Das eine Volk hat seit Mitte Dezember ca. 4kg Vorräte verbraucht, das zweite Volk ca. 7kg (das mit dem Wchskrümeln). Ist das nicht zu viel? Könnte es daran liegen, dass sich trotz der Leiste eine „Mitesser“ in die Kiste geschlichen hat? Sind die vielen Wachskrümel vielleicht das Werk einer Maus? Allerdings habe ich auch seit Anfang Januar immer bei Frost Eis auf dem Flugbrett gesehen. Das deutet ja auch auf Brut hin.
Was denkt ihr?
Und habt ihr einen Tipp bzgl. Futter? Es sind vielleicht noch 7kg Vorräte in dem Volk vorhanden. Das wird sehr eng. Wann und wie würdet ihr eingreifen?
Viele Grüsse
Jette (die das Summen sehr vermisst hat!)
Mäuse? Ich würde reinschauen, dann kriegst Du Sicherheit. Ferndiagnose ist sehr schwierig.
Futtervorrat? Ich habe keine BiKi-Erfahrung, denke aber 7kg sind sehr wenig, auch wenn sie es nicht mit Mäusen teilen. Sie haben ja schon viel verbraucht, und jetzt vergrößern sie (wenn sie nicht von Mäusen gestört werden) das Brustnest. Das bedeutet Wärmebedarf, entsprechend Verbrauch, wenn es wieder kälter wird (bzw. nachts ist es ja kalt, je nachdem wo Du bist).
Wenn es erst wieder kalt ist, nehmen sie tendenziell das Futter schlechter an
@Linus und @Siegfried vielen Dank für eure Hinweise. Ich habe die Kiste heute noch nicht aufgemacht. Es ist zwar sonnig, aber 10 Grad ist ja doch noch recht frisch.
Ich habe durchs Flugloch geschaut und hinten die Klappe aufgemacht. Alles ziemlich unauffällig. Interessanterweise liegen die Wachskrümel da, wo gar keine Waben sind (Kiste ca. 2/3 ausgebaut.)
Die Wachskrümel waren hell oder gelb, keine Mottenkotspuren, wie auf dem Vergleichsfoto zu sehen.
Vielleicht ist es ein sehr reinliches und hungriges Volk. Auch keine toten Bienen im vorderen Teil der Kiste zu sehen, nur ein paar wenige verschimmelte im Honigraum.
Füttern sehe ich als sehr notwendig an, der Wetterbericht sagt für die nächsten 2 Wochen milde 10 - 12 Grad vorher, aber mehr leider auch nicht. Da finden sie zwar etwas Pollen an Krokussen, Schneeglöckchen und Hasel, Nektar aber wohl kaum…?! Es sind ca noch 4-6 Wochen bis zur Obstblüte.
Hat jemand Erfahrung damit, zu dieser Jahreszeit zu füttern? Flüssig (welches Verhältnis) oder mit Futterteig? Bei welchen Temperaturen nehmen sie es überhaupt an? Ich wäre über Hinweise sehr dankbar!
Noch ein Gedanke, nachträglich… Wachsmotte kann tatsächlich gut sein, bei den jungen Larven sind die Kotkrümel noch ganz klein und unauffällig. Vielleicht sitzen sie an den Anfangsstreifen an denen noch keinen Waben gebaut sind, daher tun die Bienen nix dagegen. Kontrolle bei nicht zu kalten Wetter sollte helfen. Dein Volk scheint ja dem Bild nach schön groß zu sein. Wenn die ne Königin haben werden die der paar Larven vermutlich auch alleine Herr…
Hi Jette,
Wie du richtig annimmst, werden deine Bienen in nächster Zeit keinen Nektar eintragen. Die meisten Pflanzen honigen erst so ab 16°. Selbst wenn, die meisten deiner Bienen sind mit der Aufzucht und nicht mit dem Nektarsammeln beschäftigt. Sie kommen jetzt in die Phase, wo sie je nach Volksstärke 1-2 kg Futter/Woche verbrauchen wollen, sofern es da ist. Unter rund 5kg Futtervorrat gehen die Bienen allerdings in einen Hungermodus und fahren das Brutgeschäft zurück. Das willst du aber im Normalfall nicht. Also: füttern!. Und zwar Futterteig. Für flüssig ist es einerseits zu kalt, andererseits kostet es zu viel Kraft, das Flüssigfutter in Honig zu verwandeln. Gib ihnen guten Gewissens 2-3kg Futterteig und schau in 1-2Wochen nach, wieviel noch da ist. Bei Bedarf (wird vermutlich eintreten) nachfüttern.
Ich würde gerne nicht widersprechen aber ergänzen, dass ich bei dem momentanen milden Wetter, auch wenn die Nächte kalt sind, gute Erfahrung mit Flüssigfutter mache. Flache Schale auf den Oberträgern, dann braucht es nur eine Halbzarge oder weniger, und das Extravolumen hält sich in Grenzen.
Ich sehe kein Mäusekot, bezogen auf diesen Teil der Frage also eher Beruhigung.
Jetzt lieber Nach-Füttern, wurde bereits geschrieben.
Ich denke, die Wachskrümel stammen ganz normal vom Futter-Abbau.
Wachsmotten halte ich für unwahrscheinlich, denn diese brauchen die Nestwärme. Das Foto lässt aber auf ein agiles Volk schließen, die haben das nebenbei im Griff.
Hallo zusammen,
Vielen Dank für die Rückmeldungen!
Ich habe Futterteig bestellt, weil ich noch keinen eigenen Honig habe. Meine beiden Völker hab ich erst letztes Jahr im Mai als Schwarm bekommen und das bisschen Honigwaben, dass das andere Volk in den Honigraum gebaut hatte, haben wir schon vernascht.
Versuchsweise habe ich heute Mittag etwas warmen Sirup in den Honigraum direkt an die Waben/Trennschied gestellt. Ein paar Bienen waren interessiert, aber nicht so ein Ansturm, wie bei der Auffütterung im Herbst.
Interessant ist es aber schon, wie unterschiedlich die Völker sich verhalten. Der Schwarm hat die Kiste ca. 2/3 ausgebaut und war mit 16kg Vorräten im Herbst gestartet. Dieser Bien scheint einen ganz anderen Stoffwechsel zu haben, als das andere Volk, dass größer war und doch deutlich weniger Vorräte verbraucht hat…
Wenn es wärmer wird, mache ich die Kiste auf und berichte, falls es was zu berichten gibt.
LG und einen guten Start in den Frühling für euch und eure Bienen!
Jette