[Sammelthema] Umgang mit aggressiven Bienen?

Wer kann mir mitteilen ,wie ich ein im letzten Jahr eingeloggtes Volk, zahmer bekomme.Die stechen bei allen Gelegenheiten.

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Hallo schahe3, willkommen im Forum.
Ich glaube, es kommen keine Antworten, weil man Bienen nicht zähmen kann wie eine kratzende Katze.
Entweder hast du ganz großes Pech gehabt und ein aggressives Volk erwischt. Da wäre vielleicht spannend zu wissen, welche Bienenrasse ist es, wenn du das weisst. Wo kommen die Bienen her? Wie lange sind sie in der Kiste?
Oder die Bienen sind ok, nur in der Umgebung oder mit der Handhabung stimmt was nicht. Um da ne Idee zu bekommen, beschreib gern, wo die Bienen stehen (Bilder), wann sie stechen und was vorher genau passiert.

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Aggressives Verhalten von Bienen hat absolut nichts mit der Rasse zu tun. Aggressivität ist genetisch bedingt. Allerdings kann man Bienen auch aggressiv machen, wenn man sie grob behandelt, dann werden sie mit der Zeit auch interressierter. Das ist in der BiKi ja nicht möglich. Das Volk könnte umgeweiselt haben und es liegt an der neuen Königin. Raps macht die Bienen auch interressierter, um die Zeit unwahrscheinlich. Futtermangel könnte auch eine Ursache sein.
Die einzige Möglichkeit ist die Königin zu tauschen, dann werden sie nach etwa 6 Wochen ruhiger.

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Mein Bezugs-Imker sagt auch immer: »Wenn das Volk aggressiv ist, liegt es an der Chefin – Frieda muss weg, sonst wird das nix!«
Jetzt muss man in der Bienenkiste die »Frieda« aber erstmal finden.
Es kann aber auch andere Ursachen haben, wie schon erwähnt wurde. Wenn die Tracht- und Wettersituation in letzter Zeit eher schlecht war und sie vielleicht auch noch Räuberei ausgesetzt waren, können sie auch dünnhäutiger sein. Parfum, Rasierwasser, Seife – und sogar eine vorher gegessene Banane – können die Bienen auch rasend machen. Der Abt Warré hat geschrieben, wenn man zu den Bienen will, darf man tags zuvor keinen Alkohol trinken, keinen Knoblauch oder Zwiebeln essen und keinen Sex. Also bei Gerüchen sind sie wohl teilweise sehr sensibel. Ich wurde letztens – ohne Vorwarnung – gestochen, weil ich neben den Bienenstöcken Hühnerdung auf meine Pflanzen geschaufelt habe. Das hat anscheinend gereicht.
Die heikle Zeit, wenn es richtig warm wird, es kaum Wasser gibt und die Massentrachten durch sind und sie deswegen gestresst und aggressiv werden, kommt allerdings erst. Deswegen würde ich hier auch auf Genetik tippen :man_shrugging:

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Wenn du einmal die Entwicklung der Biene betrachtest und weit zurückgehst wirst du feststellen, in den Wäldern gab es keine Massentracht. Die Bienen konnten übers Jahr in Ruhe ihre Vorräte auffüllen. Es ist eher so, das Massentrachten die Bienen unter Stress setzen. Sie denken alles muß eingelagert werden, Brutpflege wird dann manchmal vernachlässigt und der Brutraum verhonigt schneller. Dieser Stress macht die Bienen auch sehr interressierte.
Sind die von dir beschriebenen Gerüche weg sind die Bienen auch wieder besser drauf.

Hallo ihr, mein eines Volk, ich nenn sie die red bees, da sie in der roten Kiste sitzen, sind sehr nett, sie stechen wirklich nur selten und sind überhaupt nicht aggressiv, das zweite Volk, die green bees, sind ein Schwarm aus den roten, also genetisch ja schon sehr nahe verwandt, - und sie sind komplett anders!!! Sie gehen mich sofort an, wenn ich mich der Kiste nähere und sind sehr stechfreudig - warum??? Keiner weiß es! Vielleicht wollen sie einfach nur signalisieren, „He Typ, wir wollen unsere Ruhe!!!“ - Aber umweiseln oder so was Ähnliches kommt für mich nicht in Frage - so wie sie sind nehme ich sie an und ich mag sie beide! Bei den „Grünen“ zieh ich halt mehr an - und ab und zu bekomme ich halt ne Ladung ab, das soll ja gesund sein! :joy:
Mani

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Natürlich kann es an der KÖ liegen, manchmal stimmt aber auch etwas anderes nicht.
Das kann dir aus der Ferne aber nicht der beste Guru sagen …
Manchmal sind es auch nur bestimmte Zeitabschnitte.
Vielleicht hast du noch einige Info’s für uns.
@Elbbiene
Unseren Revierkater konnte ich auch nicht zähmen, wir kommen aber sehr gut miteinander aus.
Er weiß, von mir gibt es Leckerli, manchmal lasse ich ihn aber auch einfach links liegen …
Wenn er zu sehr an meinem Stuhlbein sägt, fliegt er auch mal ins hohe Gras oder ins Gebüsch, ganz von allein.
Man ist nicht schneller als ein Kater aber man kann auch mal versuchen, seine Intelligenz positiv einzusetzen.
Abends, auf der Couch, sind wir immer „Ein Herz und eine Seele“, meine liebe Frau ist manchmal neidisch …

Alles Gute vom Rolf

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Ich habe ebenfalls kampfbereite Amazonen in der Rüpelkiste und habe mittlerweile akzeptiert, dass wir uns nicht mögen. Ich öffne die Kiste im Nahkampfanzug 3-mal im Jahr, zum Milbenzählen, ggf. zum Behandeln mit Ameisensäure, zur Winterbehandlung mit Oxalsäure.
Ansonsten genügt mir ein Blick aufs Flugloch, und so kommen wir gut zurecht.

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Fluglochbeobachtungen und das Brutnest in Ruhe lassen sind ja auch „wesensgemäß“.
Daran arbeite ich auch …

Alles Gute vom Rolf

Vielleicht hilft die Erfahrung eines Mobilbau Imkers:
Bei der Frage nach der Aggressivität kommt man natürlich an die Grenzen der Frage was 'wesensgemäß, ist.
Eine gewisse (eigentlich erhebliche) Wehrhaftigkeit schützt Bienen naturgemäß vor unautorisiertem Zugriff auf die Reserven. Und zwar von vergleichsweise großen Tieren (Bär, Maus…,) und auch von vergleichbar großen Tieren wie Wespen.
Die Evolution hat die Effizienz der Abwehr natürlich soweit abgestimmt, dass nicht jede kleine Störung als maximaler Ernstfall gedeutet wird, denn das stört das Volk bei der Arbeit und damit beim Erfolg auf dem Weg zu einer sicheren Überwinterung.
Ein Beispiel ist die überraschende Toleranz gegen die Wachsmotte. Die wird, solange sie in geringer Zahl im Stock vorhanden ist tatsächlich geduldet denn sie richtet keinen wesentlichen Schaden an. Die rigorose Alarmstimmung gegenüber der Wachsmotte würde mehr Schaden anrichten als die paar kleinen Würmchen. Das könnte man durchaus vergleichen mit den Autoimmunerkrankungen bei Menschen: Zu viel Abwehrbereitschaft mag ja gut sein aber eine situationsgerechte Abwehr ist besser. So kommt es bei Menschen nach heftigen viralen Infekten häufig zu immunologische bedingten Hautausschlägen im Nachgang, die nichts mit der eigentlichen Krankheit zu tun haben, sondern stellenweise Angriffe gegen das eigene Körpergewebe darstellen.
Zurück zum Thema: Eine hohe Abwehrbereitschaft eines Volkes hat sicher seine guten Seiten, die Sanftmut der heutigen Völker ist aber tatsächlich zum großem Teil der Zuchterfolg der letzten Jahrhunderte. Wenn Bienen in weitgehend geschützten Behausungen gehalten werden so ist eine hohe Aggressivität nicht nötig und logischerweise vom betreuenden Imker überhaupt nicht erwünscht.
Es gibt aber immer wieder Rückschläge bei diesem Zuchterfolg und das kann jeder Imker im Laufe seiner Tätigkeit oft erleben.
Ich kann mich noch gut erinnern dass in meiner Kindheit der Aufenthalt in der Umgebung eines Bienenhauses ausgesprochen gefährlich war. Wir Kinder haben so manches dicke Auge davon getragen, obwohl wir bei weitem nicht so nah dran war wie das heutzutage locker geht.
Das fällt zeitlich ziemlich gut zusammen mit der Zeit, als Rückzüchtungsversuche mit der Urbiene diesen unangenehmen Effekt hatten.
Seithee wird konsequent auf Sanftmut gezüchtet, das ist auch deswegen wichtig, damit Bienenvölker in Wohngebieten auch geduldet werden.
Ich persönlich habe den Vorteil, dass rings um mich herum lauter Vereinsimker tätig sind, die fein säuberlich darauf achten, dass aggressive Völker ungeweiselt werden und sich nicht vermehren.
Das hat für mich die Folge, dass auch meine standbegatteten Jungköniginnen bisher allesamt total brav waren: Es fliegen hier halt lauter Drohnen mit sanftmütigem Erbgut herum. Ich bin gewissermaßen bisher ein Schmarotzer aus der Arbeit der umliegenden Imkerkollegen. Aber eines ist klar: Wenn ich ein aggressives Volk haben sollte: Die Königin wird getauscht, sorry.
Wir müssen uns halt ganz klar vor Augen führen dass unsere aktuellen Bienen Haustiere sind. Wir halten seit vielen Jahrhunderten keine Wildform der Honigbienen. Ebensowenig gehen wir mit Wölfen gassi.
Wesensgemäßes Arbeiten mit Bienen muss das berücksichtigen. Oder es muss ganz klar erkannt und akzeptiert werden, was man will und zu welchem Preis.
Der Natur völlig freien Lauf zu lassen führt bestimmt irgendwo hin. Sehr wahrscheinlich nicht zu einer sanftmütigen Bienenrasse, die man bequem im Garten halten kann oder, so wie ich, auf dem Balkon.

Vor 4 Jahren etwa hatte ich in der BK ein sehr normales, recht kräftiges Volk mit entspanntem Wesen.
Mit dem Tag der Honigernte schlug das vollkommen um. Schon als ich die Honigleisten in den Honigraum legen wollte, zwei Stunden später, kamen sie zu dutzenden von den Waben gestürzt und griffen mich an. Da ich das Volk immer sehr friedlich fand war ich ohne Schutzkleidung… eine wilde Flucht durchs Gebüsch war die Folge.
Selbst die ASBehandlung war ein echter Kampf.
Wo liegt die Ursache für diesen Umsturz von einer Minute zur anderen… ich weiß es nicht. Habe ich mich falsch verhalten beim Ernten? Zu rabiat?
Das kann ich bis heute nicht erklären.
Im Winter ist dieses Volk gestorben. Vielleicht habe ich beim Ernten die Weisel getötet?

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Lieber Helmut @schahe3,

herzlich willkommen im Forum! :slight_smile:

Ich las gerade im proBiene-Blog:

Bienen können komplexe Muster erkennen. Sie können zum Beispiel ein spezifisches menschliches Gesicht unter mehreren anderen erkennen. Somit wird auch bestätigt, das[s] Honigbienen ihren Imker am Gesicht erkennen können.

Quelle: proBiene-Blog, Bienen erkennen Gesichter (siehe auch hier im Forum)

Von daher würde ich nicht ausschließen wollen, dass Bienen auch wegen etwas nachtragend sein könnten. Aber nur Du kennst die Historie Deines Volkes und ob es da vielleicht etwas gegeben haben könnte.

Ich würde es so wie Jürgen @JBL halten: Das Volk nur so oft wie nötig, also so wenig (!) wie möglich behelligen und ansonsten einfach machen lassen!

Viel Erfolg dabei und liebe Grüße,
Michael

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Ich habe schon seit langer Zeit den Eindruck, dass mich meine Bienen kennen.

Bei Eingriffen bei denen ich schon vorher weiß, dass sie ihnen nicht passen werden „tarne“ ich mich deshalb immer mit einer Imkerjacke und hoffe, dass sie nicht merken, dass ich es bin.

Honigernte ist halt weitgehend ohne Rauch. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Andere Möglichkeit: Vll. haben sie unbemerkt ungeweiselt. Im Stabilbau kriegst das ja oft nicht mit.
Damit ist es dann auch nicht mehr dasselbe Volk und verhält sich völlig anders.
Eine nachhaltige Verhaltensänderung durch Fehlverhalten des Imkers bei der Ernte ist ausgeschlossen.
Was ich allerdings beobachtet habe: Nie gestresst zu den Damen gehen, nicht verschwitzt und nicht parfümiert. Das mögen meine gar nicht.
Und öffnen, wenn es kalt ist.

Oder die Mama befruchtet die Stifte gerade mit einer Charge Spermien eines Stecher-Papas. Und wenn die aufgebraucht sind, ändert sich die Stimmung wieder…

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OK.Danke für die Infos

Hallo,
mein Gemüsegarten ist zwar in der Flugbahn von 7 Völkern in einer Entfernung von 5 bis 20 Meter, aber die Sammlerbienen tun mir nichts. Aber, immer wieder Mal kommt eine aggressive Wächterin? und hat’s auf mich abgesehen. Das Nachbargrundstück unmittelbar daneben wird in Ruhe gelassen. Ich bin schon am überlegen, ob ich alle auf einen anderen Standort versetze. Es wird wirklich lästig. Laut meinen Beobachtungen ist mit den Königinnen alles okay. Ich trage kein Parfum und schau auch nur notwendigst bei den Bienen rein.
Habt ihr eine andere Idee, anstatt des Aufwandes des Versetzens an einen anderen Standort? Umweiseln möchte ich nicht.
Danke.

Lieber Stefan @StefanK,

nicht wundern - ich habe Dein Thema wegen der Ähnlichkeit hierher verschoben. Vielleicht ist bei den bereits vorhandenen Antworten ja bereits etwas für Dich dabei?

Liebe Grüße,
Michael

Es gibt eine Reihe von Ursachen, die Bienen aggressiv werden lassen können

  1. Massentrachten wie Raps
  2. Weisellosigkeit
  3. Genetik der Königin bzw. der Drohnen die zur Paarung kamen
  4. Trachtlosigkeit
  5. Wetter, z. B. Hitze oder Gewitter

Bei aggressiven Völkern schaue ich mir das eine Saison an. Wenn sich die Sache dann nicht entscheidend gebessert hat, weisle ich um. Das ist entspannter für Imker und Nachbarn. Wenn man keine Nachbarn hat, muss man das mit sich selbst ausmachen.

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Hallo Stefan,
dieses Phänomen kenne ich (wohl jeder Imker) auch.
Hin und wieder gebärdet eine Wächterin sich wild und unduldsam.
Du müsstest genauer sagen, was mit „immer mal“ gemeint ist. Alle paar Tage, Wochen? Vielleicht sogar immer die gleiche Wächterin? (Das kann man natürlich nicht genau wissen)
Wenn das so ist, wäre das Umsetzen doch ziemlich unverhältnismäßig.
Ich schreibe jetzt mal, was vor etlichen Jahren Erhard dazu gesagt hat (ich glaube zu Jutta): Wenn es wirklich lästig wird, kann man diese Biene auch von ihrem Verhalten befreien.
Ich weiß wie das klingt, sie erledigt ja ihren Job. Deshalb schiebe ich Erhard vor :wink:
Aber im Verhältnis zum Umsetzen der Kisten…
Viele Grüße Frank

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