Hallo aus Mecklenburg.
Ich bin etwas ratlos. Ich habe meine Bienenkiste jetzt das 2.Jahr. Im letzten Jahr (2024) habe ich einen Schwarm bekommen und es lief alles Bestens. In diesem Jahr möchte ich nun den ersten Honig ernten. Am 27. 7. habe ich die Kiste mit viel Mühe geöffnet um die Waben zu trennen. Ich trug Schutzkleidung. Bluson mit Schleier und Handschuhe. Den Smoker habe ich auch benutzt. Nach dem drehen der Kiste und öffnen wurde ich massiv von den Bienen angegriffen und mehrfach gestochen. Ich habe es noch geschafft den Deckel zu schließen und die Koste wieder an ihren Platz zu stellen. Sei Waben im Honigraum sind brechend voll mit Honig. Was mache ich nun. Einen Komplettanzug habe ich mir bestellt. Ich werde den Honig zur Not mit Gewalt rausholen. Aber was dann. Ich habe noch eine Magazinbeute. Kann man die Bienen dorthin umsiedeln und wenn ja wie? Ich möchte gerne mit den Bienen weitermachen aber das mit der Kiste erscheint mir sehr fragwürdig. Ich bin für Tips sehr dankbar.
Hallo @araden - willkommen im Forum!
Eine randvolle Bienenkiste ist etwas sehr schönes - der Zorn der Bienen wenn sie gereizt sind ist nicht so angenehm.
Ich denke, das liegt jetzt nicht unbedingt an der Beute.
Manchesmal erwischt man einfach den falschen Zeitpunkt und es ist keine Schande eine begonnene Aktion in einem solchem Falle wieder abzubrechen.
Möglicherweise kennst du die Tipps für eine entspannte Honigernte vom Erfinder der Bienenkiste schon - wenn nicht kannst du hier nachlesen.
Ich ernte zeitig am Morgen wenn es noch kühl ist und trenne die Waben am Abend davor mit einem Messer vom Brutraum ab.
Je nachdem wie schön in den Oberleisten gebaut wurde ist die weitere Ernte dann einfacher oder etwas komplizierter.
Ein Helfer ist immer nützlich, besonders wenn man noch nicht so viel Übung hat.
Mit dem bestellten Vollschutz wird es beim nächsten Versuch hoffentlich klappen.
Viel Erfolg wünscht dir,
Hartmuth
Hallo Arens,
ich wurde dieses Jahr auch von einem meiner vier Völker bei der Honigernte massiv angegriffen und sie haben mich durch die Jacke gestochen. Das hängt also nicht mit der Beute zusammen, bei mir ist es eine Einraumbeute. Wie Hartmuth würde ich auch empfehlen, mit einer zweiten Person zu arbeiten und dann ruhig aber zügig. Vollschutz mit Pullover drunter schützt vor Stichen.
Viel Erfolg!
Ich hab neulich auch beim Öffnen der Klappe Stiche kassiert, als ich das leere Futtergefäß raus nehmen wollte. Mach ich immer ohne Schutzkleidung, da passiert sonst eigentlich nie was. Nachdem ich dann mit Schutz zurück war und alles wieder zu, fiel mir auf, dass hinten ein Spalt zwischen Rückbrett und Rahmen war, wo Bienen durch können. Ich kenn den, da hat sich was verzogen und mein war Stopfen rausgefallen. Die waren also auf Hab acht weil sie vermutlich Räuberattacken abwehren mussten. Kann also auch ein Grund für die Angriffslust sein…
Ich denke es liegt daran, das man die Kiste auf den Kopf dreht und hochstellt. Ich habe bei meinem Arbeitskollegen schon viel bei der Ernte geholfen. Schleudern und wöchentliche Durchsicht. Bin nie gestochen worden. Erst dadurch bin ich erst zu den Bienen gekommen.
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Ich hoffe auch. Wie es dann weitergeht weiß ich noch nicht.
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Am Aufstellen liegt es ganz sicher nicht, dafür hab ich das schon zu oft gemacht
Es kann aber natürlich sein, wenn das noch beim ersten Mal etwas ungeschickt läuft, die Kiste vielleicht erschüttert wird…
War nicht da erste Mal. Ist sonst auch nicht so schwer gewesen. Bestimmt 20 kg Honig drin. Ich habe mal etwas gesehen mit einer Kippvorrichtung. Das erscheint mir ruhiger abzulaufen.
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Ich kann dir die Tipps zur entspannten Honigernte nur nochmals ans Herz legen.
Erhard Maria Klein weiß so ziemlich alles über die Bienenkiste und hat darüber auch schon zwei sehr gute Bücher geschrieben.
Als Imker muss man hin und wieder auch etwas einstecken können und es stimmt - wenn es sehr wild hergeht stechen sie auch durch die Imkerjacke.
Ich habe letztes Jahr beim Schwarmfang und beim Dazwischengehen bei einer Räuberei jeweils ca. 30 Stiche kassiert - seither nehme ich einzelne Stiche etwas gelassener hin.
Beide Völker waren einige Tage danach wieder ganz lieb zu mir.
Die Kunst ist es rechtzeitig zu erkennen, wenn es Zeit wird sich zurückzuziehen.
Die eigene Ruhe, Sorgfalt und Sicherheit bei den verschiedenen Arbeiten überträgt sich auf die Bienen - und auch umgekehrt.
Aus eigener Erfahrung – nämlich, weil ich selber zu Beginn auch glaubte, manches besser zu wissen als die „alten Hasen“ – möchte ich sehr empfehlen, erst einmal nach einer bewährten Methode zu handeln, bevor man davon abweicht und was eigenes ausprobiert. Dann erst kann man selbst besser einschätzen, was geht und was nicht. Und nicht selten kehrt man dann zum Bewährten zurück.
Es tut mir sehr leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ich kann auch bestätigen, dass es nicht an der Bienenkiste liegt. Unsere Bienen sind eigentlich immer sehr friedlich und gut zu handhaben. Nach meinen Erfahrungen kann aber vor allem das Wetter dazu führen, dass die Bienen aufgeregter reagieren. Kälte oder sehr hohe Temperatur, Regen und vor allem bevorstehende Gewitter können die Bienenlaune negativ beeinflussen. Auch die Tageszeit kann einen Einfluss haben. Unsere Bienen sind eigentlich früh morgens am besten gelaunt.
Ich drücke dir die Daumen, dass es beim nächsten Mal besser klappt. Auch wenn es sicherlich nicht einfach ist, versuche trotz der schlechten Erfahrung so ruhig wie möglich zu bleiben. Die Bienen nehmen Hektik manchmal sehr übel.
Ich habe schon mehrfach bei meinem Freund geholfen. Der hat 8 Völker. Hat normale Beuten. Nur dadurch bin ich zum imkern gekommen. Ich war fasziniert von den Bienen. Die Bienenkiste war für mich eine tolle Alternative. Bis jetzt.
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Wie gesagt, fördert die Bienenkiste selbst nicht die Aggression der Bienen. Abgesehen davon, dass es äußere Einflüsse gibt, kann auch die Genetik einen Einfluss haben. Das sind aber Faktoren, die unabhängig von der Haltungsform sind.
Ich denke, dass die Bienenkiste im Vergleich zur „normalen Beute“ (ich vermute, du meinst eine Segeberger Beute oder eine Magazinbeute?) sogar deutlich risikoärmer ist, weil man bei der Bienenkiste viel seltener etwas machen muss und vieles von dem, was notwendig ist (füttern, Varroabehandlung) sogar erledigen kann, ohne die Kiste ganz zu öffnen, indem man den Honigraum nutzt.
Aber ich will dich natürlich nicht zur Bienenkiste überreden, wenn du nicht mehr möchtest. Ich denke aber, dass es für einen Umzug jetzt keine gute Zeit ist. Ich würde bis nächstes Jahr abwarten. Wenn die Bienen dann in Schwarmstimmung sind, kannst du den Schwarm mit abtrommeln vorwegnehmen und in die neue Beute geben. Du solltest aber noch ausreichend Bienen in der Kiste lassen, damit sie die Brut versorgen können, bis sie geschlüpft ist. Dann kannst du die restlichen Bienen in der Kiste nochmal abtrommeln und zu den anderen Bienen in der neuen Beute dazu geben.
Hallo,
es gibt hier im Forum mehrere Beiträge, die auf äußere Einflüsse eingehen, die die Abwehrstimmung der Bienen maßgeblich beeinflussen. Tageszeit, Wetterlage (Gewitter in Aussicht?!), vermehrte / kombinierte Störungen (Vibrationen, z.B. durch Baustellen, Landwirtschaft, … Imker). Da machen wohl die meisten im Imkerleben Beobachtungen. Interessant, aber noch nicht von mir selbst korreliert, ist auch der hier refernzierte Mondkalender:
Ich gehe auch davon aus, dass es nicht an der Biki liegt und auch nicht, dass Du es selbst heraufbeschworen hast, @araden
Alles Gute
Guten Tag.
Ich denke doch das es an der Kiste liegt. Dieses auf den Kopf drehen ist schon mit viel Bewegung verbunden. Ist ja nicht das erste Mal das ich die Kiste gedreht habe. Durchsicht, Trennschied entferfernen und Honigwaben einsetzen. Friedlich ist es nie abgelaufen. War jetzt nur extrem. Ich habe schon oft bei einem Freund geholfen zum Durchsehen und Schleudern. Er hat ganz normale Magazinbeuten. Das war immer soo friedlich , das ich es auch versuchen wollte. Nur erschien mir das imkern mit der Bienenkiste Naturnah. Mag ja sein. Ich werde wohl auf Magazinbeuten umstellen.
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Lieber Arens, @araden,
Ich wünsche Dir, dass Du Deinen eigenen geeigneten Weg findest.
Klar ist, die Beutenform muss sich für Dich richtig anfühlen, dann - und nur dann - ist es auch für die Bienen richtig. Und das ist offenbar bei Dir nicht der Fall. Was nicht heißt, dass das Konzept Bienenkiste ‚schuld‘ ist (oder Du). Für viele funktioniert sie, wie hier zu lesen.
Und, wie auch hier im Forum zu lesen, gibt es stechfreudigere und kaum stechende Völker. Und das kann sich bei einem Volk zwischen einem zum anderen Ende der Skala bewegen, ist zudem von der auch von außen beeinflussten Tagesform der Bienen abhängig.
Ich hatte auch im zweiten Jahr meiner Imker-'Karriere ein aggressiv die Ernte verteidigendes Volk. Zwei Wochen später durfte ich dann ernten ohne Probleme. Das war in einer Magazinbeute, der ich aber auch nicht die ‚Schuld‘ gab.
Dennoch, mir war zu der Zeit schon klar, dass Magazin mit zweizargigem Brutraum nicht das optimale für mich ist. Aber ich habe den Umstieg erst im fünften Jahr begonnen, weil a) es aufwändig schien, b) nicht kompatibel war mit anderen im Verein, also meinen SupporterInnen, c) ich nen Haufen Zander/ Liebig-Material ‚geerbt‘ hatte.
Für mich waren wichtig i) Naturwabenbau, den ich fürs zweizargige Magazin nicht umgesetzt bekam (habe schleichenden Umstieg versucht), ii) integeres Brutnest, das bei Durchsicht nicht auseinander genommen wird wie bei Zweizargern.
Ich finde mein Glück inzwischen in
#Einraumbeute für entspanntestes Imkern und ‚egaler‘ Honigernte.
#Großraumbeute Zander 1½, für immer noch entspanntes Imkern, aber doch mit gewollter Honigernte. (Ich kann vieles von meinem Material weiternutzen.)
##Support gibt es hier im Forum sowie bei Kontakten, die nach Mellifera-Kursen (sowohl onsite als auch online) bestehen bleiben.
Allet Jute
Hallo Araden,
ich denke nicht, dass es am kippen liegt. Bei anderen Beutensysteme (z.B. mit 2 Bruträume) kippt man auch die Beute und dort funktioniert es in vielen Fällen auch stichfrei. Man darf nicht vergessen, dass man es hier mit Tieren zu tun hat, die man ggf. Manipulieren kann (z.B. bei der Honigernte mit einer Bienenflucht). Aber letztendlich bleiben das individuelle Lebewesen, die wie wir auch, mal ein besseren, mal ein schlechteren Tag haben. Manchmal liegt es auch am Wetter oder an der Technik des Imkers….wichtig ist, dass du die Kiste auf den Kopf legst und nur den Honigraum öffnest, damit nicht so viele Bienen an der Honigernte teilnehmen. Für all den Aufwand, wirst du mit einen hervorragenden Tropfhonig belohnt, also am besten dran bleiben. Ich wünsch dir viel Erfolg bei der Ernte