DBIB fordert Bienenhaltungsschein für Freizeitbienenhalter

natürlich gibt es Menschen, die dazu in der Lage sind (und es als wichtig empfinden), sich Sachwissen usw. selbst anzueignen, ich habe mich mit den beiden Kursen sicherer gefühlt, bzw. war mir das einfach wichtig und ich werde auch weiterhin Kurse besuchen (ist wohl eine sehr individuelle Angelegenheit). Man darf ja auch Hunde, Katzen, Hühner usw. ohne „Schein“ halten, wenn ich mich aber mal so in der Nachbarschaft umschaue, habe ich einfach oft das Gefühl, dass sich viel zu viele Menschen eben nicht kundig machen - neulich wieder mal bei Nachbarn erlebt, deren Kinder Häschen bekommen haben - mir blutet oft das Herz

Ja und für die Leute ist es dann ja auch ok!

Hier in Niedersachsen generell nicht! Da habe ich ja schon im anderen Thread drüber geschrieben: Es gibt eben eine Art Bestandsschutz …

Wie im anderen Thread auch schon geschrieben wäre es mal interessant, ob es schon eine Erhebung oder Zahlen dazu gibt oder ob das alles nur ›gefühltes Erleben‹ ist?!

Als Imker sehe ich mich auch nicht so richtig aber die (Fremd-)Bezeichnung ›Freizeitbienenhalter‹ würde ich für mich auch ablehnen – auch wenn es als Umschreibung nicht ganz falsch ist.

Ich habe mal versucht, die Pressemitteilung aus dem Blickwinkel zu lesen, welches konkrete, die Berufsimker betreffende Problem der DBIB eigentlich mit dem „Bienenhaltungsschein“ zu lösen versucht. Das einzige, was ich dazu konkret finden konnte, ist dieser im Konjunktiv formulierte Satz:

Die restliche Argumentation, die bei Weitem den meisten Raum einnimmt, fußt auf dem Tierwohl bzw. dem Tierschutzgesetz. Die Wahrung des Tierwohls ist ohne Frage wichtig. Auf der Hand liegt eine klare Abgrenzung von „Imkern“ zu „Freizeitbienenhaltern“ und damit die Aufwertung der Bezeichnung „Imker“, die offenbar auch rigoros durch die Quantität der Bienenhaltung (Jahre der Erfahrung und die Anzahl der Völker) bestimmt werden soll:

Schwierig finde ich die folgenden Behauptungen:

Wie oft ist „oft“ und wie gravierend sind die daraus entstehenden Probleme tatsächlich?

Genau das meine ich! Ich will damit keinesfalls etwas verharmlosen, aber im Grunde müsste der Forderung nach einem Bienenhaltungsschein doch vorausgegangen sein, dass Berufsimker immer wieder vor gravierenden Problemen stehen, die nachweisbar durch eine nicht kleine Menge von ungeschulten (!) Freizeitbienenhaltern verursacht werden.

Das mache ich auch so, allerdings bisher ohne den Zusatz „Hobby“. Ich habe immer versucht, den Hobbycharakter durch „ein paar“ erklärende Sätze herüber zu bringen. Vielleicht mache ich das in Zukunft auch so wie Markus @tyson, damit ich vor lauter Begeisterung über mein Hobby nicht immer in so weitschweifige Erzählungen abdrifte. :wink:

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ich frage mich bei diesem Satz, ob Imke*Innen, die ihre Bienen in gängigen Magazinbeuten halten, ausschließlich Mittelwände geben, fremde Königinnen zusetzen, Kunstschwärme bilden, das Schwärmen verhindern usw. (wie es eben so üblich ist), ihre Bienen denn artgerecht betreuen

ich persönlich mag das Wort Hobby einfach nicht, egal in welchem Bereich. Dann bin ich wohl eher eine Liebhaber-Bienenhalterin (so wird es auch im gewerblichen benannt, wenn jemand eine „Berufung“ nicht mit Gewinnabsichten betreibt, sondern rein aus Liebhaberei)

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Man kann auch ein Hobby mit Liebe betreiben.
Jetzt wird‘s Wortklauberei…

klar kann man das - ich mag das Wort Hobby (für mich) trotzdem nicht

Wenn dem DBIB das Wohl der Bienen so am Herzen liegt, dann sollte er vorab für alle seine Mitglieder eine verpflichtende Demeter Zertifizierung fordern. Das würde das Bienenwohl ein Stück weit voranbringen. Es wird von großen gewerblichen Verbänden immer wieder gerne versucht, mit allerlei bürokratischen Hürden, als lästige Konkurrenz wahrgenommene Privat- bzw. Kleinlebensmittelproduzenten auszuschalten. Hier geht es natürlich nicht ums Geld, sondern nur um Tierwohl und Konsumentenschutz. :innocent:

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ja, und dazu ist mir oben bei Michael diese Passage aufgefallen

ja, und dazu ist mir oben bei Michael diese Passage aufgefallen - diese Aussage ist schon ziemlich anmaßend

Genau das ist der entscheidende Punkt.
Das kann gar nicht genug hervorgehoben werden.
Und genau das ist gerade eben nicht der Fall.

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Aber ist Imker denn nun eine geschützte Berufsbezeichnung aktuell?

Wikipedia sagt:

Imker sind Teil der Landwirtschaft und unterliegen dem Bienenrecht. Sie brauchen keine spezielle Ausbildung, in den deutschsprachigen Ländern absolvieren aber die meisten Neu-Imker einen Grundkurs. Dazu gibt es Weiterbildungen wie jene zum Imker mit Eidgenössischem Fachausweis in der Schweiz und Berufslehren wie jene zum Tierwirt, Fachrichtung Imkerei in Deutschland. Ein Zeidler ist ein Imker mit wilden oder halbwilden Honigbienenvölkern, meist im Wald.

http://www.imkerverein-felsberg.de/index.php/imker-werden:
Imker können Sie sich nennen, sobald Sie anfangen Bienen halten. Es handelt sich weder um eine geschützte Berufsbezeichnung, noch erfordert es eine staatliche Prüfung oder Erlaubnis. Sinn macht jedoch das Erlernen unter der fachkundigen Anleitung eines Imkerpaten oder durch einen Kurs des lokalen Vereins.

Fotograf/Fotografin war früher auch eine geschützte Berufsbezeichnung, inzwischen ist das nicht mehr so (weswegen ich mich z.B. auch als Fotografin betiteln darf und ich habe hierbei absolut kein ungutes Gefühl und fühle mich auch kein bisschen weniger kompetent als eine ausgebildete Fotografin, bzw. ausgebildeter Fotograf. (ich übe die Fotografie seit einigen Jahren auch beruflich aus, sie ist längst mehr als ein Hobby).
Ich muss sagen, dass ich bisher auch kein ungutes Gefühl mit der Bezeichnung Imkerin hatte - für mich bedeutet es einfach, dass ich Bienen halte, mich um sie sorge. Für mich ist es außerdem eine traditionelle und schöne Bezeichnung, die jeder kennt

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Diese Woche bei uns in einem Prospekt als „Nutzlast“ des Lokalblättchens:

Zwischen Hundehütte und Kinderhaus für den Garten. Und ohne jegliche weitere Information im Prospekt…

Wenn’s nicht so traurig wäre, könnte man da ja herzlich drüber lachen. Mit dem durch einen Bienenhaltungsschein hoffentlich erworbenen Grundwissen würde man so eine Kiste wohl nicht kaufen.

An der Kiste seh ich kein Problem. Sieht doch gut aus. Mit einem Imkerschein würden die Leute die Kiste wahrscheinlich auch kaufen. Aber sie wüssten wenigstens damit umzugehen. Wahrscheinlich würde es sich aber für einen Baumarkt o.Ä. gar nicht mehr lohnen, sowas im Sortiment zu haben, weil es nicht mehr so viele eine-Saison-Imker gäbe.

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Ich will jetzt hier auch kurz meinen Senf dazu geben, als Naturfreund und mir der Notwendigkeit von Bienen bewusst, habe ich letztes Jahr also mit der in mir vorhandenen Liebe zu Bienen eine Bienenkiste angeschafft. Dazu habe ich:
a) viel gelesen, viel nachgedacht und mich beraten
b) viel Geld ausgegeben
c) viel Herzblut und Zeit investiert.
Ich denke, wenn jemand sich damit beschäftigt und dann entscheidet, so viel zu investieren, braucht er keinen Schein - er tut sein Bestes!
Ich würde mich heute mit 66 ungern nochmal prüfen lassen und - der Erwerb von Wissen über Beutensysteme mit denen ich nicht arbeiten möchte, Zuchterfolge und Auslese, die ich nicht betreiben möchte, Maßnahmen zur Leistungssteigerung, die ich gar nicht steigern möchte etc… erscheint mir nicht meinem Wesen gemäß und fremd.
Ich denke, die meisten Menschen, die heute Bienen nicht aus kommerziellen sondern aus ökologischen Gründen halten wollen, werden sich auch mit den dazu gehörenden Themen beschäftigen, egal ob sie ihre Kiste im Baumarkt oder beim Bienenfreund erworben haben, denn sie wollen IHRE Bienen nicht verlieren.
Euer mani

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Hallo Mani,

daß Du Dich so vorbereitest und beschäftigt hast habe ich von Anfang an an Deinen Beiträgen erkennen können.
Aber glaube mir, so sind bei weitem nicht alle Neulinge.
Ich möchte damit nicht sagen daß ich für die Einführung des Scheins bin, aber ein nicht kleiner Teil startet sehr blauäugig mit dem Abenteuer Bienenhaltung.
Ich habe in den.letzten Jahren einige übrige Schwärme oder Magazinvölker verkauft.
Was da alles anfragt und mit welcher Naivität kannst Du Dir nicht vorstellen.
Natürlich wollen die nicht daß ihre Bienen sterben, aber es ist bei dem einen oder anderen einfach vorprogrammiert.
Sicher sind nicht alle so, aber manchmal habe ich den Eindruck daß es die letzten Jahre mehr geworden sind…

Das ist genau das, worüber ich mir auch Gedanken mache. Zumal wenn der DBIB selbst die Inhalte des Scheins bestimmen will.

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Ich denke sowas wird gar nicht gefordert werden können. In vielen dieser Bereiche wird auch unter konventionellen Imkern gestritten. Erstmal sind das ja alles ungelegte Eier und es gibt noch keine konkreten Vorschläge, die man diskutieren könnte. Deswegen halte ich nachwievor die Aufregung und Skandalisierung für unnötig.

Und ich denke damit wärst du bestens vorbereitet, so einen Test zu bestehen. Das könnte ich mir vorstellen.

Aber man kann ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass alle das so machen. Von daher kann ich die Intention dahinter auch verstehen – auch wenn ich nicht selber auf die Idee kommen würde so einen Schein zu fordern.
Man wird es beobachten müssen und vielleicht im Zweifelsfall über Mellifera eine Stellungnahme abgeben, wenn die Haltungsformen wie wir sie praktizieren, durch so einen Schein unmöglich gemacht werden.

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Nur mal kurz hier die Stellungnahme des Deutschen Imkerbundes D.I.B. (nicht zu verwechseln mit DBIB) zum „Führerschein“ bei Bienen.
Pressemitteilung DIB - Bienenhalterschein.pdf (431,8 KB)

Meiner Meinung nach macht ein Stück Papier noch lange keinen guten Imker.
In der Regel sind genau die, welche sich groß mit Ihrer Erfahrung rühmen wollen und Ihren Urkunden und Scheinen, die die am häufigsten bescheißen und genau die Dinge tun die man zum Bienenwohl vermeiden sollte !!!

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