Volk ohne Königin, Buckelbrut und eine uneindeutige Nachschaffungszelle

Hallo,

zunächst einmal möchte ich „Hallo“ sagen. Ich bzw. wir lesen immer mal wieder hier im Forum mit bislang aber ohne aktive Beteiligung an den Diskussion. Es war schon häufig hilfreich und ich bin dankbar über eure Teilnahme, Tipps und Erfahrungen. Nun kommt ein erster Beitrag - und, na klar - weil es Ungereimtheiten gibt bei unseren Bienchen. Ich würde mich um eine Einschätzung von euch freuen. Ich beschreib mal kurz die Situation und den Verlauf:

-Nachschwarm vom 15.5. (ungefähr) diesen Jahres mit Königin, laut den Menschen, von denen wir die Bienen bekommen konnten.

  • wir haben die Bienen mit Rähmchen am 23.5. in unsere ERB umgehängt. Sie saßen auf 6 Rähmchen, die mit Mittelwänden vorbereitet und schon sehr weit ausgebaut waren. Laut den Vorbesitzer:innen gab es eine Königin, die auch schon am bestiften war. Wir haben es selber nicht überprüft in der Situation, sondern der Aussage vertraut.
  • am 1.6. haben wir uns dann die Waben erstmals selber genauer angeschaut - keine Stifte, Brut oder ähnliches entdeckt, nur Honig und Pollen / Bienenbrot. Ahjaja.Daraufhin haben wir eine Brutwabe aus einer anderen ERB eingehängt in der Hoffnung, dass sie sich eine Nachschaffungszelle und neue Königin aus den Stiften ziehen.
  • am 5.6/8.6. mal reingeschaut und mehrere Nachschaffungszellen auf der Wabe gefunden, in mehreren konnten wir den weißen Futtersaft / Larve entdecken.
  • 14.6. verdeckelte Nachschaffungszelle gefunden (weiß leider nicht mehr ob eine oder mehrere) und auch zwei aufgebissene Zellen
  • daraufhin haben wir aufgeatmet und die Bienen erstmal in Ruhe gelassen. Allerdings am 29.6. wieder reingeschaut und nur Drohnenbrut verteilt auf mehreren Waben entdeckt, zudem eine verdeckelte Nachschaffungszelle auf einer Wabe (ich betone, dass es nicht die Brutwabe war, die wir am 1.6. reingehängt haben!)
  • daraufhin haben wir angefangen zu begatteten Königininnen im Internet, Buckelbrut, Ammenbienen, Volk auflösen etc. zu recherchieren
  • am 10.7. nochmal reingeschaut. keine Veränderung zu 29.6. AUch die Nachschaffungszelle ist immernoch geschlossen.

Wir wollten gestern das Volk auf Grund der Buckelbrut auch auflösen (im Gras abfegen, so dass sie sich bei den anderen Völkern einschleichen können), haben es dann aber doch gelassen wegen der einen geschlossenen Nachschaffungszelle, vielleicht doch eine richtige Königin, die wir irgendwie vorher übersehen haben? Auch wenn es wenig Sinn macht und sie schon geschlüpft hätten sein müssen.

Mich würde jetzt interessieren, was ihr dazu meint. Und eine Frage zu der Nachschaffungszelle, die aktuell noch verschlossen war. Versuchen die Bienen in ihrer Not auch aus Drohnen eine Königin zu ziehen? Wie sonst ist die Nachschaffungszelle auf der Wabe zu deuten, die schon von Anfang an in der ERB war?

Vielen Dank und Grüße,

Steffi

Hallo Wabe7, Der Bien zieht auch aus unbefruchteten Eiern (Drohnenlarve) eine Weiselzelle, wird aber nichts mit einer Königin. Höchstwahrscheinlich ist dei unbegattete Königin nicht vom Begattungsflug zurück gekommen oder die Begattung hat nicht geklappt.
War denn beim umhängen der Waben am 23.05. Brut auf den Waben? Vielleicht war das Volk da schon weisellos?
Gruß Horst

Hallo, dank dir für deine Antwort. Ja, vermutlich was Volk schon von Anfang an weisellos, zumindest haben Sie ja auch versucht eine Königin aus der Brut zu ziehen, die wir eingehängt haben.

Wir haben das Volk letzte Woche aufgelöst, allerdings haben sie sich nicht eingebettelt wie erhofft, denn heute haben wir die Bienen als Traube recht nah vom Ort des Abfegens an einem bodentiefen Ast entdeckt, ganz unscheinbar. Da werden sie nun verhungern? :thinking::worried:

Was ein Murks! dann doch lieber nicht eingreifen und ausräubern lassen …

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ich hab keine Ahnung, ob das funktioniert oder in Anbetracht von Räuberei überhaupt angebracht ist - aber könnte man die Traube ggf. mit Zuckerwasser besprühen und die Bienen dann vor dem Flugloch abschütteln?

Sie müssen die Möglichkeit haben, sich die Honigmägen vollzuschlagen!
Es muss Flugwetter sein.
Meistens klappt es dann auch.

Liebe Steffi @Wabe7,

herzlich willkommen im Forum! :slight_smile:

Ich fürchte, ja. Mir war letztes Jahr etwas Ähnliches passiert. Nach der Auflösung hatten sich die Bienen ebenfalls an der gleichen Stelle in einer Traube gesammelt, die im Laufe der Zeit (es waren Wochen!) immer kleiner wurde. Sie hingen dort buchstäblich bei Wind und Wetter. Offenbar sind auch hier weiterhin Sammelbienen ausgeflogen und wieder in die Traube zurückgekehrt. Zum Schluss waren alle Bienen weg. Das war sehr schmerzhaft für mich, das so lange anzusehen, vor allem, ohne wirklich etwas tun zu können.

Ja, genau: Nach dieser verstörenden Erfahrung würde ich persönlich heute nicht mehr auflösen und der Natur einfach ihren Lauf lassen.

In dem Zusammenhang lernte ich auch, dass Bienen sich natürlich auch nur dann einbetteln können, wenn sie auch etwas dabei haben. Wie @Rolf schon richtig schrieb:

Ich las einmal, dass man ein Volk vor dem Abkehren erst noch kräftig einräuchern soll, damit es sich auf den vorhandenen Waben den Honigmagen vollschlägt (siehe hier). Aber klar: Ein bereits ausgeräubertes Volk hat dazu wohl keine Möglichkeit mehr. Auch soll man es vorher nochmal füttern können. Ich nehme jedoch stark an, dass das bei einer Auflösung wegen Drohnenbrütigkeit klappen könnte, aber nicht während einer noch andauernden Räuberei. Aber vielleicht hat ja jemand im Forum damit Erfahrungen gemacht?

Kopf hoch und liebe Grüße,
Michael

Gut zu wissen! Ich hatte dieses Jahr das Volk mit der Maus abgekehrt und die sollten sich zu dem neuen Schwarm dazubetteln … allerdings haben sie sich gebattlet … so eine Schlacht habe ich noch nicht gesehen :astonished: Wieder was gelernt …

das wusste ich (ohne Mitbringsel werden keine Bienenstocktürchen geöffnet), deshalb meine Frage oben, ob es zumindest nachträglich die Möglichkeit gäbe, es mit Zuckerwasser zu versuchen

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Hallo, danke für eure Antworten und Einschätzungen. Ich habe noch mehr Neuigkeiten, die ich ich nicht verstehe, würde mich freuen auch dazu Meinungen zu hören :wink::

Gestern haben wir eine Traube über das Grundstück fliegen sehen, Flughöhe 5-10m, leider sehr zügig, wir haben sie nicht verfolgen können. Sie kamen aus der Richtung unseres Bienenstandortes, ca 50m weiter, wo die Kisten und auch das abgefegte Volk waren (ist am Dorfrand, in der Richtung gibt es keine anderen Völker) Da haben wir geschaut und festgestellt, dass die Traube weg ist, wir vermuten also, dass wir die Traube in der Luft gesehen haben.

Am Tag der Auflösung haben das mit dem kräftig Räuchern übrigens vorher gemacht, damit die Bienen sich mit vollemMagen besser einbetteln können.
Und wir haben deutlich gesehen, dass Stifte (Eier) an Zellrändern der Waben klebten (waren auch einige, nicht nur wenige). Also muss es ja die Afterweisel gewesen sein, denn Stifte nicht am Wabenboden wird doch als klares Zeichen für eine vorhandene Afterweisel genannt?

Wie passt das denn jetzt zusammen mit „weissellos“, „afterweiseln können nicht (gut) fliegen“ ? :thinking:

Viele grüsse! Steffi

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