Das Problem mit dem überschüssigen Winterfutter haben wir in der Bienenkiste ja auch: wenn im Frühjahr noch viel Futter (Zuckersirup) im Brutraum übrig ist kann es dazu kommen, dass die Bienen den in den Honigraum umtragen sobald dieser ausgebaut ist und die Bienen mehr Platz im Brutraum benötigen. Damit ernten wir im BK Honig auch Zuckersirup. Hat jemand schon eine gute Lösung dafür gefunden?
Guten Tag Martin.
Unter der Berücksichtigung dessen, dass die Bienen für eine Zelle Brut, auch eine Zelle voll Futter/Honig benötigen, stellt sich mir da schon die Frage, ob da Winterfutter in den Honigraum umgetragen wird?
Zudem, bauen die Bienen im Honigraum, doch eher erst wenn Tracht vorhanden ist.
Soweit ich die Bienenkiste verstanden habe, ist sie von der Konstruktion her, für eine gute Eigenversorgung im Brutraum ausgelegt.
Mich würde daher interessieren, wie du zu dieser Erkenntnis kommst, dass in einer BK Winterfutter/Sirup, in den Honigraum umgetragen wird?
Lg Sulz.
das ist keine bestätigte Erkenntnis von mir, hab ich so von meinem damaligen Imkerpaten gelernt: der hat in seinen Magazinen im Frühjahr immer alle noch vollen Futterrähmchen rausgenommen weil das Futter seiner Erfahrung nach in seine Honigräume umgetragen wird und er ist davon ausgegangen das das in der Bienenkiste genau so passiert
Aus meiner jetzt 10-jährigen Bienenkistenerfahrung konnte ich bis jetzt noch nie feststellen, dass Honig in den Honigraum umgetragen wurde. Bisher wurde immer zuallererst der Brutraum mit Honig gefüllt (Eigenversorgung) - bevor überhaupt im erweiterten Honigraum etwas landete.
Aber ganz ausschließen kann ich es nicht, dass vielleicht doch Fütterungsreste durch umtragen im Honigraum landen könnte. Wobei ich mich fragen, wieso sie das tun sollten.
Im Frühjahr ist durch den Futterverbrauch genug Wabenfläche für die Brut frei.
Wie kann man eigentlich unterscheiden ob es sich bei einer gefüllten Wabe/Zelle um Zuckersirup oder um Honig handelt?
wohl nur im Labor, wenn im Honig keine Pollenspuren zu finden sind könnte ich mir vorstellen
Das Magazin Ökotest hat dies im Artikel zum aktuellen Honigtest (Quelle siehe unten) kurz beschrieben. Grundsätzlich scheint es schon mal nicht so einfach zu sein:
Fälschungen im Honig nachzuweisen, ist nicht einfach. Schließlich besteht Honig selbst zu knapp drei Vierteln aus den Einfachzuckern Glukose und Fruktose, die auch im Zuckersirup drin sind. Zwischen Fälschern und Laboren ist es ein Spiel wie zwischen Katz und Maus.
Die Labore entwickeln ständig neue Analysemethoden, um den Fälschern auf die Spur zu kommen. Und die Fälscher finden neue Tricks, diese zu umgehen. Wir haben das große Besteck herausgeholt und die wichtigsten und aktuellsten Methoden zur Authentizitätsprüfung anwenden lassen.
Angeschlagen hat eine relativ neue Methode, mit der das beauftragte Labor in den besagten Produkten sogenannte Sirupmarker nachweisen konnte: Das sind Verbindungen, die nur in Sirup vorkommen, nicht aber in Honig.
(Quelle: Ökotest 11/2022 Honig im Test: Dreck und Pestizide in bekannten Marken)
Für uns Laien also leider eher weniger unterscheidbar.
Hallo @MartinLE ,
falls du diese Befürchtungen hast würde ich an deiner Stelle beim Bestücken des Honigraums auf die Mittelwände im HR verzichten und nur mit Anfangsstreifen bestücken.
Beim Ausbauen des HR dürfte dann der noch vorhandene Futtersirup von den Bienen verbraucht werden bevor die Bienen dann Honig einlagern
Gruß Jörg
Guten Abend Martin.
Ich erachte es als nicht ganz korrekt, wenn man ein Magazin (Ständerbeute) mit einer Bienenkiste (Lagerbeute) vergleicht, bzw gleich setzt.
Es sind 2 verschiedene Betriebssysteme.
Aber klar.
Damit es zu keinem Umtrag von Winterfutter, in den Honigraum kommt, sollte auch die Vorgehensweise, in dem Sinne angepasst sein.
Dies gillt für das Magazin, sowie auch für die BK.
Bei beiden, lässt sich das Eine fördern, sowie auch verhindern.
Bei der Bienenkiste, gehe ich aber eher davon aus, dass hier keine „moderne“ Magazinimkerei betrieben wird…Und somit auch kein Winterfutter in den Honigraum umgetragen wird.
Zumindest bei meinen Betriebssystem (Schweizerkasten als Lagerbeute), kann ich mit meiner Vorgehensweise, garantieren, dass kein Zuckersirup/Winterfutter, in den Honigraum umgetragen wird.
Lg Sulz.
Hallo Jörg @anfaengerbiene,
in den Honigraum kommen bei mir nur Anfangsstreifen, keine MW. Ich bin bis jetzt davon ausgegangen das dadurch sichergestellt ist das nur frischer Honig im HR eingelagert wird und hab mir da keine Gedanken drüber gemacht - der ökotest Artikel mit dem Hinweis auf Zucker im Honig stimmt mich aber nachdenklich ob das tatsächlich so ist.
Wie gehst Du in Deinen Beuten mit überschüssigen Winterfutter um?
Beste Grüße,
Martin
Hallo Christian @Sulz ,
magst Du kurz ausführen wie Du das in Deiner Betriebsweise garantierten kannst?
Beste Grüße,
Martin
Dieses Problem hatte ich mit meinen Kisten nicht da die Bienen alles Futter selber verbrauchten.
Aber leider hat sich diese Problematik bei mir erledigt da ich meine beiden Bienenkisten verkauft habe.
Ich sah mich dazu gezwungen da sich die Aufstellbedingungen für die Bienenkisten zum negativen entwickelt haben und eine Gefahr für meine Gartennachbarn wurden.
Meine Kisten standen in einer Gartenanlage in einem 400m² leerstehenden Garten, die Mehrheit der Gärten ringsherum waren damals ebenfalls leer.
Meine Kisten haben jedes Jahr 1-2 mal geschwärmt was die Nachbarn auch noch tollerierten und interessant fanden.
Aber " leider " sind jetzt alle leerstehenden Gärten wieder verpachtet worden und es sind viele kleine Kinder in unmittelbarer Nähe.
Daher wurden die Bienenschwärme als Gefahr für die Kinder angesehen und ich wurde aufgefordert die Bienen umzusetzen.
Habe aber keine Alternativen gefunden und daher meine Kisten samt Gestell hier im Forum verkauft
Ich imkere aber an anderen Standorten mit anderen Beuten weiter.
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
und wie gehst Du in Deinen anderen Beuten mit überschüssigem Winterfutter um?
Beste Grüße,
Martin
Solange ich Honig für den Eigenbedarf erzeuge, und das dürfte bei den meisten hier der Fall sein, ist doch ein geringer Zuckeranteil aus dem Winterfutter, wenn er denn überhaupt vorhanden ist, ganz unerheblich. Ich sehe hier überhaupt kein Problem. Wir füttern ja kein Gift, sondern Zucker. Und Honig besteht aus Zucker.
Gruß
Heiner
Hallo @MartinLE ,
wenn wirklich mal Winterfutter übergeblieben ist habe ich die Waben im Frühjahr entweder als Futter für Ableger genommen oder die Waben im Sonnenwachsschmelzer eingeschmolzen und den Zuckersirup als Eigenbedarf in meinem Tee aufgelöst , denn wie @Heiner schon schrieb
Schmeckt wie eben karamellisierter Zucker schmeckt SÜß
Gruß Jörg
Guten Abend Martin.
Ich gebe den Honigraum erst, wenn im Brutraum schon reichlich frischer Honig eingelagert ist (Eigenversorgung des Bien)
…Und ich denke, bzw, war ich der Meinung, dass dies bei der Bienenkiste ähnlich gehandhabt wird.
Lg Sulz.
Genau so ist es wenn man die Bienenkiste verstanden hat
Guten Morgen zusammen,
den Honigraum (HR) gebe ich auch erst bei Tracht, aber mir erschließt sich nicht wie dadurch sichergestellt ist das kein überschüssiges Futter im HR landet. Ich wäre dankbar wenn das jemand erklären könnte:
Nehmen wir mal an es sind im Frühjahr bei Trachtbeginn noch 5kg Futter im BR. Das kann schon mal passieren, z.B. wenn viel zu viel eingefüttert wurde oder wenn es im September nach der Fütterung noch mal eine unerwartete Tracht gab (z.B. Senf oder Phaceliafeld im Flugradius und ein paar warme Tage), oder das Volk hat nach der Auffütterung ein anders Volk ausgeräubert, oder …
Jetzt kommt im Frühjahr Tracht, die Bienen lagern diese vor dem Winterfutter ein. Damit ist vor dem Trennschied ein dicker Futterkranz. Jetzt geben wir den HR frei, die Bienen bauen den aus. Im Mai sind alle Zellen im BR voll mit Brut - das eingelagerte Futter und der neu eingelagerte Honig ist weg.
Was macht Euch so sicher das das Futter aus dem Brutraum zum Bauen oder für die Brut verwendet und nicht einfach an die fluglochfernste Stelle im HR umgetragen wird?
Das würde ich sehr gern verstehen.
Danke an die Runde,
Martin
Die Antwort ist die gleiche wie vorher : Du hast sie mit deiner Darstellung selbst beantwortet
Das im BR eingelagerte Futter und der schon eingelagerte Honig ist verbraucht zum Ausbauen des HR und zur Pflege der Brut
Alles was dann eingetragen wird sind neue Überschüsse aus der eingetragenen Tracht
Gruß Jörg
da hab ich mich mißverständlich ausgedrückt: ich meinte das die Zellen im hinteren Teil des BR in denen sowohl Futter als auch neue Tracht eingelagert war im Mai geleert und bebrütet sind. Ich ändere den Ausgangstext entsprechend.
Bei mir in L- Innenstand ist durchgängig Tracht bis zur Lindenblüte.