Gibt es ein Problem mit Feuchtigkeit in der Bienenkiste?

Das kleine Flugloch, na eben.
Kann es sein dass bei der langgezogenen Form der BK, in Verbindung mit dem relativ schattigen Standplatz das Flugloch wirklich nicht optimal ist. Du hattest überlegt das Flugloch zu vergrößern.

Auch ich kenne tatsächlich keinerlei Schimmel in meiner Kiste. Der bereits zitierte Morgenschweiss tritt bei mir ebenfalls auf. Das wird ja schon bei Storch beschrieben. Was ich jedoch eindeutig beobachte, je weniger Volumen innerhalb der Kiste in Nutzung ist, desto eher bildet sich sich Feuchte.
In der Beschreibung der ERB steht ebenfalls eindeutig, dass das seitliche Lüftungsgitter nur so lange zu öffnen ist, solange sich die Bienenmasse bzw. der Wabenbau noch nicht über das gesamte Volumen erstreckt.
Es muss daher einen kausalen Zusammenhang zwischen Volumen und Bienenmasse geben. Auch Seeley schreibt von einer exakten Klimaregulierung innerhalb der Traube als auch auf der Oberfläche.

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Wenn ich dich(will_dana) richtig verstehe, meinst du - a) ich könnte, solange meine BK noch nicht voll ist, eine Lüftungsmöglichkeit schaffen und b) wenn alle Waben gebaut sind, gibt sich das Problem wahrscheinlich von selbst!
Der Zusammenhang leuchtet mir ein! :+1:
LG Mani

Danke Frankthebee - ich überlege ja schon dauernd, ob ich das Loch verbreitern soll, oder mit dem Kronenbohrer weiter links noch ein zweites Loch schaffen? Ich denke, wenn die fleißigen Bienchen demnächst mit dem Wabenbau innen hinter dem Einflugloch vorbei gebaut haben, wird der Durchzug noch weniger werden!!!
LG Mani

Was passiert wenn man bei laufendem Betrieb mit Säge oder Bohrer arbeitet? Die Vibrationen… Ich habe keine Ahnung.

Meine Bienenkiste steht eigentlich luftig und bekommt morgens Sonne ab – auch im Winter. Und im Winter war im ersten Jahr der Honigraum grün schimmelig und auch schwarz stockfleckig. Diesen schwarzen Belag hat sie im Winter auch von außen, von daher denke, dass es doch standortbasiert ist. Im letzten Winter habe ich die hintere Klappe bis an die Leisten geschoben wo eigentlich das Trennschied hingehört und somit den Innenraum auf den Brutraum begrenzt. Alles mit Steinen gesichert und nach hinten offen gelassen. Diesmal hatte ich keinen Schimmel und ich denke, das werde ich wieder so machen …

Ich habe anfangs auch hier und da von Schimmel in der Bienenkiste gelesen und dann vorsorglich den Honigraum zum Brutraum hin komplett mit einem passenden dicken Holzbrett geschlossen. Das Brett habe ich an Stelle des Trennschieds eingesetzt (bzw. dahinter) und den Honigraum dann mit trockenem Holz aufgefülllt, bzw. zusätzlich mit einem Baumwollbeutel voll Stroh ausgestopft, sodass der Raum ordentlich gefüllt war. Manche schließen wohl den Brutraum wie ich mit einem Brett, lassen allerdings die hintere Klappe weg. Mir war es irgendwie wohler, auch hinten zu schließen. Schimmel habe ich beim ersten Öffnen im Frühjahr jedenfalls keinen entdeckt
Korrektur: das hatte ich wohl falsch in Erinnerung - mein Mann meint, am eingesetzten Holzbrett war etwas Schimmel zu sehen und zwar an der Fläche, an der es nicht vom Trennschied verdeckt war (an der zum Brutraum hin gewendeten Seite - am Schied selbst war kein Schimmel, vielleicht, weil es im gegensatz zum neuen Holzbrett bereits propolisiert war?). Die zwei Schrauben am Schied, an dem es eingehängt wird, waren (sind) sehr rostig

That‘s me! Im offenen Honigraum war im letzten Winter weder Schimmel noch schwarze Stockflecken – imo hat das gut geklappt, weil kaum Feuchtigkeit und zu kalt für Schimmel.

Ich danke euch für die Tipps, die ich aufnehmen werde, also nach der Varroabehandlung lasse ich hinten auf, trenne den Honigraum mit einem Brett am Trennschied ab und stopfe hinter das Brett (in den Honigraum) einen Beutel mit Stroh.
Dann is aber gut :slight_smile:
LG mani

im Honigraum war bei mir auch kein Schimmel, habe aber wie gesagt gelesen, dass es wohl oft auch im Brutraum Schimmel geben kann, weil der Raum insgesamt so groß ist. Deshalb habe ich über die Winterzeit den Brutraum zum Honigraum hin komplett geschlossen und damit den vorderen Bereich verkleinert

Ich habe im Laufe der Jahre auch manchmal kleine Schimmelstellen in Bereichen, wo die Bienen im Winter nicht hinkommen. Es hat mich nur nie interessiert, weil die Bienen das selbst putzen, wenn sie diese Bereiche wieder „beleben“.

Was ich an dem ganzen Thema „Schimmel“ nicht ganz verstehe: ist es ein ästhetisches Problem für den Imker, oder ein gesundheitliches Problem für die Bienen? Sie sind dem Schimmel ja nicht hilflos ausgeliefert, sondern putzen aktiv. Bienen besiedeln in der Natur (für menschliche Maßstäbe) gammelige Baumhöhlen, teilweise mit vermoderten alten Bienennestern und richten sich dort ein.

Was mich interessiert: Hat jemand Erfahrungen, dass Bienen signifikant schlechter auswintern, wenn es Schimmel im Winter gibt? Gibt es dazu wissenschaftliche Studien? Mein Eindruck ist, dass auch beim Thema Beutenklima vieles „vermenschlicht“ wird. Mir leuchtet es z.B. auch überhaupt nicht ein, warum es gut für die Bienen sein soll, wenn sie gut isoliert sitzen. Ich habe mal das Gegenteil gelernt und finde das auch plausibel.

Ich denke, dass Themen, über die viel gestritten wird und wo es ganz viele verschiedene Meinungen und Erfahrungen gibt, eigentlich sekundär sind. Dazu zählt z.B. auch die optimale Beute, Warm- oder Kaltbau, Rähmchenmaß, Nichtbehandeln, … Wenn etwas tatsächlich einen wesentlichen Einfluss auf das Bienenwohl hätte, läge es ja auf der Hand und man bräuchte nicht darüber zu streiten. Wenn etwas nachweislich gut funktioniert, wird es sich um Laufe der Zeit durchsetzen. Leider ist das Leben komplexer und viele Faktoren greifen ineinander. So scheint es auch beim Thema „Schimmel“ zu sein. Die Mehrheit der Bienenkisten-Imker hat offensichtlich kein Problem, manche aber schon. Die Faktoren sind scheinbar nicht so einfach zu bestimmen, und ob die Bienen deswegen ein Problem haben, wohl erst recht nicht. Ich finde das alles spannend. Es gibt noch viel zu lernen :nerd_face: und zu erforschen :grinning:

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lieber Erhard, für mich war es mein erstes (sehr aufregendes) Bienenjahr und mich persönlich haben die Bedenken zum Thema Schimmel & Bienenkiste verunsichert, weswegen ich versucht habe, vorsorglich etwas zu tun. Gerade am Anfang „bemuttert“ man ja seine Bienchen gerne mal (ich zumindest). Ästhetisch ist es für mich kein Problem, mir war nur nicht klar, ob Schimmel den Bienen schaden könnte

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Ich bin ja - wie Salome von ihrem ersten Jahr her schreibt - auch ein blutiger Anfänger und auch verunsichert, wenn an den Wänden des Honigraumes Wasser steht! Aber ich sehe das wohl auch etwas vermenschlicht!
Alles Liebe mani

Unser sehr verehrter T.S. hat bei seinen Untersuchungen zu den verschimmelten Bienenkisten wohl auch jeweils Schimmel im Darm der Bienen gefunden. Dass das nicht gesund sein kann, steht zu befürchten.

Gibt es dazu eine Veröffentlichung? Kannst Du sie mir schicken?

Ja, der Artikel heißt „Beekeeping ®evolution - a species protection program“ von T. Schiffer, in „Natural bee husbandry“ (Liverpool/UK) issue 12, August 2019, S. 17 - 29.

Das zitierte Ergebnis:

Sehr interessante Fragen!
Ich schließe mal daraus, dass die Bienen den Schimmel wegputzen weil sie meinen der gehört nicht in ihren Stock. Von daher würde ich schon sagen, wenn man Schimmel vermeiden kann, erleichtert man den Bienen das ohnehin schon schwierige Leben (mit Pestiziden, Agrarsteppen etc.)
Ob es ein wirkliches Problem ist und wie weit Sporen auch in den Honig gelangen und uns schädigen können, weiß ich natürlich auch nicht.

Für mich ist es auch eher ein menschliches, ästhetisches Problem (hatte ich ziemlich oben ja schonmal geschrieben, dass es auch am empfinden des Imkers liegt…)
Dass sie schlechter auswintern kann ich nicht bestätigen, im Gegenteil, meine beiden Bienenkistenvölker sind Jahr für Jahr die stärksten im Frühjahr, das selbe berichtet mir auch immer wieder ein befreundeter Imker der außer Bienenkisten auch noch andere Beuten hat.

Gruß
Markus

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Dass Schimmel grundsätzlich (außer bei Käse :wink:) nicht toll ist und vermieden werden sollte, ist ja keine Frage. Trotzdem ein kleiner provokanter Widerspruch: Mir begegnet häufig das Argument

„den Bienen etwas erleichtern“

Warum sollte das automatisch immer ein postiver Wert sein? Wir Menschen haben uns sehr viel Alltagsmühe „erleichtert“ und leiden deshalb unter Bewegungsmangel und Zivilisationskrankheiten. Es gilt z.B. als gut für die Gesundheit, sein Immunsystem zu trainieren. Kinder, die in keimfreier Umgebung aufwachsen, neigen zu Allergien. Wenn die Bienen im Winter kalt sitzen (keine „Erleichterung“ durch gute Isolation), haben sie eine längere Brutpause, was sich nachweislich auf die Varroabelastung positiv auswirkt.
Das Immunsystem des Bien besteht auch darin, dass Bienen geopfert werden (meinetwegen auch Bienen mit Schimmelpilzen im Darm). In einem gewissen Fenster ist das normal und höhere Abgänge können durch höhere Brutaktivität kompensiert werden.

Ich will mit diesem Post nur dafür sensibilieren, dass Sachen, die erst mal gut klingen, bei gründlicherem Nachdenken gar nicht mehr so klar sind. Ich bin vorsichtig geworden mit menschlichen Analogien.

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Da hast du grundsätzlich ganz sicher recht! Es gibt aber Untersuchungen, die zeigen, dass Bienen in kleineren Beuten und guter Isolierung weniger heizen/kühlen/trocknen müssen und durch die geringere Honigmenge, die sie für den Winter eintragen müssen, sich weniger verschleißen und ihre „Freizeit“ mit gegenseitiger Pflege verbringen, sich also auch Varroen absuchen.
Diese Beobachtungen sprechen schon dafür, dass man es den Bienen nicht unnötig schwer machen, sondern die Haltungsbedingungen den in natürlicher Umgebung nach Möglichkeit annähern sollte - ihnen das Leben also „erleichtern“.