Schwarmimkerei in der Siedlung?

Ein Beitrag von Dany @Fleckenmonster brachte mich auf die Idee, Euch hier mal danach zu fragen, wie Ihr mit dem Konzept der Schwarmimkerei mitten in Eurer Siedlung umgeht. :pray:

Grundsätzlich ist das Schwärmen ein ganz wundervolles Naturschauspiel :honeybee: :honeybee: :smiling_face_with_three_hearts: :honeybee: :honeybee: und im Idealfall schaffe ich es auch, meine Schwärme wieder einzufangen (dieses Jahr 3 von 4). 2021 fielen bei mir aus nur einem Volk 5 Schwärme (davon 2 „nach Hause“ zurückgekehrt, 2 gefangen und 1 verloren). Natürlich ist da jedes einzelne Mal die Luft über mehreren Nachbargärten voller Bienen (siehe Foto).

Ich habe immer wieder die Sorge, dass es den Nachbarn allmählich zuviel wird. 3 der 4 Schwärme sind dieses Jahr über den unmittelbaren Nachbarn zum übernächsten Gemeinschaftsgrundstück zweier anderer Nachbarn gezogen. In den nachfolgenden Stunden war ich dann jedesmal zum Schwarmfang aktiv geworden, wobei ich einen nicht unbeträchtlichen Teil der Zeit für Erklärungen brauche. :slight_smile:

Kürzlich gab mir ein Bienenfreund den guten Rat, ich solle am besten nochmal ein klärendes Gespräch mit allen Nachbarn suchen. Darüber könne ich bestimmt herausfinden, wie es ihnen tatsächlich damit geht, wenn ihr Garten alle 2 Tage plötzlich für mehrere Stunden unbenutzbar wird und dann jemand in seltsamer Montur (ich) dort herumspringt, bis endlich wieder Ruhe einkehrt. :wink:

Nun, es ist Homeoffice. :crazy_face: Ich bekomme das früher oder später gut mit, wenn der Luftraum überm Garten mal wieder voller Bienen ist. Und nein, ich bin damit leider nicht ganz so entspannt - siehe oben. Ich wünschte, ich wäre es!

Also:

Wie geht Ihr mit Euren Schwarmsituationen um?

Dabei interessiert mich zum Beispiel auch:

  • Inwieweit hattet Ihr Eure Nachbarn vorher davon informiert (oder um Erlaubnis gefragt), dass Ihr Bienen haltet?
  • Wie reagieren Eure Nachbarn damit, wenn über ihr Grundstück Bienenschwärme ziehen und / oder sich sogar bei ihnen niederlassen?
  • Was ist Euer persönliches Gefühl, wenn Eure Bienen in die Nachbarschaft abschwärmen?

Vielen Dank schon mal für Euer Feedback! :slight_smile:

Liebe Grüße,
Michael

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Ergänzend noch 2 dazu passende Kommentare von Dany @Fleckenmonster

… und Katharina @Siouxsie aus dem Thema Weiselzellen verschlossen aber leer:

Also erstmal empfinde ich es bei uns nicht sooooo eng, da jeder relativ große gärten hat, so dass die chance recht gut ist, dass man trotz schwarm eine ecke des gartens auch an solchen tagen noch sehr gut nutzen kann, auch als „bienenschisser“… (rot sind wir, blau der bienenstandort)

Dann habe ich im vorwege niemanden gefragt, auch weil unser grundstück gut und recht dicht und hoch eingewachsen ist. Mein urgroßvater hat das haus direkt nach dem krieg gebaut, und daher sind wir hier eine der langjährigsten besitzer. Ich selbst bin bj.77….
Die nachbarn, die das inzwischen wissen sind entspannt damit, sogar der, der meint er wäre ja allergisch. Er war sonntag abend sogar mit in dem stuhlkreis dabei, als mein Schwarm einlief, der früh mittags in seinem pflaumenbaum hing, der sich über unsere gemeinsame grundstücksgrenze biegt.
Wie die ganze siedlung auf dauer mit ner schwarm frequenz umgeht weiß ich nicht, da das mein erster schwarm war, obwohl ich nun im dritten jahr BK bin, aber das werden wir sehen.
Seit ca. 3 wochen habe ich in unserer örtlichen FB gruppe auch bekannt gegeben welche strassenzüge bitte augen offen halten sollten, wg. Evtl. Meiner schwärmenden bienen, und mich bitte informieren mögen. Auch aushänge hier rund um unser quarree habe ich gemacht…

Nun und nun hoffe ich in meinem saison job im einzelhandel, auch weg zu kommen, wenn das tel. Geht….
Natürlich wurde ich gleich letzten sonntag noch 2 mal kontaktiert wegen schwärmen, wo ich je nicht mehr helfen konnt, da sie ins mauerwerk eingezogen waren, oder in 6 m höhe schon in eine buche. Wenn man erstmal bescheid gibt, dass man bienen hat, dann ist man wohl für alle stadtteile verantwortlich. Aber ich hatte an dem sonntag fast nur sehr positive unterhaltungen und menschen kennengelernt dadurch.

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Ich lebe entspannter mit Schwarmverhinderung. Schon weil ich nicht am Bienenstandort arbeite. Die Schwärme wären einfach über alle Berge ehe ich irgendwann mal von Arbeit käme. Die Nachbarn und Pasanten sind auch nicht alle so entspannt. Wenn dann doch mal ein Schwarm abgeht, gibt es meist ein großes Aufsehen in der Gartenanlage. Kann man alles wieder glätten, aber sicher nicht beliebig oft.

Dafür nutze ich die Schwarmzeit zum Vermehren. Das geht sehr gut. Meine Königinnenableger ergeben vitale Völker. Die Muttervölker ziehen aus einer belassenen WZ gute Königinnen.

Ich kann mit dem Kompromiss gut leben. Wenn ich mal Rentner bin, werde ich vielleicht auch Schwarmimker. Is s aber noch ein bissl…

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Demnach betreibst du aber auch keine Bienenkiste, richtig? Welches System hast du?
VG Dany

Nee, ich habe ERB. Biki wäre nicht gegangen, weil Eingriffe und Schwarmkontrolle da doch recht kompliziert sein können und das Konzept anderes vorsieht.

Ich hatte meine Bienenkisten in einer Gartenanlage zu stehen da mehrere umliegenden Gärten zu diesem Zeitpunkt ungenutzt waren.
Die Schwärme, die sich im Nachbargarten sammelten, wurden nach einer Aussprache mit dem Nutzer von diesem tolleriert nachdem er anwesend war als ich den ersten Schwarm eingefangen habe.
Er fand es sehr interessant und lehrreich.
Dann wurden aber die leeren Nachbargärten an Familien mit mehreren Kleinkindern vergeben.
Bei diesen waren aber leider auch 2 Personen mit einer Bienengiftallergie und großer Angst daß durch die Bienenschwärme sowohl sie als auch ihre Kinder gestochen werden könnten.
Als Kompromißangebot an die Gartenanlage habe ich angeboten die Schwarmimkerei in der Anlage aufzugeben aber weiterhin dort zu Imkern.
Das wurde dann von allen Beteiligten akzeptiert solange keine " Gefahr " für die Allergiker besteht.
Ging bis jetzt ganz gut, es gab zwar ab und zu einen Schwarm aber bisher noch keinen " Zwischenfall " .
Gruß Jörg

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Heißt du hast umgesattelt von bienenkiste auf was?

Ich bin auf Magazin-Imkerei umgestiegen und habe in der Gartenanlage seitdem immer ein
" Wirtschaftsvolk" in Dadant US und einen Ablegerkasten im gleichen Format zu stehen da man mich gefragt hat ob es nicht eine andere Art der Bienenhaltung gibt wo keine/so gut wie keine Schwärme gibt.
Mit der weiteren Bienenhaltung dort will ich die Kleingärtner etwas unterstützen da vor einigen Jahren ein Imker mit einem Bienenwagen neben der Anlage die Imkerei aufgegeben hat.
Das " Wirtschaftsvolk " trägt dort nur soviel ein wie es über den Winter verbraucht.
Ich lasse den Honigraum auch immer über Winter bei den Bienen.
Ich habe dort in ca 3 Jahren vielleicht 10 Kg Honig aus dem Volk geerntet, wenn eine gute Tracht war habe ich ab und an mal eine verdeckelte Wabe entnommen und dann gepreßt.
Die Wirtschaftlichkeit ist dort eigentlich NULL .
Ich habe schon mehr Pacht bezahlt als ich bis jetzt an Honig geerntet habe ( Idealismus halt )
Gruß Jörg

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Man soll es nicht erzwingen!
Aber:
Bienenhaltung ist in natürlicher Umgebung eigentlich normal - ortsüblich.
Menschen können weniger durch Schwarmbienen als durch normale Volksbienen gestochen werden.
Die meisten Menschen werden durch Wespen gestochen - aus Unkenntnis.
Der Kleingarten ist aber auch (eigentlich) kein steriles Wohnzimmer.

Insektenstichallergiker:
Wenn nachgewiesen, dann ist das erste ein Notfallset vom Hausarzt!
Wer das nicht ständig mit sich trägt/nutzt riskiert einiges selber!
Wer keine Allergiebestätigung vom Hausarzt vorweisen kann …

Die Sache ist sehr speziell, ich weiß - ich will das nicht verallgemeinern.

Alles Gute vom Rolf