Ist hier jemand der Erfahrungen mit einer Warre Beute hat oder sich näher mit dem Thema beschäftigt hat? Ich will etwas mehr über Warre Beuten lernen und werde das entsprechende Buch lesen. Allerdings ist bei mir schon jetzt eine grundlegende Frage aufgekommen:
Soweit ich verstehe, ist es bei der Betriebsweise vorgesehen, dass die Beuten immer aus drei (?) Zargen bestehen und in einem rotierenden System immer wieder die obere Zarge abgenommen, geleert und wieder unten drunter gestellt wird. Ist das soweit richtig?
Jetzt bedeutet das ja, dass der Honig in der oberen Zarge bei der Ernte in drei Jahre alten Waben ist, die schon 1-2 Saisons bebrütet wurden. Wie wird der Honig hier geerntet? Ich bin eigentlich Fan der Bienenkiste-Methode mit dem Kartoffelstampfer und den Sieben, aber bei bebrüteten Waben kommt mir das sehr unhygienisch vor.
Hab ich einen Denkfehler, oder was ist die „offizielle“ Methode zur Honiggewinnung bei Warre?
ich überwintere im ersten Jahr bei einem neuen Volk auf 2 Zargen
im zweiten Jahr je nach Trachtlage auf 3-4 Zargen.
Ich überwintere auf 3 Zargen.
Die 4 Zarge ist mein Honig
Ich stelle immer die neue Zarge von unten gesehen als erste auf- so werden in den nachfolgende Jahren die Waben immer erneuert.
Wenn man die Zarge oben aufsetzt, werden die Waben schneller gebaut als unten.
Bedenke aber, dass wenn man die obere Waben nach unten versetzt, ist es mehr Aufwand als direkt unten anzufangen - meine Erfahrung.
Je nach Trachtlage oder Wetter habe ich bis zu 5 Zargen auf einer Warre stehen.
Die 5 Zarge wurde noch nie ganz ausgebaut und ich hole diese wiederum als neue eins von unten gesehen bei einem neuen Schwarm, in einer neuen Beute. So kann die Königin direkt anfangen Eier zu legen.
Honigernte: Bei mir ist es die 4 Zarge
Die Waben werden alle rausgenommen und wie bei der Bienenkiste wird der Honig geerntet…
Im Frühjahr wird die Wabe mit Anfangsstreifen und 2 ganze Mittelwände bestückt. Die Bienen bauen diese neu aus
Also verwendest du die ehemals bebrüteten Waben für Honig? Hast du keine Bedenken wegen Verunreinigungen? Sind meine Befürchtungen vielleicht übertrieben?
Denkst du, es wäre auch möglich oben zu erweitern, um Honig in ganz frischen Waben zu ernten? Wenn ja, wann wäre der richtige Zeitpunkt in etwa?
Moin Matthias,
die Warrè Beute ist eine der optisch schönsten Beuten die auf dem Markt sind, wie eine kleine Puppenstube. Sie hat allerdings einige größere Macken. Es hört sich so wunderbar an, aber Fakt ist, das die Bienen die Naturwaben sehr gerne bis an die darunter liegenden Waben anbauen so das ein Ziehen der Waben unmöglich ist. Auch bauen sie gerne Wirrbau in der Beute. Die Technik des Honigerntens ist so richtig verstanden, kann aber auch anders gemacht werden, wenn man sich nicht zu 100% an Warrè hält. In dieser Beute überläßt man den Bienen die Inneneinrichtung komplett selber. Wenn man allerdings mal die Königin suchen muss, warum auch immer, steht man gerne auf dem Schlauch.
Am besten selber ausprobieren um sich sein eigenes Bild von der Beute zu machen.
Lies am besten mal das Warre Forum von immenfreunde.de. Da wurden diese ganzen Fragen schon mehrfach ausführlich besprochen.
Ich hab seit drei Jahren zwei Warre und komme noch nicht so gut damit klar wie mit meinen BK. Honigernte und sonstige Eingriffe gehen im Vergleich zur BK aber um Welten einfacher.
Allerdings kann ich nur bekräftigen was in jedem Imkerbuch am Anfang steht: entscheide Dich für eine Beutenform und bleib ein paar Jahre dabei. Imkere nicht in mehreren Beutenformen parallel. Ich bin noch am überlegen ob ich langfristig komplett auf Warre umsteige oder bei BK bleibe.
Ich imkere mit der Einraumbeute und bin damit auch sehr zufrieden. Allerdings interessieren mich auch andere Beutenformen.
Ich hab aktuell nicht konkret vor, mit Warre anzufangen, schließe es aber auch nicht aus.
@MartinLE Danke für den Link. Dort schau ich mal rein.
@Ralph Danke, die PDF hab ich auch schon gefunden. Ich finde es sehr sympathisch, dass das Dokument frei verfügbar ist, aber ich hab Bücher gerne in der Hand und werde deshalb wahrscheinlich die gedruckte Ausgabe lesen. Vielleicht lass ich es ja anschließend mal auf einen Praxisversuch ankommen.
Ich bin scheinbar zu doof. Bei dem Link finde ich kein Forum, sondern nur eine etwas umstrukturierte Website und einen weiteren Link zu einer Imkerei. Wo ist denn das Forum zu finden?
Moin,
Das mit dem anbauen ist schon richtig, manche Volker machen das. Ich arbeite nur mit Stabielbau in der Warré. Du musst halt die Warré Messer benutzen. Rähmchen hatte ich auch mal ausprobiert aber da war ich nicht mit zufrieden wegen Wildbau.
Beim Stabielbau gibt es keine Probleme mit Wildbau, der Bien kann die Warbengassen im Winter vernünftig abriegeln.
Ich werde auch nächstes Jahr zusätzlich zu meinen Einraumbeuten erstmals mit einer Warré-Beute beginnen und bin schon sehr gespannt. Mit meinem Imkerpaten habe ich auch einen erfahrenen Warré-Imker an der Hand. Den W45-Bausatz von oekobeute.de habe ich bereits zuhause und werde ihn bald (und vor allem rechtzeitig zur „Saison“) zusammenbauen.
Nicht wirklich, es kommt auf die jeweilige Situation an … bei viel Tracht kannst du auch mal fünf Zargen oder mehr haben, bei kleinen Völkern im Winter sogar nur eine Zarge. Gerade dieses modulare finde ich an der Warré toll (und, dass sie einfach chic aussehen ).
Ich würde keine Bienenkiste neu besiedeln, sondern neue Völker gleich in die Warré einquartieren – auch bei der Winterbehandlung hat sich das wieder gezeigt, dass die Bienen zurückhaltender und weniger gestört wirkten.
Eigentlich ist die obere Zarge aus dem letzten Jahr und im Prinzip erntet man in allen Beuten ohne Gitter durchaus mal bebrütete Waben – das ist eigentlich auch kein Problem, da ja gefiltert wird. Und eigentlich erntest du nicht anders als bei der BiKi, denn Schleudern geht ja ohne Rähmchen nicht/kaum.
Das Prinzip von Warré ist eigentlich schon ganz gut und durchdacht und m. E. Gut handhabbar. Das Problem ist eben die Varroa, die einen Strich durch die Rechnung macht, da man ja eigentlich den Honig länger drinlässt. Es gibt aber auch Mittel und Wege damit umzugehen. Wirklich geerntet habe ich noch nicht, da mein erstes Volk leider den letzten Winter nicht überlebt hat. Jetzt habe ich zwei Völker in Warré eingewintert, die eigentlich gut aussehen und ordentlich Futter haben. Ich bin gespannt …
leider wurde das Forum von Berhard Heuvel geschlossen, aber man kann die Beiträge noch lesen
Jede Beute hat vor bzw. Nachteile…
Mit meiner Bienenkiste bin ich gut zurechtgekommen aber leider fast nie Honig bekommen - aber viele Schwärme - trotz Kontolle…
Warre: wie ich schon geschrieben habe, bei einem kleinen bis mittlerer Schwarm 2 Zargen - nächstes Jahr 3 Zargen bzw je nach Trachtlage 4 Zargen.
Die geernte Zage wird erst im nächsten Jahr neu bestückt und bei mir druntergestellt.
As und Os Behandlung wie Bienenkiste- nur eine Leerzarge von oben draufstellen.
Ich stelle unter den Verdunster noch zusätzlich einen Deckel von einer Dose drunter, darauf ein Tuch und dann der Verdunster selbst drauf.
Da kann keine As nach unten durchtropfen.
Die Bienen bauen selbst den Brutwabenbau in Honigwaben um. Im 3 Jahr wird der Honigraum
( 4 Zarge von unten gezählt) von mir geerntet - je nach Trachtlage.
So brauche ich keine Brutnest mit Gewalt erneuern.
Gitter brauche ich nicht…
aber ich nehme zwischen der 3 und 4 Zarge eine Bienenflucht. Daduch habe ich fast keine Bienen mehr in der 4 Zarge beim Ernten von Honig.
Je nach Trachtlage und Wetter benutze ich noch eine 5 Zarge - die Bienen werden dadurch ruhiger…
Bei meinem Paten - 20 km entfernt von mir - er hat Probleme wegen seiner Trachtlage überhaupt eine 3 Zarge draufzusetzen.
Wie bei einer Bienenkiste muss ich auch manchmal mit einem dünnen Draht die angebauten Waben( zwischen den Zargen) durchschneiden. Es geht wegen der größe der Zargen leichter.
Weil der Nassenheider Pro nicht passt, nehme ich den Liebig Dispenser. Das hat gut geklappt. Letztes Jahr hatte ich die Schwammtuchmethode und im Gegensatz zu Bernard Heuvel finde ich das nicht besser. Es wirkte auf mich sehr rabiat … lieber kontrolliert mit dem Verdunster.
Das ist ja im Grundsatz das Prinzip von Warré: Rotierende Zargen
Die Bienenkiste fand ich als Einstieg auch sehr gut und zwar so gut, dass ich im zweiten Jahr eine zweite Kiste besiedelt habe. Dennoch würde ich jetzt eher mit Warré weitermachen.
Hallo lieber Matthias
Ich imkere mit mehreren Beutentypen, aber nicht mit Warre. Ein Absperrgitter benutze ich auch nicht und so kommt es oft vor , dass auch in den Honigraum gebrütet wird. Ich ernte natürlich auch diesen Honig, denn ich glaube an die Reinlichkeit unserer Bienen. Also ran an den Speck und guten Appetit und Allen in die Runde ein gutes, friedlichen und GESUNDES Jahr 2021.
Genau das ist der Punkt, bei dem ich skeptisch bin. Für die Bienen ist es ja hygienisch kein Problem, wenn unter den Puppenhäutchen der schlüpfenden Biene Exkremente der Made zurückbleiben, da das Häutchen das ja sauber abschließt. Irgendwann kommt (in der Natur) die Wachsmotte, frisst alles inklusive der Exkremente auf und die Höhle ist wieder für einen sauberen Neustart bereit.
Auch beim Schleudern sehe ich kein Problem, aber beim Zermatschen der Waben werden ja Honig und Madenexkremente vermischt, oder?