Schimmel in der Mellifera-Einraumbeute

Holzfaserdämmplatte haben aber einen großen Nachteil wenn sie Feuchtigkeit aufnehmen. Sobald sie 20 Prozent Gewichtsanteil an Feuchtigkeit absorbiert haben verlieren sie ihre gute Wärmedämmeigenschaft. Da sehe ich einen großen Vorteil bei dem Silica-Gel. Das braucht nix zu dämmen und kommt auch nicht mit anderen Elementen der Beute in Berührung. Außerdem sollte es sehr viel mehr Flüssigkeit aufnehmen können als eine Dämmplatte.

VG, Markus

Hallo Markus,

dem Dirk muss ich zustimmen, so ähnlich ist der Deckelaufbau auch bei meinen Beuten und es funktioniert. Ich befürchte, dass das Wachstuch nur für den Sommer eine gute Idee ist.
Ganz verwerfen würde ich es aber trotzdem nicht, solange die Beute trocken ist.

Meine Weichfaserplatten nehmen die Feuchtigkeit nicht spürbar auf, sondern leiten (diffundieren bevor Wasser entsteht) nur nach außen. Wenn sie feucht würden stimmt das natürlich, was du schreibst. Dann ist es aber schon zu spät, da irgend etwas unausgewogen ist (Dämmdicke, Dichte, Hinterlüftung o.ä.).

Ich würde mich von dem Gedanken verabschieden, dass das Wasser aufgenommen werden soll. Das ist viel zu unberechenbar. Man weiß ja gar nicht, wieviel Wasser entsteht. Das können riesige Mengen sein.

Es muss einfach nur weg, bevor es zu Wasser wird! Beispiel Funktionsbekleidung.

Viele Grüße
Frank

Das stimmt nicht ganz. Man kann das ja ausrechnen.

Ich bin zwar etwas aus der Übung, aber wenn ich mich nicht verrechnet hab, entstehen pro Kilogramm Honig 610 Gramm Wasser beim Stoffwechsel (angenommen 15% Wasser im Honig). Bei 10 kg Futterverbrauch im Winter sind das stolze 6,1 kg Wasser.

Ein großer Teil davon geht sicher durch das Flugloch oder die Lüftungsgitter raus, aber diffusionsoffene Wände und Deckel sind sicher hilfreich.

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Wenn da 15 % Wasser im Honig sind, dann wären das ja ca. 150 g Wasser pro Kilogramm Honig. Was passiert denn da beim Stoffwechsel, wodurch sich diese Wassermenge mehr als vervierfacht? Und wie ist der Rechenweg?

Zucker wird beim der Stoffwechsel in Wasser und Kohlendioxid umgewandelt. Wenn ich mich nicht vertan hab, entstehen aus einem Molekül Glukose bzw. Fructose 6 Moleküle Wasser. Dazu kommt der Wasseranteil, der schon vorher als Restfeuchte im Honig war. Mehrfachzucker hab ich der Einfachheit halber in der Rechnung weggelassen.

Wenn dich das weiter im Detail interessiert, kannst du mir gerne eine PN schicken. Ich glaube, das würde hier in der Diskussion den Off topic-Rahmen sprengen.

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Ich gehe wieder on topic. :wink:

So, das Ganze habe ich gestern Mittag bei 18 °C und Sonne umgesetzt. Mit Unterstützung der gleichen Imkerin aus meinem Verein haben wir es genau so gemacht, wie ich es oben beschrieben habe. Mit einer Ausnahme: Wir haben das ursprünglich offene Flugloch bis zum Abend weiterhin offen gelassen:

In der Zwischenzeit wurden beide Fluglöcher eifrig benutzt: links raus und rechts rein, wie es überwiegend schien. In der Dunkelheit habe ich das rechte Flugloch dann endgültig geschlossen.

Heute ist die Situation, dass viele heimkehrende Flugbienen erstmal vor „verschlossener Tür“ landen, aber dann irgendwann doch den richtigen neuen Eingang finden. Es sieht so aus, als wäre das Ganze geglückt! Ich bin sehr erleichtert. :blush:

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Moin,

Wo wir grad beim Thema Wasser sind. Ich habe vor einiger Zeit ein Video von meiner Warré gemach. Es zeigt wie Wasser unterm Dach außerhalb der Beute kondensiert. Die schlimmste Zeit ist die, wenn die Bienen Brut haben und es draußen kalt ist. Bei der Warré ist das Problen ist das das Wasser zurück tropft und das Stroh nass wird. Da werde ich eine Dachdecker Folie testen. Die ist Wasserdicht aber diffusionsoffen.

https://www.youtube.com/watch?v=q8Dk4KlrV-8

mfg Dirk

Hallo Matthias @helmholm,

gerade stelle ich fest, dass noch eine Antwort auf Deine Frage aussteht…

Nach dem, was Norbert mit mir besprochen hat, nein. Ich schlug ihm im Rahmen unseres längeren Telefonats vor, dass ich ja das Wachstuch auch durch ein Leintuch ersetzen könne. Er meinte dazu, das könne ich auch machen. Die Bienen würden es schon propolisieren.

Das ist ja bei mir sehr ähnlich. Ich nehme an, dass ein Stofftuch doch viel eher Feuchtigkeit durchlassen wird als ein Wachstuch (wenn damit überhaupt). Letztlich bleibt der Punkt zu klären, wie die Feuchtigkeit darüber abtransportiert werden kann.

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Hallo zusammen,
Ich imkere seit knapp einem Jahr mit der MERB und habe letzten Montag das erste mal nach dem Winter in die Beute geschaut. Auch ich hatte leider Schimmel. Ich hatte über den Boden bzw. über den Lüftungslöchern eine dünne Korkmatte über die Wintermonate gelegt hatte. In dem Leerraum darüber hatte ich so gut wie keinen Schimmel. Der Schimmel war hauptsächlich im Bienenbereich: Rähmchen, Waben und teilweise an den Beutenwänden. Am schlimmsten war es am Trennschied zur Bienenseite.

Hat jemand Erfahrungen gemacht, das Wachstuch durch eine dünne Korkmatte zu ersetzen? Ich überlege dies zu tun.

LG, Bea

Macht es überhaupt Sinn, die Rähmchen in den Wintermonaten zu bedecken? Da wird ja von den Bienen nix verbaut.
VG, Markus

Hallo @Bee-Bea,

So, wie ich Norbert verstanden habe, ist es essentiell wichtig, den unbelebten Raum dauerhaft zu belüften! Daher sollte man die Lüftungslöcher keinesfalls schließen. Den Fehler habe ich indirekt auch gemacht, indem ich einen Jutesack mit Stroh in diesen Raum gestopft hatte.

ich habe im Spätherbst ein reines Leintuch aufgelegt (ganz pur ohne Mehlkleister o.ä.) - direkt über dem Brutnest ist es richtig schön propolisiert. Ich hab`s kaum von den Oberträgern weg bekommen. Schimmel habe ich keinen gesehen, bzw. vielleicht etwas an der Leiste, an der die Oberträger hängen. Bin mir aber nicht sicher, ob es wirklich Schimmel ist. Ich schaue nach Ostern genauer

Ich nehme bei meinen Warre-Beuten auch einfache Tücher. Darunter kommt eine Fliegengage. Die Tücher werden sonst oft durchgeknabbert. Möglichst alles mit Futterloch nach Warre. Sie können dann propolisieren - dicht oder durchlässig.
Mehltuch ist nicht mein Ding.

Rolf

Korrektur

Ich hatte nochmal mit Norbert Kontakt und muss jetzt ein Missverständnis meinerseits korrigieren. Oben im betreffenden Beitrag habe ich es bereits geändert:

Also: Das Wachstuch komplett zurückzuschlagen ist falsch; richtig ist vielmehr, das Ende des Wachstuchs ein kleines Stück aufzurollen.

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Übrigens ein kleines Update von meiner Seite: Beim frühen Blick an einem warmen Wintertag (Anfang Februar), habe ich mich erschreckt wegen dem ganzen Schimmel.

Als ich jetzt Ende März nochmal aufgemacht habe, hatten die Bienen komplett aufgeräumt. Es ist praktisch kein Schimmel mehr zu sehen. Bis auf kleine Verfärbungen am Holz.

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hast du den Schimmel am Holz gesehen oder auch an den Waben?

Beides. Auf den Waben war ein Schleier und auf den Oberträgern und den Wänden auch.

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Da ich bisher keine Feuchtigkeitsprobleme in der ERB hatte, muss ich heute kleinlaut doch davon berichten. Vielleicht beruhigt euch das etwas.
Bei meiner heutigen Erweiterung war der Leerraum bei 2 von 3 Beuten sehr nass.
Das waren die beiden Völker mit der meisten Brut.
Bei einer Beute hatte sogar der Deckel am Sperrholz Schimmel angesetzt.
Ich hatte bisher bei allen Beuten nur den Deckel im Brutbereich als Klimadeckel umgebaut. Werde also dieses Jahr auch den zweiten Deckel umbauen.
Ich glaube jedoch nicht, dass das feuchte Klima am Aufbau der Beute liegt, da es im Winter immer trocken war.
In den letzten Tagen war es bei uns sehr neblig mit viel Regen. Dazu das volle Brutgeschäft und kalte Nächte.
Hatte meine Bodenbretter auch lange relativ zu und das Flugloch klein.
Mal sehen wie es weiter geht - das Problem hat sich bestimmt bald wieder erledigt.
Viele Grüße
Frank

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Hallo zusammen,

vielen Dank für diese Diskussion!
Ich fange grade erst an mit der ERB Erfahrungen zu machen, bzw. möchte ich aus dem bekannten philosophischen Hintergrund meine sogenannte Betriebsweise ändern.
Das Schimmelthema verfolgt mich eigentlich schon seit 2015 in Dadant 10er und 12er Beuten (prinzipiell ohne Folie und immer mit Beespace). Grundsätzlich ist dieses Winter-Frühjahrsproblem immer von selbst verschwunden, weswegen ich das als „natürlich“ betrachtet hatte. Dieses Jahr ist es mir aber zuviel geworden. Insbesondere bei improvisierten Selbstbaudeckeln für die 10er Beuten habe ich wohl diffusionshemmendes bzw. -dichtes Schichtholz verwendet. Das Problem ist also hausgemacht…
Über das Stichwort „Diffusionsoffen“ bin ich dann auf den Klima- bzw. D-Deckel gestoßen.
Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=iEoODHB1SRc
Vielen Dank an Torben Schiffer!
In einer Hauruckaktion habe ich Versuchsverion gemäß dem Tutorial hergestellt (Bilder darf ich als Neuling nicht einstellen[…]). In halbhohen Honigraumzargen hab ich Leinen aus der Jahrhundertwende gespannt, dies mit (eigener) dünner Propolistinktur bestrichen, die Mitte der Leinenfläche wegen dem durchbiegen zusätzlich mit einer straffen Kordel abgefangen und die Zargen dann mit Hobelspänen aufgefüllt, gut 10 cm mächtig.
Über Abstandsahlter zur Belüftung habe ich dann 3mm Hartfaserplatten unter die Blechdeckel gelegt. Der Effekt des massiven Kondensieren am Blech wird so verhindert (in der ersten Nacht hatte ich noch den blanken Blechdeckel und das Problem am nächsten Morgen sofort bemerkt).

Warum erzähle ich das in einem EBR Thread?!
Meine EBRs möchte ich ebenfalls mit Klimadeckeln versehen, da diese extrem diffusionsoffen sind und sich somit wohl erst gar keine Feuchtigkeit anstauen kann. Auch wenn ich damit noch keine Langzeiterfahrung habe denke ich, dass der Klimadeckel ein sivolles Konzept ist.
Ich würde mich freuen, wenn jemand seine Erfahrungen dazu teilt oder den Klimadeckel auf der EBR generell zur Diskussion stellt. Auch Bedenken, Kritik und/oder der Gleichen sind herzlich willkommen!
VG
tagin

Herzlich willkommen im Forum!

Ich glaube es dauert nicht lange, bis dir die Forumssoftware die nötigen Rechte zugesteht. Ich würde mich sehr freuen, wenn du die Fotos später nachreichen würdest. Deine Beschreibung klingt nämlich sehr gut und ich überlege auch schon seit Längerem, so einen Deckel zu bauen.