Deckel aufklappbar machen?

Hallo,

seit 2 Jahren habe ich eine BK. Um sie zu öffnen, habe ich sie drehbar gelagert. Das bringt mit sich, dass das Flugloch im geöffneten Zustand 180 ° versetzt ist (durch die Drehung kommt es quasi nach hinten). Das irritiert die Bienen, es sammeln sich relativ schnell viele Bienen an der gewohnten Stelle des Flugloches, finden dieses aber nicht.
Diese Irritation ist mir unangenehm, also für die Bienen, es ist ja eine Störung, und die möchte ich in der kommenden Saison bei einer neuen BK mit einem neuen Volk vermeiden.

Ich dachte daran, dass man die BK nicht mehr aufstellt, so wie original gedacht oder umdreht, so wie ich es aktuell habe, sondern dass der Deckel mit einem Scharnier hochklappbar ist. Entsprechend wären noch andere bauliche Veränderungen notwendig.
Bei den konventionellen Magazinen bleibt ja beim Öffnen das Flugloch an der gleichen Stelle, bei der sog. Bienenbox ebenso. Wäre der Deckel der BK beweglich, könnte man diesen Vorteil auch nutzen.

Hat sich da schon mal jemand Gedanken gemacht oder gar Erfahrungen? Ich würde mir diese BK selber bauen, so wie die erste auch.

Schöne Grüße
beefree

Hallo beefree,

wie hast du die Bienenkiste drehbar umgebaut? Ich plane dieses auch für meine zwei Kisten. Kannst du mal Bilder einstellen?

Ich versuche bei der Drehung der Kiste mich möglichst nahe am Original zu halten. Bisher stelle ich wie EMK im Buch beschrieben hat die Kiste über Kopf abgestützt auf. In diesem Falle ist das Einflugloch für die Bienen auch direkt erreichbar. Sollte das ein Problem sein?

Viele Grüße aus Wächtersbach

Dieter

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Lieber @beefree, das Drehen der Kiste und das Inspizieren von unten (wie beim Korb) ist ja das zentrale Konzept der Bienenkiste. Nur dadurch können wir die Waben im Stabilbau belassen, was eine wesentlich geringere Störung der Bienen bedeutet, als wenn man Waben herausnimmt (Mobilbau).
Was würde passieren, wenn Du den Deckel abnehmbar gestalten würdest?

  • Du siehst gar nichts, ohne Waben entnehmen zu müssen. Damit bist Du wieder beim Mobilbau. Eine Bienenkiste mit Mobilbau wäre dann eigentlich eine TopBarHive.
  • Du kannst die Waben in einer Bienenkiste nämlich nicht so einfach nach oben entnehmen, weil sie möglicherweise am Rand angebaut wird. Deshalb hat die TBH auch schräge Wände.
  • Außerdem ist Wabenbruch absehbar.
  • Der Eingriff dauert wesentlich länger = noch mehr Unruhe im Bienenvolk

Die Bienen, die das Flugloch nicht finden und draußen rumschwirren, beunruhigen vielleicht Dich, nicht aber das Bienenvolk. Es sind ja zurückkehrende Bienen, und nicht die Bienen auf den Waben. Das Bienenvolk im Wabenkörper bleibt ruhig, die Bienen draußen drehen Warteschleifen und nur wenige Sekunden, nach dem Du die Kiste wieder richtig hingestellt hast, ist das Schwirren vorbei.

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Danke für die Antwort. Der Deckel soll nicht abnehmbar sein, sondern aufklappbar. D. h. die BK bleibt wo sie ist, der Deckel hat an einer Seite ein Scharnier und wird ausgeklappt.
Also anstatt dass die BK kommplett umgekippt wird, wird nur der bewegliche Deckel umgeklappt. Gleiche Bewegungsrichtung wie beim Kippen, kein Wabenbruch.

Was sein kann, das hatte ich noch nicht bedacht, dass Waben am Rand angebaut sind. Hmmm…

Hallo Dieter,

diese beiden Fotos aus der Bauphase habe ich noch gefunden. Die ursprüngliche Idee hatte ich aus dem vorherigen BK-Forum. Der Drehzapfen ist der Fuß einer Couch, aus dem Baumarkt geholt. Die dritte Stütze hinten sieht man auf dem Foto nicht. Ist aber da :wink:

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Ich habe es als Arbeitserleichterung gemacht. Unter der BK liegt griffbereit ein Stock, wenn ich die BK drehe wird er dann untergestellt. Und dann, so finde ich, kann man bequem arbeiten, die Arbeitshöhe kann man sich ja vorher überlegen. Und die BK ist nicht so nah an der Bodenkälte im Winter.

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Vielleicht habe ich Dich noch nicht verstanden. Du klappst den Deckel um: unter dem Deckel liegen die 12 Oberträgerleisten. Du siehst dann eine geschlossene Oberfläche von Oberträgerleisten… Was passiert dann?

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Ach stimmt, ich Doofi, die Oberträgerleisten sind ja nicht fest am Deckel, wie konnte ich da nicht dran denken? :lying_face:
OK, somit hat sich die Idee erledigt, ich baue wieder die normale BK, mit Drehvorrichtung.
Alternativ dachte ich mal an eine Einraumbeute, aber ich glaube die BK ist mir lieber.

das sieht sehr praktisch aus - schade, dass wir das nicht gleich zu Beginn auch so gemacht haben (ich mag die klassische Dreherei nicht so und brauche dazu immer einen Helfer). Nachträglich an der BK herum bohren ist wahrscheinlich nicht gerade empfehlenswert, hm? Menno…
Die BK steht auf den beiden seitlichen Stützen und dazu eine weitere im hinteren Bereich?

Hallo Salome,

ja, hinten ist noch eine Stütze, ebenfalls in einer Bodenhülse.

Ich habe die Drehlagerung auch nachträglich angebaut, da waren die Bienchen schon drinnen.
Zuerst die beiden Drehzapfen angebracht, die Schraubenlöcher leicht vorgebohrt, damit das Holz nicht reißt. Aber nicht ganz durch, die Schrauben sind auch so bemessen, dass sie innen nicht rausschauen.
Dann die Bodenhülsen im entsprechenden Abstand einschlagen, Holzstützen rein. Die Holzstützen hatte ich vorher schon bearbeitet, also oben eine Aussparung in Form eines V für die Drehzapfen.
BK auflegen und die Holzpfosten in den Hülsen fixieren.
Ich hatte die Drehzapfen dann noch mit Fett eingeschmiert, damit das Metall vor Feuchtigkeit etwas besser geschützt ist. Man könnte auch einen einfachen Deckel drüber machen.

Ich denke, dass du dann die BK alleine umdrehen kannst, solltest aber den Stock zum Abstützen parat haben … bevor du die BK in der Waagrechten hälst und den Stützstock nicht in greifbarer Nähe hast.

oh, tatsächlich auch nachträglich?! Meine Bienen sind immer gleich “aus dem Häuschen” (im wahrsten Sinne des Wortes), sobald man an der BK herum fummelt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man da sogar bohren darf, aber ok… Vielleicht überlege ich es mir nochmal. Danke für die Infos

Moin,

ich denke schon länger über eine Bienenkiste nach wo das Dach im bereich des Honigraums zum öffnen ist und der Boden für den Brutraum wie gehabt. Der Grund ist eine Schmalere Kiste die an ein Balkongeländer gehängt werden kann. Die 628mm langen Brutwaben sollen beibehalten werden. Das Problem ist das Schneiden der Waben bei der Ernte. Eine Lösung hab in nun, aber ich muss es noch zu Papier bringen. Ich werde dan hier im Forum berichten.

mfg Dirk

Ich hatte auch mal über so eine Balkon-Bienenkiste nachgedacht. Ganz grob war meine Idee wie folgt: Wabenlänge wie Original-Brutraumwaben, Kiste vorne und hinten schräg, wie bei TBH, Waben von oben entnehmbar. Durch die Kompatibilität der Oberträger zur “normalen” Bienenkiste wären die Waben tauschbar und man könnte z.B. mit einem Schwarm im ersten Jahr in der Balkonkiste anfangen und die Waben später dann in eine richtige Bienenkiste einsetzen - oder andersrum.
Ernte würde nicht stattfinden, bzw. nur durch Abschneiden von fluglochfernen Honigüberschüssen. Der Grund, warum ich das nicht weiter verfolgt habe, war die Geometrie: Wie viele Waben will/muss ich nebeneinander haben, damit das für die Bienen auch Sinn macht? Bei 6 Waben wären das inkl. Holzstärke dann schon ~ 40cm. Für einen Balkonkasten ist das schon ziemlich viel …

Hallo beefree,
in der Bienenkiste sind die Waben ja fest mit dem Deckel verbunden und würden dann bei deiner Konstruktion mit hochgeklappt, wenn du den Deckel per Scharnier öffnest. Das könnte in der Tat etwas knapp werden am Rand, wo die langen Waben unweigerlich mit dem Seitenbrett in Berührung kommen, selbst wenn sie nicht angebaut sind. Wie EMK sehe ich da die Gefahr von Wabenbruch.
Vielleicht wäre es schlau, sowohl den Deckel als auch den Boden (wie bisher) aufklappbar/abnehmbar zu bauen, dann könntest du die Kiste weiterhin kippen und von unten versorgen, falls das mit dem Öffnen von oben nicht hinhauen sollte. Das siehst du ja erst, wenn die Kiste bezogen und der Brutraum ausgebaut ist.

Viele Grüße,
Jutta

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Hallo Jutta,
die Idee ist interessant, ich hatte nach dem berechtigten Einwand von emk auch noch überlegt, die beiden äußeren Waben zur Wand der BK hin mit einem dünnen Sperrholzbrett o. ä. abzugrenzen, welches am Deckel befestigt ist.

Die Waben sind aber nicht fest mit dem Deckel verbunden. Die Querleisten sind mit Deckel bzw. Stirnwand verbunden, die (langen) Trägerleisten eingeschoben, und an denen sind die Waben.
Man müsste also die Trägerleisten am Deckel befestigen und zwar so, dass sie nötigenfalls auch mal entfernt werden könnten (was sicherlich sehr selten sein wird).
Oder alle Querleisten gut am Deckel befestigen, fällt mir gerade ein.

So könnte man die Einheit Deckel-Leisten-Waben und der seitlichen Abgrenzung hochklappen, ohne dass ein Wabenbruch zu befürchten ist. Aber der konstruktive Aufwand wird hierbei immer größer.

Schöne Grüße
beefree

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@beefree
lass doch bitte die Bienenkiste so, wie sie ist. Fürs Balkongeländer sind andere Beutenformen
sehr viel besser geeignet und leicht zu handhaben.
Wie wäre es mit einer schmalen langen Beute in Naturbauwaben mit Rähmchen Kuntsch-Hoch.
Mit 10 - 12 Rähmchen hättest du ausreichend Raum, sozusagen eine Mini-Einraumbeute.
Die könntest du auch klasse am Balkongeländer befestigen (beachte auch das Gewicht einer
Beute im Allgemeinen !). Vorteile gegenüber Bienenkiste: Leichte Kontrollen, bequemes Ernten, einfache Vermehrung möglich.
Kuntsch-Hoch ist ein unglaublich dankbares Maß und für Naturwabenbau mit Anfangsstreifen sehr geeignet.

Anmerkung: Somit sind wir bei der Einraumbeute angelangt, welche gleichberechtigter Diskussionsgegenstand in diesem Forum ist.

Ich suche nicht für’s Balkongeländer. Eine Bienenbox mit Kuntsch Rähmchen habe ich mir schon gebaut, aber ich bleibe zukünftig bei der BK, gefällt mir besser.

Die BK an sich will ich nicht ändern, möchte aber für mich anderes überlegen, mich mit anderen darüber austauschen. Ich habe mir meine BK selber gebaut, aber wenn es Sinn macht, erhält die nächste entsprechend Änderungen, ohne das Grundprinzip der Stabilwaben zu verletzen.

ERB hatte ich auch mal überlegt, komme aber immer wieder auf die BK.