Erfahrungen/Meinungen zu Einraumbeute mit Stroh(wänden)

Im letzten Kurs bei Mellifera (Februar 2020) habe ich eine wunderschöne Strohbeute (nach dem Vorbild der Mellifera-Einraumbeute) gesehen, die Markus Hilfenhaus (einer der damaligen Mitwirkenden des Kurses) selbst gebaut hat und die mich seitdem nicht mehr so richtig los lässt. Auch Sarah Wiener hat sich eine solche gebaut (habe kürzlich ein Bild davon gesehen). Ich finde diese Strohbeuten sehr, sehr schön und kann mir vorstellen, dass den Bienen dieses Material auch „sympathisch“ ist. Eine Strohbeute selbst zu bauen, kommt für mich (leider) nicht in Frage.
Demeter-Imker Robert Friedrich - (www.strohbeuten.de), der wohl auch die aktuellen Mellifera-Strohschiede macht, verkauft selbst gebaute Strohbeuten, u.a. auch im Format der Mellifera-Einraumbeute (man könnte also dieselben Rähmchen nutzen) - allerdings für max. 10 Rähmchen (mit der Möglichkeit, Honigräume aufzusetzen - auf Wunsch bietet er auch einen Klimadeckel an). Da er anscheinend auch auf individuelle Wünsche eingeht, würde er vielleicht auch eine Einraumbeute bauen, in die mehr als 10 Rähmchen passen. Hat hier jemand Erfahrung mit diesen Beuten? Er hat mir am Telefon gesagt, dass in der Fischermühle wohl ein Ausstellungsstück steht.
Eine andere, allerdings nicht mit Stroh, sondern mit Schilfrohr, habe ich bei David Junker entdeckt (https://www.kleine-holzbiegerei.de/schilfrohrbeute/) - rein optisch eine Augenweide, aber wie sieht es wohl mit den inneren Werten (auch Handling usw.) aus?
Ich würde mich sehr über eure Erfahrungen und/oder Meinungen dazu freuen,
Michèle

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Ich hatte den gleichen Gedanken und hab mir selbst eine Beute aus Stroh und Holz gebaut. Allerdings in DN hochkant. Für 18 Rähmchen und Sheet. Als Basis diente eine alte Holzkiste (IKEA?). Mal sehen ob ich und die Bienen damit klar kommen…

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Bin noch nicht ganz fertig… Deckelisolation und Wachstuch fehlen z.B. noch…

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Danke dir für deine Antwort - ich möchte die Beute aber wirklich nicht selbst bauen (ich mache sehr viel selbst, dafür leiste ich mir dann aber auch gerne mal etwas, das in anderen Händen entstanden ist). Welches Stroh verarbeitest du denn? Ist es Roggenstroh? Viel Freude dir noch beim Werkeln, Michèle

Das ist quasi Schilfrohr. Ist haltbarer und darf auch mal nass werden :smile:

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die von David Junker ist auch aus Schilfrohr - Nachteil: andere Rähmchen

Hallo Salome,
ich plane schon länger eine ERB mit dem Innenmaß der Mellifera-ERB aus Schilfrohr (mit Ökoboden, Klimadeckel etc.) zu bauen und beginne mit dem Bau in den nächsten Tagen.

Gerne teile ich hier den Fortschritt und das Ergebnis. Wenn alles so geklappt hat wie gedacht kann ich hier auch gerne die Baupläne hochladen. Ich weiß du möchtest nicht selbst bauen, aber du könntest ja bei Gefallen die Pläne verwenden und damit nach Auftrag bauen lassen. Beispielsweise das Rahmenholz beim Schreiner vorbereiten lassen und dann selbst „nur noch“ das Stroh oder Schilfrohr einsetzen (einfachere Variante) oder wie bei den Strohschieden einnähen (zweite Variante).

Schilfrohr (z. B. Als Bündel oder gleich als Platte, die man nur noch mit (Hand)Kreissäge einkürzt) ist m. E. nach leichter zu bekommen als ungedroschenes Bio Roggenstroh.

LG

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Danke dir sehr, das ist wirklich sehr nett!

Hallo zusammen,
ein Erfahrungsbericht zu (sebst gebauten) Schilfbeuten. würde mich ebenfalls interessieren. Gerne auch schon von Zwischenständen, dann können wir uns austauschen. Vielleicht können wir diesen Thread hier dafür nutzen?
Mich würde z. B. interessieren, welche Wandstärke @Glueckskind einplant. Und nutzt Du eher dickes oder dünnes Schilf?
Aktuell baue ich mit meinen Kindern eine Schilfbeute mit Materialien aus dem benachbarten Moor, in welcher am Ende 11 Rähmchen Platz finden sollen (sozusagen eine halbe Einraumbeute).


Beste Grüße,
Robert

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Hallo Robert, ja da freue ich mich sehr :smiley: gerne können wir uns während dem Bau und hoffentlich mit den Erfahrungen des Betriebs austauschen, so kann vlt auch der eine oder andere (Gedanken)Fehler vermieden werden :+1:
Ich habe nur leider sehr wenig Zeit, da ich z. Z. ein Baby und Kleinkind ohne Betreuung zu Hause habe. Die können leider noch nicht mit bauen :woman_shrugging:t3:

Gerade wegen dem Zeitmangel habe ich mir 2 Schilfrohrplatten (1,5 x 2,0 m mit 5cm dicke) besorgt. Diese werde ich mit Kreissäge zurecht schneiden und in vorgefertigten Rahmen (zu Beginn bestehend aus oberen und unteren unteren Teil) einsetzen. Da ich die bis dahin noch gedrahteten Matten mit Wickelrohr vernähen möchte (also kein Draht und keine schmalen Holzleisten im inneren der ERB haben möchte, die von innen das Schilf fixieren) denke ich, dass ich diese im inneren der Schilfmatte mit dünnen Rundhölzern versteifen muss wie beim Dadant-Strohschied von Mellifera (damit sich das Schilf nicht in die Beute hinein verbiegt/wölbt). In der Schilfmatte wurden bis auf den oberen Teil alle Abschnitte verarbeitet. Somit sind neben den durchschnittlich rund 5 mm im Durchmesser dicken Halme auch alle Stadien dazwischen bis zu ca. 1- 2 mm Dicke vorhanden. So dünn wie das Roggenstroh ist es definitiv nicht und braucht es auch nicht zu sein - denke ich… Oder? :thinking: Es sieht jedenfalls so aus wie dass bei dir auf dem Bild. Schicke Lehre übrigens :+1:

Kurz der Plan im Überblick

Korpus: für 22 Rähmchen
Grob gesagt wird die Matte mit dem oberen und unteren Rahmen vernäht. Der obere Rahmen erhält zusätzlich eine Einfräsung, damit die aufliegenden Rähmchen mit dem Rahmen abschließen. Da mir 5 cm noch etwas wenig sind und zum Schutz vor Tieren und Wetter kommt wohl noch eine 18 mm dicke Bretterschicht umlaufend ran. Keine Leimholzplatten, die können kaum Feuchtigkeit leiten.

Boden:
Ist einfach gehalten und enthält neben 3,2 cm großen Fluglöchern auch gleich die Revisionsklappe und Ökoboden.
Habe mich wegen Stabilität für 2 verschriebene Holzstärken entschieden. 18 und 28 mm. Einfach um den Weg zum inneren der Beute durch das Flugloch noch einmal um 18 mm zu verlängern (z. B. für Hilfe zur Verteidigung durch Bienen). Unten kommt einfaches Mäusegitter gespannt (wie in diesem Beitrag https://www.mellifera.de/blog/mellifera-einraumbeute/oeko-boden-in-der-einraumbeute.html) und dann befüllt mit Totholz, Moos etc. Wenn ich eine Belüftung im Winter sicher stellen möchte schiebe oder entferne ich etwas vom Füllmaterial zur Seite (analog der 3 Belüftungslöcher in der aktuellen MERB) auf der Brutnest fernen Seite. Damit mir nicht jedes Mal das Füllmaterial entgegen kommt, wenn ich die Revisionsklappe öffne (+ mehr Stabilität) ist im inneren ein weiteres 18 mm dickes Brett angebracht.
Bilder sind wohl hilfreicher. Es liest sich komplizierter als es ist :sweat_smile:

Ich hoffe ich kann heute tagsüber wenigstens die Rahmen vorbereiten und hier Fotos teilen :crossed_fingers:

Deckel:
Es soll ein Klimadeckel werden. Da ich schon in anderen Beiträgen gelesen habe, dass das Leinentuch bei der Konstruktion von Schiffer schnell durchgenagt wurde und dann das Füllmaterial (meist Holzspähne) ins Innere gerieselt ist, werde ich eine andere Konstruktion wählen. Da ich nicht ständig das Teil heben möchte - sonst kann ich mir auch gleich ein Magazin hinstellen - wird es an der Beutenwand befestigt klappbar sein. Die Scharniere mit Stift sollen jedoch ein leichtes und schnelles abmontieren, z. B. bei evtl. Notfütterung, ermöglichen. Oder das Füllmaterial so gewählt werden, dass es zumindest über dem Brutnest leicht herausnehmbar sein…
Wie der Stülpdeckel konstruiert sein wird bin ich mir noch uneins. Ob Metall oder Holz, flach oder schräg :thinking::woman_shrugging:t3:

Nu bin ich auf deine Ausführung gespannt. Wie dick werden bei dir die Wände? Mit oder ohne umlaufendes Holz? Probleme und etwaige Lösungen?

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möchtest du die Beute genauso groß wie die MERB machen, mit demselben Volumen oder kleiner? Die Einraumbeute mit Strohwänden (selbes Rähmchenmaß wie bei Mellifera) von Herr Friedrich wäre vom Innen-Volumen her eher in Richtung der kleinen ERB, die Mellifera momentan testet. Er verarbeitet das Roggenstroh innen, außen an der Beute ist Holz (er sagt, er hätte schon schlechte Erfahrungen mit Ratten gemacht)

Hallo Salome, ja die Seite kenne ich auch und ich hatte kurzzeitig überlegt mich an ihn mit dem Wunsch einer 22er ERB zu wenden. Habe mich dann aber doch dagegen entschieden, da ich auch den Bau anders haben möchte :sweat_smile:

Ich baue meine 3 ERB’s so groß wie die MERB. Einfach aus dem Grund, weil ich es gerade gut finde, dass genug Platz zur Bearbeitung, Fütterung etc. vorhanden ist und weil ich den Erfahrungsbericht von Isabella Schicktanz (https://isabella-schicktanz.de/Imkern/Imkern-mit-der-Einraumbeute-2020/) als sehr aufschlussreich empfand. Sie beschreibt da neben ihren Erfolgen mit der MERB auch die Arbeit mit der halben ERB (12 Rähmchen) von Janisch. Sie schreibt: „Die 12er Einraumbeuten von Janisch haben auch gute Dienste für die Jungvölker geleistet und ich kann mir vorstellen, auch im zweiten Jahr noch die etwas kleineren Beuten zu verwenden. Wenn die Völker aber größer werden, dann macht die Arbeit in der kleinen Beute keinen Spaß mehr, die Rähmchen lassen sich sehr schlecht aus der Beute ziehen, die Bienenmasse erschlägt einen regelrecht und das Bienenquetschen ist meiner Meinung nach nicht mehr zu vermeiden. Natürlich verteilt sich das Volk, wenn man die Honigräume aufsetzt, aber wenn ich von wirklich großen Völkern spreche, dann reichen keine zwei bis drei Honigräume aus, wenn man unten arbeiten muss.
Beim Carnika-Volk hatte ich dann die Kontrollen minimiert und teilweise auch ausgesetzt - das kann gutgehen, muss es aber nicht.
Für mich heißt das: bei Jungvölkern setze ich die 12-ERBs ein, aber wenn die Völker größer werden, dann lasse ich sie in die Mellifera-ERBs umziehen.“

Mir persönlich ist das nichts :woman_shrugging:t3: und der Aufwand, den ich da betreibe, ist mir für die kleine Version auch zu groß.

Uuund ich müsste dafür wieder extra Honigräume bauen, eine andere Rähmchengröße zusätzlich führen und wäre wieder beim Magazin mit all den Dingen die ich mich nun gerade stören, wieder angelangt, wenn ich so wie Isabella schreibt 1-3 Honigräume aufsetze. Jungvölker können auch vorübergehend in die Wabentransportbox oder gleich in eine ERB wandern :+1:

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Danke vielmals, Du hast Recht, das habe ich alles erst mal gar nicht bedacht (bin einfach noch zu unerfahren)! Dann ist diese kleinere Version also bei mir schon mal raus, wäre noch eine Überlegung, ob Herr Friedrich die Strohbeute alternativ in denselben Maßen wie die von Mellifera bauen würde. Ich werde mal mit ihm telefonieren. Nächste Alternative wäre die Schilfrohrbeute, die mir optisch einfach total gut gefällt oder dann eben doch nochmal eine MERB (dann halt ohne Stroh/Schilf, aber das wäre mir irgendwie schon lieb).

Ich vermute, dass Norbert auch keine Honigräume bei seinem Versuch mit der halben MERB aufsetzt. Mein „Magazin-Problem“ gäbe es ja dann auch nicht. Aber Norbert schreibt ja, dass die Völker dann wohl schnell in Schwarmstimmung geraten. Und das wäre für mich der nächste contra Punkt zue halbe MERB. Meine Völker stehen im Kleingarten. Ich bin also eher nicht vor Ort, wenn die Damen schwärmen würden. Ich kann (bzw darf) sie leider nicht (mehr) schwärmen lassen - habe einen ganz speziellen Nachbar, und ausgerechnet zu ihm kamen die Schwärme -. Daher kann und will ich mir ein solches Experiment mit der halben MERB nicht leisten. Ich bin nicht so erfolgreich was Schwarmverhinderung anbelangt, auch wegen meiner Einstellung. Denn in meiner Anfangszeit dürfte ich einige Schwarmabgänge miterleben - es war herrlich und wäre die Situation anders, wäre es kein Thema für mich sie schwärmen zu lassen… Wie ist es bei dir? Ich bin sehr gespannt, ob Herr Friedrich die Beute auch in der Größe der MERB bauen würde - wäre auf jeden Fall toll und es gäbe bestimmt auch den einen oder anderen, der diese Beute ebenfalls kaufen würde. Ich drücke die :+1:

Vlt würde auch Mellifera einen Kurs zum Bau solch einer Stroh/Schilf-MERB machen?

ich hab meine Bienen direkt am Haus im Garten, ich bin noch gespannt, was die Nachbarn sagen, falls unsere Bienen schwärmen (bisher war das nicht der Fall). Aber ich bin nicht die einzige im Ort, die Bienen im Garten stehen hat (auch wenn der andere Imker sicher versucht, Schwärme zu verhindern - immer klappt das bei ihm auch nicht). Ich werde berichten, was Herr Friedrich sagt - und so ein Kurs bei Mellifera wäre wunderbar @Terra und @Naturbauimker :honeybee:). Markus Hilfenhaus baut z.B. auch welche und hatte im Februar-Kurs 2020 in Rosenfeld eine zur Anschauung dabei. Seitdem bin ich Feuer und Flamme!

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Schau mal, eine vereinfachte Version von einer Schilfrohr-ERB. Finde den Ansatz des vereinfachten Baus ganz interessant, auch wenn die Ausrichtung der Rähmchen in Warmbau und die fehlende Revisionsklappe nicht so ganz in mein Konzept passt:

https://youtu.be/8wBcL_YRabg

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ja, wenn ich da nun wieder die Trogbeute von David sehe, werde ich wieder schwach… Das ist halt einfach eine Augenweide. Ich schau mal, ob ich jemanden finde, der damit imkert - ein paar Erfahrungen aus erster Hand wären mir ganz lieb

Bei der Schilfrohr-ERB muss man sich im klaren sein, das bei einem Amerikanischen Faulbrutbefall die Sanierung sehr schwer wird. Man muss das Schilf komplett austauschen und vernichten, da eine Reinigung nicht möglich ist. Bei der normalen ERB kann man das Holz per ausflammen sanieren. Die toten Bienen im Frühjahr lassen sich auch schwerer entfernen.

Ja das ist mir bereits bekannt und du hast völlig recht, dessen muss man sich bewusst sein. Danke für den Hinweis :+1: Vlt ändere ich vorsorglich die innere Wandkonstruktion so ab, dass das Schilfrohr bei Bedarf leichter ausgetauscht werden kann :thinking:

Wenn es mit der Schilfrohr-ERB nicht klappt kann man sich ja immer noch eine fertige ERB kaufen oder bauen. Das geht ja mit Leimholzplatten und etwas Erfahrung relativ schnell.

Schau mal, ich habe noch einmal bei strohbeuten.de reingeschaut und gesehen, dass Herr Friedrich wohl sein Angebot erweitert hat. Auf der Webseite steht, dass er auch Bruträume in weiteren Maßen wie die Einraumbeute auf Anfrage herstellt. Hattest du schon mit ihm gesprochen?

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