Schimmel in der Mellifera-Einraumbeute

Danke, ja hab ich gemacht. Leider nicht wirklich passendes für meine Situation dabei gewesen. Bevor ich weiter investiere in irgendwelche Klimadeckel, will ich erstmal das Schwarmwissen nutzen um potentielle Fehler zu erkennen.

Das dürfte nur funktionieren, wenn Du das Papier alle paar Tage austauschst. Sonst schaffst Du neue, große, feuchte Oberflächen, die erst recht schimmelanfällig sind.

Ich sehe auf Deinen Fotos kaum Propolis. Vielleicht verbessert sich die Situation von selbst, wenn nach und nach alles propolisiert wird. Propolisierte Flächen schimmeln kaum.

Gruß
Heiner

Ich versuche es jetzt mal mit dem Küchenpapier und beobachte das. Die ersten zwei Tage hat es jedenfalls ganz gut funktioniert. Die Feuchtigkeit wird vom Wachstuch und Schied weggeleitet und die Kontaktstellen mit Wasser somit weniger. Naja, ein Versuch ist es wert.

Gibt es denn die Möglichkeit, dass ihr hier mal ein paar Bilder postet, auf denen man erkennen, wie es in euren Beuten aussieht mit der Verfärbung?
Gruß,
Philipp

Die Beuten sind ein bis eineinhalb Jahre bezogen, Stand gestern Nachmittag.

Die am längsten Bezogene:

Weitere:

Mit Wachstuch:

Revisionsklappe einer anderen:

Schied einer anderen dessen Feuchteproblem sich geregelt hat:

Und eines mit Problem:

Fluglochbereich von unten älterer Bauweise, gut ein Jahr bezogen:

Hallo Karl,
vielen Dank für deine Bilder. Gut zu wissen, dass die Dunkelverfärbung normal zu sein scheint und keinen Schimmelbefall (im Anfangsstadium) darstellt.
Deine Methode mit dem zurückgefalteten Wachstuch mit Schied ohne Schimmel finde ich auch gut! Das werde ich auch probieren, wenn es mit dem Küchenpapier nicht hinhaut…

Hallo @P_Dieterich ,
ich befürchte mit dem Küchenpapier wird es nicht klappen denn in dem Papier setzen sich gegenüber dem Wachstuch Pilzsporen fest und können dann dort wachsen und sich vermehren.
Im/auf dem Wachstuch setzen sich normalerweise keine Schimmelsporen fest weil das im Wachs in minimaler Menge enthaltene Propolis wie ein Antischimmelmittel wirkt.
Nur wenn auf dem Wachstuch sich eine konstante Feuchtigkeit befindet besteht die Gefaur der Schimmelbildung in der Feuchtigkeit, nicht im Wachstuch selbst da dieses selbst ja Feuchtigkeit-abweisend ist.
Gruß Jörg

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Hallo Jörg,
danke für die Antwort. Da hast du wohl recht. Meine Hoffnung war, dass sich die Feuchtigkeit auf dem Papier so verteilt, dass an der Schnittstelle zum Schied eben nicht mehr permanent das Wasser steht. Ein Blick heute hat aber gezeigt, dass der Plan wohl nicht aufgeht. Ich werde daher versuchen, das Wachstuch so zurück zu falten, dass der Großteil des Schieds oben nicht vom Tuch bedeckt ist.

Hallo Tagin, hast du denn mit dem Klimadeckel nun schon deine Erfahrungen gemacht? Bilder sich Schimmel?
In meiner ERB war heute alles am schimmeln. Ich stelle das Konzept der ERB ziemlich in Frage


So sehen die Rähmchen von oben aus. Schied auch am schimmeln

Das mit dem Schimmel wird zum Problem, wenn die Feuchtigkeit, die die Bienen beim Atmen erzeugen, nicht entweichen kann. Sie schlägt sich dann in den kalten Ecken nieder und sorgt dort für Schimmel.

Die Lösung ist, entweder die Beute stark von allen Seiten isolieren, also die kalten Ecken ausschließen, oder die Feuchtigkeit in der Luft reduzieren. Oder beides.

Ich habe in meinen ERB keine Wachstücher aufgelegt, sondern einfache Baumwolltücher (alte Bettwäsche). Der Boden ist bei mir offen und das Schied ist nur ein Brett. Ich weiß, dass das anders empfohlen wird, aber bei mir gibt es keinen Schimmel. Irgendwo muss die Feuchtigkeit eben entweichen können.

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Was die Vermeidung von Schimmel in der Einraumbeute angeht, habe ich dieses Jahr einen gewissen Erfolg erzielt :muscle: und den möchte ich gerne mit Euch teilen, denn vielleicht helfen diese Anregungen ja dem einen oder der anderen. :slight_smile:

Also: Ich habe kürzlich eine Durchsicht meiner Einraumbeute gemacht. Vielmehr war es eine „Draufsicht“, denn letztlich habe ich kein Rähmchen gezogen und die Beute rasch wieder geschlossen, denn das, was ich vorfand, machte mich sehr zufrieden und war kein Vergleich zum März 2021:

Was habe ich nun anders gemacht als in den Jahren zuvor bzw. inwiefern unterscheidet sich meine Mellifera-Einraumbeute (Baujahr 2020 mit geschlossenem Boden) von der „Standard-Betriebsweise“ der MERB?

  1. Ich habe das Wachstuch durch ein Leintuch ersetzt:

  1. Ich habe erstmals einen Dämmdeckel bzw. eine „Klimazarge für diffussionsoffenen Deckel“ von Robert Friedrich (strohbeuten.de) eingesetzt. Hier die Beute noch ohne den aufgesetzten Original-Blechdeckel:

  1. Ich habe ein Dach gebaut, das die Beute vor den gröbsten Niederschlägen (und im Sommer auch vor Sonneneinstrahlung) schützt:

  1. Ich habe die Rähmchen auf beiden Seiten mit einem Mellifera-Strohschied abgeschlossen (siehe 2. Foto oben).

Ansonsten war das Flugloch über den Winter maximal offen (mit Mäusegitter) und alle Lüftungslöcher im Boden und seitlich waren weiterhin offen. Keine weiteren Maßnahmen im „unbelebten“ Raum hinter dem Trennschied. Ebenso war der Standort der Beute unverändert.

Ich kann natürlich nicht sagen, welche dieser Änderungen entscheidend war oder ob es vielleicht das Zusammenspiel all dieser Maßnahmen war. Unterm Strich habe ich jedenfalls - im Gegensatz zu früher - keinen nennenswerten Schimmel entdeckt und ich bin sehr froh darüber! :smile:

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ich bin gespannt, wie es in diesem Jahr bei uns aussehen wird. Ich habe zwar keinen Klimadeckel auf der MERB (nur auf der Strohbeute daneben), aber auch schon länger ein größeres Dach, ein Leintuch anstelle des Bienenwachstuchs und ein Strohschied (auf der anderen Seite das doppelte Trennschied direkt an der Wand)

Guten Tag Michael @EmmBee

Glückwunsch, so wie es aussieht hast Du ein potentes Volk in der Kiste.
Ist das Rähmchen an Pos 3 eine Futterwabe aus einer anderen Kiste oder welchen Grund hat die senkrechte Drahtung?
Wieviel Futterrähmchen hast Du insgesammt in der Kiste?
Wann hast Du geschiedet?

Beste Grüße
Jürgen

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Danke sehr, Jürgen @JBL! :slight_smile:

Sehr gute Frage! :slight_smile: Das Rähmchen war ursprünglich mal eine Weiselprobe gewesen (Ergebnis: negativ) und das Volk hatte daraus erfolgreich eine neue Königin gezogen. Es hat Standard-Dadant-Format (also eigentlich horizontal). Um die Brutwabe verwenden zu können, musste ich sie um 90° drehen, dafür ein „Ohr“ absägen und die fehlenden Träger durch Nägel improvisieren. Ich plane, dieses Rähmchen in diesem Jahr auszusondern, auch weil mir die Statik nicht ganz geheuer ist.

Das weiß ich nicht, denn ich habe das Jungvolk in seinem ersten Jahr ziemlich in Ruhe gelassen.

Die Anordnung, so wie Du sie jetzt siehst, ist seit dem Einschlagen des Schwarms im Mai 2022 unverändert. Norberts @Naturbauimker Rat war ja, den Wintersitz klein zu halten. Aus meiner Sicht hatte das Volk den vorhandenen Raum ausreichend ausgebaut und die Rähmchenanzahl (8) war für den Wintersitz ebenfalls im grünen Bereich, so dass ich hier auch nichts weiter verändert habe. Ich habe von Anfang an die 2 Strohschiede eingesetzt, damit die Bienen genügend Zeit hatten, sie ausreichend zu propolisieren.

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Vorsicht beim Bienenfutter!!!
Meinem Imkerpaten ist schon ein starkes Bienenvolk verhungert, meiner Meinung nach das letzte was dem Tier in Imkers Obhut widerfahren darf.

Glückwunsch Michael @EmmBee ,
alles richtig gemacht.
Das mit dem Leinentuch, Bienen eng halten, Klimadeckel, Lüften, Beute hoch stellen, Wärmeschied usw. habe ich bisher auch so gemacht und ebenfalls Erfolge damit.
Bezüglich Futter verlasse ich mich nicht auf die Anzahl Futterwaben, sondern auf das Gewicht der Beute. Es ist ja viel Futter über Kopf auf allen Rähmchen verteilt.
Mein neuester Versuch ist, auf 9 Waben im Sommer aufzufüttern, im Dezember eine volle Futterwabe in den Leerraum hängen und die Bienen den ganzen Winter auf 8 Waben überwintern zu lassen.
Dadurch schimmeln keine Randwaben und die Bienen müssen weniger heizen.
So ca. jetzt hänge ich die volle Wabe wieder dazu. So ähnlich wurde es mir im Imkerlehrgang gelehrt. Mellifera tendiert ebenfalls zum eng halten im Winter.
Der Futterverbrauch im Winter (September bis März) war dadurch extrem gering, unglaubliche 2,9 kg!!! Maximum bei allen Völkern war bisher 6 kg.
Weiter viel Erfolg.

Viele Grüße

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Ich habe heute zum ersten Mal kurz in die beiden Beuten am Haus geguckt (die Kirsche bei der Nachbarin blüht). In der Strohbeute ist kein bisschen Schimmel. In der Einraumbeute daneben habe ich jedoch etwas Schimmel entdeckt (habe aber keine komplette Durchsicht gemacht). Auch in dieser Beute liegt ein Leintuch, über den leeren Raum habe ich jedoch das Wachstuch liegen, damit das Leintuch dort nicht in den leeren Raum fallen kann, da das Tuch in diesem Bereich so leicht ist und nicht am Rand hält (das Tuch ist dort nicht propolisiert). Beim Abnehmen des Wachstuchs hat es sofort ordentlich getropft, am Boden und an den Rändern ist Schimmel zu sehen. Im Bereich mit dem Leintuch habe ich auf den ersten Blick keinen Schimmel gesehen. Ich werde das Leintuch nun über dem leeren Raum mit Reißnägeln o.ä. fixieren und das Wachstuch ganz weglassen

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Guten Tag Michèle @Salome

aus welchem Grund deckst Du den unbesetzten Honigraum nach oben ab?
Bei meiner Kiste ist das Wachstuch zurück geschlagen, Lüftungen unten/oben sind geöfnnet.
Es ist keine Feuchtigkeit oder Schimmel sichtbar.

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Bei den jetzigen steigenden Aktivitäten der Bienen entsteht natürlich einige Feuchtigkeit.
Da kann es schon zum Tropfen kommen. Die teilweise noch niedrigen Nachttemperaturen spielen auch eine Rolle.
Starke Völker, ohne Leerräume, sind der beste Weg zum schimmelfreien Winter.

Rolf

ich hatte das Wachstuch früher immer ganzflächig oben drauf, bin davon ausgegangen, dass es so gedacht ist (ich habe es auch bei anderen Imkern so gesehen). Normalerweise nutze ich das Wachstuch gar nicht mehr, im Herbst habe ich es aber wie beschrieben (dummerweise) aus dem beschriebenen Grund aufgelegt. Ich werde das nun natürlich nicht mehr so handhaben. Die Lüftungen habe ich beide geöffnet

In der Strohbeute nebenan ist der Raum hinter dem Schied sehr klein (es passen 10 ERB-Rähmchen in die Beute), aktuell ist noch Platz für ein Rähmchen frei

Meine Schimmelerfahrung: ich hatte zum Winterbeginn auch relativ viel Wasser unter dem Wachstuch bemerkt und dann sofort stattdessen ein Leinentuch aufgelegt (wie ich es auch bei meinen Dadantbeuten habe). Bis vor kurzem war dann alles schimmelfrei, bis ich die erste Durchsicht gemacht habe: da hatte ich dann versehentlich eines der mitgelieferten doppel-Trennschiede nicht ganz bis zum Anschlag geschoben und eine Woche später war an den Stellen dahinter Richtung Leerraum oben Schimmel. Seit ich das Schied wieder ganz dicht gemacht habe, ist der Schimmel wieder weg.
Letztes Jahr hatte ich an der fluglochnahen seitlichen Außenwand mal temporär ein Feuchteproblem, dass aber von alleine wieder verschwand. Bei meinen Dadantbeuten mache ich in solchen Fällen dann seitlich ein Trennschied oder eine Dämmplatte+Trennschied rein, das hilft da ganz gut.
VG Claudia

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