Varroa und deren Vernichtung 2022

Hallo liebe Imker/innen mit der BK, ich hätte gerne einen Erfahrungsaustausch bezüglich des Varroabefalls. Bei mir sind heuer in beiden Kisten extrem wenige Varroen, weshalb ich schon darüber nachdenke auf die „Nacherntebehandlung“ zu verzichten. Ist das bei euch auch so? Woran könnte das liegen? Gut, die zweite Kiste ist ein diesjähriger Schwarm, und da ist der Befall ja eh niedrig, aber die andere Kiste…
Ich habe jetzt mehrere Male mit dem eingeölten Varroaboden geprüft und kann pro Tag nur etwa eine Milbe finden!!!
Würdet ihr trotzdem an der Behandlung festhalten?
summende Grüße
mani

Guten Tag @mani1955

In meiner ERB liegen ähnliche Ergebnisse vor, 3 V/d, das ist mir fast ein wenig unrealistisch, aber die Varroa-Bel. war die ganze Zeit schon niedrig.

Habe heute mit einer 3 % Ox-Sporühbehamndlung begonnen.
Wenn diese Behandlung nicht zum gewünschten Ergebnis führt, habe ich immer noch Zeit für die Notbremse.

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Hallo Jürgen, Danke für deine Rückmeldung, warum sollte die Sprühbehandlung nicht zum Ziel führen??? - Und die Winterbehandlung im Oktober kommt ja auch noch!
LG mani

Hallo Mani, in meiner Bienenkiste sind heuer auf der Diagnoseschale auch ungewöhnlich wenige Milben zu finden (aktuell ca. 2 pro Tag).

Ich halte mich an die für die Bienenkiste empfohlenen Werte bezogen auf die Schadschwelle und behandle vorerst nicht, solange ich hier im „grünen Bereich“ bin.

Bienenkiste Varroadiagnose

Am Ende des Jahres werde ich aber voraussichtlich mit Oxalsäure bedampfen, damit die Bienen in die nächste Saison mit einer möglichst niedrigen Belastung starten können.

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Guten Tag @mani1955

zum einen liefert die Varroa-Diagnose mit der Windel meiner Meinung nach nicht mehr als einen Schätzwert der mehr oder weniger daneben liegt,

über die Varroabiologie deren Behandlung mit Ox-Säure hatten wir bereits im vergangenen Oktober diskutiert und Katrin hatte einen ausgezeichneten Beitrag hier eingestellt,
Konzepte Varroa Nachbehandlung (Herbst),

ich besprühe auch nur die Brutwaben der Rest bleibt unbehelligt;

Die Behandlung mit Ox-Säure im Sommer hat für mich sehr viele Unbekannte so daß ich diese Behandlungsform zunächst kritisch betrachte.

Die weitere Varroaentwicklung wir deshalb engmaschig von mir überwacht.

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Hallo, dieselben Fragen stelle ich mir auch. Habe 2 Völker, praktisch „Mutter und Tochter“, das eine hat dieses Jahr am 10. Mai einen fast 4 Kilo Schwarm abgegeben und dieser hat die Biki ruckzuck fertig ausgebaut​:wink: Ich hab kürzlich im Abstand von etwa zwei Wochen zwei Mal per Puderzucker Diagnose beide Völker getestet und es waren jeweils 1 bis 2 Milben. Ich werde so weiter machen und beobachten. Der Schwarm wird jetzt gefüttert, das Muttervolk hat eigentlich schon Zielgewicht aber auch noch die Honigwaben drin. Sind Trennschiedbrüter und noch einige Brut drin :wink:

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Wegen des neuen TASG habe ich mir offiziell OxuVar gekauft. Nun dazu meine Frage zur Winterbehandlung im brutfreien Zustand (etwa Ende November): Ich habe eine volle BK - dafür benötige ich für die Sprühbehandlung etwa 50 ml fertige Lösung dieses Mittels. (25 ml Oxuvar + 23 ml Wasser) .In der Flasche sind aber 275 ml OxuVar und auf der Flasche steht 5 Jahre haltbar, wenn es nicht vermischt wurde. Sehe ich das richtig, dass ich dann, wenn ich für jedes Jahr so vorgehe wie in diesem Jahr, noch weitere 10 Behandlungen (an welcher BK auch immer) insgesamt mit der restlichen Menge von 250 ml Oxuvar machen kann??? Oder spricht etwas gegen meine These und meine Mischung? Natürlich trage ich beim Mischen Handschuhe - Atemmaske und Schutzbrille und verwende einen Kolben aus dem Chemieunterricht mit ml Anzeige.
LG mani

Beabsichtigst Du wirklich eine Sprühbehandlung in der Bienenkiste? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die in der BK besonders wirksam ist, da man ja keine Waben ziehen kann.

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Hallo Nobby, dazu hab ich mir tatsächlich noch keine weiteren Gedanken über die Idee hinaus gemacht. Ich dachte mir das so: Die Bienen sitzen in der Wintertraube - ich öffne die Kiste und sprühe auf den Bienensitz und zwischen die Waben??? Hat das noch keiner gemacht? Funktioniert das so nicht? Ich dachte, wenn man träufeln kann, kann man auch sprühen! Nur dass das Sprühen verträglicher für die Bienen ist. Hat jemand dazu Erfahrungen???
Und wenn das Sprühverfahren offiziell in der BK nicht möglich ist, dann muss ich wohl träufeln!!! Aber eigentlich ging es mir ja darum, ob man das Oxuvar, wenn man es nicht auf einmal, sondern immer wieder verdünnt, auch über die 10 Behandlungen bzw über die 5 Jahre Haltbarkeit hernehmen kann. Das Gleiche gilt ja auch für die Träufel Behandlung, dazu mischt man die benötigte Menge Oxuvar ja auch 1:1 mit Zucker.
LG mani

Hallo Mani, nach den Angaben des Herstellers sollten die einzelnen Waben in einem Winkel von ca. 45° mit 2-4 ml pro Wabenseite besprüht werden. Da man die Waben in der Bienenkiste aber nicht ziehen kann, wird das meiner Meinung nach nicht funktionieren. Ich glaube beim Träufeln kann die Lösung besser in die Wabengassen eingebracht werden, ich persönlich würde jedenfalls keine Sprühbehandlung in der Bienenkiste machen, das Risiko wäre mir zu hoch.
Solange du die Lagerbedingungen (Nicht über 30 °C lagern. Nicht im
Kühlschrank lagern oder einfrieren. Vor Frost schützen. In der Originalverpackung aufrechtstehend aufbewahren. Die Flasche fest verschlossen halten. Nicht direktem Sonnenlicht aussetzen.) einhältst, wird das Mittel solange haltbar sein, wie es auf der Flasche angegeben ist. Sobald du das Mittel angerührt hast:

Träufelanwendung: Die gebrauchsfertige Lösung ist zum sofortigen Gebrauch
bestimmt.
Sprühanwendung: Die gebrauchsfertige Lösung ist ein Jahr innerhalb der Haltbarkeit verwendbar.

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Danke Norbert, diese Antworten helfen mir weiter und ich werde mich also offiziell mit der Träufelbehandlung auseinander setzen.
summende Grüße vom mani und seinen Bienen

Hallo zusammen
ich habe dieselbe Feststellung gemacht: nur sehr wenig Totenfall bei den Milben.
Nun wollte ich euch fragen was ihr von Polyvar haltet.
Diese Streifen haben kleine Löcher durch die die Bienen schlüpfen und mit Fluvalinat behandelt werden.
Mir hat das ein hiesiger (konventioneller) Imker empfohlen.
Die Idee scheint mir sehr sinnvoll.
ABER: es ist ein Insektizid!
Danke für Antworten
Biengrid

Neue Mittel zur Varroa-Behandlung – zugelassene und experimentelle - wir-sind-tierarzt.de
„Die Nachteile von PolyVar® Yellow sind die Gleichen wie bei Bayvarol®: Es gibt in Deutschland bereits resistente Milben, die durch Flumethrin nicht mehr getötet werden. Außerdem lagert sich der Wirkstoff im Wachs ab.“

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Bei den Tierärzten ist es wie bei allen Menschen - jeder hat seine eigene Meinung.
Ob man nun Arzt, Angler, Fussballer, Bienenhalter oder sonst was ist …
Eigentlich sind es doch alles Menschen!
Wer, wie und wo werden die Resistenzen überwacht?
In Deutschland, EU, Europa, weltweit … ALLE auch biologische Behandlungsweisen und natürlich auch die weltweit funktionierenden Nichtbehandlungen.
Nur mal so bissel wissenschaftlich, exakt und korrekt???

Rolf

Ist in Deinem Beitrag zwar schon impliziert aber trotzdem erwähnenswert:
Auch Wissenschafter sind nur Menschen (mit eigener Meinung).

Möchte hier doch mal eine Lanze für die Wissenschaft brechen: Wissenschaft ist keine Meinung! Zwar sind nicht immer alle Befunde eindeutig, aber es wird nach angebbaren Methoden mit anerkannten Messinstrumenten gearbeitet. Das ist nicht beliebig.

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Per Definition ist das so.
Betrieben wird Wissenschaft aber nach wie vor von Menschen mit eigener Meinung mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.

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Hallo Siouxsie,

man sollte sich sehr davor hüten, „die Wissenschaft“ als Argument gegen Meinungsvielfalt anzuführen.
Auch im politischen Diskurs kann man z.Z. beobachten, dass „die Wissenschaft“ gerne als Synonym benutzt wird für „die richtige Haltung, der nicht widersprochen werden kann“. Das ist eine sehr bedenkliche Entwicklung.

Wissenschaft ist Suche, Forschung, Hinterfragen des bisher für richtig gehaltenen.
Die wissenschaftliche Methodik mit ihren Messinstrumenten liefert Daten. Die Interpretation dieser Daten kann jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. (Einfaches Beispiel: die Beobachtung des Himmels liefert Daten, die Sonne geht jeden Tag im Osten auf und im Westen unter. Interpretation a) die Sonne dreht sich um die Erde, Interpretation b) die Erde dreht sich um die Sonne. Beide Interpretationen wurden im Laufe der Wissenschaftsgeschichte heftig diskutiert.)
Auch in heutiger Zeit führen wissenschaftliche Daten zu Interpretationen, die miteinander völlig unvereinbar sind (z.B. Relativitätstheorie und Quantenmechanik).

Du hast also zwar Recht, wenn Du sagst, Wissenschaft ist keine Meinung,
die Interpretation wissenschaftlicher Daten (und genau das ist die Arbeit von Wissenschaftlern) kann aber sehr wohl zu unterschiedlichen Meinungen und Weltanschauungen führen.

Gruß
Heiner

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Hallo Heiner,
im Zeitalter von Fake-News, Klimawandel- und Corona-Leugner*innen sollte man sich aber auch dafür hüten, wissenschaftliches Wissen als beliebig zu bezeichnen und mit Meinungen gleichzustellen. Heute würde niemand mehr in der Wissenschaft behaupten, die Sonne dreht sich um die Erde. Man kann sich aus dem Bereich Wissen nicht einfach aussuchen, was einem gefällt.
Gruß Siouxsie

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Hallo Siouxsie,

ich bin mir ziemlich sicher, dass Du verstanden hast, was ich mit diesem Beispiel sagen wollte und nur vorgibst, dass das nicht der Fall ist, um das Argument zu entwerten.

Ich hatte mir schon fast gedacht, dass dies die eigentliche Schlagrichtung ist. Aber auch in diesen Bereichen gilt das oben von mir gesagte.
Mann könnte sogar sagen im Zeitalter von Cancel Culture und Nazikeule in besonderem Maße!
Aber für diese Diskussion ist wohl hier nicht der richtige Ort.

Da kann ich Dir nur zu 1oo% zustimmen!

Gruß
Heiner

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