Im Juni habe ich einen recht großen Schwarm bekommen den ich in meine Warre habe einziehen lassen.
Der Wabenbau ging gut voran und ich habe auch eine Reizfütterung alle zwei Tage, ca 200 Gramm, durchgeführt.
Das Volk schien sich gut zu entwickeln. Pollen wurden eingetragen und der Flugbetrieb war auch ok.
Es wurde die obere Zarge fast komplett ausgebaut.
Später ist mir dann aufgefallen das sich keinen neuen Bienen eingeflogen haben.
Durch die Gugfenster war nichts auffälliges zu erkennen - ich wollte den Stock auch nicht öffnen.
Anfang September habe ich dann doch die ober Zarge angesehen, es war von unten nur Drohnenbrut zu sehen. Die Bienenmasse hatte schon arg abgenomen.
Ich bin davon ausgegangen das die Weisel nicht mehr vorhanden ist und habe, nicht wesensgemäß, nach Abfegen, eine neue Weisel zugesetzt.
Diese wurde scheinbar auch angenommen - das war am 10.09.
Pollen wurde nun auch wieder eingetragen.
Da heute noch immer keine neuen Bienen zu sehen waren, und auch Wespen fast ungestört ein und aus gehen, habe ich das Tuch auf der oberen Zarge abgenomen um nachzuschauen.
Mich hat fast der Schlag getroffen Wachsmotten en Mass
Moin,
Du solltest erst mal die Waben ziehen und sie anschauen. Wie das bei Warre geht kannsr du in meinen Videos sehen. Als nächstes kommt die Mülldiagnose. Ich glaube nicht das das Volk krank ist, die haben warsceinlich nur Pech mit der Königin gehabt. Warum immer gleich die Bienen umbringen ?
Dumm ist nur die Jahreszeit. Nach den Bildern ist auch schwer abzuschätzen vieviel Bienen noch vorhanden sind.
Zum uberwintern braucht es um die 5000 bienen. Im Begattungskästchen geht weniger.
Mfg Dirk
Ps
Wenn es darum geht Bienen zu retten, sollte man die Überlegung ob wesensgemäß oder nicht ausser acht lassen
hier vielleicht noch etwas Info zum Verstehen, bzw. meine Einschätzung, was da passiert sein könnte: Wenn dein Volk bereits drohnenbrütig war, als du die neue Weisel zugesetzt hast, hatten sie bereits ein Drohnenmütterchen als Ersatzkönigin akzeptiert. Die Königin, die du dann zugesetzt hast, werden sie dann vmtl. abgestochen haben. Dafür hättest du es zuerst aussondern müssen, damit die Bienen wieder bereit für eine neue Königin sind. Dass du Polleneintrag beobachtet hast, hat wahrscheinlich nur bedeutet, dass überhaupt Brut vorhanden war, aber eben nur Drohnenbrut. Wespen und Wachsmotten räumen dann auf…
Ich würde vmtl. die Kiste an einem Tag mit Flugwetter abräumen und die Bienen 20m entfernt von meinen anderen Bienen abfegen (oder abstoßen, wie auch immer das in Warré am besten geht), damit sie sich dort einbetteln können. Wo du noch richtig Wachs siehst, sofort einschmelzen, weil die Wachsmotten sonst damit kurzen Prozess machen. Wo du nur noch Gespinst hast, fällt die Entscheidung wahrscheinlich für den Komposthaufen aus…
er hatte die Bienen doch abgefegt, dann dürfte das Drohnenmütterchen eigentlich weg gewesen sein als er die neue zugesetzt (im Käfig?) hatte.
Oder hast Du andere Erfahrungen bzw. wie hättest Du es konkret anders gemacht?
@Katrin - die Bienen hatte ich ja in Entfernung, Wabe für Wabe abgefegt um Afterweiseln auszuschließen.
Zu dem Zeitpunkt konnte ich auch nichts von Wachsmotten sehen.
Angenommen wurde die neue Weisel, im Zusetzkäfig, meiner Meinung nach gut.
Erst nach dem zusetzen wurde wieder ordentlich Pollen eingetragen, nur habe ich nach entsprechender Zeit immer noch keine neuen Bienen sehen können.
@dl8aax „immer gleich die Bienen umbringen“ ist nicht ganz fair - ich mache mir Gedanken und Sorgen wie ich den Mädels jetzt noch (Oktober) helfen könnte (deswegen die Nachfrage hier)
Es sind 2 1/2 Wabengasse besetzt - das sollten bei den Abmaßen der Warre Zarge wesentlich weniger als 5000 Bienen sein !?
Und wie würde ich den Wachsmotten beikommen ? DIe ganze obere Zarge ist extrem befallen und zwischen den Waben ist auch an vielen Stellen Gespinst zu finden.
Ganz zu schweigen von den Wespen - die ein und aus gehen wie es ihnen beliebt ohne auf Gegenwehr zu stoßen …
Ich schließe mich Katrin an und würde das Volk auch auflösen. Wenn nochmal gutes Flugwetter ist, eben ins Gras abfegen statt in Spüli-Wasser. Das Volk wird so wohl kaum noch Chancen haben, wenn sie sich nicht mal mehr gegen Wespen wehren können. Ist traurig, ist aber manchmal so …
Zum Wachs: Wenn da keine ganze Zarge ausgebaut ist, wird das soviel nicht sein und da würde ich schon hinterfragen, ob sich das lohnt da noch was mit zumachen. Das ist ja nicht viel, was übrig ist und jetzt hat man ja auch nicht gerade andere Waben da wo man das zu tun kann, damit es sich lohnt.
Bienen einbetteln lassen, Wachs und (wahrscheinlich Zuckerwasser-) Honig weg, ausflammen und nächste Jahr neubesiedeln
Wie sieht es denn mit Varroabefall aus?
Ich würde es den Bienen nur gestatten sich wo anders einzubetteln, wenn der Befall niedrig ist.
Nicht das die plötzliche Abnahme der Bienenmenge auf die Milben zurück zu führen ist.
Wenn die dann etliche Varroen in gesunde Völker einschleppen wäre das nicht so gut.
Okay, die Entfernung hatte mir gefehlt. Ich würde die Flugfähigkeit von Drohnenmütterchen nicht unterschätzen, mir ist durchaus schon mal eins zurückgeflogen… Aber ansonsten schließe ich mich zurück dem von Cupido vorgeschlagenen Vorgehen an. So würd ich’s auch machen.
Und auf jeden Fall, das ist ja hier nicht unsere Expertise, mir ganz viele Warré-Leute suchen, die richtig Ahnung von ihrem System haben, um von ihnen zu lernen, wie ich bei geschlossenem Kasten möglichst viel von den Bienen mitbekomme. Denn auch da wäre mir an einem engen Mit-Erleben gelegen.
Schweren Herzen habe ich heute, die Entscheidung ist mir wahrlich nicht leicht gefallen, die restlichen Bienen in der Warre abgeschwefelt.
Varroen waren auf der Windel zwar keine zu sehen, jedoch wollte ich nicht das Risiko eingehen meine Beenie’s (mein erstes Volk) wie auch immer zu gefährden.
Letztendlich waren es in der Warre auch nur noch eine gute Hand voll Bienen, die zugesetzte Weisel war auch dabei.
Dramatisch hat sich beim ausräumen das Wabenwerk gezeigt.
Im Brutbereich waren mittig in den Waben jeweils Faustgroße Löcher von den Wachsmotten.
Die Löcher zogen sich über 6 von 8 Waben.
Mottenmaden waren überall im Stock verteilt, im ehemaligen Brutbereich klebte an der Beutenwand ein Regelrechtes Nest.
Mir ist diese Explosionsartige vermehrung schleierhaft - vor dem zusetzen der neuen Weisel hatte ich ja jede Wabe aus der Zarge geholt, abgefegt und begutachtet.
Zu dem Zeitpunkt waren alle in einwandfreiem Zustand und auch reichlich mit Vorrat gefüllt.
Drei Wochen später zeigt sich dann so ein Bild
Was für ein fürchterlicher Tag, mir ist ganz schlecht und ich komme mir jetzt wie ein Bienenmörder vor
Lieber Ralf,
ja, so kann man sich fühlen, nur was du wirklich verantworten solltest, oder was du verantworten musst läßt sich nicht klären - geh in dich schau nach, was du vielleicht nicht wie in den verprobten Anleitungen gemacht hast oder nicht ausreichen. Es kann auch sein, dass du letztendlich nichts machen konntest, weil auch im Sterben ist der Bien dann autonom.
Auf ein Neues…und mit dem Mut es noch besser zu machen
Siggi
PS: ich kann deine Entscheidung, das Volk jetzt aufzulösen um dein erstes Volks nicht unnötig zu gefährden mittragen weil das ja letztendlich auch meine Empfehlung war.
Wachsmotten (Wikipedia):
" Die Falterweibchen legen ihre Eier, die eine durchschnittliche Größe von 0,5 mm haben in Eipaketen bis zu 200 Stück innerhalb von Bienenstöcken und den Lagerorten der Leerwaben ab. Ein Wachsmottenweibchen legt während seines Lebens bis zu 1000 Eier. Je nach Temperaturniveau und abhängig von der Luftfeuchtigkeit schlüpfen nach 5 bis 35 Tagen 1 mm große Räupchen."
Nur mal so als Anmerkung
Drohnenmütterchen können meist auch fliegen.
Eine Weisel zusetzen geht mit einer unbegattete in einer Zweitschlupfzelle am besten. Die Bienen denken sie haben eine nachgezogen und die Drohnenmütterchen akzeptieren sie meist.
Bei so wenig Bienen hätte ich gefüttert, Rauch gegeben und ins Gras abgefegt. Am ende des Jahres wird ja eh noch einmal behandel. Also keine Angst vor Varroa, wer denkt er bekommt seine Völker vorroafrei der ist ein Träumer. Varroa ist immer im Volk.