Langsam, aber sicher bekomme ich Routine. Denn unser Volk B wie Bryanna ist dieses Jahr nicht nur
zum ersten Mal,
zum zweiten Mal oder
zum dritten Mal, sondern heute sage und schreibe …
… zum vierten Mal geschwärmt!
Nachdem Bryanna nun ziemlich klein geworden sein muss, habe ich das Volk die letzten Tage sehr intensiv beobachtet. Heute Mittag freute ich mich nun über deutlich intensiveren Bienenflug, denn wettermäßig war es sehr wechselhaft und nass gewesen. Aber da war wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens, denn das waren tatsächlich nur die Vorboten des nächsten Schwarms gewesen.
Kurz nach 15 Uhr ging es nämlich erneut los! (Häh? Lesen die Bienen keine Fachbücher? Schwarmzeit ist doch nur bis 15 Uhr…? ) Ein Großteil des Schwarms sammelte sich zunächst an der Beutenwand …
… und schräg darüber bildeten sich mehrere kleine Bienentrauben in einem Walnussbaum:
Ordentlich hoch und gegebenenfalls mit einem Schwarmfangsack zu erreichen, so malte ich es mir wenigstens aus. Den Schwarm wollte ich trotzdem nicht so ganz ohne (mentale) Unterstützung einfangen und telefonierte rund. Tja, mein Imkerpate war gerade nicht in der Gegend und 50 % des anderen Imkerpaares, das mich schon mehrfach unterstützt hatte, lag derzeit mit Fieber und Schüttelfrost im Bett (ja, genau, nach der 2. Impfung).
Aber jegliche Hilfe wurde nun doch nicht mehr nötig, denn der Schwarm legte wie beim ersten Mal den Rückwärtsgang ein! Die Trauben im Baum wurden - auch unter Mithilfe einiger kräftiger Windböen - immer kleiner und die Bienenmasse an der Beutenwand immer größer.
Jetzt konnte ich das Phänomen des Einlaufens wie bei einem ersten Einlogieren aus allernächster Nähe beobachten. Die Bienen fluteten zurück ins Flugloch:
Vor der Beute entdeckte ich noch ein Knäuel aus Bienen, in dem ich eine Königin bzw. Prinzessin vermutete:
Nach einer Weile waren die Bienen aber alle wieder drinnen und sowohl das Knäuel als auch die Trauben komplett verschwunden. Ich hatte bereits geplant, die Königin wieder einzufangen und auf mehrfachen Rat einfach wieder zurück in die Beute zu bringen. Das war nun offensichtlich nicht mehr nötig!
Alles wieder auf Anfang
Das Wechselbad der Gefühle nimmt mich inzwischen schon ein Stück mit. Während das andere, deutlich größere Volk keinerlei Anstalten zu schwärmen macht (Durchsicht zuletzt am Sonntag), ist dieses Volk nun schon zum vierten Mal innerhalb von nur 14 Tagen unterwegs gewesen, aber zwei Male davon wieder zurückgekehrt.
Ich muss dabei sagen, dass bei diesem Volk auch Wirrbau in insgesamt 5 in sich zusammenhängenden Rähmchen besteht, so dass man die einzelnen Rähmchen nicht zur Kontrolle ziehen kann. Nach einem Rat von Norbert @Naturbauimker versuche ich dieses Jahr, durch fluglochnahes Erweitern mit (Teil-) Mittelwänden diesen Block immer weiter nach hinten (fluglochfern) zu verlagern und ihn dadurch später entnehmen zu können. Wenigstens ab nächstem Jahr sollte dann eine reguläre Durchsicht endlich möglich werden.
Ich hatte schon nach dem dritten Schwärmen (= zweites erfolgreiches Abschwärmen) den Eindruck, dass das verbleibende Volk nun nicht mehr allzu groß sein kann. Aber was passiert wohl mit dem Restvolk nach dem nächsten erfolgreichen Schwärmen…?
Ein etwas ratloser
Michael,
der aber immerhin Routine in der Schwarmerkennung bekommt