Die neue Schwarmbörse

Meinst Du „Schwarmbörse“ oder „Schwarmrettung“? Die Schwarmbörse steht nur noch für Imker zur Verfügung, die sich zur wesensgemäßen Bienenhaltung bekennen. Das erklären sie ausdrücklich in ihrem Userprofil. Falls sich da Leute Falschangaben machen, wäre ich für konkrete Hinweise dankbar, um dem nachgehen zu können.

Erhard

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Ich gehe mal nicht darauf ein, was das Wort „Selbstbedienungsladen“ implizieren soll und frage nur, warum sollen sich nicht alle Imker, auch Magazinimker, aus der Schwarmbörse „bedienen“ dürfen?
Sind wir Bienenkistler wirklich die so viel besseren Menschen? Die moralische Selbstüberhöhung, die aus dem Beitrag spricht, macht es für mich fast etwas peinlich, dazu zu gehören.

Im Ernst? Es werden Gesinnungs-Denuntianten gesucht? Forums-Blockwarte?

Willst Du wirklich überprüfen, ob Menschen die „richtige“ Gesinnung haben?
Und wenn nicht? Exkommunikation? Scheiterhaufen?

Das ganze nimmt ja fast sektenartige Züge an.

Lieber Erhard,
ich habe es in der Anfangszeit der Bienenkiste sehr gemocht, wie Du stets ruhig und sachlich und mit unglaublicher Geduld z. B. im Imkerforum gegen starken Widerstand das Bienenkistenkonzept erklärt und verteidigt hast. Dabei hast Du andere Konzepte nie verurteilt und Andersdenkende nie vom Diskurs ausgeschlossen, trotz eines teilweise üblen und unsachlichen Diskussionsstils. Das habe ich bewundert und die Argumente und die Haltung haben mich schließlich überzeugt und zum Bienenkistler werden lassen.
Die Geisteshaltung, die aus den obigen Beiträgen spricht, stößt mich jedoch eher ab.

Sollten wir nicht wieder versuchen, eine möglichst gute Beziehung zu allen Imkern anzustreben, so wie Du es damals in beeindruckender Weise vorgemacht hast?

Gruß
Heiner

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Lieber Siegfried,
lieber Erhard,

so richtig verstehe ich Eure Gedanken oben auch nicht.

Ich habe immer noch den Eindruck, dass viele hier keine Naturschwärme finden oder die Mühe scheuen sich welche zu organisieren.

Starten die dann mit irgendwelchem Murks aus unpassenden Rähmchen oder abgeschüttelten Bienen aus Magazinen dann wird das zu Recht nicht gut geheissen.
Beginnen sie mit Kunstschwärmen mit oft dubioser Herkunft wird berechtigterweise auch sofort der Zeigefinger erhoben.

Wo liegt dann das Problem wenn nicht „linientreue“ Magazinimker Schwärme in der Schwarmbörse anbieten?
Sind es schlechtere Bienen?
Zahlen die nicht den Vermittlungsbeitrag? (das kann bei wesensgemässen auch passieren!)

Oder verlangen die zu viel für einen Schwarm?
Da wären wir dann auch beim Thema Wertigkeit.

Ich habe da dann immer den Eindruck, dass die wesensgemäßen Imker in vielen Bereichen (Beuten, Kurse, Honig…) bereit sind einen höheren oder wertigen Preis zu bezahlen.
Aber dann soll ausgerechnet das Wichtigste, der Bien, möglichst wenig kosten.
Und das obwohl die Nachfrage offensichtlich das Angebot übersteigt.

Also mich würden ein paar Gedankengänge mehr von Euch schon auch interessieren.

Und die Aufteilung in „gute Imker, schlechte Imker“ nur in Bezug auf konventionell und wesensgemäß zu reduzieren hat mir noch nie gefallen. Es gibt sie auf beiden Seiten.
Und jede Seite kann von der anderen eigentlich nur profitieren wenn man aufeinander zugeht anstatt Gräben aufzubauen.

Gruß Andreas

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Habe ich im Nachhinein erfahren:
In den letzten Jahren gab es in der Umgebung (ca. 40 km) einen Schwarm in einem Baum.
Kein Imker wollte ihn haben.
Die Feuerwehr hat ihn dann abgefackelt …

Ich meine, dass auf der von @Siegfried 2 Beiträge höher verlinkten Seite die Ausrichtung der Schwarmbörse ziemlich gut erklärt wird. Bereits im ersten Absatz heißt es:

Die Schwarmbörse war ursprünglich gegründet worden, um wesensgemäße Imkerinnen zu unterstützen, die auf der Basis des Schwarmtriebs imkern. Im Laufe der Jahre hat es sich mehr und mehr dahin entwickelt, dass auch konventionelle Imkerinnen Schwärme angeboten oder gesucht haben, was regelmäßig zu Problemen und Missverständnissen geführt hat. Wir kehren nun zurück zu unserem Grundanliegen und haben die neue Schwarmbörse als Teil des neuen Mellifera Netzwerks konzipiert. Teilnehmen können nur noch Mitglieder des Mellifera Netzwerks, die ausdrücklich erklären, dass sie wesensgemäß imkern.

Im weiteren werden dort die Änderungen gegenüber früher gut nachvollziehbar erläutert.

Und nicht zuletzt sollten wir dies nicht vergessen:

Hinweis

Bitte beachten Sie, dass die Schwarmbörse ein kostenloses, ehrenamtliches Angebot ist.

Ich finde es schon sehr in Ordnung, dass es das gute Recht der ehrenamtlich Engagierten ist, auch (mit)bestimmen zu dürfen, wie das kostenlose Angebot genutzt werden darf und was man gegen den Missbrauch der Spielregeln, die alle bei ihrer Anmeldung akzeptiert haben, unternimmt.

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Es gab im Laufe der Jahre immer mehr Probleme mit „Imkern“, die ahnungslosen Anfängern überteuerte oder ungeeignete „Schwärme“ angeboten haben, z.T. eine Kelle voll Bienen ohne Königin. Zum Teil schlecht versorgte Schwärme (verbraust, verhungert), z.T. bereits auf Mittelwände eingeschlagen. Probleme waren einerseits also (im Blick auf das Schwarmgeschehen) unqualifizierte Imker und - man kann es anders nicht sagen - Betrüger.

Auf der Empfängerseite haben konventionelle Imker die Schwarmbörse als billige Quelle entdeckt, um ihre Winterverluste auszugleichen.

Das hat regelmäßig zu Beschwerden bei mir geführt, wo ich komplett zwischen den Stühlen sitze, weil ich ja nicht dabei gewesen bin und i.d.R. Aussage gegen Aussage steht.

Seit der Umstellung im letzten Jahr habe ich keine einzige Beschwerde im o.g. Sinne bekommen.

Das meinte ich auch mit „nachgehen können“ (@heiner). Wenn jemand die Schwarmbörse benutzt, um Menschen (oft arglose Angfänger) zu betrügen, dann kann mir (und uns allen) das nicht egal sein. Natürlich kannst Du Dich als konventioneller Imker im Netzwerk anmelden, wenn Du „gute Beziehungen zu allen Imkern“ anstrebst und damit leben kannst, dass Du in Deinem Profil öffentlich behauptest, Du seist wesensgemäßer Imker. Wenn das jemand macht, dann ist das aus unserer Sicht OK, so lange er/sie jedenfalls eine positive Haltung dazu hat. Im alten Netzwerk gab es einige konventionelle Imker, die sich nur deshalb eingetragen hatten, um arglose Anfänger einzusammeln und ihnen die Idee der wesensgemäßen Bienenhaltung auszureden. Auch darüber gab es regelmäßig Beschwerden von Nutzer:innen. Ich gehe mal davon aus, dass Dir, wenn Du die Verantwortung für das Netzwerk tragen würdest, auch nicht egal wäre. Für Verbesserungsvorschläge - auch in diesem Bereich bin ich offen :smiling_face_with_three_hearts:

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Mir selbst ist es bei meinem eigenen Start mit den Bienen vor 2 Jahren passiert, dass mir jemand via Schwarmbörse einen Ableger andrehen wollte. Ich hatte da doppelt Glück: Einerseits war ich vorher dafür sensibilisiert worden, konkrete Nachfragen nach der Herkunft des Schwarms zu stellen. Andererseits wollte es der Zufall, dass mein Imkerpate den betreffenden Kollegen bereits kannte und mit ihm selbst schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Ich fand das damals sehr befremdend, dass mir in der Erwartung eines Naturschwarms überhaupt etwas Derartiges auf der Plattform angeboten werden konnte, und kann mir gut vorstellen, dass andere Anfänger da weniger Glück hatten als ich. Von daher halte ich es für gut & richtig, dafür Sorge zu tragen, dass die Schwarmbörse auch wie von Mellifera beabsichtigt genutzt wird.

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Das ist natürlich alles sehr schade, aber
a) bist Du doch nicht für das Fehlverhalten aller Idioten der Imkerwelt verantwortlich und
b) darf das nicht zu dem Fehlschluss führen, dass es diese Idioten nur auf Seiten der bösen Magazinimker gibt, und
c) gehört zu jedem konventionellen „Betrüger“ ein uninformierter, naiver, schlecht vorbereiteter „Wesensgemäßer“, mit dem man es machen kann.

Gruß
Heiner

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das sehe ich komplett anders:

a) Als Betreiber des Netzwerks sind wir sehr wohl verantwortlich. Dabei interessiert mich die Frage, ob wir juristisch verantwortlich sind gar nicht. Das ist für mich selbstverständlich. Wenn sich in Deiner Wohnung zwei Gäste in die Haare kriegen, sagst Du doch wahrscheinlich auch nicht: „ich geh’ mal kurz raus, sagt Bescheid, wenn ihr fertig seid!“

b) Das denke ich auch überhaupt nicht. Es gibt sachliche Gründe: das Netzwerk ist im Sinne des Vereinszwecks dafür da, wesensgemäße Imker zu unterstützen. Alle, die da mit machen wollen (also wesensgemäße Imker unterstützen wollen) sind herzlich willkommen. Ich weiß nicht, wieviel Prozent der Imker nicht-wesensgemäß imkern. 99 Prozent? Und viele dieser Imker sehen Schwärme eher als Problem an (Krankheitsschleudern, Schwarmteufel, …). Und ich habe es oft erlebt, dass Imker ohne Erfahrung mit Schwärmen sie falsch versorgen. Es ist daher alleine eine Frage von Statistik und Wahrscheinlichkeit, dass viele „Idioten“ (um Dein Wort zu zitieren) im Zusammenhang mit der Schwarmbörse einen konventionellen Background haben. Und selbst, wenn es absolut gleich verteilt wäre, würde ich trotzdem einige „Idioten“ und damit verbundenen Probleme loswerden, wenn ich das Ziel der Schwarmbörse („Weitergabe von Schwärmen zwischen wesensgemäßen Imkern“) wieder stärker betone. Ich schließe ja niemanden aktiv aus und kann und will das alles ja auch nicht kontrollieren. Es ist für mich alleine eine Frage der klaren Kommunikation: Für wen ist die Schwarmbörse da, unter welchen Bedingungen darf man mitmachen. Und wenn sich dann niemand beschwert und alle glücklich sind, dann ist doch alles gut. Wenn sich jemand beschwert, sind wir wieder bei Punkt a). Da - wie ich schon einmal gesagt habe - i.d.R. Aussage gegen Aussage steht, kann ich auch dann nichts machen. Ich habe aber zumindest theoretisch die Möglichkeit einem konventionellen Imker, der wiederholt Anlass zur Beschwerde gegeben hat unter Verweis auf die Nutzungsbedingungen zu kontaktieren und im Extremfall auch auszuschließen. Das ist bei wesensgemäßen „Idioten“ schwieriger, weil sie nicht so offensichtlich gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen haben.
Da nach dem Relaunch der Schwarmbörse - wie gesagt - die Anzahl der Beschwerden deutlich zurückgegangen ist (auf null), zeigt mir, dass dieser Ansatz offensichtlich sinnvoll war.

c) Es kam tatsächlich auch vor, dass naive, schlecht vorbereitete (und z.T. arrogante) Anfänger Anlass zur Beschwerde geliefert haben. Auch das haben wir bei der Neukonzeption berücksichtigt: Vorher war es eine 1:1-Vermittlung bei der wir Anfänger per Scoring bevorzugt haben. Der Anbieter hat also von der Schwarmbörse einen Abnehmer vorgesetzt bekommen. Wenn der unqualifiziert war, war es naheliegend, sich bei uns zu beschweren. Jetzt bekommt man eine Reihe von potentiellen Abnehmern präsentiert, wobei die Anfänger gekennzeichnet sind. Der Anbieter entscheidet selbst, wem er den Schwarm anbieten will, die Abnehmer stehen in gewisser Weise im Wettbewerb und können durch ein informatives Profil und freundliches bescheidenes Verhalten bei der Kontaktaufnahme vielleicht einen guten Eindruck machen.

Vermutlich hast Du es nicht so gemeint wie es klingt, aber ich möchte nicht in einer Welt leben, wo man dem Opfer noch zuruft: „selbst schuld wenn Du das mit Dir machen lässt!“ Den Schwachen beizustehen ist mir persönlich sehr wichtig.

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Lieber Erhard,

genau DAS ist wieder der Diskussionsstil, für den ich Dich schätzen gelernt habe!
Man kann zwar anderer Meinung sein, muss aber doch Deine guten Argumente anerkennen.
Ich würde mich riesig freuen, wenn es hier wieder mehr um gute Argumente als um die richtige Gesinnung ginge.

Danke und Gruß
Heiner

Lieber Heiner,

nun mach mal bitte halblang. Gesinnung? Wo geht es denn hier irgendwo um irgendeine Gesinnung? Ich finde alle von Erhard oben geposteten Mitteilungen vollkommen korrekt und stimmig. Es gibt Richtlinien für die Teilnahme an der Schwarmbörse, an die hält man sich weil sie zu unserer Grundeinstellung gehören.

Viele Grüße Frank

PS Den gönnerhaften Ton in deinem Kommentar empfinde ich als ziemlich unangemessen.

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… und sie wird nach einer Woche schon gut angenommen:

grafik

Bestimmt sind bei den Suchenden mit 25 km und 50 km Entfernung auch einige Kandidaten dabei, die die neue Option noch nicht kennen, weil sie das Gesuch bisher einfach verlängert haben. Jedenfalls prima, dass es die Option jetzt gibt! :slight_smile:

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Hallo,
habe jetzt ein großes Problem ( oder ich stelle mich zu bl… an )
Ich habe einen Schwarm abzugeben und einen Interessenten auf der Schwarmbörse der einen Schwarm zu entsprechenden Konditionen sucht.
Wie kann ich ihn kontaktieren damit er mich zurrückruft ?
In seinem Profil ist nur der Nutzername und der Ort angegeben, mehr nicht !
Als Profilname steht @Nemotron aus Hagenow
Bin für Unterstützung dankbar da wir den Schwarm in eine EasyBeeBox eingeschlagen haben die aber viel zu klein ist und der Schwarm soll sich dort nicht niederlassen, aber was anderes war nicht frei
Gruß Jörg
Rückrufnummer ist : 01727004466

Der Nutzer möchte keine Kontaktdaten veröffentlichen. Die einzige Kontaktmöglichkeit in dem Fall ist dann das Kontaktformular. Das musst Du nutzen und hoffen, dass er regelmäßig seine E-Mails abruft.

Erhard

Die Idee mit dem Kontaktformular ist ja nicht schlecht, aber ich finde kein Kontaktformular in der Schwarmbörse wo man jemanden persönlich kontaktieren kann.
Daher meine Anfrage
Gruß Jörg

wenn du auf das Profil von klickst, müsste dort statt Emailadresse und/oder Telefonnummer ein Link zum Kontaktformular angezeigt werden

@anfaengerbiene - ich sehe in seinem Profil übrigens auch eine Mobilnummer (ich schicke dir den Link mal als Nachricht)

hier ist das Kontaktformular:

Dann noch ein paar grundsätzliche Infos zu den Kontaktangaben (die natürlich auch auf der Website erklärt werden :wink:):

Du kannst Dir als User aussuchen, ob Deine E-Mail-Adresse und/oder Telefonnummer für alle angezeigt werden soll, nur für eingeloggte User oder für niemanden. Bei der E-Mail-Adresse wird bei „anzeigen für niemand“ und „nur für eingeloggte Nutzer“ für die jeweils anderen ein Kontaktformular eingeblendet. Daher sah @Salome die Mobilnummer, Du aber nicht. @Salome war im Netzwerk eingeloggt, Du nicht.

Warum ist das so? Um die Mitglieder des Netzwerks möglichst gut vor dem Abgreifen ihrer Daten zu schützen und möglichst vielen Menschen (auch den datenschutzbewussten) eine Teilnahme zu ermöglichen. Man könnte aber auch einfach sagen: weil wir die DSGVO einhalten wollen und müssen. Jede:r soll selbst entscheiden können, welche personenbezogenen Daten veröffentlicht werden sollen.

Das Kontaktformular funktioniert übrigens hervorragend und wird intensiv genutzt. Ansonsten wäre mein Rat, dass man sich im Netzwerk einloggt, wenn man eiligen Kontakt mit einem User aufnehmen will, weil nur dann die Kontaktdaten sichtbar sind, die auf „eingeloggte User“ beschränkt sind.

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Danke für die Hinweise
Gruß Jörg