"Weitstirnige" Varroabehandlung

@SUM

Nur so nebenbei erklärt.

VSH, ist praktisch in allen Völkern vorhanden…Nur halt in zu geringen Anteilen in den Geschwistergruppen. …Siehe Vortrag von Paul Jungels.

Und der Versuch in Gotland ist gescheitert. Die letzten verbliebenen Völker, mussten behandelt werden.

…Und. Seeley, beachte ich schon lange nicht mehr. Du kannst dir deine Belehrungen bei mir sparen.

Lg Sulz.

Ja, Du hattest schon mal geäußert, was Du von Prof. Seeleys Forschungen hältst. Dennoch ist es weiterhin völlig legitim, den international anerkannten Bienenforscher Seeley bei unseren Diskussionen mit anzuführen, weshalb ich Deine Replik

unangemessen und wenig wertschätzend finde. Diese Diskussion hier, die @Rolf gestartet hatte, findet ja nicht nur mit Dir und für Dich, lieber Christian @Sulz, statt, sondern für alle, die sich daran beteiligen oder auch nur mitlesen wollen.

Daher möchte ich hier nochmal alle um ein freundliches, offenes Miteinander bitten. :pray: Vielen Dank!

Liebe Grüße,
Michael

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Entschuldige Michael. Hast ja Recht.

Regenwetterdiskussion. Lach. Ich lasse euch da wohl besser in Ruhe schreiben.

Lg Sulz.

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Ich muss hier wohl noch eine weitere Entschuldigung anbringen.

@Naturfreund .
Ich habe heute offenbar deinen Beitrag wohl überlesen.

Ich denke, dass man sich darüber durchaus auch mal genauer unterhalten könnte…Wir sind ja hier in dem Forum, für eine wesensgemässe Bienenhaltung.

Ich gebe dazu mal ein Beispiel aus meiner Erfahrung.

2022 gab es in meiner Gegend mehrere Ausbrüche von der Sauerbrut. (in der Schweiz, meldepflichtig)
Auch ich wurde aufgefordert, meine Völker zu kontrollieren. War aber nicht im Sperrkreis, denn dann hätte so oder so der Bieneninspektor eine Kontrolle gemacht.

Bei der Kontrolle, war ein Volk auffällig. Gestochen hat es wie der Teufel, und das Brutbild war alles andere als normal…Lückenhaft, und „komische“ Maden.
Und klar. Meldung an den Inspektor.
Dieser hat dann die Völker kontrolliert. (er weis, dass ich nicht Behandle)

Die Diagnose bei diesem Volk, war dann (zum Glück) nur Sackbrut. Ich kannte diese Krankheit nicht aus der Praxis. Die anderen Völker, waren aber clean.

Seine Empfehlung war, dass Volk auf Neubau zu setzten, was ich auch getan hätte, wenn das Wetter nicht auf Heuwetter gewechselt hätte.
Dieses Heuwetter, ging dann aber bis weit in den August hinein. Und als ich dann diesen Eingriff in das Volk noch machen wollte, war der Spuk mit der Sackbrut schon vorbei…Das Volk, hat sich selber „saniert“.

2023, war dieses Volk eines meiner Besten. Auch Heuer (2024) ist es wieder ganz vorne mit dabei.

Die Bienen, können sich wahrscheinlich nicht gegen alle Erreger selber wehren…Gegen den Einen, oder Anderen offenbar schon…Also wenn man Sie machen lässt.

Lg Sulz.

Nachtrag.

Das Einzige wo ich bei diesem Volk gemacht habe. Alle 2-3 Tage 1,5 Liter Zuckerwasser gegeben (diese Zeit, habe ich mir schon genommen)…Wenn schon Krank, dann soll es zumindest nicht hungern.

Lg Sulz.

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Da hast du aber genau das Richtige gemacht.
In Österreich ist die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) von Amts wegen für solche Angelegenheiten zuständig und schreibt unter anderem Folgendes:

Bei guter Tracht ist in der Regel eine spontane Selbstheilung des Volkes möglich. Bei Futtermangel während Trachtlücken sollte gefüttert werden.<

Die ganze Abhandlung zur Sackbrut ist hier nachlesbar: https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/sackbrut

Meine erste Bienenkiste, in welche vor 8 Jahren ein Naturschwarm eingelaufen ist, ist seither ohne Unterbrechung mit Bienen besiedelt. Die Bienen konnten ihr Wabenwerk im Naturbau errichten und dürfen schwärmen wann und so oft wie sie wollen. Den Brutraum habe ich noch nie angerührt, sollte eine Bauerneuerung notwendig sein müssen sich die Bienen oder die Wachsmotten selbst darum kümmern. Ich lasse die Bienen auf eigenem Honig überwintern und füttere nur zu, wenn die Vorräte nicht reichen.

Obwohl ich beobachten konnte, dass besonders die Behandlung mit Ameisensäure teilweise starke Nebenwirkungen auf die Bienen hatte, habe ich es bisher nicht gewagt komplett darauf zu verzichten (aus Angst ein Volk zu verlieren). Meine Strategie ist bisher, wirklich nur dann zu behandeln, wenn die Milbenlast entsprechend hoch angestiegen ist. Meine Hoffnung war und ist, dass ich durch die natürliche Schwarmvermehrung immer besser lokal angepasste und damit auch vitalere Völker bekomme.

Andererseits stelle ich mir inzwischen auch die Frage, ob ein wildes Naturvolk ähnlich lange ohne Unterbrechung seinen Bau bewohnen würde bzw. ob es nicht natürlicher wäre, wenn die Wachsmotten alle paar Jahre Ihre Arbeit machen und danach ein neuer Schwarm einzieht und alles von vorne beginnt. Aus dieser Sicht wäre es für den Bienenhalter auch keine Schande wenn ein Volk gelegentlich stirbt. Aktuell beobachte ich drei wild lebende (unbehandelte) Bienenvölker in meiner Umgebung und hoffe auf weitere Erkenntnisse.

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Es gibt zig Möglichkeiten die Varroa zu behanlden und es gibt auch Studien dazu, wie Honigbienen, die wild leben, die Varroa in den Griff bekommen. Das sind aber Völker, die im Umkreis keine anderen haben. Kann man alles googlen und sich die Studien raus suchen. (ich bilde mir ein von Seeley u.a., bin aber nicht ganz sicher.

Die emÖglichkeit gibt es im Großen leider nicht.
Begonnen habe ich 2028 mit Ameisensäure im Sommer und OXS im Winter, wie es propagiert wurde. Dann mal MEdopip-Tabletten versucht, als ich noch nicht BIO war. Ich verwende sie nicht mehr.
Letztes Jahr dann „nur“ OXS verdampft mit Blockbehandlung nach der Ernte, was sehr mühsam war. (für mich)

Heuer wende ich ein anderes Verfahren an, das schon schon lange von den KollegInnen im Ausland verwendet wird: Isolatoren. Die Königin wird 24 Tage in einem Käfig (so groß wie eine halbe Wabenfläche und so gestaltte, dass die ARbeiterinnen rein und raus könnenn, nur die Königin eben nicht). Nach 24 Tagen wird einmal mit OXS verdampft und ihre Majestät wieder entlassen. Fertig.
Ich bin gespannt, wie es klappt, hab aber bisher nur von positiven Erafhrungen gelesen und gehört. Ich "quäle damit „nur“ ein Tier (die Königin) statt das ganze Volk mit Ameisensäure zu traktieren. Es ist für mich derzeit die einzige ALternative.

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Leider lässt sich diese interessante Möglichkeit bei den Bienenkisten nicht wirklich durchführen!
Mani

Ensperren müsstes du die Kö dann aber 24 Tage vor miite August, ab dann werden die Eier für die Winterbienen gelegt. Bis dahin hast du dann die wenigsten Varroen und die Winterbienen gedeihen gut. Bis zum nächsten Jahr steigt die Varrobelastung aber genau so an wie ohne käfigen. Das heist, du müsstes die Kö jedes Jahr einsperren.
Ob ein einsperren der Königin so gut ist muß sorgsam überdacht werden.

Na Ja, Kö für drei Wochen sperren ist auch nicht das gelbe vom Ei. Habe ich vor 10 Jahren schon gemacht, Du kannst ohne weiteres mit 30 bis 40 % Ausfällen aller Art rechnen.
Nicht alles was hochgejazzt wird passt auch. Wenn nicht kappt hörst Du von den Begeisterten und „tollen Erfolglern“ nach einem oder zwei Jahren nichts mehr,

Machne Betriebsweise diverser Imkernden wird mindestens einmal im jahr gewechselt.

Schön ist es wenn man den Prozess mit den eigenen Bienen und der Bienen anderer mit einem Projekt nachvollziehen kann . So z.B. Bobbie. Dann hast du Erfahrung und aussagefähige Datensätze. Wie viele Imkernde haben das schon? Man hängt sich lieber an einen Guru dran und plappert dem nach.
lg

lg

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Korrekt. Genauso ist mein Ablauf.
Die alternativen sind in meinen Augen eine Behandlung mit Ameisensäure oder eine Blockbehandlung mit OXS verdampfen
Soweit ich informiert bin ist die Blockbehandlung in Österreich gar nicht erlaubt.

Was war der Grund für deine Verluste? Hast du einen Isolator gehabt, der zumindest die halbe Wabengröße gehabt hat? Mit Holzleisten? Oder war es nr ein etwas größerer Königinnenkäfig?
Haben die Arbeiterinnen jederzeit zur Königin in den Käfig gehen können?
Bin sehr an deinen Erafhrungen diesbezüglich interessiert.

HI Mani!

Ja, die Bienenkiste ist für sowas nicht geeignet. Aber da die Kiste recht klein ist, wird jedes Jahr ein Schwarm abgehen, den man dann, sobald die Brut ausgelaugfen ist, mit einmal OXS Verdampung behandeln kann. Durch den Schwram gibt es ja sowieso eine Brutpause :wink:

Das war vor ca 10 Jahren wie das Thema aufkam. Ich hatte 70 Scavici Käfige gekauft. Ich bin wohl oft einer der ersten der bei so was neuem mitmacht.
Teils kam nach dem freilassen die Kö nicht mehr in Schwung, teils hatten sie nachgeschafft, teils stille umweiselung - dann haste zwei Kös im Kasten,. ein mal war sogar im Käfig mit der Königin eine verdeckelte Weiselzelle (hätte ich fotografieren sollen) …
Ca ein drittel der Völker war nicht so wie es hätte sein sollen nach Vorgabe.

Schön ist wenn man alles auf neuen Wabenbau setzen kann (MW oder Naturbau) und man kann eine neue Königin zusetzen (falls die alte nichts taugte oder recht sportlich für den Imkernden war). Und man brauch wenig Material. Das sind Pluspunkte.

Den Hype mit verschiedenen Käfigsorten mache ich nicht mehr mit. Im privaten Gespräch mit Bekannten die so was einsetzen höre ich das auch nicht alles in Butter ist.

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Der Scalvinikäfig, ist wohl besser geeignet für die „scharfe“ Selektion auf Varroaresistenz…Alte Kö weg. Junge Nachzuchtmutti rein. Prüfen was gut ist. Allen anderen Kös, Daumen drauf.

Mit wesensgemäss, hat dies aber definitiv nichts mehr zu tun.

Als alternative, gäbe es noch die Vorgehensweise von Ralf Büchler.

Es ist halt schon die Frage, ob man die beste Entmilbung sucht. Oder die beste Genetik. Oder die noch unbekannten Varroaresilenz. Lernfaktor, Epigenetik, Gute Pflege…usw.

Je nach Vorgehensweise, sind die Hilfsmittel halt verschieden.

Lg Sulz.

Ein Einsperren der Königin, wie auch immer, hat überhaupt nichts mit Selektion auf Varroaresistenz zu tun. Es findet entwender eine Brutunterbrechung ( z.B. Scalvini Käfig ) oder ein Bannwabenverfahren ( z.B. Büchler Methode ) statt. D. h. der Varroabefall geht kurzfristig rapide runter, um dann bis zum nächsten Einsperren auf dem " normalen Stand " zu sein.
Einsperren einer jungen Nachzuchtmutti ist sicherlich schädlich für die Entwicklung der jungen Königin.
Resilienz bedeutet " es geht wieder in den Ursprung zurück" komisch im Zusammenhangmit Varroa.
Selektion geht nur über Zucht.

Resilenz=Widerstandskraft.

Man kann auf verschiedene Eigenschaften selektieren. Sogar ohne die Milbe zu beachten.

Lg Sulz.

Im Laufe der Bienenzucht ist auf Sanftmut, Honigertrag, Wildbau, Schwarmträgheit und vieles mehr selektiert worden, dabei wurde aber immer dem Ziel Beachtung geschenkt. Genauso geschieht es bei der Varroateleranzzucht. Wer die Milbe nicht beachtet hat gegen Sie schon verloren.
Ach ja, es sei den man ist in einer Insellage mit den Bienen wie du.

Ich selektiere auf gesunde vitale Völker. Am einfachsten, erkenne ich dies an der Volksstärke und Honigleistung.
Darauf, gibt es bei mir offenbar keinen direkten Zusammenhang zu der Milbenlast.

Es gibt darüber auch schon eine wissenschaftliche Arbeit, welche auf unbehandelten Bienenständen gemacht wurde. (gestorben, sind halt nicht diejenigen Völker, mit den meisten Milben)

Ich kann dazu ein aktuelles Beispiel geben.

Als ich Heuer die Honigräume gegeben habe, war bei einem Volk der Kastenboden mit Milben übersät. Das war mehr als auffällig, und ich musste auch nicht genau hinschauen…Ich habe es aber auch nicht wirklich beachtet. Es war ja auch ein Vorschwarm vom letzten Jahr. Die haben ja eh etwas mehr Milben. Es waren auch keine Anzeichen von VSH vorhanden. (leider)

Das Volk hat Honig eingetragen, und am 5.6. einen Vorschwarm von etwa 3,5-4 Kilo abgegeben. Am 12.6. dann noch einen stattlichen Nachschwarm.

Weder im letzten Herbst, noch in diesem Frühjahr zeigte dieses Volk eine „Schwäche“ wegen dieser hohen Milbenlast…Das waren mehre Tausend Milben. …Resilenz halt.

Warum sollte ich die Milbe beachten, wenn man daraus keinen Rückschluss auf die Gesundheit und Vitalität von einem Volk machen kann?

Und wenn da von dem Nachbarstand, noch ein paar hundert Milben dazu kommen…Wohl nicht der Rede wert.

Aber klar. Ich würde es schätzen, wenn du @SUM meinen Freunden hier im Forum klare Daten zu der Milbe lieferst, ab wann man behandeln muss. Oder woran man eine resistente Genetik erkennt…Ich kann es leider nicht.

Lg Sulz.

Selbstverständlich hat eine hohe Milbenbelastung auch etwas mit der Gesundheit der Völker zu tun. Die Milbe überträgt Krankheiten auf die Biene. Die bekannteste ist der Flügeldeformationsvirus.
Der mit Milben übersäte Kastenboden ohne Auswirkungen auf das Volk, erinnert mich eher an die Insel der Glückseligen.

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