ich bin neu hier im Forum und habe dieses Jahr auch erstmals eine Bienenkiste besiedelt.
Naturschwarm am 20.5.2025 einlogiert, nicht allzu stark (gut 1,3 kg).
In den ersten 3 Wochen u.a. wegen nicht optimalem Wetter/Tracht lt. Anleitung flüssig gefüttert, das Volk baut auch brav.
Zu Beginn war ich mir nicht sicher, ob das Volk weiselrichtig ist. Allerdings konnte ich ab ca. Tag 11 regelmäßig Polleneintrag beobachten, tagsüber im Schnitt wohl etwa jede 5. Biene. Darum gehe ich mal von einer legenden Königin aus. Entsprechend den Empfehlungen aus den Büchern habe ich die BiKi bisher noch nicht gekippt, nur von hinten inspiziert, wodurch ich noch kein Brutnest begutachten konnte.
Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Ich kann zwischen 20. Juli und 20. August nicht zu meinen Bienen, in diesen Zeitraum würde aber die Varroa Sommerbehandlung mit dem bereits vorhandenen Nassenheider Verdunster Pro fallen.
Sollte ich die Behandlung nun eher vorziehen (also zB vom 8.-19.7.) oder diese erst nach dem 20.8. beginnen? Was würdet ihr tun, habt ihr da Erfahrungen?
Vielen Dank schonmal für eure Ratschläge!
LG Gregor
PS: Hier noch ein aktuelles Bild vom Innenleben, 4 Wochen nach Einlogieren. Wurde von hinten aufgenommen.
Zitat Wirz/Poeplau in Biene & Natur 04/2020
„Wann ist die Varroabehandlung nötig?
Immer wieder taucht die Frage
auf, ob und wann Vorschwärme
gegen Varroa behandelt werden
müssen. Aus unserer Sicht ist
das nicht nötig. Wir haben in der
Vergangenheit Vorschwärme nach
dem Einlogieren mit Oxalsäure
besprüht. Meist sind weniger als
20 Milben gefallen, sehr selten
waren es über 30. Im Rahmen
eines Projektes in der Versuchsimkerei
an der Fischermühle haben
wir Völker mit Vorschwärmen
und als Fluglinge gebildet. Im
Durchschnitt haben sie lediglich
6 Prozent aller Milben, die im ursprünglichen
Volk waren, mitgenommen.“
Diese Säure Behandlung kannst Du deinen Bienen und dir ersparen.
Mit pauschalen Ratschlägen kann’s passen oder man kann auch reinfallen. Ist mir einst passiert, im Juni ‚ohne Befund‘, aber im September deutlich zweistellig †mlb/Tag.
Ergänzung: Es war ‚einst‘ ebenfalls ein Naturschwarm
Genau, regelmäßig zählen und behandeln gemäß Befall.
Alles Gute @Gregor für Deine Bienen und Dich, und: herzlich willkommen im Forum
Hallo Gregor,
von Deinem Foto her sieht mir das Volk drohnenbrütig aus…
Zu Deiner Frage (falls ich mich irre und es nicht drohnenbrütig ist):
das Volk ist noch sehr klein, sollte/muss noch deutlich größer werden (fleißig weiter füttern!), d.h. das Brutnest wird nicht ab jetzt (Sommersonnwende) wieder kleiner, sondern wächst. Damit hast Du die kritische Situation (mehr und mehr Milben bei weniger Brut) erst später und kannst mit der Varroabehandlung bis August warten. Auf die Behandlung verzichten würde ich nicht empfehlen.
VG, Seb.
woran kann man auf dem Bild denn Drohnenbrütigkeit erkennen? Ich sehe ausschließlich leere Zellen.
@Gregor , falls Du die Königin nicht gesehen hast oder frische Arbeiterinnen-Brut, müsstest Du das als erstes überprüfen (Weiselprobe) und ggf ‚beheben‘ (begattete Kö zusetzen - Nachschaffung aus der Weiselprobe ist m.E. bei so kleinem Volk zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfolgversprechend).
erkennt man am Wabenbau. So baut ein Schwarm der keine Königin hat (bzw. dessen Königin nicht vom Begattungsflug zurück kam) - sehr wenige Waben, dafür dass der Schwarm vor vier Wochen gestartet hat und gefüttert wurde, keine zusammenhängenden Waben, zT. die Waben sehr dick, kaum Brut (nur etwas Drohnenbrut in der Mitte der Waben verteilt - sieht man auf dem Foto nicht) und diese Wachsnubbel am Boden.
Um genauer zu schauen Bienenkiste aufstellen und Boden abnehmen. Dann sieht man es eindeutig. Wenn es sich bestätigt ist es eindeutig und keine Weiselprobe nötig.
Vielen Dank schonmal für eure Rückmeldungen!
Ich kenne leider in der Nähe keinen Bienenkisten-Imker und die Gespräche mit den umliegenden Imkern sind in Bezug auf die BiKi oft wenig aufschlussreich, da doch einige wesentliche Unterschiede in der Betriebsweise bestehen.
Letzten Freitag 20.6. konnte ich noch weitere Fotos mit weniger aufsitzenden Bienen machen. Leider zeigt sich da ziemlich genau jenes Bild, das @bienenseb schon skizziert hat: Ein paar Drohnenzellen, relativ unregelmäßiger Wabenbau und für mein Anfängergefühl auch noch nicht sehr viel davon. Zusätzlich wird trotz guten Wetters und Lindentracht auch der Flugbetrieb eher weniger, was wohl auf fehlenden Nachwuchs hindeutet?
@bienenseb: Ich schätze mal du hast sowas schon mal in einer BiKi gesehen? Ist übrigens der Bausatz von dir, wäre grundsätzlich damit super zufrieden
Ich werde versuchen in den nächsten Tagen mal die Kiste ganz zu öffnen um die Waben ordentlich durchsehen zu können.
Falls sich die Drohnenbrütigkeit bestätigt, welche Optionen habe ich dann noch?
Mit einer neuen Königin beweiseln ist wohl nach 5+ Wochen schon sehr spät angesichts der schwindenden Bienenmasse und der Dauer, bis dann wieder neue Arbeiterinnen schlüpfen. Ich bin ja auch von ca. 20.7. bis 20.8. nicht bei den Bienen.
Bleibt noch das Volk aufzulösen bzw. darauf zu warten, dass sich das mit endender Lebensdauer der Arbeiterinnen nach gut 40 Tagen von selbst erledigt?
Wie es auch ausgeht, möchte ich im kommenden Frühjahr auf jeden Fall wieder starten, falls dieser erste Versuch nicht fruchten sollte.
Hallo Gregor, wenn das so ist wie es scheint, dann würde ich persönlich nichts weiter unternehmen. Volk auflösen ist nur sinnvoll, wenn mind. ein anderes Volk daneben steht (es geht darum, dass die Bienen zu einem anderen Volk dazu gehen und sich dort einbringen und weiterleben). Evtl. geben sie noch ihre Gene über die Drohnen weiter (das ist eine Theorie, ob diese Drohnen leistungsfähig sind weiß ich nicht). Die Bienen leben relativ lange wenn sie keine bzw. kaum Brut pflegen, sind also noch eine Weile aktiv und irgendwann werden sie ausgeräubert oder sterben nach und nach.
Es gibt natürlich einige Möglichkeiten Rettungsversuche zu starten, ob es sich lohnt weiß man erst hinterher. Meine Erfahrung damit: es funktioniert oft nicht und ist viel Aufwand.
Fotos vom offenen Volk wären interessant und die Überschrift des Beitrags ergänzen bzw. als Schlawort „drohnenbrütig“, „Drohnenmütterchen“, „weisellos“ o.ä…
VG, Seb.
Achtung @mani1955 und @Gregor, in dieser Aussage ist der Schwarm gemeint, nicht das junge Volk, was daraus erwachsen ist, wenn einige Tage bis Wochen später Waben und Brut da ist.
In diesen jungen Völkern stellt sich im weiteren Jahreslauf ebenso das Leben mit Varroa ein, so dass man sich entscheiden muss, wie man damit umgeht. In der Bienenkiste geht meine Empfehlung nach wie vor zu einer pauschalen AS-Behandlung nach Lehrbuch, ggf. nach PZ-Diagnose.
Bei den Bienen in meinen anderen Behausungen diagnostiziere ich jeweils den Befall, bevor ich eine Behandlung anfange. Ich hatte in zehn Jahren keinen einzigen Schwarm dabei, der als Jungvolk im weiteren Jahreslauf einen so niedrigen Milbenfall gezeigt hätte, dass ich mich getraut hätte, die Behandlung wegzulassen. Das kann aber natürlich in anderen Regionen Deutschlands komplett anders aussehen.