Wesensgemäße Schwarmbienenhaltung?

Guten Tag.

Dies scheint für mich, das einzige „Problem“ zu sein, um eine wesensgemässe Schwarmbienenhaltung, in der Praxis, umzusetzen.

Das belassen, der Königin im Vorschwarm, führt ja auch nur zu weniger Nachschwärmen, und eventuell noch zu einer leicht erhöhten Schwarmneigung im Bestand. Ich kann die Kö auch sein lassen. (macht sogar noch weniger Arbeit)

Somit, bleibt dann noch die Honigernte als „nicht“ wesensgemäss übrig. Wobei ich da schon lange eher zurückhaltend bin…

Also. Wer nun noch eine Lösung, zu meinem „Problem“ kennt, kann mir das noch mitteilen.

Lg Sulz.

wir halten die Bienen ja aber mehr oder weniger doch wegen des Honigs. Aber selbst wenn ich Honig entnehme, hindert mich das nicht daran, die Bienen so gut wie mir möglich wesensgemäß zu halten. Meine Nachbarin hat Hühner, sammelt jeden Morgen deren Eier ein (nicht alle), ermöglicht ihren Hühnern trotzdem ein ziemlich wesensgemäßes (und dazu geschütztes) Leben in ihrem Garten mit Unterschlupfmöglichkeiten, Sandbad, gutem Futter, reichlich Auslauf, einem Hahn usw. So ähnlich ist es doch wohl auch mit unseren Bienenvölkern (ich habe übrigens erst in meinem 4. Jahr mit den Bienen zum ersten Mal überhaupt Honig geerntet). Jede*r von uns hat wohl sehr persönliche Ansichten und geht mehr oder weniger Kompromisse ein - wir orientieren uns aber wahrscheinlich alle größtenteils an den Grundlagen der wesensgemäßen Bienenhaltung, die ja auch einen gewissen Spielraum bieten.

Wie meinst du das, bzw. warum führt es zu weniger Nachschwärmen?

Das Problem in Anführungszeichen scheint mir schon richtig gesetzt. Ist es wirklich ein tatsächliches Problem, das du konkret hast, oder geht es hier um eine akademische Denkarbeit theoretischer Natur? Ernste Frage!
Ich habe dieses und letztes Jahr jeweils einen Nachschwarm verschenkt, weil – trotz Weiselzellen brechen – viel geschwärmt wurde. Ansonsten die Bienenstände etwas erweitert und aufgelöste/verstorbene Völker ersetzt. Zwischendurch habe ich dieses ›Problem‹ auch gesehen und gedacht wohin mit den ganzen Bienen, wenn sie so weiter schwärmen – praktisch war es bisher aber kein Problem.
Allerdings habe ich auch nur regelmäßig unter zehn Völkern und bin auch erst seit ein paar Jahren dabei.

Guten Tag @Salome .

Ich halte schon lange nicht mehr Bienen wegen dem Honig…Genau genommen, seit der Ankunft der Varroamilbe.

Andere Leute, halten Hamster, Enten, Katzen, usw…Und ich halte halt nun Bienen.
Der Honig, ist ein gut verkäufliches „Nebenprodukt“, bei dem ich mich, wegen der hohen Nachfrage, zuweilen selber (und somit auch die Bienen) unter Druck setze. Dies, muss aber auch nicht sein.

Es gibt weniger Nachschwärme, weil dem Volk, die Bienen des Vorschwarmes nun halt fehlen, wenn ich den Vorschwarm behalte. Beim zurückfliegen lassen, des Vorschwarmes, bleibt dem Volk, mehr Bienenmasse für Nachschwärme zur Verfügung.

Lg Sulz.

@Cupido .

Dies ist ein tatsächliches Problem, welches ich bis anhin, so gelöst habe, indem ich die „überzähligen“ Völker, mit einem Anderen Volk, vereint habe.(ausselektieren der schlechtesten)…Was ja wohl kaum, als wesensgemäss betrachtet werden kann…Oder?

Aber klar. Dieses „ausselektieren“ von Völkern, ist auch ein Bestandteil, von der Schwarmbienenzucht, weil ich diesen Völkern, nicht mehr die Gelegenheit gebe, sich zu vermehren. (Schwärmen)

Eine bessere Lösung, kommt mir jetzt auch nicht in den Sinn.

Lg Sulz.

ich werde wohl nie Honig verkaufen, wir behalten ihn selbst und ganz vielleicht verschenke ich auch mal ein Gläschen

Danke dir, verstehe jetzt dein Vorgehen zumindest in dem Sinn, dass du die abgeschwärmten Bienen wieder zurückfliegen lässt

Das macht für mich keinen Sinn :thinking: Wenn sie zurück fliegen, fehlen sie doch nicht … dann sind sie wieder im Volk und schwärmen mit der nächsten Jungkönigin :man_shrugging:t3: Damit verschiebst du das ganze nur zeitlich. Vielleicht kommen dann weniger Nachschwärme – eigentlich ja nur Nachschwärme – weil das Zeitfenster kleiner ist. Vom Ding her könntest du auch die Königin suchen, wenn die erste Weiselzelle verdeckelt ist, und diese dann „abdrücken“ :man_shrugging:t3: Dann spare sie sich das hin und her gefliege …

@Cupido

Ich habe nun den Text, zum besseren Verständnis, geändert.

Und klar. Wenn man die alte Königin entfernt, dann gibt es nur noch Nachschwärme…Welche sich bei mir mit dem tüten und quäken ankündigen.

Ich nehme die alte Königin aus dem Vorschwarm, und nicht aus dem Volk, weil:

  1. Die alte Kö, fische ich in (15-30 Sekunden) aus dem Vorschwarm. Im Volk, dauert dies schon etwas länger.

  2. Bei mir, ist das Brutnest Tabu. Das öffne ich nur, wenn es zwingend sein muss…Das ganze Brutnest, sehe ich bei den meisten Völkern wohl eher nie.

Und im übrigen, machen die Bienen dieses „hin und her Gefliege“ oftmals selber, wenn die Königin nichts mehr Wert ist. (Umweiselungsschwarm)

Lg Sulz…Der die Bienen, schon mehrheitlich in Ruhe lässt.

Hey und guten Abend Sulz, ich habe eine ganz praktische Frage. Wie findest du in einem Vorschwarm die Weisel in 15 bis 30 Sekunden?

Lieber Sulz,
kannst du deine Betriebsweise mir in 5 wesentlichen Punkten darstellen?
LG
Siggi

Guten Tag.

Den Schwarm, in einen geöffneten Regenschirm einschlagen…In der Regel, „schwimmt“ die Königin obenauf. Bzw. sie krabbelt über die Bienen.

Dies war früher, eine gängige Vorgehensweise, bei den alten Imkern, in meiner Gegend.

Lg Sulz.

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Guten Tag Siggi.

Das kann ich schon…

  • Bienensitz, vorne im Kasten. Honigraum dahinter.
  • Vermehrung und Selektion über den Schwarm. Generell, schwärmen lassen.
  • Den Honigraum erst freigeben, wenn die Futterversorgung des Biens, sichergestellt ist.
  • Füttern, wenn notwendig. Nach der Ernte, den Futterfluss aufrecht erhalten.
  • Generell, die Bienen in Ruhe lassen, und nur stören, wenn etwas im Volk getan werden sollte.

Diese Betriebsweise (insofern, du dies so gemeint hast) ist eine Momentaufnahme, da ich die Betriebsweise, laufend optimiere/anpasse. Stets zum Wohle der Bienen…Wobei auch ich, etwas davon haben möchte.

Lg Sulz

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Ich finde diese Erörterungen hier richtig spannend und sie passen auch zu meinem Thema Wesensgemäße Bienenhaltung - Begriffsgrundlagen - Versuch.
Hier kommt richtig die Frage nach der Berechtigung der Kultur auf, also des Einwirkens des Menschen auf Natur- und Lebensprozesse - dies ist ja in diesen Zeiten eine der kritischen Grundfragen, wie der Mensch zu seinem Handeln steht.
Kultur ist Ausdruck von Begegnung - an der Art, wie Menschen ihre Begegnungen vorbereiten, gestalten, durchführen und im nachhinein weiter pflegen, kann man etwas über ihre Kultur erkennen. Soweit mein derzeitiges Verhältnis dazu (immer fragend und in Entwicklung).
Die Weisheit „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“ - und die Erkenntnis „Es wächst besser, wenn man seine Umgebung gut gestaltet“ lässt sich vom Allgemeinen her dann im speziellen auch gut auf unseren Umgang mit den Bienen übertragen und hat etwas mit Begegnung zu tun.

Was die Frage mit der Altkönigin betrifft - hierzu habe ich Gedankenbilder:
Im Naturprozeß wird eine Königin nur mit geringer Wahrscheinlichkeit einen dritten Sommer erleben (dies unter der Voraussetzung, daß im Schnitt 80 bis 90% einer ausgewilderten, frei lebenden Population von Bienenvölkern in einer Region das nächst Frühjahr nicht erleben).
In einer gepflegten Bienenhaltung kann das Verhältnis umgekehrt sein; d.h. eine Königin hat gute Chancen, einen vierten oder gar fünften Sommer in ihrem Volk (als sein Zentralorgan) zu erleben. Das geht damit einher, daß sie dann auch mehrfach mit dem Volk durch den Winter geht.
Ob dies eine Bedeutung hat oder ein Wert an sich sein kann - das lässt sich vermutlich nur beantworten, wenn wir uns auch fragen, ob unsere Kulturleistung für die Natur in dieser Welt einen Wert darstellt (z.B. dadurch, daß Lebensformen in die Erscheinung kommen, die es sonst in dieser Form gar nicht gäbe - dies sind z.B. die allermeisten Kulturpflanzen und -Tiere).

Soweit gerade dazu
Der Bienenfreund

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Hallo,
das heißt vermutlich daß Du mit alten Hinterbehandlungsbeuten im Mobilbau in Warmbauweise „arbeitest,“ oder?

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Hey Sulz,

das ist vollkommen neu für mich, danke für die Erklärung.

Ob ich jemals die Weisel in einem Schwarm finden muss weiß ich nicht, aber falls doch danke ich dir jetzt schon.

Viele Grüße Frank

Guten Abend.

Ich gehe mal davon aus, dass die Moderatoren/innen auch ein Thema schliessen können.

Als Lösung, gebe ich beide Beträge von @Katrin an.

Lg Sulz.

guten Morgen, Christian

Schau mal - das kannst du bei einem Beitrag, den du erstellt hast, selbst übernehmen:

Feedback im Forum

Eine kleine technische Neuerung habt ihr vielleicht schon bemerkt: Man kann in einem selbst erstellten Thema einen Beitrag als Lösung markieren, so dass die Lösung auch für andere Leser*innen schnell aufzufinden ist. Das Thema wird dann sieben Tage nach der letzten Antwort (dies ermöglicht noch Nach- und Rückfragen) automatisch geschlossen

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Hallo Sulz,
da Du ja nun schon seit Jahrzehnten keinen Honigertrag mehr anstrebst und Dir die „wesensgemäße“ Sicht auf die Bienenhaltung sehr wichtig zu sein scheint, frage ich mich:
Wie definierst Du, was „schlechte“ Völker sind und was ist Deine Motivation, sie auszuselektieren?

Gruß
Heiner

@Salome .

Ich weis, dass ich dieses Thema schliessen kann.

Ich möchte es aber euch überlassen, ob ihr dieses Thema (der Titel, wurde ja geändert) schliessen, oder für weitere Diskussionen, offen lassen wollt…Es ist ja nicht mein Forum.

Die Antwort/Lösung, auf meine Eingangsfragen, habe ich erhalten.

Aber klar. Von meiner Seite her, kann es geschlossen werden.

Lg Sulz.

@Heiner .

Für deine Frage, verwendest du die falsche Grundlage.

quote=„Sulz, post:10, topic:2497“]
Zumindest, muss ich etwas tun, damit mein Bestand an Bienenvölkern, nicht ins „Unendliche“ wächst.
[/quote]

Der Grund, für das „ausselektieren“, ist in diesem Umstand begründet. Ob ich dies als Motivation bezeichne?..Nun ja. viele Völker, geben auch viel Arbeit.
Ich habe zwar Platz, und auch Kästen/Magazine, für etwa 100 Völker…Vor der Milbe, ging es mir ja nur um Honig…

Ich denke aber, dass du wohl eher etwas über meine Selektionskriterien wissen möchtest.

Ich selektiere, auf gesunde/vitale Bienenvölker…Ich bin mir zwar nicht sicher, aber die Natur würde es wohl nicht anders machen.

Interessanterweise, oder vielleicht sogar „verrückterweise“, sind solche Völker, an einer guten Honigleistung/Volksstärke erkennbar…

Und klar. Damit ich nicht all zuviel „ausselektieren“ muss, und während der Schwarmzeit weniger Arbeit habe, ist mir eine gewisse Schwarmträgheit, auch recht willkommen.

Man könnte nun noch ein Thema, über die „Selektionskriterien bei der wesensgemässen Bienenhaltung“ beginnen…Ich werde es nicht tun.

Lg Sulz.