Da ich letztes Jahr sehr schnell eine Beute brauchte, wohnt eines meiner Völker in einer Magazinbeute. Ich habe nur Naturwabenbau, in der Einraumbeute bisher kein Problem, hier hänge ich jeweils ein bis drei Rähmchen dazu. Wenn ich bei dem Magazin jetzt eine Zarge aufsetze, muss ich die ja gleich vollständig mit Rähmchen bestücken. Ausgebaute habe ich keine mehr, nur leere mit Schiffsrumpf. Wird das funktionieren oder zu Wildbau führen? Wie macht ihr das?
Ich habe neben der Einraumbeute eine kleinere Version einer ERB in Form einer Strohbeute. In den Brutraum dieser Strohbeute passen max. 10 ERB-Rähmchen. Im Frühjahr stelle ich den Honigraum oben drauf, den ich auch komplett mit Schiffsrumpf-Rähmchen fülle (ca. 11 cm hohe Langstroth-Rähmchen). Ich habe den HR letztes Jahr zum ersten Mal genutzt und keinen Wildbau beobachtet
Kannst Du nicht mit einem Schied im aufgesetzten Honigraum arbeiten? Also z.B. nur drei Rähmchen einhängen, dahinter schieden und zwischen die beiden Zargen eine Hartfaserplatte so dass die Bienen nur in den Raum mit den Rähmchen hoch können. Dann erweiterst Du das nach und nach.
Summende Grüße aus Leipzig,
Martin
Danke für beide Vorschläge. Habe jetzt eine zweite Zarge komplett mit leeren Schiffsrumpfrähmchen aufgesetzt und werde nächstes Wochenende mal reinschauen, ob das klappt.
Wenn es nicht klappt, probier ein ein ausgebautes Futterrähmchen raufzuhängen.
Voriges Jahr hatte ich ein Rähmchen mit einer ausgeschleuderten Wabe mit im Honigraum (als Anreiz für die Bienen, nach oben zu gehen). Dieses Jahr habe ich leider keine Rähmchen mehr mit Waben zur Verfügung, habe deshalb nur leere Rähmchen mit Schiffsrumpfprofil eingehängt. Heute habe ich nachgeschaut: Es sind zwar viele Bienen oben im Honigraum, gebaut haben sie allerdings bisher nicht
Habe heute nochmal kontrolliert und durchgeschaut. In der neuen Zarge mit den Leerrähmchen waren einige von unten her quer verbaut, etwa handtellergroße Waben. Habe daher aus der unteren Zarge zwei Honigrähmchen und aus dem Bestand ein ausgebautes eingehängt im Wechsel mit Leerrähmchen und hoffe, dass es nächstes Wochenende besser aussieht.
die Bienen haben an die Unterträger gebaut oder wie meinst du das?
die Bienen haben an die Unterträger gebaut oder wie meinst du das?
Ja genau. Unten am Rähmchen angefangen nach oben gebaut.
das ist ja verrückt, habe ich noch nie gesehen. Ich habe dazu eben diesen Artikel gefunden:
https://www.bienenundnatur.de/fachthemen/imker-fragen-experten/wieso-bauen-die-bienen-von-unten-nach-oben/#:~:text=Wenn%20der%20„Bienendruck“%20nicht%20ausreicht,Bienen%20die%20Schwerkraftrichtung%20als%20Orientierungshilfe.
Danke, Salome, das passt:
„Man beobachtet es [Wabenbau von unten nach oben] aber auch im Frühjahr, wenn man nur Leerrähmchen als Honigraum aufsetzt. Wenn der „Bienendruck“ nicht ausreicht, dass ihn die Bienen gleich besiedeln und sich oben aufketten, entstehen Wabenzungen unten auf den Rähmchenunterträgern.“
Wie machen es denn die anderen, die mit Magazinen imkern? Setzt ihr Zargen mit Mittelwänden oder mit Leerrähmchen oder im Wechsel mit ausgebauten/angefangenen Rähmchen?
Die Literatur zu wesensgemäßem Imkern sagt dazu nicht viel. Nur bei Ritter habe ich gefunden, dass es Bienen stresst, leeren Raum über sich zu haben.
ich habe kein klassisches Magazin, aber wie oben beschrieben eine Stroh-Einraumbeute mit einem aufsetzbaren Honigraum. Im ersten Jahr habe ich zwar Leerrähmchen eingehängt, habe aber vom Imker (der mir die Strohbeute gebaut hat) ein Rähmchen samt Wabe als Anreiz zum Bauen bekommen. Das habe ich dieses Jahr leider nicht. Ich habe nun an eines der Schiffsrumpf-Rähmchen ein Stückchen Mittelwand befestigt und bin gespannt, ob es damit geht. Bienen waren war etliche oben, nur bauen wollten sie eben bisher nicht. Morgen schaue ich nochmal nach, was die Bienchen da so machen. Habe gestern ein bisschen Sirup oben verteilt (die Idee stammt von @EmmBee )
Ich habe damit gerade ganz frische Erfahrungen gemacht! Und zwar habe ich bei meiner Warré-Beute eine Zarge auf- statt untersetzen wollen (ich meine, hier gelesen zu haben, dass @Rolf das derzeit auch ausprobiert).
Ich habe hier mehrere Ansätze ausprobiert, bis der Honigraum endlich angenommen wurde. Leider kann ich aber nicht sagen, ob nicht vielleicht schon der erste oder zweite geklappt hätte, wenn ich mehr Geduld aufgebracht hätte.
Erster Ansatz: Oberträger mit Leitwachsträgern
Hierbei handelt es sich um einfache Holzstäbchen, die ich mit Bienenwachs eingepinselt hatte. Also quasi „Anfangsstreifen light“.
Ergebnis: Die Bienen haben den Honigraum schlicht ignoriert.
Zweiter Ansatz: Mittelwanddreiecke plus Anfangsstreifen
Diese Idee, die mir im benachbarten Imkerforum begegnet war, hielt ich bereits für ziemlich klug, …
… aber auch hiermit haben die Bienen den Honigraum konsequent ignoriert.
Dritter Ansatz: Kombination mit echten Wabenteilen und Zuckerwasser
Jetzt wollte ich es wissen: Als mir beim Aufräumen kleinere Wabenteile begegneten, kam mir die Idee, diese als Anfangswaben mit in die zwei zentralen Rähmchen einzubauen. Damit die Bienen auch besser dorthin fanden, legte ich außerdem großzügig Spuren aus Zuckersirup nach oben.
Und siehe da - so sieht es Stand heute aus:
Auch alle anderen „Pseudowaben“ mit den Mittelwand-Dreiecken haben die Bienen inzwischen in Beschlag genommen.
Mein Fazit
Wie geschrieben kann ich nicht sagen, ob schließlich der Ansatz mit den echten Wabenteilen den Ausschlag gegeben hat. Praxis der Honigimkerei ist ja, Mittelwände oder ausgeschleuderte Waben oder eine Kombination davon zu geben. @Karl rät ja auch:
Von daher scheint das ja sinnvoll zu sein. Unabhängig davon bin ich davon überzeugt, …
… dass das Legen von Zuckersirupspuren nach oben das Ganze zumindest sehr begünstigt hat!
Ich bin gespannt, ob das Locken mit Sirup bei uns klappt. Mit Schiffsrumpfrähmchen ist es nicht ganz so einfach, ich hab`s mal mit einem Rest Mittelwand versucht (ich hatte leider nur noch solche kleinen Stückchen)
Ich hatte letztes Jahr bei 2 Warre-Völkern die Zargen aufgesetzt.
Das war im Stabilbau - also nur Oberträger mit kleiner, gewachster Holzleiste.
Das hat sehr gut funktioniert.
Manchmal entsteht aber auch Wildbau - auch bei Leerrähmchen.
Rolf
ich hab vorher mal reingeschaut - die Bienen haben nun auch begonnen, von unten her zu bauen
Hallo @Siouxsie ,
schaue mal zu diesem Thema auch auf Imkerforum.de rein .
Dort findest du dieses Thema in der Suchmaske : " Naturwabenbau "
Unter anderem in dem Beitrag " Ohne Mittelwände Imkern "
Gruß Jörg
Hier der Einfachheit halber der direkte Link ins Forum:
Ohne Mittelwände imkern - Diskussionen zu Betriebsweisen - Imkerforum seit 1996
Danke für den Hinweis auf die Diskussion!
Für mich interessant/irritierend, dass es in dem Kontext viel um Kosten und Wirtschaftlichkeit geht - Aufwand Mittelwände, Verlust Honigernte durch Naturwabenbau und Zusatzfütterung. Mein Fokus liegt eher auf der möglichst wesensgemäßen aber trotzdem praktikablen Bienenhaltung…
Und was das Arbeiten mit Zargen im Naturwabenbau angeht, vielen Dank für eure Tipps und Erfahrungen! Ich werde ausprobieren, was funktioniert.
Ja, das ist dort normal.
Ja, das ist hier normal und deshalb sind wir ja auch hier!