Feuchtigkeit in der ERB

Hallo in die Runde, seit vergangener Woche habe ich ziemliche Feuchtigkeit in der ERB. Es scheint sich um Kondenswasser zu handeln, dass sich an der Unterseite des Wachstuches sammelt und in die Kiste tropft. Und zwar in den Bereich jenseits des Strohschieds, d.h. dort wo keine Rähmchen sind.
Meine Frage: muss ich mir Sorgen machen? Sollte ich das Wasser regelmässig ab- bzw trockenwischen? Liegt es an den extrem kühlen Temperaturen?
LG Christiane

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Nein, Sorgen machen musst Du Dir wohl nicht. Hast Du die 3 Bodenlöcher sowie den seitlichen Lüftungsschlitz auf? Beides sollte der Fall sein!

Ich selber habe das Wachstuch längst durch ein Leintuch ersetzt und damit gute Erfahrungen gemacht. Ansonsten würde ich Dir Noberts @Naturbauimker Tipp ans Herz legen:

Versuche das mal!

Viel Erfolg wünscht
Michael


Siehe auch Schimmel in der Mellifera-Einraumbeute - #30 von EmmBee

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Hier gelten die ganz normalen grundlagen der Bauphysik wie man sie auch im Wohnungsbau beachten muss: bei Brutgeschäft wird die Temperatur im Stock erhöht und die absolute Luftfeuchte steigt erheblich. Bei kalten wetterlagen insbesondere schattiger Lage ist eine Holzbeute natürlich so kalt dass Kondenswasser ausfallen wird wenn man eine Folie oder ein Wachstuch verwendet, dann ist diese Oberfläche betroffen.
Abhilfe kann einerseits durch vermehrte luftzirkulation herbeigeführt werden, was nur begrenzt erwünscht ist wenn es sehr kalt ist da es die Bruttemperatur auf den mittlerweile großen Brutflächen gefährdet.
Was - wie beim Hausbau - wirklich Abhilfe schafft ist eine gute außenisolierung, so dass die Holzbeute eine Temperatur annimmt oberhalb des Taupunktes.
Ich habe mir tatsächlich die Arbeit gemacht bei diesem kaltwetter Einbruch alle meine Beuten vorübergehend zu isolieren. Damit steigt die Temperatur des Holzes um gut 10 Grad. Ich habe nicht ein Tröpfchen Kondenswasser.
Darüber hinaus haben sich meine Bienen wahrscheinlich über die angenehmen Temperaturen gefreut. Ich gehe übrigens davon aus, dass eine natürliche Bienenwohnung in einem hohlen Baum in der Regel deutlich bessere Isolationswerte hat, als eine typische Bienenbeute.
Das liegt ganz einfach daran dass sie teilweise sehr dicke Wandstärken hat und das morsche Holz recht luftig und gut isolierend ist.

Das ist auch das Gute an der Segeberger Styroporbeute, wenngleich ich das Material persönlich niemals anwenden würde.

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Hier noch eine Ergänzung von Robert Friedrich, der Strohbeuten baut:

TIPP:
In der Natur gehören leere Räume nicht unbedingt zur Bienenhöhle. Daher empfehlen wir – generell in allen Beuten – die Vermeidung von Leerräumen (z.B. hinter dem Schied – vgl. nachstehendes Foto), da sich hier unter gewissen Bedingungen Kondensfeuchtigkeit niederschlagen kann.

Ein Gegenwirken gelingt ganz einfach mit dem kompletten Auffüllen des Hohlraums – z.B. mit Papier oder Stroh.


Beispiel Auffüllung ERB

Wichtig hierbei ist nur, dass oben und unten 2 cm Luft gewährleistet bleiben (beispielsweise durch das Einlegen kurzer Holzlatten).

:copyright: Robert Friedrich, Die STROH-EinRaumBeute – Neu

Über den Winter (siehe Wasserverdunstung in der Wintertraube) bzw. jetzt im kalten Frühjahr kann dies also ebenfalls sinnvoll sein, um Kondenswasser zu vermeiden. Es ist ebenfalls einer der Ansätze, um Schimmel in der Mellifera-Einraumbeute zu vermeiden.

Danach - bei steigenden Temperaturen - wird der „unbelebte Raum“ (der leere Raum hinter dem Schied) wieder ausreichend durch die Lüftungslöcher und den seitlichen Schlitz belüftet. Wir brauchen den Platz ohnehin wieder für die Erweiterungen bzw. eventuelle Fütterungen.

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