[FAQ] Honig aus bebrüteten Waben?

Weil diese Frage häufiger auftauchen wird, wollen wir ihr hier mal ein eigenes Thema widmen:

Honig aus bebrüteten Waben?

Dirk @dl8aax hatte dazu schon David Heaf verlinkt (leider ist der Link zu dem PDF tot!) und Jürgen @JBL verwies auf Norberts @Naturbauimker Äußerung hier im Forum:


Siehe u.a. hier, hier und hier.


Edit 6.4.: Unsinn durchgestrichen.

Honig aus bebrüteten Waben ist schmutzig – wirklich?

David Heaf widerlegt 2011 in 12 Punkten die Behauptung, dass Honig, der von der Brutwabe geerntet werde, schmutzig sei.

Lesen Sie hier den ganzen Artikel.

Hier eine Übersetzung des oben verlinkten PDF-Dokuments von David Heaf, das mich vor allem mit seinen Analogien zu anderen Lebensmitteln beeindruckt hat:

Aus Brutwaben geernteter Honig ist schmutzig - eine Widerlegung.

  1. Die Bienen säubern die Zellen nach dem Schlüpfen einer Biene gewissenhaft aus. (Die Bienen säubern auch alte Oberwaben in Rähmchenbeuten, die überwintert haben und in der Zwischenzeit einen Film von Schimmel angezogen haben. Ist der Honig aus Oberwaben deshalb reiner?)

  2. Die Waben in einer Warré befinden sich in einem ständigen Erneuerungsprozess und haben nur ein oder zwei Brutzyklen hinter sich, bevor sie wieder gefüllt werden. Die Waben in den Obertürmen von gerahmten Bienenstöcken werden 30 Jahre oder länger immer wieder verwendet. Die Anhäufung von Pestiziden und anderen künstlichen Giften in ihnen und das anschließende Auslaugen in den Honig ist unbekannt.

  3. Die gefüllten Brutzellen werden in der Wärme in Kontakt mit dem Honig wochen-, wenn nicht monatelang bebrütet, bevor der Honig geerntet wird, was genügend Zeit gibt, damit eventuelle extrahierbare Stoffe in den Honig diffundieren – und ihn färben, falls eine Färbung auftritt. Jeder Honig, der aus Brutwaben in Rähmchen gewonnen wird, hat mindestens diese Kontaktzeit mit angeblichen Ausscheidungen.

  4. Vertikale Oberträgerbeuten - die auf die gleiche Weise wie Warré-Bienenstöcke bewirtschaftet und geerntet werden - sind in Japan seit mindestens 500 Jahren in Gebrauch.

  5. Vertikale Oberträgerbeuten - die auf die gleiche Weise wie Warré-Bienenstöcke bewirtschaftet und geerntet werden - werden in Kontinentaleuropa seit mindestens 200 Jahren verwendet, Guillaume Louis Formanoir de Palteau (1712-?), Buch veröffentlicht 1756, http://www.biobees.com/warre/palteau.htm). Ich habe von keinen Beschwerden über den Honig gehört.

  6. Der Honig wurde seit Jahrtausenden von Honigjägern aus den Brutwaben von wilden Völkern und von Imkern aus den Ablegern usw. geerntet. Er wurde immer noch als „Honig“ und nicht als „unreiner Honig“ erkannt und gekauft. (Es mag sein, dass der Geschmack und das Bukett dadurch verbessert werden, dass er aus Brutwaben stammt).

  7. Einige Nahrungsmittel, z.B. unreife Fischbrut, werden mit den Ausscheidungen des Organismus gegessen. Diese werden in der Regel von Personen mit Koprophagie gemieden.

  8. Honig ist Bienenspeichel.

  9. Honigtau ist Bienenspeichel aus Blattlauskot.

  10. In den Wänden der Brutwaben können antibiotische und andere mikrobenhemmende Substanzen enthalten sein, die die Eigenschaften des Honigs verbessern können.

  11. Was ist Wein, Kefir und Joghurt anderes als der Abfall von toten Organismen? Menschen essen Lebensmittel, die im Boden gewachsen sind. Was ist im Boden? Abfälle von Insekten und Organismen. Menschen essen Lebensmittel, z.B. Salat, die auf dem Boden gewachsen sind. Kein gewöhnliches Waschen wird die Bakterienpopulation entfernen.

  12. In Rähmchenbeuten wird der Nektar in den Brutwaben „geparkt“, bis er in die oberen Waben übertragen wird.

David Heaf
18. September 2011

(übersetzt mit www.DeepL.com/Translator, kleinere Anpassungen von mir)

Ist das der gleiche oder ähnliche Inhalt, den Du in dem anderen Thema verlinken wolltest, Dirk @dl8aax?

Hallo,
als BiKistler - ja es kommt vor, dass bis in den Honigraum gebrütet wird. Eher normal als was besonderes. Der Honig daraus hat keine „Beeinträchtigungen“ - kann ich sagen, weil ich ihn die ersten Jahre gesondert auslaufen geerntet habe. Heute kommen alle Honigwaben zusammen in den „Topf“. Auch beim Auflösen eines weisellosen Volkes habe ich die gefüllte Honigwaben im Brutraum „geernet“ und ohne jegliche geschmackliche Beeinträchtigungen genossen.
Die einzige Auswirkung zeigt sich bei bebrühteten Waben, wenn ich das Wachs klären muss.
LG
Siggi

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Moin,

Also bei mir funktioniert der Link
http://www.dheaf.plus.com/warrebeekeeping/bee_guided_pharmacognosy.pdf

Vielleicht zickt dein Browser rum weil es kein https ist sondern nur http

bee_guided_pharmacognosy.pdf (244,2 KB)

flotte Grüße

Nein, aber es war mein Pi-hole, der etwas zuviel geblockt hat… Entschuldigung, Dirk @dl8aax! Die PDF-Datei ist problemlos abrufbar. :grin: