Ich stelle mir als Anfänger die Frage ob ich mir eine Schleuder für meine ERB Rähmchen kaufen sollte.
Am liebsten würde ich eine einfache gebrauchte Handschleuder nehmen. Allerdings fehlt bei vielen Angeboten eine Angabe zur maximalen Größe der Rähmchen.
Gibt es von euch irgendwelche Erfahrungen worauf man achten sollte?
In der Regel passen die ERB Rähmchen in eine Schleuder in die Dadant Brutraumrähmchen passen.
Was bei den Händlern gewöhnlich als Höhe eines Rähmchens angegeben ist, ist beim ERB Rähmchen die Breite (28,5cm). Händler gehen üblicherweise von Breitwaben (Magazin Beuten) und nicht von Hochwaben wie bei der ERB in ihren Beschreibungen aus.
Weil die Anschaffung einer neuen Schleuder mit höheren Kosten verbunden ist, würde ich immer zuvor ein ERB Rähmchen als Muster zum Händler schicken.
Die Links werden sich vermutlich ändern aber hier mal Stand heute eine Auswahl an Schleudern in die ERB Rähmchen passen müssten.
Ich habe beim letzten Schleudern mal meinen Aufbau fotografiert:
Die 4 Wabeschleuder mit 60 cm Kesseldurchmesser ist auf eine Versteifung geschraubt. Wenn man die Waben kopfüber hinein gibt, ist der Schwerpunkt niedrig und die Schleuder rüttelt auch bei vollen Waben nicht. Der Honig geht durch ein Doppelsieb in den 25 kg Eimer mit Hahn. Je nach Völkerzahl braucht man davon mehrere zum Wechseln. Der Honig kann direkt aus dem Eimer abgefüllt werden, oder er wird gerührt.
Der Aufbau ist für meine 3 Wirtschaftsvölker ausreichend. An einem Nachmittag hat man die Ernte verarbeitet.
Ich mache bislang nur Presshonig von meinen Warrés und der Bienenkiste. Habe also vom schleudern keine Ahnung.
Dirk Unger sagt in seinen Video das die Waben schräg nach oben angeordnet sind.
Macht ja auch Sinn wenn der Honig nicht aus den Waben herauslaufen soll.
Nach seiner Aussage müsste die Wabe der ERB also liegend geschleudert werden. Also in einer riesigen Trommel die wahrscheinlich keiner hat.
Ist das schleudern trotzdem noch effektiv ? Und funktioniert gut?
Waben aus der Einraumbeute müssen nicht liegend geschleudert werden. Das macht man bei Rähmchen in anderen Maßen (DNM, Zander, …) ja auch nicht. Die Zentrifugalkraft steht beim Schleudern in einer normalen Korbschleuder halt senkrecht auf der Wabe. Dabei ist es also egal, ob die Wabe auf der linken oder der rechten Seite, aufrecht oder kopfüber im Korb steht. Die Gravitationskraft spielt m.E. beim Ausschleudern aus den Waben eine geringe Rolle spielen. Sie kommt erst beim Herabfließen des Honigs an der Innenwand der Schleuder und beim Abfluss in den Eimer zur Geltung.
Bei großen Schleudern, in denen die Rähmchen in radialer Richtung eingesetzt werden, ist es dagegen vermutlich von Bedeutung, dass die Waben in der richtigen Orietierung eingesetzt werden.
Stimmt, aber dafür gibt es ja auch einen Grund.
Die einzelnen Zellen auf der Wabe zeigen ja quasi schräg nach oben, also nicht rechtwinklig von der Senkrechten aus)
Beim Schleudern stehen dann die Rähmchen in der Schleuder hochkant, geschleudert wir in „Fahrtrichtung“ des Rähmchenbodens.
So geht der Honig am einfachsten aus den Zellen.
Also extrem gesagt, wenn du eine Tasse normal in die Schleuder stellst, dann geht auch wenig raus und es dauert länger als wenn du die Tasse legst und in Fahrtrichtung des Tassenbodens schleuderst…
Ich habe 2018 eine 4 W Pro Handschleuder vom Holtermann geholt. Mit Absicht so, dass da auch Dadantbrutraumrähmchen rein gehen. D.h. da passen auch ERB Rähmchen rein, das ist ja nichts anderes als Dadant Hochformat. Hatte auch darauf geachtet, dass die Schleuder keine Mittelwelle hat, damit die Rähmchen sich drehen lassen, ohne die vollständig wieder rausnehmen zu müssen. War eigentlich sehr zu frieden damit. Allerdings brauche ich die nicht mehr, da ich nach und nach alles auf Oberträgerbeuten umstellen will. Steht ungenutzt rum …