Was macht das warme Wetter?

Hallo zusammen,
Ich denke es ist auch bei Euch viel zu warm für die Jahreszeit. Ich beobachte also noch immer einen regen Flugbetrieb mit Polleneintrag.
Heute lungern zudem viele Drohnen herum.
Fragen:

  1. was sind eure Gedanken dazu? Erscheint euch das „normal“?
  2. im September war ich mit AS und Auffüttern fertig. Ich hatte über 15 kg drin. Wenn jetzt noch so viel Aktivität ist und gebrütet wird, was denkt ihr zur Futterberechnung? Würdet ihr noch mal wiegen und ggfs. auffüttern? Sollte dies flüssig sein oder Futterteig?

Ich freue mich über eure Gedanken zu meinen Fragen aber auch vlt. allgemein zu euren eigenen Erfahrungen mit dem warmen Wetter.

Lg
Stephan

Hallo Stephan,

wiegen ist immer nützlich, dann den Futterzustand kann man nicht berechnen, man muss ihn überprüfen.
Jetzt noch zu füttern könnte problematisch sein, wenn Du jedoch feststellt, dass das Futter sicher nicht über den Winter reicht, wird Dir nichts anderes übrig bleiben. In dem Fall solltest Du flüssig 3:2 füttern, das kann leichter aufgenommen werden als Teig.

Ich hatte Mitte September meine beiden Völker aufgefüttert und Mitte Oktober noch einmal gewogen. Das schwächere Volk hatte ein kg verbraucht, das stärkere 10kg! Hier habe ich noch einmal 10kg nacbgefüttert, was gut angenommen wurde.

Ich wiege übrigens auch in den Wintermonaten. Es ist ganz interessant, den Futterverbrauch zu beobachten. Der kann bei den Völkern erstaunlich verschieden sein. Das kann einem dann Hinweise für das nächste Jahr liefern.

Gruß
Heiner

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Ich würde auch eher zum wiegen raten, man kann auch im Frühjahr eventuell dann nochmal Futterteig auflegen, falls es wirklich zu wenig sein sollte. Was mir persönlich aber mehr Gedanken machen würde, wären die Drohnen, denn diese sind eigentlich in dieser Jahreszeit nicht mehr in den Völkern anzutreffen.

Ich freue mich im Winter noch Drohnen bei meinen Völkern zu sehen. Ist es doch ein klares Indiz dafür, dass die Bienen reichlich mit Futter versorgt sind. Sie können es sich halt leisten, die Jungs durchzufüttern! :wink:

LG, Seb

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Lieber Stephan @Streuobstfreund,

Ich hatte mich im vegangenen Januar auch total gefreut, als ich jede Menge Drohnen fliegen sah. Auch ich dachte: Wie toll ist das denn, dass mein Volk soviele Drohnen mit über den Winter gebracht hat! Kurze Zeit später stellte sich dann zu meiner Ernüchterung heraus, dass es die Königin verloren hatte und drohnenbrütig geworden war. Deshalb stimme ich @anon65062338 zu und würde Dir empfehlen, in der Hinsicht wachsam zu sein!

Liebe Grüße,
Michael

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Servus zusammen
Auffällig ist, dass ich heuer im Herbst drei von vier Völker habe, die um die Königin gekommen sind.
Dies hatte ich all die Jahre nicht. Habe aber nichts anders gemacht als die Jahre davor. Die Varoabehandlung ist auch nach meinem erachten gut verlaufen. Kann jetzt ein Zufall sein. Kann es mir nur derzeit nicht erklären und ist halt auffällig. LG

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Ich hab mir ähnliche Gedanken gemacht wie Stephan - warum wäre eine weitere Fütterung jetzt problematisch, wenn die Temperaturen so hoch sind? Nehmen die Bienen das Futter nicht mehr an?

@Siouxsie Bevor dir das Volk verhungert, würde ich natürlich auch noch etwas Futter zu geben!
Hattest du die Beute leer gewogen, sprich hast du ein Reverenzgewicht? Dann kannst du ja jetzt gut abschätzen wie viel Futter noch in der Kiste ist und dir dann dementsprechend überlegen ob du füttern musst, oder ob du noch bis ins Frühjahr warten kannst.

Ich würde es vorziehen bis ins Frühjahr zu warten.

Hallo Siouxsie,

das wäre möglich. Aber wenn sie es annehmen, müssen sie es umarbeiten und trocknen. Das bringt Unruhe ins Volk, das jetzt eigentlich in die Winterruhe gehen sollte.
Evtl. wird auch durch Füttern das Brüten angeregt. Das Volk sollte aber jetzt aus der Brut gehen und im Idealfall in einigen Wochen brutfrei sein. Das senkt den Futterverbrauch, behindert die Varroavermehrung und ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Winterbehandlung.
Den Bienen fällt es durch die hohen Temperaturen gerade schwer, zur Winterruhe zu kommen. Da sollte es der Imker nicht noch schwerer machen.

Gruß
Heiner

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Guten Morgen.

Kleine Mengen gehen durchaus auch jetzt noch, das Futter sollte aber definitiv schon fertig invertiert sein, sprich kleine Mengen Fertigfutter.
Aber @Heiner hat recht, eigentlich sollten die Völker jetzt zu ihrer wohlverdienten Ruhe kommen!

Schönen Feiertag :grinning:

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Ich kann Heiners Anmerkungen nur zustimmen. - Wenn, dann mit eigenem Honig füttern.
Das Umarbeiten und Trocknen fällt dann weg - es bleibt die Unruhe die kontraproduktiv wirkt - und regt das weitere Brüten an.

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Entschuldige das ich widersprechen muss, aber auch bei Apiinvert muss nichts mehr umgearbeitet oder getrocknet werden! Außerdem hat es den großen Vorteil das es weit aus weniger anziehend auf Räuber wirkt.

Apiinvert ist ein Produkt aus konventioneller Herstellung. Bei der Erzeugung der Zuckerrüben können auch Pestizide und Neonicotinoide eingesetzt werden. Abgesehen von möglichen Rückständen im Zuckersirup ist die Auswirkung dieser Stoffe auf Flora und Fauna verheerend. Salopp gesagt, können wir uns unser Bemühen um artgerechte, naturnahe Bienenhaltung dann auch sparen…

Des Weiterem besteht Apiinvert ausschließlich aus Saccharose (bzw. aus Glukose und Fruktose). Enzyme und andere bieneneigene Nebenstoffe sind nicht enthalten - doch diese sind besonders gesundheitsfördernd gerade für die Bienen…

In Notsituationen würde ich ausschließlich eigenen, kandierten Honig verfüttern.

LG, Seb

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Aus tierethischen Gesichtspunkten sollte es egal sein was gefüttert wird, wenn es um das überleben des Volkes geht!?

Nein. Egal ist nichts! Denn was bringt es dir ein Bienenvolk zu retten und dabei in Kauf zu nehmen, dass deren Lebensgrundlage und verwandte Artgenossen durch Pestizide und Neonicotinoide vernichtet werden?

Zwei Schritt weiterdenken und das große Ganze nicht aus dem Blick verlieren sei empfohlen.

LG, Seb

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Wie schön das das Leben nicht nur schwarz und weiß ist, ich liebe einfach diese vielen Graustufen!

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Ich denke auch wie Sebastian…das idealste was uns zur Verfügung steht machen. Auch hier im nördlichen Österreich (Waldviertel) ist es überraschend warm, obwohl vor ein paar Wochen eine Frostnacht war, sodass ich auf der Autoscheibe kratzen musste. Glaubt Ihr, war das die erste Frostnacht, wo man zu rechnen beginnt, wann die Bienchen aus der Brut gehen?..oder auf die nächste Frostnacht warten? LG Stefan

Hier eine Faustregel:

Faustregeln

Sie können sich an folgenden Faustregeln orientieren:

  • Drei Wochen nach den ersten richtigen Nachtfrösten können Sie davon ausgehen, dass die Bienenvölker brutfrei sind.
  • Spätestens in der zweiten Januarwoche brüten die Völker normalerweise wieder – möglicherweise schon Anfang Januar.
  • Die größte Wahrscheinlichkeit für Brutfreiheit liegt in der Woche um Weihnachten.
    Quelle: Brutfreiheit in der Bienenkiste feststellen - Mellifera e. V.
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Das ist ein Satz, den man immer anwenden kann, ohne dass Widerspruch möglich wäre - also eine hohle Phrase.
Es fehlt völlig der Bezug zum Beitrag, auf den er antwortet. Welche Zwischenstufen gibt es denn hier und welche empfiehlst Du aus welchen Gründen? Irgend eine Art von Argument würde Deinen Beitrag sehr aufwerten.

Gruß
Heiner

Zumindest in der Schweiz, gibt es auch Sirup, in Bio.Qualität.

Kandierter Honig, ist aus meiner Sicht, auch für Notsituationen, eigentlich überhaubt nicht geeignet.
Die Bienen, können kandierten Honig, nur mit viel Aufwand abnehmen…Flüssiger Honig…Eine gute Sache.

Um diese Jahreszeit, würde ich nur Futterwaben einsetzen.

Zu anderen Jahreszeiten, nur Zuckerwasser 1:1. Auch Honigwasser, kann gut eingesetzt werden. Jedoch beginnt Honigwasser recht schnell zu gären.

Generell, wird meiner Meinung nach, der Honig überbewertet…Zumindest an meinem Standort, ist Zuckerwasser, das beste Hilfsmittel, um meinen Bienenstand, ohne Varroabekämpfung führen zu können.

Aber zurück zum Thema.
Meine Völker, sind seit Anfang Oktober aus der Brut. Die Temperatur, beeinflusst offenbar bei mir nicht das Brutgeschehen…Und Futter, haben sie schon mehr als genug.

Es gibt vielleicht schon Umstände, warum die einen Völker, schon früh aus der Brut gehen, und Andere eben noch nicht…Ob dies wirklich etwas mit der Temperatur zu tun hat,(Nachtfrost) kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen.

Lg Sulz