Das Thema „Erweiterung“ in der (Mellifera-) Einraumbeute beschäftigt sicherlich außer mir noch einige andere (Neu-) ERBler hier. Es gibt dazu offenbar unterschiedlichste Philosophien und Betriebsweisen. Leider kann ich im betreffenden Fachbuch Imkern mit der Einraumbeute keine Informationen dazu finden. Deshalb möchte ich anregen, hier in diesem Faden die Erfahrungen und Empfehlungen als „FAQ“ zusammenzutragen!
Mellifera hält in diesem Leitfaden zur Schwarmzeit Folgendes zur Erweiterung fest:
Erweitern im Frühjahr
Sobald Sie das Volk das erste Mal im April öffnen, sollten Sie die verbliebenen Futterkränze aufreißen, damit das Futter umgetragen wird. Das verhindert, dass sich das Brutnest “zigarrenförmig” über die ganze Beute erstreckt. (Die alten Futterkränze verhindern häufig, dass die Waben voll bebrütet werden.)
Es gibt zwei unterschiedliche Arten der Erweiterung:
- Wir geben leere Rähmchen zum Ausbauen und Bebrüten am Rand des Brutnest – und zwar auf der Beutenwand-Seite.
- Wir fügen auf der anderen Seite vom Brutnest ausgebaute (ausgeschleuderte) Waben ein. Solange Sie noch keine ausgebauten Naturwaben haben, können Sie dort mit Mittelwänden erweitern.
Erweiterung mit Leerrähmchen
Die erste Erweiterung im Frühjahr erfolgt mit einem Leerähmchen. Auf der Seite der Beutenwand reicht das Brutnest nicht bis an den Rand. Es gibt dort eine oder mehrere Waben mit Pollen und Vorräten. Das erste Leerrähmchen stecken Sie nicht direkt an den Brutnestrand, sondern eine Gasse weiter nach außen. Zwischen dem Rand des Brutnests und dem Leerähmchen ist also eine Vorratswabe. Erst wenn in dem neu ergänzten Rähmchen gebaut wird (und in der verbliebenen Vorratswabe schon gebrütet wird), lohnt es sich, dort auf der Brutnest abgewandten Seite mit einer oder zwei weiteren leeren Rähmchen zu erweitern. Erfahrungsgemäß (je nach Volksstärke und Brutumfang der Auswinterung, Witterungs- und Trachtverlauf) bauen die Völker drei bis fünf Rähmchen am Brutnest aus – zuerst Drohnenbau, dann Arbeiterinnenbau. Zwischen den Drohnenwaben kann ein klein wenig mehr Abstand gelassen werden, weil die Drohnenbrut mehr Platz braucht.
Tipp: In dem Moment, wenn der Wechsel zu Arbeiterinnenbau geschieht, ist sicher, dass das Volk nicht mehr in Schwarmstimmung kommt. Der Umfang der später gebauten Arbeiterinnenzellen hängt maßgeblich davon ab, ob es eine Sommertracht gibt.
Erweiterung mit ausgebauten Waben
Da die Volksentwicklung nicht linear verläuft, ist der Zeitpunkt abzupassen, an dem stärker erweitert werden muss. Spätestens beim Einsetzen der Frühtracht wird viel Platz gebraucht. Der Honig wird auf den äußeren Waben fluglochfern abgelagert. Es wird mit leeren, ausgebauten Waben (bzw. Mittelwänden, solange man noch keine ausgebauten Waben hat) am Rand zwischen Waben und Trennschied erweitert. Es ist kein Problem, wenn am Anfang noch ein oder zwei Vorratswaben von der Überwinterung zwischen Brutnest und Trennschied sind. Sie können dort belassen werden. Es wird dann hinter den Vorratswaben erweitert. Die Bienen zehren die Vorräte auf, und das Brutnest wächst in diesen Bereich hinein. Weitere Leerwaben werden nach Bedarf gegeben. Für Umfang und Zeitpunkt entwickeln Sie im Laufe der Zeit ein Gefühl. Leerwaben werden normalerweise nicht direkt am Brutnest eingehängt. Belassen Sie ein bis zwei gefüllte Waben zwischen dem Brutnest und dem Ort, wo Sie erweitern. Verdeckelte volle Waben können nach außen umgehängt werden. Das Trennschied bildet den Abschluss, so lange bis die Beute ganz mit Waben gefüllt ist.
(Die Anregung zu diesem Thema stammt von hier. Danke an @dl8aax, @JBL und @Salome).