Ungleichmäßig dicke Waben in der ERB

Hallo liebe Bienenfreunde,

ich habe Mitte Mai meine erste ERB mit einem Nachschwarm aus einer meiner Bienenkisten besiedelt.
Die Bienen fliegen so gut es bei diesem wechselhaften Wetter eben geht. Ich füttere sie alle paar Tage mit etwas Zuckerwasser. Sie bauen jetzt an Rähmchen 6 und 7, bis nach ganz unten sind ist noch keine Wabe gebaut. Sie haben schöne große Brutflächen auf allen Waben. Aber sie bauen nicht so schöne gleichmäßig dicke Waben, wie in den Videos von Mellifera. Der Honigkranz ist eher dicker, z.T. ragen die Waben, obwohl sie oben mittig im Rähmchen angebaut sind, in die Nachbarwaben, wo das Wabenwerk dann eher dünner ist. Es gibt auch seitlich neben dem Brutnest dickere Abschnitte. Die Abstandshalter sind für den Beespace an den Rähmchen angebracht.

Ich hatte in einem anderen Thema dazu gelesen:

Aber wie mache ich das?

In den Bienenkisten habe ich bisher nie eingreifen können/müssen. Ich würde mich über Tipps freuen.

Liebe Grüße
Jette

Hallo Jette,
von einer Rähmchenmitte zur nächsten müssen es genau 35 mm sein. Bei Hoffmanseitenteilen ist das immer begeben wenn man die Rähmchen direkt aneinander schiebt. Wenn das nicht stimmt, und die Rähmchen seiger auseinander oder enger zusammen stehen dann bauen sie in dem 35 mm Abstand trotzdem. Sie achten dann nur nicht auf die Rähmchen. Sie machen irh eigen Ding.

Abstandshalter sind oft unterschiedlich, Es gibt z.B. 7mm und 10 mm Nägel oder 10 mm Röllchen. Dann passt es halt nicht mir den 35 mm.

Manchmal muss man auch mit dem Stockmeisel oder einbem Messer die Waben gerade justieren wenn sie etwas krumm kommen.

lg
Alexander

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Guten Morgen @SumMST , und @ alle,

Mir ist aufgefallen, dass a) wie bei vielem, die Völklein ganz unterschiedlich kreativ sind, b) Bienen unsere Bücher und Filme nicht anschauen :stuck_out_tongue_winking_eye:, c) das Risiko höher ist, dass Waben ineinander ‚ragend‘ gebaut werden, wenn man nach dem ersten Schwung des Neubaus, mehr als ein Leerrähmchen gleichzeitig nebeneinander hängt. - Wie war’s bei Dir?

An der ERB finde ich sehr charmant, dass man - außer bei Vollbelegung - immer Platz hat, dass man nicht solch ein Wabenwerk nach oben herausnehmen muss. Es ist also nicht schlimm, außer es ist zu schlimm.

  • Du könntest im Frühjahr, wenn vom Honig entleert, die Wabe(n) per Stockmeißel ‚bügeln‘ oder die ‚schlimmste‘ herausnehmen (alternativ hinters Schied hängen, wenn noch Rest-Honig drin ist) , dann kannst Du, wenn die Dynamik wieder losgeht, neues Leerrähmchen einhängen.
    Oder dann zwei, eins am Schied, eins an der Fluglochseite.
    - Hinters Schied hängen könntest Du evtl auch jetzt, dann können sie ggf Honig umtragen. Aber das passt wahrscheinlich nicht zum jetzigen Höhepunkt der Volksstärke und Platz zum Einlagern?

Bin gespannt, wie es weiter geht und was andere an Tipps geben.

Moin Jette.
Das ist normal, dass die Bienen den vorhandenen Platz nutzen. Ob du Abstandhalter benutzt, interessiert die nicht wirklich.

Die Rähmchen sind für den Bienenhalter und um die optimale Honigleistung zu bekommen, hat jemand diese 35mm ermittelt. Ich orientiere mich schon daran, aber nicht sklavisch.

Wenn dir das wichtig ist (mir ist es das), dass du die Rähmchen ziehen kannst, muss du am Anfang der Bauphase die Waben so modellieren, dass sie in den Beespace reinpassen, wobei das nicht bei allen Waben notwendig sein wird.

Heißt konkret: Wenn die Waben zu dick werden, quetsche ich sie mit dem Meisel vorsichtig auf das gewünschte Maß zusammen. Dabei läuft der Honig quatschend nach unten… (mag ich selbst überhaupt nicht, kenne aber noch keine bessere Methode) … die Bienen reparieren das sehr schnell. Da dabei dann auch die Wabe gegenüber weiter ausgebaut wird, bauen die Bienen die zerdrückte Seite nur noch bis zum Beespace aus. Manchmal ist daher die Prozedur zweimal nötig.
Auch schief gebaute Waben korrigiere ich auf diese Weise. Jede Wabe passt bei mir zu gegenüberliegenden… ich korriere nicht so stark, dass ich die Waben wild auch zu anderen Kästen durchtauschen könnte. Da ist dann schon mal ne Beule und auf der anderen Seite eine Delle.

Eine Anmerkung zum Reizen der Bienen (Zuckerwasser)… da halte ich gar nichts von (diplomatisch formuliert hieße das wohl: Das mache ich nicht.), da die viele Kraft, die ein Schwarm hat, in meiner Denke nicht auch noch verstärkt werden muss.
Wenn ich füttere, dann maximal mit Teig. Den nehmen sie nur ab, wenn sie es wirklich brauchen und es gibt keine Räubergefahr.

In meiner Denke komme ich mit Zuckerwasser mindestens an die Grenze von „Wesensgemäß“. Wenn ich füttere, wenn sie was brauchen, könnte es Fürsorge sein. Wenn ich aber füttere, um … (je warum eigentlich?) beispielsweise mehr Ertrag zu erhalten, passt es für mich nicht mehr.
(Das ist nur als Anregung gedacht, wäre mir egal, ob du es weiter machst.) Das soll jeder machen, wie er/sie es für richtig hält.

Wenn du die Waben weiter runter gebaut haben willst, musst du das Sheet länger stehen lassen (Das Volk eingeengt lassen). Manche behaupten, dass das Volk dadurch motiviert wird, nochmal zu schwärmen. Dafür habe ich noch nicht genug Erfahrung, um das zu bestätigen.

Ich mag die runde Form des Nestes und erweitere spätestens, wenn die letzte Wabe halb hoch ist. Ob die Waben unten ankommen, ist mir egal. Wenn die Bienen das für richtig halten, tun sie es auch. Ich habe ein Volk, was lieber in die Breite wächst und eines, was nach unten strebt. Beides diesjährige Schwärme in je einer TBH.

Hat das geholfen?

Grüße Thomas

Hallo Jette,

ich habe heuer am 14. Mai einen Vorschwarm mit ca. 2 kg in eine Einraumbeute einlaufen lassen.

Da war zuerst die Überlegung wie viele Leerrähmchen ich dem Schwarm zum Ausbauen gebe.

Ich habe mich für sieben entschieden, daneben ein Strohtrennschied und auf der anderen Seite, weil das Wetter recht wechselhaft war, habe ich zwei Tage später noch zwei Futterwaben dazugehängt, damit das Volk einen Notproviant hat.

Bei der Futterwabe vom letzten Jahr sieht man wie ich es nicht haben will.

Am 18. Juni war das siebente Rähmchen fast komplett ausgebaut und ich habe jeweils an der Beutenwand und vor dem Trennschied ein Leerrähmchen dazugegeben.

Ich verwende Leerrähmchen von Mellifera - die Oberleisten haben ein Schiffsrumpfprofil - ich gebe keine zusätzlichen Bauvorgaben wie Anfangsstreifen oder Sonstiges.

Weil bei meinem Erstversuch mit der Einraumbeute vor zwei Jahren die Rähmchen teilweise auch zu dick bzw. wellig ausgebaut wurden habe ich heuer besonders darauf geachtet, dass die Beute waagrecht steht, dass die Rähmchen alle gerade sind und die Abstände zueinander exakt passen, also dass die Pilzköpfe alle plan an den Nachbarrähmchen anliegen.

Beim Erweitern gebe ich jeweils nur ein Rähmchen pro Seite dazu und warte bis es fast komplett nach unten ausgebaut wurde, bevor ich das nächste dazugebe. Auch das Trennschied wird ohne Luft an das äußerste Rähmchen angeschoben.

Am Ende bevor das Wachstuch wieder aufgelegt wird kontrolliere ich nochmals ob alle Rähmchen gerade und ohne Spiel eingesetzt sind.

Das hat bisher recht gut funktioniert, es sind auch noch keine Wachsbrücken zwischen den Rähmchen gebaut worden.

Um Wölbungen welche sich sonst von Rähmchen zu Rähmchen fortsetzen wieder wegzubekommen, kann man das Rähmchen umdrehen, so dass es an dieser Stelle die Nachbarwabe berührt. Die Bienen tragen das Wachs dort wieder ab, damit der zum Durchlaufen notwendige Abstand vorhanden ist.

Sehe ich ähnlich, aber nicht ganz so kategorisch. Ich finde weder ‚füttern‘ noch ‚nicht füttern‘ sollte man pauschal.

Genau, ein Naturschwarm bringt eigentlich alles mit und sollte ja sowieso an einem Standort mit guter Tracht aufgestellt werden.

Aber ich habe z.B. einen Schwarm im Mai gefüttert als direkt nach Einzug mehrere Tage kein Flugwetter war und es nachts sehr kühl wurde. In kleinen Portionen und nicht an Flugtagen oder wenn nur mal einen Tag lang das Wetter nicht taugte.

(Zu Wabenausbau nach unten.)

Denke ich auch :+1:

Vielen lieben Dank @Steinhummel, @Linus, @Naturfreund, @enieH für die interessanten und hilfreichen Antworten!

Ich habe vorhin ein paar der Beulen angeglichen, manche weniger ausgeprägte Flächen stehen gelassen. Es ist irgendwie auch faszinierend, wie spiegelsymmetrisch die Waben an diesen Stellen teilweiße gebaut sind! An manchen Stellen waren auch zwei Waben zusammengebaut. Die Stellen habe ich getrennt, da halte ich es wie Thomas. Rähmchen ziehen finde ich schon wichtig. Ich möchte ja gerade im Vergleich zur Bienenkiste in der ERB sehen können, was im Volk passiert.

Ich hatte den Schwarm auf 5 Rähmchen einlogiert und dann an Position 2 und 6 je ein leeres Rähmchen gegeben. Die FAQs zu Thema erweitern habe ich gelesen, so richtig schlau bin ich aber noch nicht. Aktuell ist nämlich auf der letzten Wabe zum Schied auf der Innenseite Brut. Das Brutnest würde ich aber nicht mit einer Leerwabe zerteilen wollen. Ich könnte dann also an 2 und direkt am Schied erweitern… Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist…

Den Gedankenanstoß zum Thema Füttern oder nicht Füttern finde ich sehr interessant. Komischerweise empfinde ich es so, dass ich mich in der ERB mehr um die Bienen kümmern muss/sollte als in den Bienenkisten. Allein dass es möglich ist, den Baufortschritt und die Brustaktivitäten zu sehen, verleitet mich dazu häufiger nachzusehen und vermittelt irgendwie das Gefühl mehr eingreifen zu müssen (siehe dicke Waben) als in der BiKi. Dazu kommt, dass ich in den Bienenkisten bisher immer sehr starke Vorschwärme hatte, die alle den Brutraum im ersten Jahr komplett ausgebaut hatten, ich habe sogar bei zwei Schwärmen ca 5-6 kg Honig ernten können, nur mit ein-zwei Initialfütterungen. Dagegen ist der Nachschwarm in der ERB verhältnismäßig klein(1,2kg). Und das Wetter im Mai und Juni war hier in MV relativ bescheiden. Im Mai häufig Nieselregen und im Juni sehr windig. Die Stockwaagen in der Umgebung zeigen sehr unterschiedliche Verläufe, deshalb weiß ich nicht so ganz genau, wie gut die Tracht und die Flugverhältnisse waren. In Summe haben mich der relativ kleine Nachschwarm und das gefühlt schlechte Wetter dazu bewogen zu füttern - damit sie genug Wabenfläche für die Wintervorräte haben. Ich werde wahrscheinlich auch weiterhin situationsabhängig weiter füttern.

Also nochmal vielen Dank für die Erklärungen! Das war sehr hilfreich!
LG Jette

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