Brutableger in Bienenkiste & Rähmchen anstatt Brettchen

Hallo,

vor Jahren war ich auf die Bienenkiste gestoßen,
und da ich an der Schreinerei interessiert bin und damals wohl ein neues Projekt benötigte, hatte ich mir alle (hoffe ich) Teile für eine Bienenkiste geschreinert, sie aber nie zusammengebaut.

Jetzt möchte ich das mal nachholen und da stellt sich die Frage: wie kriege ich Bienen in die Kiste?

Die gängige Methode, nach dem was ich zu der Bienenkiste gelesen habe, ist, auf einen Schwarm zu warten, resp. sich einen zu beschaffen.

Da ich jahrelang keinen Schwarm mehr gesehen habe kann ich da lange warten, und ich wüsste nicht, wo ich mir einen beschaffen könnte. In Deutschland scheint es so was wie eine Schwarmbörse zu geben, aber ich wohne nicht in D.

Kürzlich habe ich einen Brutableger gebildet in DN. Warum sollte es nicht auch möglich sein, einen in einer Bienenkiste zu bilden? Das einzige Problem, das es dabei gibt, ist das Format der DN-Rähmchen. Vor einigen Jahren habe ich einen Ableger von DN in einer Dadant-Beute gebildet, indem ich eine DN-Wabe in einem Dadant-Rähmchen fixiert habe, und hatte die größten Probleme, die DN Waben loszuwerden, und es kann sein, dass noch immer eine im Volk hängt.

Die zweite Frage: In der Bienenkiste hängt man anstatt eines Rähmchens ein Brettchen ein (wobei „einhängen“ da wohl nicht der korrekte Begriff ist), an dem die Bienen dann bauen sollen. Was spricht gegen Rähmchen, besonders im Hinblick auf die Stabilität der Konstruktion?

Mit freundlichen Grüßen
ProApe

Ideal wäre ein Naturschwarm, welchen man in die Bienenkiste einlaufen lässt.

Naturschwärme bekommt man über Schwarmbörsen vermittelt (gibt es in mehreren Ländern) oder man fragt beim nächsten Imkerverein.

Bezüglich Rähmchen in der Bienenkiste:

Möglich ist natürlich alles und Bienen sind bekanntermaßen ja sehr flexibel.

Für verschiedene Betriebsweisen wurden im Laufe der Zeit entsprechende Beuten entwickelt.

Die Bienenkiste ist als Stabilbau für extensive und wesensgemäße Bienenhaltung ausgelegt und soll auch für Anfänger gut zu handhaben sein.

Der Entwickler dieser Beute, Erhard Maria Klein @emk, meldet sich sich von Zeit zu Zeit in diesem Forum zu Wort und hat zum Konzept und zur Handhabung der Bienenkiste zwei sehr gute Bücher geschrieben.

Wenn man mit Rähmchen (im Mobilbau) arbeiten will sind gängige Magazinbeuten für diesen Zweck wahrscheinlich besser geeignet.

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Hallo,
besten Dank für die schnelle Antwort.
Zwischen einem Brettchen mit drunter hängendem Naturbau und Naturbau (ohne Mittelwand!) in einem Rähmchen gibt es ja eigentlich keinen großen Unterschied, außer dass der Bau im Rähmchen stabiler ist.
Ohne Rähmchen ist die Naturbauhonigwabe ja nicht mehr zu gebrauchen nach dem Schleudern und die Bienen müsse jedes Mal wieder bei 0 beginnen. Wenn ich dann bedenke, dass ich letztes Jahr 5mal geschleudert habe…

Eigentlich bin ich an der Bienenkiste interessiert, weil ich da keine schweren Honigräume zu manipulieren brauche. Sowas wie eine Bienenflucht, die dafür sorgt, dass die Honigwaben beim Schleudern möglichst bienenfrei sind, ist wohl nicht möglich?

Ist aber die Tatsache, dass alles sich in einem nicht erweiterbaren Raum abspielt, kein großer Nachteil, da es keine Möglichkeit gibt, den Bienen mehr Raum zu geben, ob für Brut oder für Honig?

In der Bienenkiste ist der Bereich vom Flugloch bis zum Trennschied (ca. 2/3 der Gesamtlänge) als Brautraum vorgesehen, in welchem die Bienen so frei und ungestört wie möglich ein naturnahes Brutnest anlegen können.

Mit der Stabilität der Verbindung zwischen den Waben und den Oberleisten gibt es üblicherweise keine Probleme, nicht zuletzt weil die Waben sehr niedrig sind.

Das letzte Drittel der Beute ist als Honigraum für die Ernte gedacht.
Die Waben werden dort üblicherweise einmal in Jahr entnommen und müssen dann von den Bienen im nächsten Jahr wieder neu angelegt werden.
Wenn man gegen die Varroamilbe mit Ameisensäure behandeln will ist dieser Leerraum dafür erforderlich.

Die Honigwaben werden meist als Presshonig verarbeitet und nicht geschleudert.
Eine Bienenflucht lässt sich meines Erachtens nicht leicht in diese Beute integrieren.

Diese Beute ist vom Konzept her nicht für Erwerbsimker gedacht, sondern eher für Menschen die Bienen eine naturnahe Behausung in Ihrem Garten anbieten wollen und damit kleinere Mengen eigenen Honigs ernten können.

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Ohne dir zu nahe treten zu wollen, würde ich an deiner stelle das teil fertig zusammenbauen und verkaufen. Sei mir nicht bös, ich interessiere mich inzwischen auch tatsächlich für beiderlei haltungsformen. Magazinimkerei, wie auch BK…. Aber Dinge wie naturwabenbau in nicht schwingende rahmen zu zwingen, zu erweitern, zu bienenfluchten oder eben auch evtl. Mit absperrgitter arbeiten zu wollen ist erstens nur schwer auf die BiKi umzumünzen, wie auch total an der wesensgemäßheit vorbei, die ja die BK ausmachen soll. Ich verstehe zwar deine überlegungen, aber ich denke du tust dir mit der BK einfach keinen gefallen, wenn dir genannte dinge wichtig sind, bzw. Sie dich umtreiben. LG Dany

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Zu Rähmchen in der Bienenkiste gibt es bereits einen Beitrag: Rähmchen in Bienenkiste - #24 von will_dana

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Zum Thema „Rähmchen“ in der Bienenkiste gibt es m.E. nur eine Antwort: Wer mit Rähmchen imkern will, soll eine Mobilbaubeute nehmen. Jede Beute hat ihre Stärken und ihre zugehörige Betriebsweise. Die Bienenkiste extra ist für Stabilbau entwickelt worden. Es gibt viele gute Mobilbau-Beuten.

Zum Thema „Besiedeln einer Bienenkiste ausgehend von einem Magazinvolk“ ist auch schon sehr viel geschrieben worden. Z.B.: https://bienenkiste.de/faq/umstellung_auf_bienenkiste/
Wenn man nicht warten will oder kann und ein Magazinvolk hat, kann man jederzeit einen Kunstschwarm bilden und dem Magazin noch offene Brut und ausreichend Bienen lassen, damit sie nachschaffen können.

Einen Brutableger in einer Bienenkiste zu machen ist weder wesensgemäß, noch passt die Beute dazu, noch wird das gut funktionieren. Man kann auch versuchen im Notfall mit einer Bohrmaschine Sahne zu schlagen oder mit einer Flasche einen Nagel einschlagen… :upside_down_face:

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Du hast Dich wahrscheinlich noch nicht mit dem Konzept der Wesensgemäßen Bienenhaltung auseinander gesetzt. Dieses Forum hier und auch die Bienenkiste dreht sich nur um dieses Thema. Wenn Du verstehen willst, warum die Bienenkiste keine Rähmchen hat, ist es wichtig, die Grundlagen der Wesensgemäßen Bienenhaltung verstehen. Wir wollen auf der Basis des Schwarmtriebs imkern, keine Mittelwände einsetzen, nicht am Wabenwerk manipulieren usw. Deshalb haben wir die Bienenkiste (und die Einraumbeute) entwickelt.

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in der Bienenkiste werden nur Leisten mit Honigwaben aus dem hinteren Bereich (Honigraum) entnommen, im vorderen Bereich befindet sich der Brutraum, hier wird kein Honig entnommen. Wenn man die Honigwaben herausnimmt, werden diese ganz einfach ausgepresst (das übrig gebliebene Wachs haben wir ebenfalls verarbeitet). Die Bienen können im nächsten Jahr einfach wieder frische Honigwaben bauen. Im vorderen Bereich der Bienenkiste (Brutraum) ist reichlich Platz für Brut und eigene Vorräte

Müssen sie nicht entnommen werden wenn sie voll Honig und voll gedeckelt sind? Wie ich oben geschrieben habe, „musste“ ich letztes Jahr 5mal schleudern. Was tun die Bienen denn mit dem Nektar den sie noch eintragen wenn schon alles voll ist? So sympathisch die Bienenbeute mir auch ist, darin sehe ich einen großen Nachteil.
Theoretisch könnte man die Kiste ja auch so konstruieren, dass bei Bedarf ein zweiter Honigraum angehängt werden könnte.

Vielen Dank für die Links zu Themen die ich angesprochen habe und schon hier behandelt wurden.

So ganz verstehen tue ich nicht, worin ein großer Unterschied besteht, ob man ihnen nur Brettchen gibt, an denen sie bauen können, oder aber 1 Brettchen das mit 3 anderen zu einem Rähmchen verbunden ist, insofern man ihnen keine Vorgabe gibt in Form einer Mittelwand, besonders für den Honigraum.

Und ganz verstehen tue ich auch nicht, warum ein Ableger, der in einer Magazinbeute funktioniert, nicht auch in der Bienenkiste möglich ist. Den Bienen ist das doch wohl egal, wie die Menschen den Kasten benennen, in dem sie werkeln.

Es handelt sich ja um die Vorratskammer des Biens, man „muss“ den Honig also eigentlich gar nicht entnehmen und könnte den Bienen somit die beste Nahrung für den Winter lassen.

Im Gegensatz dazu könnte man wenn so viel vorhanden ist auch mehrmals ernten.

In der Praxis ist man jedoch dazu „gezwungen“ bei der Bienenkiste mindestens einmal pro Jahr zu ernten, damit im Honigraum Platz frei wird für die Varroabehandlungen.

Die wesensgemäße Bienenhaltung fokussiert auf das Wohl des Biens und nicht auf den Imker.

Warum Stabilbau, Naturbau, Vermehrung über den Schwarmtrieb, standortangepasste Völker, keine Absperrgitter, etc. kann ich hier nicht in zwei Sätzen erklären.
Für Interessierte gibt es inzwischen aber viel Literatur zu diesem Thema.

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Mir ist und bleibt ein Rätsel, wohin die Bienen den Nektar einlagern, wenn alles voll ist, und wenn er nur einmal entnommen wird. Das geht dann auf Kosten der für die Brut zur Verfügung stehenden Zellen, denn es bleiben ja nur mehr die, und dann findet die Königin keine mehr für die Eier.

Es wird vermutet, dass die Honigbiene vor etwa 90 Millionen Jahren entstanden sein könnte.

Vor etwa 7000 Jahren begann die gezielte Haltung von Bienen durch den Menschen in Zentralanatolien.

Wie konnten sie es solange ohne den Menschen schaffen zu überleben?

Vielleicht sind die Interventionen des Imkers für die Bienen oft nicht so wichtig und nützlich wie er meint.

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In der Fischermühle gab oder gibt es eine Bienenkiste, die, wenn ich mich richtig erinnere, 11 Jahre lang ununterbrochen von einem Bienenvolk besetzt war. Das lässt doch vermuten, dass sich die Bienen ganz gut darin zurecht finden (wohl gerade auch wegen den sehr wenigen Eingriffen unsererseits)

@„Naturfreund“:
Du vergleichst was nicht zu vergleichen ist: wenn die Bienen ganz ohne Intervention des Menschen leben, gestalten sie ihren Raum selbst und dehnen sich aus wie sie es brauchen, in der Bienenkiste sind sie ja aber in einem vom Menschen vorgegebenem Raum eingeengt und haben keine andere Möglichkeit, als zu schwärmen.

Die Frage die mich nach wie vor sehr beschäftigt: wohin tun die Bienen den Nektar wenn alles voll ist?

Wenn der zur Verfügung stehende Raum voll ist, dann reduzieren, oder stellen die Bienen die Sammeltätigkeit ein…Egal wie gross der Raum ist.

Bei einem kleinen Raum, ist dann vielleicht schon bei weniger als 20 Kilo Schluss.
Bei einem sehr grossen Raum, eventuell erst bei 200 Kilo.

Die Honigbiene, überlebt dank der Vorratswirtschaft…In der Evolution, ging es nur um überleben, und vermehren.

Lg Sulz.

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Sulz hat die Frage schon beantwortet, aber nur zum Vergleich:

Die Bienenkiste hat ein Volumen von ca. 90 Litern.
Ein Bienenstock in einer Baumhöhle in der freien Natur, welche von den Bienen beim Schwärmen selbst gewählt wird hat durchschnittlich ein Volumen von ca. 40 Litern.

Ich halte mich beim Imkern an den Grundsatz „weniger ist mehr“, versuche so wenig wie möglich in die natürlichen Abläufe einzugreifen und verlasse mich, wie es bereits an anderer Stelle in diesem Forum schon erwähnt wurde, auf die Intelligenz der Bienen.

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Bau die Bienenkiste doch einfach mal zusammen, besorg dir einen (Kunst-)Schwarm und probiere es aus :man_shrugging: Dann siehst du ja, ob du den Honigraum der Bienenkiste 5 mal leeren ›musst‹.

Oder eben so. Von dem Erlös kannst du dir eine Golzbeute bauen oder kaufen, wenn es darum geht:

Das tun sie natürlich nicht. Eine Baumhöhle hat ein ebenso vorgegebenes, unveränderbares Volumen wie eine Bienenkiste.

In der Baumhöhle sind sie in einem von der Natur vorgegebenen Raum eingeengt und haben keine andere Möglichkeit, als zu schwärmen. Sie brauchen auch keine andere Möglichkeit, denn Schwärmen, d. h. Vermehrung und damit Arterhalt, ist ihr Lebenszweck.

Gruß
Heiner

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Hallo,

Ich denke, an der Bienenkiste scheiden sich die Geister.
Ich hatte mal in einem Imkerforum das Thema angeschnitten, und bin beinahe gesteinigt worden.

Was spricht denn eigentlich dagegen, die Kiste ausbaufähig zu machen, um den Bienen mehr Raum geben zu können… Ich habe das mal versucht, und Erweiterungsmodule gezeichnet von 1 bis 5 Waben (siehe Bild)


Ich hatte allerdings nicht die Maße der Bienenkiste als Ausgangsgröße genommen, sondern beliebige Maße, und die Zeichnung ist weit davon entfernt, fertig zu sein; ich habe lediglich den Brutraum gezeichnet. Da ich vor einigen Jahren die Teile für eine Bienenkiste angefertigt hatte, sie aber nicht zusammengebaut, müsste ich, wenn ich das Vorhaben wirklich umsetzen wollte, die Grundmaße meiner Zeichnung anpassen.

Da ich aber ehe die Imkerei aufgeben werde als auszubauen, ist das wohl nicht sehr realistisch, ausser, ausser ich würde mich auf eine oder 2 Bienenkisten beschränken., und alle Magazinbeuten abschaffen.
Ich bin sowieso nicht unbedingt auf eine große Honigernte aus und angewiesen; je mehr Honig desto mehr Arbeit und Kleberei. Ich habe noch 10 Dutzend Gläser von 2022, die ich demnächst verschenken werde.

Wieviel Honig erntet ihr eigentlich in einer Bienenkiste? Nur einmal, am Ende der Saison? Dann müsst ihr sie ja auch füttern? Vielleicht ist das schon weiter oben erwähnt worden, ich habe jetzt nicht alles nachgelesen.

MfG
ProApe
oder
Für die Biene