Gibt es ein Problem mit Feuchtigkeit in der Bienenkiste?

Vielleicht sind das Faktoren, die eine Rolle spielen? Die Volksentwicklung, die @Tom37 beschreibt, ist in jedem Fall nicht „normal“. Ein gesundes Volk sollte spätestens nach der Fühtracht den Brutraum ausgebaut haben und den Honigraum füllen.

Dazu habe ich schöne, vergleichende Beobachtungen machen können: mein 1. Volk (5,5 Jahre) propolisierte „normal“, das jetzige (im 3. Jahr) überhaupt nicht. Völlig rausgezüchtet offenbar. Bei beiden Völkern habe ich keinen Schimmel gehabt.

Ob die Größe des Volks eine Rolle spielt, ist nach meinen Beobachtungen auch nicht zu sagen: mein 2. Volk hat erst im 3. Jahr den Brutraum vollständig ausgebaut, ist also eher klein, das 1. war ein riesiges Tier von Anfang an.
Aber auch das Kleinere konnte offenbar Wärme und Feuchtigkeit in der Kiste perfekt regulieren - kein Schimmel.

Nach meinem Dafürhalten ist wohl doch eher der Standort das ausschlaggebende Moment. Meine Kiste steht wind- und regengeschützt hinter einem Schuppen, hat Morgensonne und mittags lichten Schatten, Flugloch nach Süden. Dass das so ideale Bedingungen sein würden, habe ich beim Aussuchen des Standortes auch nicht erwartet. Glück gehabt!

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Das liegt aber sicher am Volk und/oder am Standort und nicht an der Bienenkiste. Selbst die kleine Wintertraube meines 2. Volkes (knapp 4 Wabengassen) hat es schimmelfrei über beide Winter geschafft.
Die Wintertraube schert sich aber auch nicht ums Raumklima, sondern um den Wärmeerhalt in ihrem Inneren.

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Ich glaube kaum dass es die Bienen schaffen ihre natürliche Baumhöhle schimmelfrei zu halten. Wichtig ist doch dass die Wintertraube in ihrem Inneren die notwendige Temperatur hält. Egal welche Höhlung sie bewohnen. Ist das Volk groß genug übersteht es den Winter und macht im Frühling groß rein. Ist es zu klein schafft es beides nicht.

Moin,

Bienen mögen keinen Durchzug

mfg Dirk

2 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Kleine Kiste großer Erfolg?

Das finde ich nicht überraschend, da die Bienen ja primär die Wintertraube heizen und nicht die Beute. Zumal ich im Winter zur besseren Belüftung das Flugloch komplett offen lasse (vom Mäusegitter mal abgesehen).
Bei meiner Dadant Beute, wird das nicht anders sein, da ich mit offenem Boden überwintert habe. Beide Völker (Bienenkiste und Dadant sind trotzdem sehr stark aus dem Winter gekommen.

Ohne eine Temperaturangabe bei der gemessenen relativen Luftfeuchtigkeit, kann man eigentlich im Hinblick auf Schimmel daraus keinerlei Schlüsse ziehen, finde ich. 80 % rel. Luftfeuchtigkeit bei z.B. 5°C bedeutet recht trockene Luft, die absolute Feuchtigkeit ist dann nur ca. 5g Wasser pro m³, das entspricht einer rel. Luftfeuchte von 30% bei 20°C, wäre also eher sehr trocken und bedingt sicher kein Schimmelproblem.

Wenn ich das richtig verstehe, vergleichst du hier die Temperatur außen auf dem Bienenkistendach (unter einem hoffentlich unterlüfteten Dach?) mit der Temperatur oben auf den Rahmen, also im Innenraum der Magazinbeute? Ich denke es ist erwartbar, das die Temperatur direkt unter dem Dach der Bienenkiste im Sommer höher liegt, wie die Temperatur im Innenraum. Ich denke um etwas zu Vergleichen sollten die Messungen an vergleichbaren Stellen stattfinden, sonst Vergleicht man sehr schnell Äpfel mit Birnen.

Viele Grüße
Norbert

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Moin in die Runde, also ich habe mit der Bienenkiste angefangen und bin im Laufe der Zeit von Warre auf Klotzbeute (Kieferstämme 2m hoch 50cm Durchmesser oben und unten je 40cm Stirnholz, seitlich Öffnung um evtl. an das Nest zu kommen) umgestiegen. Wenn man damit anfängt, sollte man sich erkundigen und dann erfährt man das ein Bienenvolk in unserer „Agrarwüste“ im ersten Jahr nicht genügend Nahrung findet um zu überleben. Also wie in der Biki erst einmal füttern. Bei mir schwärmen die jetzt jedes Jahr einmal aus, ich ernte und füttere jetzt nicht mehr. Meiner Meinung nach, kann jeder über die Bienenhaltung und die dazu existierenden Haltungsformen, denken was er/sie möchte aber an der Natur ( Nest= Höhle im Baumstamm) kommen wir nicht vorbei, Grüße der Künzel

Hallo Künzel,
was meinst du mit „nicht vorbeikommen“? Aufgabe der Honigproduktion/Imkerei und statt dessen nur noch Unterstützung der Bienen durch Bereitstellen von Zeidlerbäumen/Klotzbeuten/Schiffertrees?
Oder Lernen von der natürlichen Lebensweise der Bienen und Übertragen der Erkenntnisse auf unsere Betriebsweise?

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Ich halte das für eine Idealisierung. Bienen sind Höhlenbrüter und besiedeln beliebige Hohlräume. Sie haben Präferenzen im Blick auf Volumen, Höhe und Fluglochgröße. Meines Wissens gibt es keine Forschung dazu, ob auch die Baumhöhlenähnlichkeit ein Auswahlkriterium ist. Wenn ich mich recht erinnere, hat Seeley u.a. gezeigt, dass die Geometrie keine besondere Rolle spielt (habe jetzt keine Zeit, das nachzuschlagen).
Bienen klimatisieren ihre Wohnhöhle aktiv. Sie brauchen sie in erster Linie als Schutz vor Feinden. Deshalb überleben Bienenvölker den Winter i.d.R. nicht, wenn sie gezwungen sind frei zu bauen. (Vogelfraß im Winter).
Bienen besiedeln in der Natur übrigens auch umgekippte Bäume. Das sieht dann schon eher aus, wie eine Bienenkiste :wink: Und in den USA werden gerne Holzdecken besiedelt. Die sind sogar flacher als Bienenkisten. In Afrika und der Türkei gibt es z.T. viele tausend Jahre alte Traditionen, Bienen in horizontalen Behältern zu halten.
Und wir halten Bienen in Hamburg seit Jahren in echten „natürlichen“ hohlen Bäumen und wissen aus Erfahrung, dass es ihnen dort drinnen nicht schlechter oder besser geht als in anderen „künstlichen“ Bienenwohnungen.

Ich denke, man sollte Bienen in der Art von Beute halten, die zu einem selbst und den eigenen Zielen und Betriebsweise passt, oder einfach, die einem am meisten Spaß macht. Den Bienen ist das nicht so wichtig. Das »Wesensgemäße« ist nicht in erster Linie die Geometrie der Beute, sondern die Art, wie man damit imkert, bzw. imkern kann. Beides hängt voneinander ab.

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Vor kurzem sah ich einen Bericht über Bienen und ihre Wohnungen. Leider weiß ich weder in welcher Weltgegend das war noch wie der Bericht hieß.
Die Bienen bauen dort ihre Waben ohne jede Höhlung unter vorspringenden Felsen in enormer Höhe. Augenscheinlich benötigen sie keinen weiteren Schutz vor Fressfeinden.
Auf Abbildungen habe ich solche schutzlose Wabenbauten auch in unserer Gegend gesehen, in Bäumen oder unter Dächern. Nur sind die Völker bei uns natürlich nicht überlebensfähig.

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Gefunden. In jeder Hinsicht ein brutaler Akt.

https://youtu.be/cv6bleSP4Yc

Hallo Jutta, meine Aussage war auf die Tatsache gerichtet, dass Schimmel (erhöhte Luftfeuchtigkeit) in einer mit ausreichend Hirnholz versehenen Beute (nicht die ausgehöhlten Baumstämme mit 5cm Wandstärke, unten und oben offen oder mit Plastikfolie abgedeckt, nicht entstehen kann. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut auf eurer Seite. Meine Erfahrung war halt nur nicht so toll, weil ich auch in den Ecken meiner Biki Schimmelspuren fand. Tracht gibt es bei uns leider nicht so viel, daher erntet ich nicht mehr. Emk ich finde es toll was Du aufgebaut hast, weiter so

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So das sind die Beiden, nicht das der ein oder andere denkt: reden kann jeder…

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Und nun zeig mir darin bitte, dass Du keinen Schimmel hast im Frühjahr :slight_smile:

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Schöne Klotzbeuten, Kuenzel! :smiley:

Hallo gweidt, mache ich doch glatt. Da ich diesbezüglich keine Bilder habe, mache ich im kommenden Frühjahr welche. Allerdings gebe ich schon im Vorfeld zu Bedenken: In einer Klotzbeute (oben und unten mit Hirnholz und seitlich einer schmalen Öffnung versehen) mit ausgebauten Wabenwerk, kann ich nur „seitlich rein“ fotographieren. Anders ist das sicherlich bei den von mir „kritisierten“ ausgehöhlten Baumstämmen, welche unten aber vor Allem oben mit einer Folie abgedeckt wurden. Da wurde man zu 100% Feuchtigkeit evtl. auch Schimmel sehen, Grüße der Künzel

Kuenzel, Du sollst keine Folie verwenden, sondern festgewebten Stoff.
Und was Du kritisierst, kennst Du das aus eigener Anschauung?
Ich habe Klotzbeute in der von Dir kritisierten Art seit 2014 in Betrieb.
Viele Grüße
Gunnar

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Hallo Gunnar,
die Frage ob Folie oder festgewebter Stoff (Jute o.ä.) ist doch sekundär.
Eine Folie/ festgewebter Stoff kann nur in den seltensten Fällen Feuchtigkeit (die in einer Beute zwangsläufig auftritt) auch nur ansatzweise wie eine ausreichend dimensionierte Hirn/Stirnholzschicht aufnehmen. Ich könnte jetzt über Hygroskopie, osmotischen Druck und Kapillarität von Holz schwadronieren. Mache ich aber nicht. In den Klotzbeutenbau- Kursen wird ja nicht ohne Grund der Bauform mit ausreichend Hirn/Stirnholz der Vorzug vor der von Dir propagierten Klotzbeutenform gegeben.
Nichts für Ungut, mir geht es nicht um richtig oder falsch, jede/r soll mit ihrer/seiner Beute glücklich werden. Ich schlage vor wir Beide warten den Frühling ab. Ich mache einige Bilder und wenn es Schimmel in meinen Klotzbeuten geben sollte, dann mea culpa aber warten wir es doch ab.
Ps. Nein ich habe keine Erfahrung mit der oben und unten offenen (ohne Hirn/Stirnholz) Klotzbeute.
Grüße der Künzel

Der Bienen-Podcast mit Johannes Wirz, in dem er sich auch zur Bienenkiste äußert, hat mich dazu angeregt, endlich mal einen FAQ-Artikel zum Thema „Beutenklima der Bienenkiste“ zu schreiben:

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