Wenn sich der Zustand des Patienten gebessert hat, würde ich auch nicht gleich nochmal operieren. Ob die gemessene Entwicklung von 11 auf 7 wirklich eine positive Entwicklung ist?
Wie schaut der allgemeine Zustand - die Vitalität - des Volkes aus?
Die Einraumbeutlerinnen machen bei Flugloch Beobachtungen einen vitalen Eindruck. Das Restvolk selbst kann ich erst beurteilen, wenn ich das Brutnest geöffnet habe. Sollte die Beurteilung positiv ausfallen, wird die junge Königin gesucht, um ggf. das Bannwabenverfahren einzuleiten.
Mein Ziel ist es Säurebehandlungen durch biotechnische Verfahren nach den Angaben von „Ralph Büchler“ zu ersetzen, und nur noch in Notfällen mit Säuren zu behandeln.
Wer gesunde Winterbienen haben möchte, benötigt auch gesunde Ammenbienen. Wer heute mit Ameisensäure behandelt, hat morgen noch keine virenfreien Ammenbienen, weil es ein bis zwei Brutsätze benötigt.
Wenn ich morgen mit dem Bannwabenverfahren beginnen kann, dann dauert es bis Anfang August, bis das Verfahren beendet ist. Dann verbleibt noch ~1 Brutsatz bis zur Winterbienenaufzucht.
Mit etwas Glück ergibt sich eine Wirkung auf 95 % der Milben, was dann im Winter passieren muss, bleibt noch auszuzählen.
Wenn behandelt werden muss, ist Anfang Juli ein guter Zeitpunkt um damit zu beginnen.
Welche Vorteile sollten eine Behandlung im August bringen?
08.07.2024 Durchschnittstemperatur im Juni ~17.7° C, lokal ein ziemlich schlechter Frühling,
Kirschenblüten und Apfelblüten sind im April erfroren, sogar die Linde hat nach den April Frösten einen Teil der Blätter abgeworfen.
Junge Königin heute gezeichnet und Bannwaben Verfahren gestartet, Tag 0.
13.08.2024 Die Aufzucht der Winterbienen hat begonnen.
Durchschnittstemperatur im Juli ~ 20.4° C.
Am 8. Juli hatte ich nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Königin zu finden, das Bannwabenverfahren begonnen. Heute ist Tag 36, die Bannwabe Nr. 3 ist verdeckelt und wandert in den Gefrierschrank. Die Königin wurde bereits vor 9 Tagen ins Volk zurückgelassen und hat den ersten Brutsatz Eier gelegt, woraus nach weiteren 12 Tagen die ersten Winterbienen schlüpfen werden.
Um den Behandlungserfolg zu kontrollieren, habe ich die Windel heute eingelegt.
Gefällt mir, was du machst.
Habe dieses Jahr auch wieder meine Versuche mit Bannwabenverfahren und Hyperthermie gemacht. Muss zur Zeit noch Daten sammeln und werde später in meinem Beitrag von letztem Jahr berichten.
Viel Erfolg noch
Guten Tag Frank @Climmo
es freut mich, daß Dir meine Arbeit gefällt.
Ich bin schon auf Deine Berichte hinsichtlich Bannwabenverfahren und Hyperthermie gespannt. Mir hat das Bannwabenverfahren, bis auf die Suche nach der Königin, recht gut gefallen. Die Königin hat nach dem Freilassen wieder kräftige Brutnester aufgebaut und Ende der 37. KW ist der zweite Brutsatz ausgelaufen.
Am 14.09.2024 habe ich 12/4 V/d ausgezählt, ich bin schon gespannt, ob ich möglicherweise wieder ohne Winterbehandlung auskomme.
Do., 10.10.24 Durchschnittstemp. September 17.8 ° C
Von der Realität eingeholt
Milbenkontrolle am 7.10.24: 90/4~23 V/d, eine enorme Steigerung gegenüber dem Zählergebnis vom 14.09.24 mit 3 V/d.
Am 08.10. wurden von Varroawetter noch 3 günstige Tage für eine AS-Behandlung angezeigt. Ich habe mich für eine Kurzzeit Behandlung von 50 ml AS 60 Bernburg mit Schwammtuch entschieden.
Wie diese hohe Belastung im Oktober zustande kam, bleibt offen.
Meine Illusionen auf ein weiteres säurefreies Jahr wurden von der Realität korrigiert.
Tut mir Leid, dass diese Aktion nicht so erfolgreich wie gewünscht verlaufen ist.
Mir fiel beim Lesen plötzlich mein Volk „rot“ von 2022 ein. Dort hatte ich erstmalig das Bannwabenverfahren ausprobiert.
Ich startete am 06.07.22 mit der ersten Bannwabe bei einem Totenfall von 50 V/d.
Am 28.07. waren es 11 V/d, am 30.08. 3 V/d und am 07.10. waren es inzwischen schon wieder fast 10V/d. Doch der Schock kam am 30.10.22 mit 34 Milben am Tag. Dieser Sprung ist ähnlich wie bei dir, komisch oder?
Aus diesem Grund hatte ich mich zusätzlich für Tests mit Hyperthermie entschieden.
Mich würde ganz dringend interessieren, wie es Ralf Büchler schon über einige Jahre mit dem BWV schafft, die Milbe in Schach zu halten. Da muss es noch irgend einen Trick geben, den wir nicht kennen. Vielleicht werde ich ihn in nächster Zeit kontaktieren.
Hier ist mal zum Vergleich meine Stockkarte von 2022:
Ich betrachte dies eher als ein „Stichprobenergebniss“.
Ich habe mich heuer mal wieder dazu überreden lassen, eine Bienenpatenschaft zu übernehmen.
Dabei gab ich Ende August den „Befehl“, alle 3 Tage den Milbenfall zu messen. Bei dem einen Volk, war er bis Dato eher recht konstant. (2-4 M/T)
Bei dem anderen Volk, war er am Anfang im toleranten Bereich mit 4-7 M/T. Stiegt dann aber auf einen Wert von über 20M/T. Fiel aber danach wieder auf einen unbedenklichen Wert von 2-4 M/T.
Was ich damit sagen will. Mit der Kontrolle der Unterlage, lässt sich nur ein Befall messen, wenn diese Kontrolle über einen längeren Zeitraum gemacht wird.
Auch die Puderzuckermethode/Auswaschmethode, ergibt nur ein Momentanbild des Befalles mit der Milbe.
Ich persönlich, würde nur noch dem aktuellen Befall in der Bienen/Drohnenbrut (ermittelt mit der Abdecklungsgabel) einer Aussagekraft zu ordnen.
Aber klar. Ich schreibe dies nicht als Belehrung, sondern nur als Hinweis.
Hallo Jürgen @JBL ,
ich habe inzwischen noch etwas recherchiert, was bei dir oder damals bei mir falsch gelaufen ist.
Hier ist ein Video, wo Dr. Ralph Büchler u.a. das Verfahren der Brutpause erläutert. https://www.youtube.com/watch?v=blec5EXkijw
Der Unterschied seiner Behandlung zu Unserer ist zum Beispiel:
gutes Königinnenmaterial
er nutzt den Drohnenschnitt, welcher ca. 30% der Milben reduziert
(Minute 1:08:30)
eventuell eine Oxalsäure-Sprühbehandlung nach der Brutpause
(Minute 43:20)
Ganz wichtig ist auf alle Fälle der Verzicht auf eine Winterbehandlung.
Der Drohnenschnitt fällt für uns sicherlich aus, aber ansonsten sind wir auf dem besten Weg.
Ich würde an deiner Stelle im nächsten Jahr nach deinem BWV eine Sprühbehandlung machen. Dies ist kein Stress und eine gute Übergangslösung.
Entschuldigt, dass meine Antwort auf eure Hinweise etwas verspätet kommt, aber ich war mit anderen Projekten beschäftigt, unter anderem die Umnutzung unseres brachliegenden Gemüsegartens in eine Insektenweide im nächsten Jahr.
Der Mann hat ca. 30 Jahre Wissensvorsprung, ist AGT-Züchter ,pensionierter Mitarbeiter eines Bieneninstituts und beschäftigt sich seit Jahren mit verschiedenen Arten der Brutunterbrechung.
In dem 2023 erschienen Büchlein „SUMMER BROOD INTERRUPTION FOR VITAL HONEY BEE COLONIES“ von Uzunov,Gabel,Büchler sind die drei Verfahren zur Brutunterbrechung genauestens beschrieben und ich bin mir sehr sicher, dass mir bei der BWV Anwendung kein Fehler unterlaufen ist. Darauf deuten auch meine Varroa Zählungen nach den ersten beiden Brutsätzen hin, die fast identisch sind mit den Zahlen der TBE aus dem vergangenen Jahr.
Ich habe von Ralph Büchler auch schon live Vorträge zur Brutunterbrechung gehört und denke nicht das er seinem Publikum „Tricks“ vorenthält.
Im Zusammenhang mit dem BWV sehe ich das wie Behandlung ohne Diagnose!
Das ist nicht in meinem Sinne.
Ich vermute, dass die Varroa Belastung lokal mit den vielen Schwärmen zu tun hat, die es in diesem Jahr hier gab. Meine Völker am Außenstand und am Heimatstand haben sehr hohe Milbenbelastung.
Ein Schwarm, den ich im Frühjahr in die M+ einlaufen ließ, war von Beginn an hoch mit Milben belastet und hat sich in den letzten Wochen ausräubern lassen.
Räuberei könnte eine Ursache für den hohen Milbenbefall beim Einraumbeutler sein.
Das, lieber Christian sehe ich auch so, aber ein verachtfachen des phoretischen Milbenfalls macht mich doch stutzig und ist zumindest außerhalb jeglicher Regel der Milben Vermehrung, die ich kenne.
Im Normalfall werden Zählungen alle 3 Wochen im Sommer ausreichen, ab November alle 7 Tage, mit Mittelwert Bildung.
Das interessiert mich.
Würdest du mir das bitte näher erläutern:
wie viel Zellen öffnest du (eine Gabel oder mehrere)?
Wo auf der Wabe öffnest du die Zellen (beliebig oder gezielt)?
Zählst du die Zellen, die geöffnet wurden?
Benutzt du eine, oder mehrere Waben, auf denen die Zellen geöffnet werden?
Wie oft in 21 Tagen öffnest du Zellen?
Vielen Dank dafür, ich bin für jede Belehrung oder jeden Hinweis dankbar!
Hallo,
Ralf Büchletr hat seit Jahrzenten Königinnen aus dem „Agt“ Zuchtprogramm. Dieses Zuchtprogramm hat er selbst seinerzeit ins Leben gerufen.
Drohnenbrut schneiden ja/nein. Die Milbenbelastung ist, zur Sommerbehandlung bei beiden Verfahren in etwa gleich.
Probe mit der Entdeclkelungsgabel setzt Paul Jungels ein, um schnell zu kontrollieren, er spart dann das Milbenzählen mit öffnen der einzelnen Zellen. Dies muß aber zwingend beim Brutstadium lila/schwarze Augen geschehen.
Um nicht zu weit ausholen zu müssen, das hängt mit der Eilage der Milbe zusammen, die sich dann beginnt zu reproduzieren.
Ab dann öffnen wir Zellen um dies zu kontrollieren.
Dr. Büchler schreibt in die Biene/ADIZ/Imkerfreund: Büchler R. (1996): Erzeugung von Naturbau und mögliche Auswirkungen auf die Volksentwicklung, ADIZ 30, 20-2
hier S. 22 „Mit durchschnittlich 7023 Varroamilben waren die Naturbauvölker stärker befallen als die Kontrollvölker … mit 2219 Milben“ = hoch signifikant.
… „diese Zahlen belegen im Umkehrschluß, welche Bedeutung dem Ausscheiden verdeckelter Drohnenbrut … zukommt“
Für mich sieht das so aus dass Drohnenbrutschneiden einen gravierenden Einfluss auf die Entwicklung der Varroa im Jahesverlauf hat. Liebig und Aumeier belegen das auch mit Zahlen.
Das war 1966, mittlerweile gibt es neure Erkenntnisse.
Wir haben noch nie Drohnenbrut (Imker set 20 Jahren) geschnitten.
Ich selber habe Drohnenbrutzellen (500) geöffnet und Varroen gesucht. Der Befall war etwas weniger als bei der Arbeiterinnenbrut.
Ich meine Liebig in einem neuen Video dazu gesagt zu haben das es bei der Sommerbehandlung ähnliche Zahlen gab.
Mit der Unterlage (natürlicher Totenfall) gibt es Daten zur Vergangenheit. Grooming, und VSH, kann hier die Daten verfälschen.
Mit der PZ/Co2/ Auswaschmethode, gibt es Daten zur IST Situation.
Mit dem zupfen der Brut, gibt es ein Blick in die Zukunft.
Ich persönlich, verwende zur Entscheidung nur noch das zupfen der Brut.
Im Frühjahr, um ein „Verdachtsvolk“ zu prüfen ob es mit der Milbe klar kommt bevor ich den Honigraum gebe. Dabei prüfe ich nur die Drohnenbrut.
Im August zuweilen auch mal ein Volk, bei dem ich mir über die „Zukunft“ nicht so ganz sicher bin, um eventuell geeignete Massnahmen einzuleiten bevor das Volk an der Milbe zusammenbricht. Letzteres, muss ich aber kaum noch tun.
Welche Zellen, werden nun gezupft?
Je nachdem, ob das Brutbild geschlossen ist, oder eben lückenhaft.
Bei einem geschlossenen Brutnest, kontrolliere ich, wie stark die Brut befallen ist.
Bei einem lückenhaften Brutnest, kontrolliere ich, ob die verbliebene Brut mit Milben befallen ist.
Ich achte dabei nicht auf das Stadium der Brut. Ob weisse, rote oder schwarze Augen, ist für mich nicht relevant, weil ich nicht auf vertile (fruchtbare) oder invertile (unfruchtbare) Milben achte. Bei weissen Puppen, sehe ich die Milben am besten.
Bei 100 geprüften Zellen, kann man den Befall in Prozent einfach ermitteln…Wenn man das will.
um festzustellen, wie hoch der Milbenbefall der Zellen ist, genügt doch die Feststellung Befallen/Nicht-befallen.
Ob die Milbe im Brutstadium 1 oder 2 ist, (Tag 7 oder 10 nach Verdeckelung) ist doch für die Aussage Milbenbefall ja/nein unerheblich.
Mir erscheint das Vorgehen, wie es Christian @Sulz beschreibt, ausreichend.
Das Brutstadium ist insofern wichtig, um festzustellen, hat sich die Milbe vermehrt.
Da Christians Bienen sowieso fast Milbenfrei sind ist es um so erstaunlicher das er trotzdem prüft.
Da wir bewußt SMR Zucht betreiben ist es wichtig ob sich die Milbe vermehrt hat oder nicht. Dazu ist aber das Brutstadium entscheident. SMR Zucht beinhaltet VSH und Recapping und beim Recapping prüfe ich ob die Milbe sich vermehrt hat oder nicht.
Bei früherem Brutstadium finde ich vielleicht eine Milbe, weiß aber nicht ob diese sich reproduziert. Aber dies ist für eine Varroaresistenz sehr wichtig.