Kleine Kiste großer Erfolg?

An der Fischermühle in Rosenfeld startet das neue Forschungsprojekt „Imkern in 45-Liter-Beuten“.


Dies ist ein Begleitthema zum ursprünglichen Beitrag unter https://www.mellifera.de/blog/biene-mensch-natur-blog/kleine-kiste-grosser-erfolg.html

Moin,

die Fischermühle hat ja auch einen neuen Versuch mit kleineren Beuten begonnen

nu lass uns nicht doof sterben, erzähl schon :slight_smile:

mfg Dirk

Du gestattest, Michèle? :slight_smile:

Hier bitte:

Sieht doch ganz vielversprechend aus:

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Gibt es denn schon erste Erfahrungen mit der 45L Beute? Also wie die Bienen bauen, schwärmen, Honig eintragen?

Ich würde gerne testweise ein bis vier Beuten in der Art nachbauen. Um sie im kommenden Jahr bei meinen Bienen zu verwenden. Werden die Baupläne von Prototypen von euch geteilt oder wartet ihr lieber, bis ihr eigene Erfahrungen damit gemacht habt?

Herzlichen Gruß,
Selma

Das würde mich ebenfalls sehr interessieren. Gibt es hier schon eine Antwort?
Danke und Gruß von der Ostsee

Hallo Ostseeimker,

die Antwort steht in dem verlinkten Artikel:

„Nach vier bis fünf Jahren haben wir Aussagen dazu“, sagt Norbert Poeplau zu dem neuen Langzeitprojekt.

Gruß Heiner

Lesen kann ich auch. Allerdings würde mich tatsächlich der Eindruck nach der ersten Saison auch schon interessieren. Wie die Bienen durch den ersten Winter gekommen sind, was ein sehr wichtiger Aspekt ist, kann man erst im Frühjahr 2021 sagen und tatsächlich eine erste Langzeit Einschätzung erst nach mehreren Jahren geben.

Mich hätte einfach mal der Aktiengesellschaft suave und die ersten Erfahrungen interessiert.

Ich habe mir diesen Winter zwei Kisten für jeweils 10 Rähmchen gebaut. Der Hintergrund war bei mir -neben der Lagerung übriger Rähmchen im Winter- mein Plan, In Zukunft ohne Ameisensäure auszukommen: Im vergangenen Juli habe ich erstmals eines meiner Völker in Flugling und Brutling aufgeteilt. Das war wesentlich einfacher, als ich es mir vorgestellt hatte. Beide Teile haben sich nach der Oxalsäure-Behandlung prächtig entwickelt…

Natürlich muss sich erst noch zeigen, wie sie durch den Winter kommen. Trotzdem fand ich, der Vorgang hat sich sehr gut und erstaunlich stressarm angefühlt.

Mein Plan ist also, in Zukunft dann bei beiden Völker an diesem Stand alle Brut zu entnehmen. Die Brutlinge bringe ich weg, außerhalb des Flugradius. So kann ich alle Völker an einem Stand gleichzeitig behandeln. Anschließend würde ich sie in der Regel wieder vereinigen. Außer in Jahren wie diesem, wo ich Interessenten für Ableger haben.

Aber vielleicht sollte ich ja auch mal ein Volk über den Sommer in der Ablegerkiste lassen.

Im übrigen habe ich die Kisten aus 20mm 3-Schicht Platten so gebaut, dass sie nebeneinander etwa so breit sind wie die Einraumbeute. Für bessere Stapelbarkeit im Fall der Fälle.

Soviel zu meinen Plänen. Ich werde weiter berichten.

Hallo @Mariachi247 ,
was ist eigentlich aus deinen Bienen in den kleinen Beuten geworden ?
Hat sich eigentlich ganz gut angehört.
MfG
Jörg

Ja, das ist eine spannende Sache. Dieses Jahr wars anfang Juli soweit.
Ich habe den Eindruck, dass die Oxalsäure-Behandlung viel schonender ist, als die Ameisensäure. Auch das Teilen der Völker ist weniger stressig, als ich mir immer vorgestellt hatte. Geht einfach recht schnell mit der ERB.
Ich hatte diesen Sommer die weisellosen „Brutlinge“ im Flugradius aufgestellt, weil ich gelesen habe, dass die Bienen die Brut nicht so weit im Stich lassen, dass sie verkühlt. Das Wetter hat auch gepasst, und die Brutlinge sind super raus gekommen. Alle haben (regen bedingt extrem spät!!!) wieder eine Königin gehabt. Vor lauter Ungeduld habe ich so fleißig kontrolliert, dass ich zwei der Damen direkt nach einem Flug mit „Samen-Paket“ am Hinterteil entdeckt habe. Das Brutnest ist dann bei allen drei förmlich explodiert und die Bienenmasse war -gefühlt- nach 4 Wochen wieder wie zuvor.

Nur die „Kunstschwärme“ sind mir dieses Jahr nicht optimal gelungen. Die haben stark an Bienenmasse verloren und das Brutnest wurde nur zögerlich vergrößert. Ich vermute, dass ich zu wenig ausgebaute Waben gegeben hatte. Ich hatte ja nur insgesamt 4 Völker gehabt und da war nicht viel Überschuss. Ich habe dann zwei der Kustschwärme mit anderen Völkern vereinigt. Ich hatte im Frühjahr genug Kummer mit einem zu kleinen und bei den bösen Spätfrösten nach meiner Meinung letztlich erfrorenen Volk. Das mach ich nicht mehr. Wer nicht groß wird, wird vereinigt :slight_smile:

Fazit: Für mich fühlt sich die Methode gut an, bisher sind meine Erfolge ausreichend. Schließlich bin ich nach der Vereinigung der zwei Kunstschwärme immer noch „ein Volk im Plus“. Ich werde das weiter so betreiben. Aber jetzt erst mal plane ich die Winterbehandlung und hoffe auf eine gute Auswinterung im nächsten Frühjahr.

Danke für die schnellen Infos
Gruß Jörg

Vielen Dank @Mariachi247 für den ausführlichen Bericht, das ist sehr interessant.

Nachdem ich mich im letzten Juli ebenfalls nach ersten Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt mit den 45 l Beuten erkundigt hatte und auf Ergebnisse in 4-5 Jahren hingewiesen wurde, habe ich mich auch an einem solchen Prototyp versucht.

In diese kleine Beute wurde direkt ein kräftiger Schwarm eingeschlagen, noch bevor ich dazu kam sie zu streichen. Leider ist der Schwarm am zweiten Tag wieder aus- und in eine andere, nah stehende Beute eingezogen, so dass ich bisher nichts weiter berichten kann, außer ein Foto zu zeigen. Die Beute wurde aus 28mm Fichtenleimholz gefertigt.

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Hallo @OstseeImker ,
hast du auch Bilder von deiner Kiste im geöffneten Zustand ?
Ich frage wegen der 4 Bohrungen oben unter dem Deckel.
MfG Jörg

Hallo @anfaengerbiene

die Lüftungslöcher sind im Prinzip wie bei der klassischen MERB angeordnet: einmal oben kurz unter dem Deckel und dann auch unten im Bodenbrett gibt es noch drei etwas größere.

Hallo @OstseeImker
Für mich bedeuten diese Löcher eigentlich ständige Zugluft , es sei denn du arbeitest mit einem Schied wie in der ERB oder kannst sie nach Bedarf verschließen
Aber dafür ist diese Beute eigentlich zu klein, es passen ja höchstens 8-9 Rähmchen in die Kiste.
Das wird wahrscheinlich der Grund sein weshalb die Bienen beim ersten Versuch wieder ausgezogen sind.
Trotzdem sage ich immer : Auf ein Neues , wer nicht wagt der nicht gewinnt.
Das soll heißen mal was Neues ausprobieren um neue Erkenntnisse zu erlangen.
In der Fischermühle wird das nur im größeren Stiel gemacht.
Gruß Jörg

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Moin,
also die Lüftungslöcher sind Mist. Wärme sammelt sich immer oben. In deinen Fall verschwindet die Wärme durch die Löcher. Besser ist es eine Zarge mit ca. 10cm höhe aufzusetzen in der sich Kleintierstreu o.ä. befindet (Kissen). Zwischen Oberträger und Kissen dann 7.5 mm Luft (Beespace). Keine Folie verwenden. Wärme sammelt sich unter dem Kissen, Feuchtigkeit kann entweichen. Die Bienen können über die Oberträger laufen um ans Futter zu kommen.

Jetzt bitte nicht die Sprüche wie „Die Traube heizt nicht die Kiste.“ Fakt ist aber das ein Warmes etwas in einen kühlen Raum schneller auskühlt als in einen warmen Raum. Um die Soll Temperatur aufrecht zu halten brauchen die Bienen in einen Kalten Raum mehr Energie.
Viel arbeiten zehrt an der Lebenszeit.

LG Dirk

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Auch möglich:
Tuch und/oder Gewebe auflegen.
Die Bienen können das verkitten und so die Lüftung selber regulieren.

Rolf

Hallo Robert @OstseeImker,

dankeschön für Deinen ersten Bericht! Sehr schade, dass der Schwarm wieder ausgezogen ist! Da machst Du Dir soviel Mühe mit dem Eigenbau und dann sowas…!

Das hatte ich mir auch gleich gedacht, als ich Dein Foto sah. Außerdem sind in der MERB 3 solcher fluglochgroßer Löcher nur im Boden des unbelebten Raums. Seitlich oben ist zwar ein Lüftungsschlitz, aber der hat nicht soviel Fläche wie die 4 Löcher Deiner Beute.

Ich habe gerade mal nachgemessen: Der Lüftungsschlitz der MERB hat ca. 21 x 2 cm = 42 cm². Das ist ungefähr die doppelte Fläche des Fluglochs. Bei Dir scheint die seitliche Lüftungsfläche (4 Löcher) nochmal doppelt so groß zu sein wie bei der MERB!

Vielleicht kann ja Norbert @Naturbauimker hier mal kurz erläutern, wie er die Lüftung seiner kleinen Beute gelöst hat? Auf den Fotos im Artikel aus „Biene Mensch Natur“ ist das leider nicht zu erkennen.

Liebe Grüße,
Michael

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Lüftungslöcher vielleicht besser nur Öffnungen oben, unten oder nicht ist aus meiner Sicht immer eine Frage, die etwas differenziert betrachtet werden sollte. Dabei ist meine grundsätzliche Auffassung folgende. Ein Bienenvolk kann sehr gut selbständig das Kleinklima regulieren. Wir können als Imker das Volk dabei etwas unterstützen.

Ein paar Anregungen und Anmerkungen:
In kleinen Bienenstock Volumen (ca. 45-60 Liter, T. Seeley, Wenn die Bienen sich Volumen aussuchen können) ist es fast egal wo das Flugloch ist (oben, mitte, unten).
Flugloch unten, blasen die Bienen einfach Luft raus wenn sie Frischluft brauchen.
Flugloch oben, verkleinern sie das Flugloch durch Propolis/Wachs wenn ihnen zu viel Warmluft abhanden kommt.
Flugloch mittig, irgend etwas dazwischen.

In großen Volumen sollte der belebte Raum vom leeren Raum durch ein Schied begrenzt werden können und so für einen, der größe des Volkes angepassten Raum zu sorgen, der dann auch wieder von den Bienen leichter klimatisiert werden kann. Hier kann der Imker also etwas unterstützen.
Spezielle Lüftungslöcher baue ich nur ein wenn im Bienenstock (z.B. der großen Mellifera ERB) unbelebte Räume vorhanden sind. Im unbelebten Raum regelt das Volk das Kleinklima nicht weil dieser Raum nicht als Bienensitz angesehen wird. Hier sollten wir uns als Imker dann durch Lüftungsöffnungen Gedanken machen, dass es dort nicht gammelt, dabei aber auch durch den Bienensitz nicht Zugluft geht. Und im Winter wenn sich das Volk zusammenzieht sollten Leerwaben auch als unbelebter Raum angesehen werden und raus genommen werden. Das gleiche gilt für Futterwaben wenn deutlich mehr als gute Winterversorgung in Rähmchen vorhanden ist. Die notwendigen Rähmchen für gute Futterversorgung müssen selbstverständlich auch im Winter im Kasten bleiben.

Konkret zur 45 Liter Eigenkonstruktion. Die Lüftungslöcher oben sind aus meiner Sicht ok solange du neben dem Bienensitz ein Strohschied oder anderes Wärmeschied hast und die Löcher, bei ganz voll mit Rähmchen bestückter Beute, geschlossen werden können. Sonst schließen sie die Bienen vermulich auch schnell selbst :slight_smile: Aus meiner Sicht wären die Lüftungslöcher oben, seitlich nicht nötig weil es eine kleinvolumige Beute ist. Und auch das Flugloch unten kann seitlich oder mittig sitzen, das wird auch kaum ein wesenlicher Faktor für das Kleinklima im Bienensitz sein. Grundsätzlich freue ich mich, dass du das Kleinvolumige im Beuten-Schwarm-Varroa-Zusammenhang mit in den Fokus deiner Beobachtungen nimmst :slight_smile:

Meine 45 Liter Beuten haben voll besetzt 8 ERB Rähmchen, das Flugloch unten mittig und keine Lüftungsöffnungen oben. Auch keine Schimmelprobleme dadurch, dass sie sehr dickwandig sind und auch Jungvölker dann bei guter Futterversorgung oder besser guter Tracht schnell auf 8 Rähmen sitzen. Frisch einlogierte Jungvölker halte ich in allen Beutensystemen also auch in 45 Liter Beuten anfangs sehr eng 4-5 Rähmchen. Das Flugloch ist ein Schlitz in einem Flugkeil. Der Flugkeil kann herausgenommen werden und so unten eine Varroa Diagnose Schale eingeschoben werden, um die Varroabelastung des einzelnen Volkes zu beobachten.

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Der Boden „meiner“ 45 Liter Beute.

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