Todesursache ungeklärt

Ohne es wirklich zu sehen (in echt oder im Bild), kann man erstmal gar nichts feststellen. Aber wenn man bei der Bienenkiste Futter reinstellt, dann ist es wohl so, dass die Bienen sich gegenseitig erzählen, dass es dort hinten Futter gibt, aber sie können nicht sagen, ob es innen oder draußen ist. Deswegen hat man dieses Phänomen, dass nach dem Füttern ganz viele Bienen rauskommen – wenn du spät abends fütterst vielleicht auch erst nächsten Morgen.
Wenn man jetzt erst angefangen hat und sonst bei so einem kleinen Volk schon 15 bis 20 Bienen vor der Beute für ›ordentlich Verkehr‹ hält, dann wird man schon nervös, wenn es auf einmal hunderte sind. Ging mir ganz genauso und man hört es hier immer wieder im Forum, dass es anderen auch so geht :wink: Auf jeden Fall kommt das häufiger vor als echte Räuberei, deswegen bin ich einfach nur skeptisch, wenn ein:e Neuimker:in von Räuberei schreibt ohne die typische Merkmale zu beschreiben (Wachskrümel am Flugloch, Luftkämpfe vorm Stock, etc.).
Also nochmal als Hinweis: Lieber mehr Infos auch warum man etwas herleitet oder auch ausschließt, als zu wenig. Das gilt auch für erfahrene Imker:innen, wenn sie zum Beispiel Probleme mit Räuberei haben, zu beschreiben warum sie sich sicher sind, dass es Räuberei ist.

BTW: Mir ist im letzten Winter ein Warré-Volk eingegangen, trotz Futter und Brut auf den Waben. Wahrscheinlich weil ich die Schwammtuch-Behandlung nicht vernünftig und kontinuierlich hinbekommen habe. Das ist traurig und ärgerlich zu gleich – aber man lernt ja auch hoffentlich dabei. Das neue Volk sieht bis jetzt stark und ordentlich aus: Sommerbehandlung mit Liebig-Dispenser und im Winter mit Oxalsäure …

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Nochmals Dank, das hilft mir weiter!
Gruss heike

Liebe Heike, gut dass du alles was du wusstest oder annimmst geschrieben hast. Auch hast du viele hilfreiche Antworten bekommen.

Ganz wichtig sind wirklich die AS Behandlung im Sommer und die OS im Winter, da solltest du dir nichts von Paten usw einreden lassen.

Dann kommen mir zwei Liter Futter pro Woche bei einem so kleinen Volk sehr viel vor. Wie haben sie denn diese Menge verwertet? Womöglich haben die Bienen die Waben zugepackt mit dem Futter und es war nicht mehr genug Platz für die Brut…

Ich wünsche dir viel Erfolg in diesem Jahr.
Grüße Frank

Mein erster Eindruck beim Anblick der Waben war: Das Volk war schlicht und einfach zu klein. Konnte es nicht schaffen.
Gegen den (ausschließlichen) Varroa-Tod spricht die Aussage, dass die Bienen noch auf den Waben saßen. Varroa-geschädigte Völker fliegen sich meist kahl.

Ja, das stimmt. Es waren noch recht viel Bienen, zum Teil sassen sie noch auf dem Brutnest, zum Teil lagen sie unten (leider nicht aufgehoben oder Foto gemacht…

Das weiss ich nicht. Aber auf den Waben sieht man doch ein einst nicht so kleines Brutnest, würde ich denken?

Leerfliegen geht aber nur bis zu einer bestimmten Temperatur. Wenn es sehr kalt wird und es schon zu wenig Bienen sind bleiben die auf den Waben sitzen und verklammern.

Also Tod durch Erfrieren, aufgrund von Bienenmangel durch Varroabefall…

Aus der Ferne ist die Ursache schlecht einzuschätzen.
Auch würde ich nicht alles der Varroa pauschal in die Schuhe schieben.
Varroa-Kot ist in bestimmten Mengen in allen Völkern zu finden.
Kahlfliegen wird in Studien auch CCD zugeschrieben, Vergiftung durch PSM.

Rolf

Hallo Mani, wie hast du denn einen Varroaboden in die BK eingebaut? Klingt sehr interessant.

Hallo Svenja, ich habe mir den Varroaboden bei Sebastian Ganzer gekauft, wenn du nach Bienen Seb googelst, findest du seine Seite und den Online Shop. Ich find den Boden gut, manche hier waren nicht so begeistert, weil die durchlässige Seite aus einem relativ engmaschigen Drahtgeflecht besteht über das die Bienen krabbeln müssen um zu den Waben zu kommen. Zusammen mit dem Boden muss man lange Verschlüsse für den Boden der BK mit kaufen, weil sich ja durch die Höhe des Bodens die Höhe des Bodens vergrößert, aber das bietet Bienen Seb auch mit an!!!
Auf meiner Stockkarte sieht man ein bisschen davon! Bienenkiste in Eresing - Erfahrungsberichte - Mellifera Diskussionsforum (mellifera-netzwerk.de)

Summende Grüße
Mani

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Hallo zusammen,
ich bin auch Anfäger (erster Winter) - möchte aber dennoch kurz meinen Senf dazu geben.

Ich habe nämlich letztes Jahr auch mit einem sehr kleinen Volk (600g !!! Nachschwarm) begonnen.
Allerdings schon Anfang Mai.
Habe dann von Sebastian Ganzer ein paar hilfreiche Tipps zum Umgang mit solch kleinen Völkern bekommen. V.a. „päppeln“ - d.h. stetig und in kleinen Mengen füttern.
D.h. ich habe ca. jeden zweiten Tag (je nach dem ob sie das alte Futter geleert haben) mit 500ml 1:1 gefüttert.
Mein Volk hat sich rasch entwickelt und hat im ersten Jahr die Kiste ca halb ausgebaut.

Dennoch denke ich, dass solch ein kleiner Schwarm für Anfänger ungeeignet ist. Bzw. es sehr viel schwieriger macht - hätte ich meinen Schwarm erst im Juli bekommen hätte es vllt. genauso gehen können wie bei Heike!

An die Veteranen - welche Schwarmgröße (Gewicht) ist als „normalschwer“ einzuordnen?

VG
Roman

Da magst du wohl Recht haben … alles sehr ungünstig: kleiner Schwarm und sehr spät plus Varroalast. Allerdings hätte eine Sommerbehandlung mit AS auch mehr Schaden anrichten können, bei so einem kleinen Volk, als zu helfen – das muss man abwägen …
Bzgl. Schwarm: Was ist schon normal? Aber alles zwischen 1,5 und 2,5 kg finde ich bei einem Vorschwarm nicht überraschend :man_shrugging:
Mein letzter für die Warré hatte bestimmt 2,5 kg, der war ordentlich. Der aus meiner Bienenkiste im letzten Jahr war eher zwischen 1 und 1,5 kg … das war aber auch kein wirklicher Vorschwarm aber auch noch kein Nachschwarm :thinking::astonished: Der Schwarm ist los, wir haben ihn eingefangen und einlogiert und dann ist er wieder ausgezogen und in die alte Bienenkiste wieder rein. Danach haben wir die alte Weisel irgendwann tot gefunden und eine Woche später wurde wieder geschwärmt … nachdem sie wieder ausgezogen sind (allerdings in die Schwarmkiste) konnten wir sie nach Veränderungen an der Beute fest einlogieren :roll_eyes: #wiederwasgelernt

Vielleicht machen ja dieses Jahr noch ein paar mehr mit und stellen Bilder und das Gewicht ein.
Dazu war dieser Thread gedacht:

…und das muss man erstmal gut hinkriegen, das Abwägen - :woozy_face:…ist schon irre vielvältig, das Umgehen mit den Bienen!

Hallo,
Bei einem „neuen“ Schwarm behandle ich grundsätzlich nicht mit AS. Erst dann im Winter die OS Behandlung. Schwärme sind normalerweise varroafrei - so meine Informationen.
Gruß Ralph

Soviel ich weiß, sind die Schwärme eher varroaarm (siehe zum Beispiel hier) und eine Behandlung erfolgt dann gegebenenfalls mit OS oder MS (jedenfalls auch keine AS-Behandlung, wie Du es auch praktizierst):

„Je nach Anfangsbelastung relativ unbelastet“ verstehe ich jetzt so, dass man das besser kontrollieren sollte. Auch im Buch „Imkern mit der Einraumbeute“ wird auf S. 102 zur Varroa-Kontrolle auch allgemein bei Jungvölkern geraten:

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Leute behandelt eure Bienen!
Verlasst euch nicht auf Halbwissen oder die Puderzuckermethode, dass diese Schwächen hat muss jedem klar sein.
Dann könnt‘ ihr - normalerweise - Varroa als Todesursache im ersten Winter, in dem die meisten Neu-Bienenhalter ja noch sehr unsicher sind, ausschließen…
Haltet euch an Anleitungen, nicht nur beim behandeln, sondern auch beim Füttern, dann sollte es mit dem Ein-und Überwintern eures ersten Bienenvolkes auch klappen.

Gruß
Markus

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Soweit ich mich erinnere steht im Bienenkisten-Buch, dass man die erste Behandlung im August aussetzen könnte, aber dann wenigstens die eigentlich zweite im September …
Ich bin ganz bei @tyson: Geht nach Anleitung vor, dann müsst ihr euch nachher nicht wundern, warum es nicht klappt! Herumprobieren könnt ihr später, wenn ihr mehr Erfahrung habt immer noch. Und selbst, wenn ihr nach Anleitung vorgeht, kommen jede Menge Fragen und Probleme … da muss man nicht noch welche dazu schaffen, die man mit Anleitung nicht hätte.

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@Cupido, Deine Erinnerung trügt Dich nicht - siehe die offizielle FAQ der Bienenkiste:

Und ja, es ist definitiv wichtig, sich an die vorhandenen Anleitungen zu halten (die Bienenkiste ist da offenbar bestens dokumentiert, was mich immer wieder positiv erstaunt) und erstmal praktische Erfahrungen mit den empfohlenen Maßnahmen zu sammeln.

@Heike0: Ich wünsche Dir nach dieser üblen Erfahrung einen guten Neustart! Auch Rückschläge helfen, dazu zu lernen, so schmerzhaft sie auch sind. Frage lieber einmal zuviel als zuwenig. Wie Du siehst, sind hier Bienenmenschen mit viel Erfahrung* unterwegs, die gerne und kompetent helfen!

Liebe Grüße,
Michael

(*) Ich selber habe auch noch viel zu lernen und darf mich als ebenfalls letztjähriger Frischling noch lange nicht dazu zählen.

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