Räuberei während dem Füttern in der ERB mit Flüssigfutter hinter dem Schied:
Kann es sein, dass bei der ERB (oder zumindest bei diesem Volk) die Bienen aus der Beute fliegen, um dann von außen ihre „Nektarersatz-Beute“ in den Stock zu bringen? Wenn ich das Wachstuch beim Eimer öffne fliegen einige Bienen raus und gleich vorne zum Flugloch rein.
Ich habe den Eimer mal rausgeholt und mit Abstand zur Beute die Bienen im Eimer vorsichtig rausgepustet und die sind (soweit ich es verfolgen konnte sogut wie alle) zum Flugloch geflogen.
Auch die Bienen, die aus dem Flugloch kommen scheinen nach einem Bogen wieder zum Flugloch zurück zu fliegen (zumindest einige, deren Flug ich komplett beobachten konnte).
Andersherum gefragt, kann es sein, dass relativ viele fremde Bienen unten in der Beute zum Eimer hinter dem Schied maschieren, ohne dass das Volk diese behindert oder bekämpft? Kämpfe gibt es absolut keine.
Guten Abend.
Die Bienen, bewachen ihren Stock…Also den Raum, wo sie besetzen.
Die Trachtquelle (Futtergeschirr), wird dabei nicht bewacht, wenn es ausserhalb ihres „Hoheitsgebietes“ liegt…Wenn also der Boden des Kasten, nicht besetzt ist, so lassen sie fremde Bienen, beim Futtergeschirr/Eimer gewähren.
Normalerweise, bewachen die Wächterinnen das Flugloch. Sobald das Flugloch, jedoch weit von dem Bienensitz entfernt ist, bewachen sie nur noch die Bienentraube.
Mal nur so grob erklärt.
Lg Sulz.
naja, das Flugloch ist links, direkt dahinter ist die Bienentraube, ganz rechts nach 10 Rähmchen hinter dem Schied in der ERB steht der Eimer. Am Boden der ERB könnte jemand vom Flugloch aus entlang laufen, sozusagen unten an der Traube und daran vorbei. Ich habe eben keine Erfahrung, ob die Bienen den Bereich unter den Waben vorne in der ERB als „öffentlichen Raum“ oder „ihr Gebiet“ betrachten…
ich beobachte das auch immer so nach dem Füttern - sobald einzelne Bienen das Futter in der Beute entdecken, fliegen etliche Bienen aus und suchen in der näheren Umgebung (bis sie irgendwann merken, dass das Futter eben nicht vor, sondern IN der Beute ist.
Auch das beobachte ich genauso und habe mir noch nie Gedanken dazu gemacht. Sobald ich das Tuch abnehme, fliegen einige Bienen dem Licht entgegen - ich denke, das ist völlig normal (und ich kann mir gut vorstellen, dass sie in der Regel anschließend auch gleich wieder durchs Flugloch zurück ins Innere der Beute fliegen, denn sie hatten ja eigentlich gar nicht vor, auszufliegen, wurden vielmehr durch den plötzlichen Lichteinfall nach draußen gelockt).
Jedes mal, wenn ich den (leeren) Futtereimer heraus nehme, sitzen meistens noch viele Bienen im (noch immer süßen) Stroh. Ich schüttle den Eimer dann vorsichtig oder klopfe an den Boden, sodass die Bienen aus dem Stroh krabbeln und sie fliegen dann augenblicklich zurück zur Beute
Ich bin mir eigentlich sicher, dass man bei einer Räuberei Kämpfe sehen würde. Ich habe zum Glück noch nie Räuberei beobachtet, kenne die Schilderungen daher nur aus Erzählungen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass fremde Bienen einfach so in die Beute spazieren können
Hm, aber der Bienensitz ist doch in der Regel fluglochnah und die Vorräte fluglochfern…
Ich kenne die ERB ja auch nicht…Aber klar. Egal wie diese Kiste auch gebaut ist.
Eine Fütterung, von „hinten“, sowie auch „darunter“, käme bei mir, nicht in Frage.
Ich habe nur erklärt, wie sich dies mit der Räuberei verhält…Es kann ja auch sein, dass ich damit komplett falsch liege.
Lg Sulz…Der sich nur auf die eigene Erfahrung stützt.
Einen Umstand, den ich wiederum nicht kenne. Ich kann Futter geben, wann ich will…Jedoch am Flugloch, bleibt es still, und ruhig…
Eine Vorstellung, ist zuweilen auch mal nicht ganz bei der Realität…Es wäre besser, wenn eben nur Erfahrung erklärt würden.
Lg Sulz…Der sich wohl besser, aus dem Thema herraus hält.
Naja, es gibt eben Beuten, bei denen es nicht anders geht. In der Bienenkiste kann ich das Futter z.B. nur im hinteren Raum zur Verfügung stellen, man kann also nicht einfach sagen:
Bei der Einraumbeute wird entweder hinter dem Brutnest gefüttert, wer einen separaten Aufsatz (wie Claudia) hat, kann oben füttern.
Und wie gesagt, ich habe bisher gute Erfahrungen mit dem Füttern direkt unter dem Bienensitz gemacht. Ich stelle die Schale abends in die Beute, sie ist am nächsten Morgen leer und wird dann entfernt.
Bei mir kommen solche Fütterungsmethoden in Frage, die in der jeweiligen Beute möglich sind (und gut funktionieren). Bei der Strohbeute füttere ich z.B. von oben, weil ich hier einen Aufsatz (Honigraum) habe.
Das handhabt also wohl jeder etwas anders, auch in Abhängigkeit der vorhandenen Beute. Die Hauptsache ist doch, man füttert die Bienen, wenn es notwendig ist und achtet darauf, dass möglichst keine Räuberei entsteht (indem man z.B. abends füttert).
P.S. ich habe auch gute Erfahrungen mit umgedrehten großen Einmachgläsern gemacht, die mit einem perforierten Deckel versehen sind. Das Futter steht nicht offen in der Beute, die Bienen nehmen das Futter direkt am Deckel ab. Es gibt so unterschiedliche Fütterungsmethoden
Ich kenne es wie gesagt anders und das von all meinen Völkern. Auch an der Strohbeute beobachte ich es genau so, dort füttere ich wie erwähnt von oben und trotzdem fliegen die Bienen zuerst einmal aus der Beute und suchen das Futter in der näheren Umgebung. Ich bin mir sicher, ich bin nicht die einzige, die es so beobachtet. Meines Wissens ist das völlig normal und hat damit zu tun, dass die Bienen, die das Futter in der Beute entdeckt haben, den anderen mitteilen, dass es in der Nähe Futter gibt, nicht jedoch den genaueren Standort (weil viel zu nah). Somit fliegen die Bienen aus, weil das Futter ja natürlicherweise nicht IN der Beute steht, sondern irgendwo draußen zu finden ist. Also suchen die Bienen eben erst einmal dort
Noch eine Bemerkung nebenbei.
Das Flugloch, hat doch nichts mit dem Bienensitz zu tun…Es ist das Loch, wo die Bienen ein-und ausfliegen.
Lg Sulz…Der mit den „wesensgemässen“, nun wirklich ein wesentliches Problem hat.
@Salome .
Erklär dies doch den Anderen, aber nicht mir…Ich kenne eure Probleme halt nicht.
…Und darum, bin ich euch wohl kaum eine Hilfe.
Lg Sulz…Der das Wesen der Honigbiene definitiv, anders verstanden hat.
Ich mach auch noch einen Kommentar:
In meinen Bienenkisten (3) muss ich von hinten füttern. Ich benutze einen Futterballon 2L mit Futterteller und das geht meist gut. Manche Völker brauchen aber ein paar Tage, bis das Futter gefunden wird. Bei unvollständig ausgebauter Kiste kommt das Futter bis an die Waben. In Max. 2 Tagen ist das Futter weg.
Schönen Abend,
Stephan
Diese Beobachtung mache ich regelmäßig bei der Auffütterung im Sommer. Über den Schwänzeltanz teilen sich die Bienen mit dass in unmittelbarer Nähe massenhaft Futter zu finden ist. Dementsprechend machen sich massenhaft Bienen auf den kurzen Weg vor und neben die Bienrnkiste.
Das hat zwei Seiten. Kämpfe sieht man (und man sieht und erkennt sie sofort) wenn das Volk stark ist oder zumindest sich noch zu wehren vermag. Die Bienen prügeln sich regelrecht am Flugloch und dem Brett.
Ist das Volk schon sehr schwach und im Grunde tot sieht man Bienen rasend schnell aus und ein fliegen. Wespen mit ihnen im Verein. Das musste in diesem Sommer so beobachten.
Hat man zwei oder mehr Völker lässt sich dies vergleichend besser beobachten. Auch ein paar Jahre Erfahrung sind hilfreich.
Hat man dies nicht, fragt hier. Ihr findet freundliche Helfer. Wenn man sich seltsame Antworten ersparen will nutzt PN. Bin da gern bereit zu antworten.
Beste Grüße
Frank
das kenne ich von meinen Dadantvölkern seit Jahren so auch schon.
Nur hier habe ich bei diesem Volk den Eindruck, dass (fast) jede Biene mit Futter erst einmal aus der Beute rausfliegen will, um dann wieder rein zu kommen. Und das ist mir neu, das hatte ich so noch nie gesehen.
Grundsätzlich scheint ja jede einzelne Biene nur einmal pro Tag zum Nektarsammeln auszufliegen (das sagen zumindest neueste wissenschaftliche Erkenntnisse), da könnte ich mir dann auch vorstellen, dass jede einmal raus will…
Hallo Sulz, was hast Du denn für eine Beute? Mit einer Futtertasche kann man auch fast bei jeder Beute „von hinten“ füttern. Das mache ich bei Dadant auch sehr gerne, vobei von oben noch komfortabler ist. (Nebenbei: ich habe dieses Jahr ein Volk, das sich weigert Futter von oben zu nehmen, die akzeptieren nur die Tasche. So eigenwillig und stur wie Kinder manchmal…)
Vielen lieben Dank Frank. Ich habe Bienen seit 8Jahren, sitze am liebsten neben der Beute und beobachte sie. Daher fällt mir vieles auf, dass ich gerne hier diskutieren möchte, wenn ich mir das Beobachtete nicht erklären kann. Und immer wieder stelle ich Phänomene fest, von denen gesagt wird, das machen Bienen so nicht. Aber genau das macht die Bienen ja so spannend
aaaaah, jetzt habe ich dich verstanden @Claudia - du meintest, die Bienen holen das Futter in der Beute und fliegen damit zunächst intuitiv nach draußen, um es dann wie gewohnt in die Beute tragen zu können. Auf so einen Gedanken bin ich bisher gar nicht gekommen. Das klingt spannend! Ich persönlich könnte wohl nicht beurteilen, ob die ausfliegenden Bienen bereits Futter bei sich haben.
ich erinnere mich auch daran, dass mein Bienenkistenvolk mal das Futter in der Schale nicht annehmen wollte, aus dem umgedrehten Glas dann aber umso schneller. Manchmal kennt man die Gründe einfach nicht. Ich war damals dann ganz froh, hier im Forum über ganz unterschiedlichen Fütterungsmethoden lesen zu können
ja, das stimmt - und es macht sicher auch einen Unterschied, ob man die Völker direkt am Haus (sozusagen unter ständiger Beobachtung) hat oder ob sie woanders stehen.
Damit hast du Recht, liebe Salome. Als ich vor 9 Jahren mein erstes Volk im Garten stehen hatte bin ich dutzende Male zu ihm gelaufen, manchmal nachts mit der Taschenlampe
Mein Nachbar fragte mich mal abends ob ich wieder die Bienen ins Bett bringe und zudecke.
Und ich erinnere mich an meine Panikposts hier, und an geduldige beruhigende Antworten der erfahrenen Imker. Dafür bin ich noch heute dankbar.
Guten Tag @Claudia .
Mit meinem ersten Beitrag, habe ich auf den zitierten Text geantwortet.
Dies ist die Grundlage, wie es zu einer (stillen) Räuberei, beim Füttern kommen kann. Wenn noch etwas unklar ist, dann kannst du ja nachfragen.
Und dass es bei mir keine „Suchflüge“ gibt, hängt vielleicht damit zusammen, weil ich das Futtergeschirr, nach der Honigernte auf die Rahmen lege, und dort belasse. Ich fülle nur nach.
Es kann ja nun sein, dass die Bienen eine Duftspur, zum Futtergeschirr legen.
Beim Nachfüllen, wissen die Bienen vielleicht noch, wo das Futter herkommt.
Lg Sulz.
Eine nahe Nektarquelle teilen sich die Bienen mit dem Rundtanz mit: „Reichlich Futter in der Nähe - sucht es, holt es euch!“
Im Sommerforum hatten wir Rob van Hernen, einen Korbimker aus den Niederlanden, zu Gast. Er hat berichtet, dass er seine Bienen auch auf großen Bienenständen mit mehreren Völkern direkt am Flugloch mit einer dort angebrachten Blechdose füttert und keine Probleme mit Räuberei hat, weil fremde Bienen, wenn sie sich denn am Futter ihrer Nachbarn bedienen, nicht in den Stock eindringen müssen. Dazu passt die Überlegung, dass Bienen Nektar (und wenn wir flüssig füttern, wollen wir ja eine Konsistenz nah am Nektar erreichen, die trotzdem noch von den Bienen umgearbeitet wird) im eigenen Bienenstock im Naturzusammenhang normalerweise nicht finden.
Weiterhin hat er seine Praxis geteilt, dass er Bienen nicht direkt in eine Tracht (z. B. unter die Linden oder ins Rapsfeld) stellen würde, sondern immer etwa 200 m entfernt. Dies habe zwei Gründe:
Erstens würde man ansonsten die komplexe Fähigkeit der Bienen, sich gegenseitig die Nektarquelle mit dem Schwänzeltanz recht genau mitzuteilen, unterlaufen, sie mehr oder weniger „beleidigen“.
Zweitens: Wenn die Trachtquelle versiegt, duften die Völker immer noch danach, was Räubereigefahr bedeutet, wenn andere Bienen an der Stelle weiterhin nach dem bekannten Nektar suchen.
ich mag dieses Bild (und natürlich deinen Umgang mit den Bienen)
Das ist auch der Grund, aus dem ich versuche, Futtereimer nicht ganz leer laufen zu lassen, wenn ich mit dem Füttern noch nicht fertig bin. Ich versuche, nachzufüllen, bevor die Bienen das Futter in einem leeren Eimer „neu finden“ müssten.