Gibt es ein Überleben unserer Bienen ohne Varroabehandlung? Gedanken, Erfahrungen und Ideen gesucht

Hallo in die Runde,
mich lässt der Gedanke an die Milbe nicht los. Ich bin hin-und hergerissen zwischen der Notwendigkeit der Behandlung, damit unsere Bienen überleben, denken wir zumindest und auf der anderen Seite, der Gedanke, dass wir damit den Anpassungsprozess der Biene an die Milbe unterbinden. Wir uns damit vielleicht in einer Spirale befinden, dass sich die Milbe eher an die Behandlung anpasst und wir damit gezwungen sein werden, immer stärkere Geschütze aufzufahren, um sie im Griff zu haben. Deshalb bin ich sehr daran interessiert, ob es Erfahrungen gibt, dass unsere Bienenvölker ohne Behandlung überleben. Was muss ich dafür tun, welche Unterstützung brauchen sie? Vielleicht kann uns ja Christian einen Einblick in sein Vorgehen geben, da er ja nicht behandelt und das wohl auch sehr erfolgreich. Würde mich über einen Ideen-und Gedankenaustausch freuen.

Herzliche Grüße, Antje

[quote=„Antje, post:1, topic:3053“]
. Was muss ich dafür tun, welche Unterstützung brauchen sie?[/quote]

Als ich erkannt hatte, dass es dabei um die Biene, und nicht um die Milbe geht, wurde es für mich einfacher.

Ich lasse euch aber zuerst mal eure Gedanken austauschen, bevor ich hier meine Erfahrung mit den „Testvölkern“ erkläre. Am meisten gelernt, habe ich von den herrenlosen Schwärmen, welche aus behandelten Völkern stammten.

Also diskutiert darüber. Ich beteilige mich dann, wenn ich etwas mehr Zeit habe.

Lg Sulz…Der den „goldenen Oktober“ noch nutzen möchte.

Es geht nicht darum Gedanken auszutauschen. Niemand hier hat ganz offensichtlich Erfahrungen damit, Bienen ohne Behandlung zu halten.
Ich bin mittlerweile überzeugt, dass du entweder behandelst und uns für dumm verkaufst, und/ oder keine Ahnung davon hast wie man Bienen ohne Behandlung halten kann.
Ich wüsste gern, wie ich für mich einen Foristen stumm schalten kann. Dieses halt- und substanzlose Gefasel zerstört meine Lust am Forum im Moment.

Siegfried schrieb dass dies ginge. Vielleicht kann er das hier beschreiben.
Frank

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Wenn Menschen das Thema oder die Teilnehmer nicht passen dann sollten sie lieber in anderen Beiträgen aktiv werden.
Das ewige Geschimpfe und Schlechtreden ist nicht gerade „wesensgemäß“ …

Alles Gute vom Rolf

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Habe dir ein PN geschickt

Die Imker die ich kenne und vertraue, haben versuchsweise eine Varroaresistente Bienenkönigin eingeweiselt. Sonst gibt es keine Möglichkeit dauerhaft auf behandeln zu verzichten, ohne das Bienenvolk zu gefährden zu sterben.
Ich werde um die Bienen zu schonen, die Winterbehandlung mit Varoxal bedampfen.
Herzliche Grüße Horst

Bei den Bienen Brutpausen schaffen.

  • Die Brutpause ist ein wahrer Gesundbrunnen für das Bienenvolk. 2 x 9 Methode überdenken. Siehe Schriften von Golz.

  • 5 oder 6 Waben Ableger mit ansitzenden Bienen bilden.

Zwei frisch ausgebaute Brutrahmen, mit frischer Eiablage, nur Stifte sollten dabei sein.

Königinnen selber ziehen lassen.

Es gibt viele Anregungen im Internet zu finden.

Auch interessant… http://www.immenfreunde.de/docs/NotesMel.pdf

Hier über OTS – Königinnenzucht lesen.

Selber probieren und Erfahrungen sammeln.

Varroabefall auch prüfen!

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Es gibt Deutschlandweit und Europaweit Resistenzzuchtprogramme gegen die Varroa-Milbe mit verschiedenen Bienenrassen die verschiedene Ansatzpunkte habe.
Dabei gibt es auch schon Erfolge zu verbuchen wie z.B. Völker die mehrere Jahre durch entsprechende Selektion ohne eine Behandlung leben
Dies ist nur durch Selektion von bestimmten Eigenschaften wie z.B. das Recapping möglich.
Auf der Seite https://aristabeeresearch.org/de/ gibt es dazu noch ausführliche Infos
Wenn man systematisch im Netz dazu sucht findet man noch weitere Infos zu weiteren Zuchtprogrammen.
Aber es geht auch so wie @Sulz es mit seinen Bienen gemacht hat bzw. immer noch macht.
Dabei muß man aber auch die Ortslage in der er imkert berücksichtigen.
Selbst wenn ich diese Art der Imkerei bei mir 1 : 1 anwenden würde könnte es bei mir nicht funktionieren weil meine Örtlichkeiten ganz anders sind ( leider )
Gruß Jörg

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Danke Jörg, für deinen Beitrag.

@Antje .

Du hast ja gefragt, nach meiner Vorgehensweise.

Ich habe damals die Varroabekämpfung/Behandlung aufgegeben, weil es mit der As nicht geklappt hat…Die Bienen, haben auch ohne Behandlung überlebt.

…Aber. Dies hat aber sicher etwas mit meinem Standort zu tun. Letztes Jahr, hatte ich wieder einen Fachmann zu Besuch, wo meine Völker angeschaut hatte. Auch er, ging in diese Richtung, oder zumindest zu der Epigenetik.

Es hat also etwas mit der Genetik zu tun, oder mit dem Standort.

Heute empfehle ich schon eher die „sichere“ Vorgehensweise über die Resistenzzucht in einem VSH-Programm.

Ich kann dir also nicht sagen, ob dein Standort, für das „einfach“ nicht Behandeln geeignet ist. Darüber, können wir aber noch diskutieren.

Lg Sulz.

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Noch eine Ergänzung dazu.

Ich habe eine VSH Königin zum Prüfen bekommen. Ihre „Leistung“ war für mich schon sehr „beeindruckend“. Die Originalkönigin, lebt zwar nicht mehr. Die F1, und nun auch schon die F2 lassen sich sehen.

…Aber Achtung. Nicht jede VSH-Königin, welche als solche angeboten wird, ist auch eine. Erkundigt euch also genau, bevor ihr eine solche Königin kauft.

Wir sind zwar nun definitiv schon sehr weit weg, von der wesensgemässen Bienenhaltung…Aber wie ich schon geschrieben habe.

Für das nicht Behandeln, stehen einem die wesensgemässen Grundlagen, (zumindest am Anfang) schon eher im Wege.

Lg Sulz.

Hallo Christian,
vielleicht habe ich ja etwas überlesen, wie ist denn der Standort bei Dir?
Was ist anders?
Aber es scheint auch eine Frage der Gene zu sein? Bezieht sich die Genetik auf den Umgang der Bienen mit der Milbe, dass sie diese selber im Zaum halten (Grooming….)?

Viele Grüße, Antje

Dazu kann dir möglicherweise @anfaengerbiene mehr darüber sagen, weil er das Thema im Imkerforum gelesen hat…Ich kenne ja nur meinen Standort.

Auch bei mir, scheint es so zu sein, dass die Genetik eine Bedeutung hat.

Es ist wohl auch Grooming dabei…Aber wohl noch bedeutender, ist offenbar das VSH, in der Drohnenbrut.
Es sind schon eher die gleichen Völker, welche jährlich sich hervorheben.

Lg Sulz.

Hallo @Antje ,
so wie @Sulz schon geschrieben hat habe ich mich mal mit seinem Hintergrund ( Beuten/Betriebsweise und Standort ) etwas näher beschäftigt und durch den Hinweis von @EmmBee zu seiner Betriebsweise bin ich auf den Beitrag auf Imkerforum.de ( https://www.imkerforum.de/forum/thread/69790-fragen-an-sulz/ ) gestoßen.
Für mich ist dieser Forumsbeitrag sehr aufschlußreich und hoch informativ da ich immer bemüht bin mein Imkerwissen zu erweitern ( man lernt immer noch dazu wenn man sich auch mal die Arbeit der anderen anschaut )
Ich bin seit diesem Jahr auch an einem Zucht-/Selektionsprogramm im Rahmen eines VSH-Programms beteiligt.
Bei diesem Programm ist als Grundlage die Besamung zur Selektion Voraussetzung und im Folgejahr werden dann aus diesen Völkern die Königinnen zur weiterführenden Zucht vermehrt.
Diese Art der Bienenhaltung/Betriebsweise kann man bestimmt nicht als art-/wesensgerecht ansehen aber wir sind als Imker leider auch auf diese Art der Bienenhaltung angewiesen damit in absehbarer Zeit Bienenvölker selektiert werden können die, so wie bei @Sulz, auch wirklich ganz ohne eine Behandlung gegen die Milbe auskommen und sich " mit der Milbe arangieren " , sprich die ein entsprechendes Putzverhalten entwickeln daß sich ein gewisses Gleichgewicht zwischen Belastung durch die Milbe und Entlastung durch ein Ausräumen von infizierter Brut eingestellt hat.
Bis aber ein entgültiges positives Ergebnis erreicht ist und diese Bienenvölkern dann allen zur Verfügung stehen ( auch für die naturnahe Imkerei ) werden wohl noch einige Jahre vergehen.
Ich kann aber jedem der naturnah imkert empfehlen und ermutigen , wenn er die Möglichkeit hat oder sich eine bietet , sich eine F1 Königin aus einem VSH-Programm in seine Völker einzuweiseln und seine eigenen Beobachtungen zur Entwicklung der Völker machen.
Wenn aus diesen positiven Völkern dann Königinnen nachgezogen werden und an andere Imkern weitergegeben werden sind wir alle auf dem richtigen Weg.
Also sollten alle etwas Tolleranz zur Art und Weise wie geimkert wird zeigen .
Gruß Jörg

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Danke für eure Meinungen!
Es ist schon ein umfassendes und sehr undurchsichtiges Gebiet.
Für mich gibt es da - unter anderem - noch diese Fragen:

Warum soll ich mir eine VSH-Königin kaufen, wenn es bei @SULZ und anderen auch ohne VSH-Zucht geht?
Sind das nicht alles (unsere) Widersprüche: VSH-Zucht und wesensgemäß?
Was passiert mit den anderen Eigenschaften unserer Bienen bei der VSH-Zucht?
Was ist die letzten 100 Jahre mit den (anderen) Eigenschaften der Zucht-Bienen passiert?

Alles Gute vom Rolf

Hallo Jörg @anfaengerbiene ,
danke für den Link zum anderen Forum. Auch dir Michael @EmmBee für deine Vorarbeit, diesen Link hatte ich unter „Bienenhaltung nach Sulz“ irgendwie übersehen. Hatte zwar selbst flüchtig im Imkerforum gesucht, aber nichts passendes gefunden.
Eigentlich war ich schon fast der Meinung wie @Frankthebee.

Nach dem Lesen dieser 18 Seiten kann ich jedoch Christian @Sulz gut verstehen. Zum Einen lässt sich nicht alles von Christian 1:1 auf jeden von uns übertragen und zum Anderen ist mancher Eingriff unter wesensgemäßen Gesichtspunkten heikel. Allerdings ist jede (unsere) Behandlung gegen die Varroa ebenfalls nicht wesensgemäß. Tja was nun?

Ich muss nun erst einmal die vielen Anregungen in diesen Thread in meinem Kopf verarbeiten.

Auf alle Fälle sind einige Dinge, wie z.B. das Schwarmimkern gleich.

Ich habe übrigens auch einen Magazinimker in der Nähe, der mir kürzlich sagte, er habe wenig Varroabelastung und muss kaum behandeln. Muss ihn nochmal daraufhin ansprechen. Es ist also möglich!

LG Frank

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…Weil du dann nicht bei Null beginnen musst. VSH, ist nicht eine Erfindung des Menschen, sondern ein Verhalten der Bienen, welches bei unbehandelten Völkern vermehrt gefunden wurde…Harris/Harbo USDA.

Bei meinen Völkern, hat sich nach und nach das VSH in der Drohnenbrut durchgesetzt. In der Arbeiterinnenbrut, kommt es bei mir kaum vor.
Bei einem von meinen bekannten nicht Behandlern, wurde ein Wert von ca 60% VSH gemessen…In gewisser Weise, von der Natur selektiert.

In den wärmeren Gegenden, kommt es auch in der Arbeiterinnenbrut vor…Zumindest, wurde mir dies so erklärt.

Da es sich dabei um eine genetische Eigenschaft im Erbgut der Biene handelt, kann es über die Genetik gefördert, und weitergegeben werden.

VSH- Varroa Sensitive Hygiene…Es kann aber auch sein, dass der Ursprung bei einer Viren Sensitiven Hygiene zu finden ist.

DWV . Also das Flügeldeformationsvirus, sowie auch weitere Viren, gab es in unseren Bienenvölkern schon vor der Milbe.

Lg Sulz.

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Hallo @Rolf
wenn du dir mal den Beitrag " Bienenhaltung nach Sulz " durchgelesen hast und meinen Kommentar dazu wird dir bestimmt aufgefallen sein daß ein SEHR großer Faktor bei der Bienenhaltung ohne Behandlung der Standortfaktor ist.
In den Bereichen von über 1000m/NN kann man ( und wird man ) ganz anders imkern als bei 25m/NN wie hier in der Prignitz.
Dieser Faktor spielt leider auch bei mir eine große Rolle.
Meine Bienen haben nur eine theoretische Brutpause von ca 14 Tage im Jahr da es fast das ganze Jahr frostfrei ist.
Bei @Sulz ist diese Zeit fast 4 Monate lang.
Bei der VSH-Zucht werden im Allgemeinen nur von Völkern nachgezogen die sowohl ruhig und friedlich als auch leistungsstark sind.
Königinnen mit negativen Eigenschaften werden konsequent aus der Zucht genommen und durch entsprechende Königinnen mit positiven Eigenschaften ersetzt.
Am Besten du setzt dich mal mit einem Züchter aus einem VSH-Programm in deiner Nähe zusammen und läßt dich von ihm noch intensiver beraten wie du dann in deine Völker VSH-Königinnen einweiseln kannst.
Eventuell kannst du auch von ihm Zuchtstoff bekommen und dir deine Königinnen alleine nachziehen und bei Erfolg kannst du dann Königinnen mit den positiven Eigenschaften an andere weitergeben.
Ich handhabe es jedenfalls so
Gruß Jörg

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Ein Test, obs funktioniert.

bienenzeitung.ch/natuerliche-selektion-ein-wundermittel-gegen-die-varroamilbe/

Mit dem Link, hat es offenbar nicht geklappt.

Unter bienenzeitung.ch ist in der Ausgabe 09/23 ein Bericht darüber zu finden.

Lg Sulz.

Hab ich direkt bei Google so reinkopiert : funktioniert und ist sehr interessant
Gruß Jörg

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Nun ja. das Verlinken, habe wohl noch nicht so im Griff.

…Aber. Vincent Dietemann, war 2016 auf meinem Bienenstand zu Besuch.

Mir hat es den Eindruck gemacht, dass er schon weis, von was er redet.

@Rolf

Mit der „natürlichen Selektion“, werden wahrscheinlich mehr genetische Eigenschaften „vernichtet“, als wenn man mit dem Zukauf einer, oder mehreren VSH Königin/nnen, den Genpool in einer Gegend bereichert.

Mir ist nicht bekannt, das von einer flächendeckender Ansiedelung mit 100% VSH Königinnen die Rede war (100% VSH Genetik, ist vielleicht gar nicht überlebensfähig)…Mit der Standbegatteten Nachzucht von F1 Kös, ist es nur eine Bereicherung der lokal angepassten Biene.

Lg Sulz.