Zellneigung der Waben & (Wie) Kann man Tropfhonig ernten, ohne die Waben zu zerstören?


Und schon hängen sie unterm Schuppendach. Mein erstes schwebendes Volk, weil ich sonst keinen Platz habe :sweat_smile: Eigentlich hatten mir drei Völker im Garten gereicht – jetzt sind’s fünf!

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Da brauchst du gar nicht mehr zu Kippen um den Boden abzunehmen… auch ne Variante! :+1: :blush:

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Das man die Bienenkiste, zur Kontrolle kippen muss, war für mich schockierend. Bei Volltracht, läuft doch da der Nektar aus den Zellen…

Lg Sulz.

Nein, man kippt sie über die Front, Dachüberstand nach vorne, die Waben werden nicht seitlich gekippt, da läuft nichts aus.

Immer wieder schön dazu auch die schwebende Bienenkiste von Heinz Risse von der Regionalgruppe in Berlin, hier ab Minute 5:07: https://www.youtube.com/watch?v=giynZyQZKGM

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Die Wabenzellen, sind aber in einem leichten Winkel, nach oben gerichtet…Im Durchschnitt, etwa 75 Grad…Beziehungsweise, 15 Grad über Horizontal. Bei Naturbau, und intensiver Tracht, kann dieser Winkel, noch steiler nach oben gerichtet sein. (Eigene Erfahrung)

Beim Kippen, richtet sich dieser Winkel nach unten…Dann läuft Nektar aus. Zuweilen, reicht sogar eine minimale Schieflage aus, dass eine Brutwabe bei Volltracht „tropft“…

Lg Sulz.

Es hat zwar so gar nichts mit dem Schwarmgeschehen zu tun :wink: , aber der Vollständigkeit halber möchte ich hier für die Anschaulichkeit des Kippens auf die exzellente Doku zur Bienenkiste verweisen (Kudos an Erhard @emk):

Ich bin zwar selber kein Bienenkistler, gehe aber mal davon aus, dass das Kippen keine etablierte Praxis geworden wäre, wenn es zu auslaufendem Nektar führen würde. :wink:

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Melde mich hier als Praktiker.
Hab die Bienenkiste seit sechs Jahren in Betrieb.
Da tropft nichts beim kippen.

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Sulz hat schon recht.
Allerdings läuft der Nektar beim „Bienekistenkippen“ in der Kiste zum Oberträger.
Rauslaufen wird der Nektar erst nach langer Zeit.

Alles Gute vom Rolf

Na, man gut, dass wir wesensgemäßen Imker die Bude nicht allzu oft aufreißen :wink:
Wenn ihr das weiter diskutieren wollt, macht gerne einen neuen Strang auf …

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Vielleicht schreiben die „Spezi’s“ mal was dazu …
Das ist ja auch keine Kritik, nur eine physikalische Tatsache.
Ob das relevant ist, für das Volk oder den Bienenhalter, kann ich nicht beurteilen.

Rolf

Du hast recht, deshalb hier ein neuer Thread :wink: Außerdem erweitere ich ihn gleich noch für eine eigene Frage…:slight_smile:

@Sulz: Diese 2020 am Physikalischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen veröffentlichte Studie hat mich zu meinem resoluten „Nein“ verleitet (musste sie erst herauskramen… ): Die Aufwärtsneigung der Wabenzellen erhöht die Tragfähigkeit der Wabe und hat nicht den Zweck, das Auslaufen des Honigs zu verhindern.

Sollten diesen Ergebnissen andere Erfahrungen entgegenstehen, erzählt gerne oder teilt die entsprechende Quellen.

Zum Kippen: Bei mir reißt in der BiKi höchstens mal ein Teil einer Wabe ab, wenn ich zu mutig / ruppig / ohne Draht das Schied oder den Boden abnehme. Die 1-2x, die mir das passiert ist, war die Wabe sehr stabil von den Bienen am Boden angebaut, und ich konnte das Bodenbrett dann mit dieser darauf stehenden Wabe wieder einsetzen. Daraufhin haben die Bienen sie wieder oben stabil angebaut. Beim nächsten Öffnen musste ich einmal daran denken, mit dem Draht zwischen dem Brett und Wabenunterkanten durchzufahren, danach war alles wieder wie vorher, und zukünftig konnte wieder ohne Hilfsmittel geöffnet werden.

Jetzt zu meiner Frage, die mir durch euch eingefallen ist:

Ich habe schon von Leuten gehört, die Tropfhonig ernten, ohne die Wabe zu zerstampfen, aber nicht, wie das geht. Denn ich denke wie @Rolf schreibt:

Man müsste also akzeptieren, dass das lange dauert oder sehr warmes Milieu braucht, der Honig lang der Luft ausgesetzt bleibt. Und bräuchte einen Umgang mit vmtl. sehr honigfeuchten Waben, die gelagert werden wollen, denn ich denke, deshalb würde man sich für diesen Weg entscheiden. (?)

Gibt es hier jemanden, der oder die Tropfhonig erntet, ohne die Wabe zu zerstören, und wie macht ihr das?

Neugierige Grüße

Katrin

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Hallo Katrin,
bin nun im besitz einer 4 waben handschleuder und werde diese saison auch mal probieren unsere BiKi waben zu schleudern. Ein test wird sein in schleudersäckchen, die aus dem selben material sind wie ein spitzsieb und eigentlich für deckelwachs gedacht sind. Und ein test wird sein in lebensmittelechten edelstahlkörben, die ähnlich feine maschenweite haben, wie die pommesfriteusenkörbe. Werde berichten, wenn das in kleinschreibung erwünscht ist :grin: mit den handschleudern kann man ja erstmal vorsichtig in punkto drehzahl testen, bevor was reißt….
Lg Dany

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Ja bitte, liebe Dany @Fleckenmonster :slight_smile:
Und wenn sich deine zehn Finger mal gemeinsam an einer Tastatur verabreden, freu ich mich auch, ihr gemeinsames Werk kennenzulernen :grin:.

Außerdem hatte ich vor meiner schleuderanschaffung noch eine völlig verrückte idee. Angenommen man hat eine eckige tupperdose in ca. Wabengröße, und angenommen man hat nun noch ein engmaschiges abtropfgitter aus edelstahl in der selben größe, dass dieses in die tupperdose liegend rein passt, mit kleinen abstandshaltefüßchen zum tupperschüsselboden……
Man nehme die biki wabe, entdeckele sie zunächst einseitig, lege sie mit den entdeckelten zellen nach unten auf dieses gitter in diese tupperbox und mache in deckel drauf. Dann nimmt man sich die zb. Kleine ikeatasche, mit den langen henkeln, wo die tupperbox genau auf den boden passt und schwenke diese tasche erstmal ein wenig, wie ein kind vorm einkaufen…. Bis hin zum umherschleudern wie früher das kinderspiel mit der milch in der milchkanne bis über kopf. Danach dann das ganze nochmal mit der zweiten entdeckelten wabenseite.
Die zentrifugalkräfte von diesem tasche „schleudern“ würden evtl. Den fluss schon in gang bringen aus den zellen. Meinetwegen so anschleudern und dann 3 stunden abtropfen lassen pro seite.
Ja ich weiß, meine erfindergene brechen bei solchen überlegungen leicht durch :grin::grin::grin:
Aber ich finde ein versuch wäre sowas mal wert.
Lg nochmal ich

großartig ist das, ich wünsche mir bittesehr ein Video

@Katrin

Bei der Studie, ist aber von Honig die Rede. Ich meine aber den frisch eingetragenen Nektar. Dieser befindet sich in den Brutwaben, und nicht in den Honigwaben.
Bei einer Durchsicht, des Brutraumes bei Volltracht, reicht schon eine minimale Schieflage aus, dass die Wabe tropft. Dies sehe ich gut an den Tropfen, auf dem Bienenhausboden. Umso mehr, in Richtung horizontal, umso stärker tropft es.

Ich habe aber noch nie den Versuch gemacht, eine Wabe mit frischem Nektar, auf den Kopf zu stellen…Aber.
Ich glaube mich zu erinnern, dass mir mein alter „Meister“, bei dem ich die Bienenhaltung gelernt habe, mir dies mal demonstriert hat, warum ich keine Wabe/Rahmen auf den Kopf stellen sollte. Ob da nun reichlich Nektar ausgelaufen ist, oder nur einzelne Tropfen? Ich weis es nicht mehr.

Honig tropft nicht. auch nicht bei einem erhöhten Wassergehalt…Ausser eben bei der bekannten Spritzprobe.

Eine Erklärung dafür, warum die Bienen den frischen Nektar in den Brutraum eintragen, könnte vielleicht bei der Studie von le Conte (1990) zu finden sein. Ist aber auch schon lange her, dass ich diese Arbeit gelesen habe.

Lg Sulz.

Ich habs so gelernt, dass die sammlerinnen den nektar des tages immer erstmal brutnestnah/fluglochnah eintragen, und die stockbienen abends und nachts nach oben oder hinten in den honigraum umtragen. Das erklärt auch warum am abend in der durchsicht in der konventionellen imkerei mit zargen und rähmchen im brutraum tw. Die zellen tropfen beim zu schräg halten der waben. Guckt man den gleichen brutraum am nächsten morgen wieder durch tropft da nichts mehr.
Vg dany

Hallo, würde dann nicht bei jedem Magazinimker der Nektar Tropfen wenn er die Rähmchen herausnimmt und kippt?
Hab ich bisher noch nie gesehen dass da was tropft.
Gruß Ralph

Das habe ich damals auch bei meinen Magazinvölkern gesehen. Aber auch gelernt, welche Waben, diesbezüglich heikel sind. Genau hinschauen, und die kleinen Details beachten, wurde bei mir, zu einem wichtigen Teil, meiner Handlungsweise.

Aber klar. Ich bin auch nicht der Meinung, dass da jemand etwas ändern muss. Das war nur ein Hinweis von mir.
Ich habe zwar nicht die Absicht, mit einer Bienenkiste zu imkern…Aber wenn, dann würde ich sie in praktischer Höhe aufhängen.

Lg Sulz.

Ich bin auch kein Anti-Bienenkisten-Mensch!
Aber die Physik steht über der Bienenkiste, wenn es auch nur ein „aktueller/jetziger“ wissenschaftlicher Stand ist.
Ein Imkermeister hat es mir auch bestätigt.
Wenn ich nicht schleudere, kann ich bei entdeckelten Honigwaben ca. 70% ernten, durch auf den Kopf stellen der Waben.
Wie schon geschrieben, mit einer gewissen Zeitkomponente und all ihren verordnungs-honigwiedrigen Eigenschaften.

Als Versuch:
Einfach eine Leerwabe aufstellen und die Zellen mit 45 Grad Winkel von oben besprühen.
Dann die Leerwabe auf den Kopf stellen, Oberträger nach oben, mal schauen ob das Wasser raus läuft …

Alles Gute vom Rolf