Dafür gibt es ja sogar ein eigenes Thema!
Noch ein kurzer OT-Kommentar meinerseits, bevor es mit dem „Schimmel in der MERB“ weitergeht:
Bei allem Respekt vor Bernhard Heuvels Expertise: Da bin ich persönlich sehr zwiegespalten. Nach seiner Anfangszeit als (laut eigener Darstellung) naturnaher und nachhaltiger Imker ist er heute Vollerwerbsimker, der seinen Betrieb auf Effizienz und Ertragsmaximierung ausrichtet (oder ausrichten muss). Manche seiner heutigen Gedankengänge kann ich gut nachvollziehen und sind auch gut anzuhören (wie zum Beispiel in den Bienengesprächen BG060 und BG061). Seine Erläuterungen zum Fettkörper der Bienen finde ich dabei hochinteressant. Hingegen befremden mich manche seiner Praktiken sehr; z.B. das Flügelschneiden bei der Königin, das er mit der Reduzierung der Schwarmkontrollen und mit dadurch zusätzlich gewonnenem Honig begründet (siehe bienen&natur Monatbetrachtungen 2019 vom April).
Mein Gefühl ist, dass da einiges mit wesensgemäßer Bienenhaltung, wie wir sie hier betreiben wollen, wenig bis gar nicht zusammenpasst. Dadurch bin ich erstmal skeptisch, wenn Bernhard Heuvel eine bestimmte Praxis befürwortet oder ablehnt, denn dies könnte der Perspektive eines konventionellen Erwerbsimkers geschuldet sein.
Wenn für die von Mellifera in vielen Jahren entwickelte und immer wieder verbesserte Einraumbeute ein Wachs- oder Leintuch empfohlen wird, dann sind das für mich gute Gründe, dieses auch zu benutzen. Ich bin aber auf Deine Erfahrungen in der Zanderbeute gespannt, lieber Dirk @dl8aax. Norbert @Naturbauimker hatte mir im Gespräch (siehe oben) vermittelt, dass es wichtig sei, das Wachstuch fest anzudrücken, damit die warme Stockluft nicht ungehindert abfließen kann. Ohne jegliches (Wachs-) Tuch schließe ich, dass genau das passieren und die Schimmelgefahr damit nur größer wird!
Dann hat die Verwendung eines Tuchs für meine Begriffe auch wenig mit der Angst vor den eigenen Bienen zu tun. Vielmehr geht es auch darum, die Bienen möglichst wenig bei einer Durchsicht zu stören. Bei der MERB bleibt während einer Durchsicht ein Großteil der Waben mithilfe des Tuchs möglichst abgedeckt, um genau das zu erreichen. Die Bienen gehen darunter weiter ihrem Werk nach und die warme Stockluft (siehe auch Nestduftwärmebindung!) entweicht nicht mehr als nötig.