Jungvolk füttern

Hallo! Seit letztem So nntag habe ich einen Schwarm, den ich am Montagabend einlogiert habe. Am Dienstag habe ich 1L Tee + 1kg Zucker + Honig angerührt und in die Beute gestellt. Nun bin ich unsicher, ob es das richtige Mischverhältnis war und wie lange ich überhaupt füttern soll. Und wie viel jeweils.
Welche Ratschläge könnt ihr mir geben?
Auf Antworten freue ich mich
Christiane

Bei einem Schwarm, nutze ich den „Bauwillen“ des Schwarmes, in den ersten 14 Tagen. Danach, wird im Jungvolk, die Brutpflege wichtiger.

Bei guter Tracht, also bei mehr als 2 Kilo pro Tag, gebe ich kein Futter.
Ansonsten, gebe ich in den ersten 10-14 Tagen, täglich 1,5 Liter Zückerwasser 1:1. (1Kilo Zucker, und 1 Liter Wasser). Honig, gebe ich nur dazu, wenn gar keine Tracht mehr vorhanden ist. Die Zugabe von Honig, ist aber eher eine Glaubenssache. Von Tee, oder Obstessig, bin wieder abgekommen.
Als viel wichtiger, betrachte ich es, den Futterstrom aufrecht zu halten. Ich gebe dann nur noch etwa alle 3 Tage, 1,5 Liter, dafür bis Ende September…Zuckerwasser, ist mein wichtigstes Hilfsmittel, bei der Pflege der Bienen.

Ist in dem Sinne kein Rat, sondern nur eine Erklärung, wie ich es mache…Und viel Glück zu deinem Schwarm.

Lg Sulz.

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Wenn die Tracht stimmt, füttere ich Naturschwärme nicht. Die sind ja auf Autonomie gepolt und kommen gut alleine klar. Kunstschwärme, die ja wild zusammengewirbelt sind, kann man schon mal füttern. Ggf. alle paar Tage 1 Liter. Ich nehme immer nur Sirup. Hält lange und löst nicht so schnell Räuberei aus.

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Hallo Sulz, da ich Anfängerin bin kann ich schlecht einschätzen wie die Trachtsituation momentan ist. Kann es denn schaden, wenn ich über 14 Tage immer wieder nachfülle, sobald das Gefäß leer ist?
LG Christiane

Liebe Christiane, im Buch Imkern mit der Einraumbeute wird das Füttern von Jungvölkern ab Seite 73 beschrieben. Johannes und Norbert empfehlen bis Ende Juni die 1:1 Fütterung, ab Juli dann 2:3 (2 Teile Tee/3 Teile Zucker + 10 % eigener Honig).
Ich war bei meinen Jungvölkern (genau wie du) auch immer unsicher und habe deshalb gefüttert. Es fällt mir auch jetzt noch immer nicht leicht, die Tracht gut einzuschätzen, bzw. kommen ggf. auch noch ungünstige Wetterverhältnisse dazu .

P.S. Im Buch wird empfohlen, Mutterschwärmen einmalig mit 5 l zu versorgen, vorweggenommene Schwärme mit 3 l und nach 5-10 Tagen nochmal 3 l. Ich persönlich gebe immer kleinere Portionen.

Sorry, noch ein Nachtrag, habe noch ein bisschen im Buch geblättert, dort steht auch, dass bei Verwendung offener Futtergeschirre (und bei kleinen Volkseinheiten) die Futterportionen anfangs nicht zu groß sein sollen, dafür aber immer ein kontinuierlicher Futterstrom vorhanden sein muss. Mich irritiert es etwas, weil zum einen von 5 l die Rede ist, an anderer Stelle aber zu kleineren Portionen geraten wird. Ab Seite 94 wird beschrieben, dass kleine Portionen besser sind, die jede Woche größer werden, um in den frisch gebauten Waben noch Platz für Brut zu haben.
Im Abstand von 5-7 Tagen gibt man zuerst 0,75 l, dann 1 Liter, dann 1,5 l, und danach so lange im empfohlenen Abstand 2 l, bis genug Wintervorräte vorhanden sind (so habe ich es auch von meinen Kursen in Erinnerung und mich bisher in etwa daran gehalten). Und wie gesagt anfangs 1:1, später dann 2:3

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Es ist wie bei den Menschen (unter anderem), wenn man einen (W)aldi zur Verfügung hat …
Ich würde trotzdem versuchen mit Honigwasser (nicht Zucker) zu „stimmulieren“.

Alles Gute vom Rolf

was meinst du damit (in Bezug auf Waldi)? Ich stehe auf dem Schlauch…

Liebe Michele, vielen Dank für deine Hinweise. Die Angaben im Buch habe ich auch gelesen, bin aber unsicher wie lang ich füttern soll.Das Volk braucht momentan ca 2 Tage, um 1,7L Futter (1:1 Mischung) zu verbrauchen. Was meinst du wie lange ich füttern sollte? Durchgehend bis September oder
nur 2-3 Wochen nach dem Einlogieren?
LG Christiane

Füttern ist, wenn überhaupt, nur am Anfang notwendig. Ein paar Wochen vielleicht. Bienen sind ja keine Säugetiere.

Wie ist denn deine Umgebung? Dorf, Stadt, Höhenlage? Schau dich doch mal um, was so blüht? In der Regel finden Bienen jetzt noch jede Menge Futter. Linde, Robinie, Rosen, Ginster, etc. Würde mich wundern, wenn das bei dir anders ist. Musst du aber mal selbst einschätzen. Einschätzen der Trachsituation ist enorm wichtig in der Imkerei. Danach richtet sich fast alles. Das lernst du aber.

ich habe mich bisher immer an die Empfehlung gehalten, so lange zu füttern (wie beschrieben anfangs 1:1, später 2:3), bis die nötigen Wintervorräte vorhanden sind.

Wenn ich mich bei uns umschaue, wird es allmählich schon wieder ziemlich trocken. Bald werden die Linden blühen und ich hoffe, dass es bis dahin noch regnen wird, damit die Bienen nochmal ordentlich Nektar sammeln können.
Ich habe unsere Schwärme dieses Jahr alle abgegeben, unterstütze aber das verbliebene Muttervolk mit Futter, weil es nach 4 Schwärmen so klein ist, dass ich etwas Sorge habe.

Ich persönlich würde mich an dieser Empfehlung aus dem Buch orientieren

Du fütterst aktuell mehr:

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn du zumindest die Menge reduzierst, damit auch Platz für die Brut bleibt. Die Bienen sammeln ja auch noch selbst Nektar

Wie gesagt, ich habe mich an die Empfehlung aus den Kursen/aus dem Buch gehalten:

Ich weiß auch nicht, wie viel Tracht bei euch zur Verfügung steht, bzw. fällt es mir oft schwer, die Lage einzuschätzen, weshalb ich doch eher dazu neige, Jungvölker sicherheitshalber bis zum Herbst hin zu füttern. Vielleicht kannst du einen Imker oder eine Imkerin in deiner Umgebung fragen, die ein besseres Gefühl für die Trachtsituation hat.

Die Imker, die ich hier kenne scheinen im Stress zu sein, da sie sich nicht zurückmelden.Ich habe noch sehr viel zu lernen, Komme daher gewiss wieder auf eure Unterstützung zurück.
Liebe Grüße und vielen Dank. Wie schön, dass es dieses Forum gibt!
Christiane

@Christiane

1,7 Liter in 2 Tagen?..Ist für mich doch eher wenig Abnahme.

Schaue mal die hinterste Wabe an. Nur reingucken, nicht rausnehmen. Wenn es auf dieser Wabe, praktisch „vollflächig“ glänzt, dann könnte gute Tracht vorhanden sein, und der Grund, für eine schwache Abnahme des Futters.

Im übrigen, sollte diese Wabe, schön halbrund gebaut sein. Wenn sie aber ganz schmal, und hoch gebaut ist (in der Form, wie ein Tannenzapfen) dann mach ein Photo davon, und stelle es hier ein…Es könnte dann sein, dass es weisellos ist, und darum wenig Futter abnimmt.

Lg Sulz.

Da es mir nicht um das „stimulieren“, sonder um das Lenken, und Pflegen der Bienen geht, werde ich weiterhin das bewährten Zuckerwasser, als Hilfsmittel einsetzen…Das habe ich doch schon x-Mal erklärt, und gehört auch nicht in dieses Thema.

Lg Sulz.

Rolfs Empfehlung war denke nicht an dich, dafür an @Christiane gerichtet, bzw. vielleicht an @MasterTom , der nicht in jedem Fall Honig beimischt. Wer noch keinen eigenen Honig hat, wird meistens auch darauf verzichten) und natürlich kannst du es ebenfalls so handhaben, wie es dir beliebt.
Bei Mellifera wird immer empfohlen, nach Möglichkeit Honig beizumischen (ob nun zur Pflege oder zum Lenken), es ist doch gut, wenn Jungimker:innen von unseren unterschiedlichen Erfahrungen und Ansichten lesen und im Laufe der Zeit ihren ganz eigenen Weg finden

Es geht ja ums Füttern von Jungvölkern und bei Mellifera ist es üblich, dem Sirup Honig beizumischen - und trotzdem gibt es auch innerhalb von Mellifera Imker:innen, die es aus den unterschiedlichsten Gründen mit der Honigzugabe eben anders halten

wie fütterst du eigentlich - mit offenem oder geschlossenen Behälter? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn ich offen füttere (z.B. mit einer Schale, Eimerchen,…), dann nehmen die Bienen relativ schnell viel Futter ab. Bei einem geschlossenen Futterbehälter wie diesem dauert es meiner Beobachtung nach länger (es passen ja auch weitaus weniger Bienen zugleich in den Behälter)

Jetzt wird’s aber ein wenig kompliziert. Welche ist „die hinterste Wabe“? Rechts an der Kistenwand oder links am Schied?
Und was meinst du mit „nur reingucken, nicht rausnehmen“? Beiseite schieben und reinschauen?
Kann ich das ohne Rauch machen oder muss ich dazu den smoker anwerfen?
Oh je sooo viele Fragen…
LG Christiane

Ich denke, dass der Schwarm, beim Flugloch mit bauen begonnen hat. Dann wäre es die Randwabe an der Schwarmtraube, richtung Schied.

Wenn du den Deckel abhebst, dann siehst du schon, wo sich die Traube befindet.
Die unbesetzten Rahmen, kannst du ja kurz rausnehmen, um die Wabe besser sehen zu können.

Aber vielleicht, noch bis Sonntag warten, da sich die Jungkönigin, heute noch auf dem Hochzeitsflug befinden könnte.

Oder generell gefragt: Wie schwer, war der Schwarm?

Lg Sulz.

Der Schwarm hat ca 1,5 kg gewogen und ich meine die Königin beim Einziehen in die Beute gesehen zu haben.
Hatte ich gesagt, dass der Schwarm am Montagabend in die Beute kam? Also vor 4 Tagen.

Ja. Das habe ich gelesen, und tendiere daher eher zu Sonntag, für einen Kontrollblick, zu der Futterversorgung.
Es sei denn, du bist dir sicher, dass es sich um einen Vorschwarm handelt…Wobei ich bei 1,5 Kilo, eher auf einen Nachschwarm tippe.
Mein gestriger Vorschwarm, wog 3,6 Kilo, und würde locker, 3 Liter pro Nacht abnehmen. Darum auch meine Skepsis, zu der geringen Futterabnahme deines Schwarmes.

Lg Sulz.

@Sulz:

Entschuldige meinen Schreibfehler.
Das war ja auch nur meine Meinung.
Du kannst das doch gern anders machen.

Alles Gute vom Rolf

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