. Holz wäre mir aus vers. Gründen auf jeden Fall lieber - werde mir die Idee mit der variablen Verkleinerung von @Martin_S merken und werde das mal mit meinen Kindern versuchen.
Momentan nutze ich noch einen umgebauten Original-Verschlussdeckel (ähnlich wie @embee)

…und/oder Bauklötzchen meiner Kinder (in unters. Kombinationen) :wink:

Das ist natürlich überhaupt kein bisschen professionell und auch nicht für alle Gefahren geeignet, aber ich mag das so und die Fluglochgröße lässt sich durch weitere/unterschiedlich große Klötzchen noch regulieren

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Schön wie fantasievoll ihr da seid. Hier mal meine Fluglochverleinerungen. Ich habe einfach den Orginalverschluss kopiert, mit der Stichsäge ausgeschnitten und die unterschiedlichen Öffnungen eingesägt. Im Moment sind aber alle Öffnungen komplett offen. Ich denke da ist auch eine gute Durchlüftung möglich.

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meine neueste Variante



LG Claudia

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Wirklich beeindruckende Ideen und Beispiele! Falls jemand an den Maßen der Lochsäge, die zur Fluglochöffnung der aktuellen Mellifera-ERB passt, interessiert ist: 73 mm. Auf dem Foto seht ihr meine 2 Varianten von verkleinerten Fluglöchern (Lochsägen-Durchmesser 38 mm bzw. 29 mm).

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für den Winter schon mal 2 Einengungen gebaut mit 6mm Höhe . Ich mag die Metallgitter nicht.

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Von einer ERB Nachbarin habe ich den Tipp mit Steinen zur Einengung, ich kombiniere jetzt beides, je nach Bedarf:

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Hallo liebe Bienenfreunde,

ich habe ein interessantes Bild, wie die Bienen sich eine Fluglochverkleinerung gebaut haben. Ich habe meine Verkleinerung nicht eingesetzt (vergessen)


, sodass die Bienen ihre eigene Lösung gefunden haben. Eine Abdichtung aus Propolis.

Beste Grüße
Martin

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Lieber Martin,
das ist ein tolles Foto! Einer meiner Kursteilnehmer hat dies ebenfalls beobachtet und später im Volk einen propolisierten Totenkopfschwärmer gefunden. Ich bin immer wieder begeistert, wie die Bienen sich organisieren! Darf ich dein Foto im Kurszusammenhang für Mellifera benutzen? Natürlich kommt dein Name dazu.
Viele Grüße
Katrin