Erfahrungen bei der Anwendung von OS im Verdampfungsverfahren in der Bienenkiste

Hallo Forumsfreunde,
da ja ab dieser Saison das Verdampfen von OS auch in Deutschland offiziel zugelassen ist , bisher innerhalb einer Grauzone aber doch schon praktiziert wurde , bin ich mal an den persönlichen Erfahrungen der Nutzer des Verfahrens interessiert.
Meine persönlichen Erfahrungen sind folgende :
Ich habe die OS-Verdampfung auch mehrfach in meinen Bienenkisten angewendet und war damit wirklich zufrieden da ich keine Schädigungen bei den Bienen erkennen konnte und ein guter Milbenfall zu beobachten war.
Da bei meinen Kisten im vorderen Teil noch genügend Platz für den Varrox-Verdampfer war hat sich die verdampfte OS auch gut innerhalb der Kiste verteilt.
Wie eine Anwendung mit einem Varrox-Verdampfer oder ähnlichem Gerät in einer voll ausgebauten Kiste geht weiß ich allerdings nicht wirklich.
Vom Flugloch aus dürfte es dann echt schwierig werden wenn die Waben bis unten ausgebaut sind.
Ginge eigentlich nur vom Honigraum aus wenn man die verdampfte OS zwischen die Waben blasen würde.
Daraus kann man eigendlich nur ableiten daß das Verdampfen nur in einer Pfanne wie beim Varrox-Verdampfer oder dem neuen VarroxEddy für die BK nicht optimal ist und wohl nur Geräte mit einem Gebläse für die BK in Frage kommen würden
Soweit meine Gedankengänge zur Anwendung in der Bienenkiste
Wer hat auch noch praktische Erfahrungen mit der BK und OS-Verdampfung und welche Geräte habt ihr dabei verwendet ?
Wie sind die Behandlungserfolge ( sprich Milbenfall ) gewesen und wie haben sich die Völker im folgenden Jahr entwickelt ?
Ich bitte jetzt nur um praktische Erfahrungen und Beiträge zur Anwendung in der BK hier einzustellen und keine Diskussionen über den Sinn oder Unsinn der Anwendung von der OS-Verdampfung.
In anderen Beutentypen kann man die OS-Verdampfung ganz anders durchführen , daher hier nur die Verdampfung in der BK.
Gruß Jörg

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Hallo Jörg,

ich durfte den Varrox-Verdampfer in Österreich schon bisher legal verwenden und habe ihn bei meiner Bienenkiste schon viele Jahre hauptsächlich für die Winterbehandlung in Verwendung.

So wie Du bin ich mit dem Behandlungsergebnis sehr zufrieden, ich habe diese Bienenkiste heuer das siebente Jahr ohne Unterbrechnung mit einem Bienenvolk besiedelt.

So weit ich das beobachten konnte waren nach der Behandlung nicht vermehrt tote Bienen zu sehen und die Wintertraube hat während der Behandlung nicht merkbar reagiert, also auch die Störung der Winterruhe dürfte nur sehr gering ausfallen.

Ich habe eine Bienenkiste mit einem offenen Gitterboden (also ein im Boden eingesetztes Gitter unter welches man eine Standard-Kunststoffdiagnoseschale einschieben kann).

Für den Varrox-Verdampfer habe ich mir ein Holzbrett gebaut , in welches der Varrox eingelegt werden kann.

Dieses kann man anstelle der Diagnoseschale unter dem Gitterboden einschieben, der Varrox liegt dann ziemlich genau unter dem Bienensitz, ohne dass die Bienen während der Behandlung mit dem Verdampfer in Berührung kommen können.

Die sublimierte Oxalsäure steigt durch das Gitter noch oben in die Bienenkiste, das Flugloch wird während der Behandlung mit einem feuchten Tuch verschlossen.

Nach ca. 15 Minuten ist alles erledigt.

Bilder dazu habe ich schon in einem älteren Thread hier im Forum eingestellt: Oxalsäurebehandlung Varrox Verdampfer - #8 von Naturfreund

Inzwischen gibt es neue und leistungsfähigere Verdampfer welche man mit den Lithium-Ionen-Akkus von Elektrowerkzeugen betreiben kann.

Hier ein Link zur Produktseite eines Herstellers: https://www.instantvap.eu/spg/945819/Introduction

Sie sind nicht so schwer wie Bleiakkus, man kann sie leicht wechseln und schnell nachladen.

Diese sind zwar viel teurer als der Varrox aber auch wesentlich schneller.
Wenn man viele Völker behandeln will sind diese neuen Modelle sicher eine Überlegung wert.

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Hallo ihr Bienenfreunde, wie manche von euch ja wissen, habe ich heimlich, still und leise seit einiger Zeit meine Bienen bedampft (da ich grenznah wohne, natürlich immer in Österreich). Nach einer ersten Behandlung vor drei Jahren mit Ameisensäure (Nassenheider) habe ich gesehen, wie meine Bienen gelitten haben und dachte mir, das mache so nicht mehr. Ich musste auch erst lernen und bedampfe meine 2 Bienenkisten jetzt mit einem Oxasteam Verdampfer 6 mal im Abstand von 3 Tagen nach der Honigentnahme im August und im Winter. Bei jeder Behandlung verdampfe ich 2 Gramm Oxalsäurepulver. Wenn ich sehe, dass auf meinem Varroabrett etwa 4 - 6 Wochen nach der Behandlung wieder vermehrt Varroen auftauchen sollten, kann ich jederzeit nachbehandeln, da die Bienen durch die Bedampfung keinen Schaden nehmen und sich auch nicht beeinträchtigt fühlen. Laut der von mir gelesenen Unterlagen kann es diese 4 - 6 Wochen dauern, bis der Varroafall nach der Behandlung wieder der normale ist. Hier nun der eigentliche Vorgang:

Ich entnehme das Trennschied und verschließe die Kiste wieder. Ich habe seitlich in die Kisten von hinten nach vorne kurz hinter dem Schied etwa in der Mitte des seitlichen Brettes jeweils ein schräges Loch gebohrt, in das die Röhre des Verdampfers gut hineinpasst. Durch diese Öffnung schiebe ich das Verdampferrohr, wenn der Oxasteam heiß genug ist. Dann warte ich ca. 20 Sekunden - fertig. Am nächsten Morgen setze ich das Schied wieder ein. Diese Prozedur wiederhole ich 6 bis 7 mal.

Ich gebe zu, dass das Verfahren für einen Profi Imker mit vielen Kästen nicht das optimalste ist, aber für mich und meine Bienen (2 Kisten vor der Haustüre) passt das. Gerade habe ich die Erfahrung gemacht, dass Tabletten (also Oxalsäure in gepresster Form) besser geeignet sind, da sie rückstandsfreier verdampfen, aber wenn jetzt nur Pulver erlaubt ist, (warum???) auch recht.

Gerade war ich 14 Tage weg, auf meinen beiden Varroaschiebern fand ich gestern kaum Varroen, ich denke also die Blockbehandlung Anfang August war erfolgreich.

Mit summenden Grüßen
mani

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Um Missverständnissen vorzubeugen:
Es ist ausschließlich (!) das Tierarzneimittel „Varroxal 0.71 g/g Bienenstock-Pulver für Honigbienen“ zugelassen, das mit einem beliebigen (!) „geeigneten Gerät zur Verdampfung (z.B. Varrox oder Varrox Eddy Verdampfer)“ verdampft werden darf (siehe Diskussion zur Zulassung). Es ist also nur genau dieses - und nicht irgendein - Pulver zugelassen.

Ja, das habe ich auch gelesen, auch wenn mir momentan keine Begründung dafür einfällt, aber vielleicht kommen ja noch weitere Tierarzneimittel zur Oxalsäure Sublimation dazu.
mani

Hallo liebe Bienenpfleger und… wäre gerade - draußen hat es bei uns hier ja jetzt ab heute Nacht konstant Minustemperaturen im niedrigen einstelligen Bereich - die richtige Zeit zum Bedampfen meiner zwei Völker mit Oxalsäure (Varroxal) ?
Die Bienen sind ja garantiert ohne Brut und sitzen schön eng in der Traube zusammen, das sollte doch passen?
LG Mani

Hallo Mani,

der Hersteller des Oxalsäurepulvers empfiehlt die Verdampfung für die Winterbehandlung bei Außentemperaturen zwischen 2°C und 10°C.

Siehe auch https://www.andermatt-biovet.de/ABV/PDF/BG/Varroxal%20ad%20us.%20vet/7624V_varroxal-packungbeilage_DE-FR-NL_20230921_v1.0_412x292_final_web.pdf

Wenn die Bienen wegen der Kälte sehr dicht sitzen, kann sich der Dampf nicht so gut auf alle Bienen verteilen, dass heisst die Wirksamkeit kann dadurch herabgesetzt werden.

Danke dir Helmuth, dann warte ich bis es wieder im niedrigen Plusbereich ist, das kommt ja auch demnächst hier in Bayern!
Mani