Lieber Matthias @Malemmy,
Ich kann Deinen Wunsch gut verstehen, dass Du Dir vom Computer Unterstützung versprichst. Ich selber habe anfangs etwas Ähnliches (mit der Einraumbeute) versucht, bin aber wieder davon weg. Bei Deinem konkreten Anliegen kann ich Dir allerdings nicht weiterhelfen.
Die Frage ist aber: Möchtest Du nur für Dich dokumentieren (= akademisches Interesse) oder möchtest Du daraus auch Entscheidungen für Deine Bienenhaltung ableiten? Die rote, gelbe oder grüne Einfärbung klingt sehr danach.
Falls Letzteres zutrifft:
Schwierig wird es, wenn wir das Jahr (sehr menschlich) hart in Monate einteilen und danach imkern wollen. Das funktioniert nicht wirklich gut. Dein Standort und die dazu gehörige Phänologie spielen da eine Rolle, und diese sind bei Dir anders als z.B. in Schleswig-Holstein, im Bergischen Land oder in den Alpen (siehe auch Das Bienenjahr - Imkern nach den 10 Jahreszeiten der Natur von Wolfgang Ritter). Deshalb würden „fremde“ Werte für Deine Tabelle auch nur bedingt etwas bringen.
Wenn Du nun eine Tabelle erstellst, die Dir je nach eingegebenem Gewicht Grün, Gelb oder Rot ausspuckt, führt das zum Beispiel dazu, dass ein Gewicht, das Du am 31. August misst, womöglich eine andere Farbe erzeugt als wenn Du am folgenden 1. September misst, wo sich nun nicht wirklich was im Volk geändert haben wird.
Dazu kommt noch, dass die ermittelten Gewichte eher „Pi mal Daumen“ als exakt sind. In der Doku zur Bienenkiste steht dazu einiges unter „Auffütterung“ - siehe „Notizen machen“ und „Faustregel und Formel“:
Es ist gut das Bienenvolk an wichtigen Eckdaten der Volksentwicklung immer wieder zu wiegen und die Werte aufzuschreiben: z.B. im Herbst nach der Auffütterung, im Frühjahr vor der Obstblüte und ca. 4 Wochen nach dem Einlogieren eines Schwarmes. So hat man Vergleichsdaten. Natürlich sollte man auch das Leergewicht der Kiste kennen und die Kiste immer im gleichen Zustand wiegen, um vergleichbare Daten zu haben (z.B. bei eingesetztem Trennschied).
Man müsste eigentlich wissen, was die Kiste mit Bienen und Waben, aber ohne Honig wiegt. Dieser Wert ist nur schwer zuverlässig zu ermitteln, denn auch das Wabenwerk nimmt im Laufe des Lebens an Gewicht zu und die Bienen selbst wiegen auch mehrere Kilogramm.
Jedenfalls würde ich mich nicht auf aus (Fremd-) Werten berechneten Ergebnisse verlassen und daraus meine Entscheidungen ableiten wollen. Vielmehr würde ich die Bienen genau beobachten und auf jeden Fall nach Anleitung wiegen und das Futter abschätzen. Die farbige Kurve nähme ich dann vielleicht noch als „Gimmick“ mit.
Viel Erfolg wünscht
Michael