meine Frage ist die nach dem geeigneten Zeitpunkt im Jahr (Temperatur) zum Umsiedeln von Völkern an einen anderen Standort.
Wir sind im November umgezogen und natürlich möchte ich meine drei Völker mit in die neue Heimat nehmen, Fahrzeit ca. 1 1/4 Std. Der Standort existiert bereits. Anfangs nahm ich an, dass der Winter keine Probleme bereiten würde, da das Aufbrausen ja bei Überhitzung droht. Die ausstehende Januarbehandlung wollte ich so am neuen Standort durchführen. - Nun riet mir eine entfernte Freundin, die selbst Bienen hat, dies tunlichst zu unterlassen, da die Bienen gerade in der Wintertraube aus Schock aufbrausen würden. Ich solle mindestens 10 C° abwarten, so die Aussage. In meinen Büchern habe ich hier keine Angaben gefunden.
Was ist denn euer Rat? Danke für eure Hilfe!
Hallo Philipp, das mit den Ratschlägen ist schwer (oder einfach), denn das Internet ist voll von Meinungen dazu. Doch nen Erfahrungsbericht hab ich, denn ich habe meine besetzte Bienenkiste letztes Jahr im Feb geholt, die Temperatur wird um die 10 Grad gewesen sein, weiss aber nicht mehr genau. Hatte für die ca 40 minütige Fahrt das Auto kühl, die Fenster leicht auf, dass es möglichst wenig Temperaturschwankungen gab und ihnen nicht so schnell zu heiß ist. Klar sind sie immer mal wieder aufgebraust beim Bewegen der Kiste, waren während der Fahrt an sich aber recht ruhig.
Wenn es zu kalt ist, also irgendwo unter 10°C, hab ich gelesen, können Bienen nicht zurück in die Traube krabbeln wenn sie während des Transports runter fallen. Das hängt vielleicht auch von der Beute ab? Also, wie weit herabgefallene Bienen von der Wärme der Traube und ggf des Brutnestes entfernt sind. Hier sind z. B. Wärmebilder verschiedener Beuten ( Erfahrungen mit Wärmebildkameras bei Bienenkisten), danach könnte es bei der Einraumbeute kritischer sein als bei der Bienenkiste?
Was ich auf jeden Fall bemerkt habe ist, dass der Transportstress vermutlich viel Futtervorrat gekostet hat, auch nach dem eigentlichen Umzug noch. Und das hätte meinen Bienen im März fast den Hungertod beschert, hätte ich nicht gewogen (Tagebuch der Elbbiene - #5 von Elbbiene). So war es „nur“ ne Menge Kalkbrut. Damit also doch noch ein Ratschlag: Gewicht gut im Auge behalten.
Viel Erfolg, Andra
Hallo Phillip, mit dem Umzug deiner Bienen würde ich auf jeden Fall warten, bis es mehrere Tage Temperatur über 13 Grad hat. Hilfreich währe auch ein wenig Sonne und erste zaghafte Versuche der Bienen den Stock zu verlassen.
Die Bienentraube hat einen Zyklus von Starre über etwa 24 Stunden um sich dann auf 24 Grad zu heizen, Nahrung auf zu nehmen und dann wieder in Starre zu verfallen. Dann beginnt das ganze von neuem. Dabei findet ein Nachrücken auf den Vorräten statt. Ausschlaggebend für diesen Zyklus ist die Temperatur im Traubeninnerem von 13,1 Grad.
Also warte besser bis ein Ausentemperatur von über 13 Grad erreicht ist.
Herzlichen Dank, Andra und Hans-Ulrich! Das sind sehr wertvolle und hilfreiche Hinweise.
Ich werde also warten - hier noch einen Tag, um dann das Thema als abgeschlossen zu markieren.
Hallo bienlebenimpulsiert
wenn der neue Stellplatz mehr als 3 km vom jetzigen Stellplatz entfernt ist, kannst Du auch im Frühjahr Deine Bienen umstellen, jetzt solltest Du das auf garkeinen Fall machen, erst wenn die Außentemperaturen mehrere Tage so hoch sind das Deine Bienen ausfliegen, dann Abends nach dem Flugbetrieb das Flugloch verschließen mit feinmaschigen Material, sodas die Bienen nicht ausfliegen können aber die Luft zirkulieren kann. Dann kannst du die Bienen verstellen und am neuen Standort das Flugloch öffnen.
Herzlichen Dank, lieber Horst, für die klaren Worte, die sich deutlich den anderen Beiträgen anreihen.
Noch eine Frage, die sich auftut - auch feinmaschiges Material (und nicht etwa der MERB-Fluglochdeckel), wenn ich auf dem Hänger transportiere? Lüftung ist ja in der MERB prinzipiell eingebaut, aber wahrscheinlich reicht das vom Futterraum aus nicht in den Stock aus?
Hallo Phillip, wieviel Rähmchen sind in deiner Beute? Wenn noch Platz für Rähmchen ist, du die Dämmplatte wegläß und Abends oder früh Morgens Transportierst ist das kein Problem.
Wenn man einen Standortwechsel durchführt und denkt der Abstand zum alten ist zu gering, dann wartet man mit dem öffnen des Flugloches und verbaut dies mit Zweigen, Efeu hat sich sehr bewehrt, so das die Bienen gerade noch durchkommen. Macht man dann, wenn die Bienen sich beruhigt haben, das Flugloch auf, denken die Bienen, mit unserem Baum ist was passiert und fliegen sich neu ein.
Lieber Hans-Ulrich, herzlichen Dank für die Nachfrage und meine Bitte um Verständnis für die lange Antwortzeit. (Ich war krank und mit der Familie unterwegs). Aber bis es 13° hat, dauert es ja auch noch ein Weilchen .
In meinen drei Beuten sind 12, 11 und 9 Rähmchen. Ganz gut kann ich feinmaschiges Gewebe vor den Fluglöchern anbringen.
Auch Danke für den Tipp bei Umsiedlungen in der Nähe, das könnte gut für die Zukunft von Interesse sein (Jetzt habe ich 60 km).