Drohnen schneiden - ja oder nein

Ich habe Anfang Mai einen starken Schwarm in meine ERB einlogiert. Der Bien entwickelt sich sehr gut, hat aktuell fast 14 Rähmchen im Naturbau ausgebaut, trägt viel ein, Brut in allen Stadien usw. Ein Rähmchen enthält viel Drohnenbrut, ca. 1/5 der Wabenfläche. Ich möchte mit dieser Beute so naturnah wie möglich imkern. Mein Imkerpate ist konventionell unterwegs und rät mir dringend Drohnen zu schneiden, um die Varroen raus zuhalten. Ich habe noch keinen Milbenfall gesehen. Eigentlich widerstrebt mir der Eingriff. Was sagen die erfahrenen ERB-Imker??

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Liebe Sabine @Sabine21,

herzlich willkommen im Forum! :slight_smile:

Für mich persönlich ist Deine Frage

Drohnen schneiden - ja oder nein

wie ein „Wesensgemäß - ja oder nein“. Mir würde ein solcher Eingriff ebenfalls sehr widerstreben und ich mache ihn auch nicht. Im Gegenteil erfreue ich mich sehr an meinen Drohnen.

Wir hatten uns hier im Forum schon einmal sehr intensiv dazu ausgetauscht:

Vielleicht findest Du darüber zu Deiner Entscheidung? :pray:

Liebe Grüße,
Michael

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Milbenfall siehst du jetzt ohnehin nicht, egal wie stark die Völker belastet sind. Die Milben sitzen alle in der Brut. Erst wenn die Brut abnimmt, sieht man einen nennenswerten Milbenfall, so ab Juli. Sehen oder Nichtsehen ist also hier kein Argument.

Ansonsten wäre Drohnenbrutschneiden in deinem Fall verzichtbar. Erstens, weil ein Schwarm eine geringe Milbenlast mitbringt. Die belastete Brut bleibt ja im Altvolk zurück. Zumindest dieses Jahr wird die Belastung deshalb eher gering sein. Zweitens gibt es ja keine Drohnenwabe, sondern die Drohnenbrut ist in der ERB über viele Waben verteilt. Da müsste man in jede Wabe Löcher schneiden und das wiederholt. Völlig unpraktisch für den Imker und blöd für die Bienen. Drittens muss man im August bzw. September ohnehin etwas gegen Varroa unternehmen, z.B. AS verdunsten. Das erspart dir auch das Drohnenbrutschneiden nicht. Was soll das also?

Insgesamt würde ich keine Drohnenbrut schneiden und mache es bei meinen Völkern in der ERB auch nicht. Die Varroa musst Du aber trotzdem, oder gerade deswegen, in der zweiten Jahreshälfte scharf beobachten.

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Hallo Sabine!

Deine ERB ist nicht „konventionell“.
Entweder du gehst den konventionellen Weg oder du suchst dir einen ERB-Imkerpaten - aber möglichst den RICHTIGEN, einen, mit dem DU kannst.
Die Entscheidung fällt immer die Bienenmutter oder der Bienenvater!
Immer fragen ist vollkommen richtig, es sollte aber auch etwas ruhig angegangen werden. Es ist als Anfänger eine Gratwanderung zwischen „Totgucken/Tothelfen“ und Bienenhaltung.

Alles Gute vom Rolf

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Einfache Frage – einfache Antwort:
NEIN!

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Danke für eure Antworten. Damit wird mein Bauchgefühl gestärkt und klar, ich will ja wesensgemäß imkern, also nicht schneiden.
Für mich als Einsteiger ist es nur schwer, die wirklich gut gemeinten Ratschläge meines Imkerpaten, der sehr nett und engagiert ist, von dem Konzept der ERB abzugrenzen und meinen eigenen Weg zu entwickeln. Selbst der einzige ERB-Imker im Verein arbeitet mit Absperrgitter und schneidet Drohnen … den brauch ich dann also auch nicht fragen. Also nochmal Danke - die Drohnen bleiben, wo sie sind.

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